Stevia: Ab Dezember 2011 in Deutschland als Lebensmittel

Bevor man hier jetzt weiter von Gesundheit, Reformhaus oder Biosupermarkt die Rede ist, eines muss man mal klarstellen. Es handelt sich um ein industriell gefertigtes Produkt und wer an der Nummer verdient, das sind vor allem Cargill, Coca-Cola und Pepsi. Cargill ist z. B. der Agrarriese Nr. 1 in den USA, ein Familienunternehmen mit einem Umsatz von 120 Mrd. USD. Der Laden ist ein Moloch, der überall mit drinhängt, sei es Viehhandel, Hedging oder die Logistik. Beliefert mit industriellen Süßstoffen wird Cargill von einem Unternehmen aus Malaysia. Und da ist überhaupt nichts grün, bio, reform oder sonstwie. Die kontrollieren bereits den Anbau in Asien, Südamerika, Kenia und USA, bis hin zum Verkauf. Man arbeitet dabei zusammen mit einem großen Schweizer Aromenhändler (Firmenich) - der Nummer 3 in der Welt.

Also: Keine Romantik, keine Biobauern in Paraguay, sondern ein Riesenabsatzmarkt, Agrarkollosse, die unsere Ernährung bestimmen wollen und langweilige Produkte wie NSF01 oder RebA. Die werden den Markt mit dem Zeug überschwemmen. Abnehmen wird deshalb natürlich kein Mensch. Da haben schon die ganzen Light-Produkte nichts genützt. Vielleicht sollte man lieber per se die Finger von Süßstoff und möglichst auch vom Zucker lassen.

Der Süßstoff Stevia wird aus der Stevia Pflanze gewonnen, es handelt sich hierbei also nicht um ein industriell hergestelltes Produkt. Natürlich muss industriell etwas gemacht werden, sonst könnte man die Mengen gar nicht produzieren, aber es ist nicht so industriell wie Aspartam und Konsorten.

Ich habe Stevia mal probiert und fand den Geschmack total furtchtbar. Die Pflanze hinterlässt einen unangenehmen und künstlich wirkenden (auch wenn es ein natürliches Produkt ist) Nachgeschmack, der so schnell nicht aus dem Mund verschwindet.

Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass sich dieses Süßungsmittel durchsetzt, denn diese verfremdete Süße ist alles andere als schmackhaft, das würde etwas eine Schokolade oder Cola total entstellen.

Ich würde Stevia auch probieren, wenn damit im normalen Handel zu vertretbaren Preisen die Extrakte oder damit zubereitete Produkte im Angebot wären. Mir war es bislang nur immer zu kompliziert, extra in die nächste Stadt zu fahren um in speziellen Läden nach semi-legalen Produkten zu suchen und dann doch nicht sicher sein zu können, ob alles darin wirklich für den Verzehr geeignet ist. Ich begrüße es auch sehr, dass dieses absurde Verbot endlich gefallen ist.

Ich freue mich schon sehr auf die Produkte. Die Mutter meines Freundes hat eine Pflanze im Garten und damit häufiger Süßspeisen gemacht, weil sie Diabetikerin ist und mit normalem Zucker vorsichtig sein muss. Anfangs war ich eher skeptisch, aber der Geschmack hat mich wirklich überzeugt. Bin gespannt, in welcher Form sie zum Einsatz kommen wird! Und ich finde auch, dass es endlich an der Zeit ist, sie als Süßungsmittel und nicht nur als Badezusatz zuzulassen.

Du stellst viele Fragen zu einem Produkt was kaum jemand kennt, höchstens vom Hören-Sagen. Ausprobieren wird sie sicher jeder, diese Pflanze. Wie sie schmeckt muss man erst einmal abwarten. Das klingt alles so euphorisch, was du schreibst, als ob du schon alles probiert hast. Da ich weder Kaffee noch Tee süße und auch kaum Cola trinke, weiß ich noch nicht, wie ich dieses Stevia ausprobiere. Vielleicht ist es bis dahin auch schon in irgendetwas enthalten, was ich esse oder trinke. Mal abwarten.

Ich habe mir gestern zum ersten Mal eine Stevia Pflanze gekauft und bin jetzt schon total begeistert von ihr. Ich bin gespannt, wie sich dieses Pflänzchen weiter entwickeln wird. Jedenfalls habe ich den Geschmack der Blätter schon sehr überzeugend empfunden und ich bin eigentlich total begeistert davon. In dem Geschäft gab es interessanter Weise zwei verschiedene Sorten. Ich habe beide gekostet. Beide waren süß, aber irgendwie anders süß. Ich habe mich dann für die mit dem Honiggeschmack entschieden.

Was ich nun genau aus der Pflanze mache, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht genau. Ich denke, ich werde die Blätter durchaus einfach so zwischendurch naschen. Mir schmecken sie wirklich gut und man kann sie durchaus wie mit einem Zuckerl oder so vergleichen. Ganz so wie industrieller Zucker schmeckt er nicht, aber doch irgendwie sehr süß. Einen Nachgeschmack hätte ich nun nur bei den größeren Blättern bemerkt. Die kleineren Blätter schmecken mir noch besser. Tee oder dergleichen trinke ich auch immer ungesüßt, aber ich werde die gehackten Blätter zum Beispiel im Obstsalat probieren. Da kann ich sie mir wirklich gut vorstellen.