Vom Menü abweichen für Gäste?

Jeder von uns hat sicher mal Gäste geladen, egal ob zu einem Fest oder einfach so am Abend mal zu einem Snack. Nun ist es so, dass ich schon versuche auf meine Gäste einzugehen. Ich weiß im Normalfall im Vorfeld, ob Vegetarier, Veganer, Laktose intolerante oder Allergiker darunter sind und versuche mich einigermaßen darauf einzurichten. Das macht oftmals sehr viel Aufwand, gerade wenn unterschiedliche Gäste zusammen kommen, aber ich finde das passend, weil ich ja möchte, dass jeder etwas bekommt was ihm schmeckt und auch, dass es den Gästen bei mir gefällt.

Wie seht ihr das? Macht ihr auch Ausnahmen in eurer Essensplanung für die Gäste? Wie weit geht ihr dann oder gibt es Dinge, die ihr nicht tun würdet? Hattet ihr schon mal den Fall, dass es dann für jemanden gar nichts gab, was er oder sie essen konnte? Wie reagiert ihr dann darauf? An alle Betroffenen, ob Vegetarier, Veganer oder auch Allergiker und ähnliches: Seid ihr denn auch der Meinung, dass man für euch eine Ausnahme machen sollte, wenn ihr irgendwo zu Gast seid oder möchtet ihr das im Grunde gar nicht?

Ich sehe das so, dass wir heute in einer Zeit leben, wo viele Leute nicht das essen können oder dürfen, was sie gerne wollen. Ich finde es nicht schön, wenn man dann Gäste hat, die "hungernd" bei Tisch sitzen. Ich verstehe auch, wenn jemand tierische Nahrung grundsätzlich ablehnt. Kritisch wird es bei mir eher, wenn erwachsene Leute einfach nicht wollen, ich finde man kann immer wenigstens probieren.

Also, ich stelle mich meistens bei meinen Gästen darauf ein, weil ich weiß, was die mögen bzw. vertragen. Nur bei meiner besten Freundin ist es oft schwer, denn sie isst mal Fleisch und dann wieder nicht. Das wechselt bei ihr fast täglich. Und, da stelle ich mich nicht drauf ein. Oder besser gesagt, nur soweit, dass sie ein paar Tage vorher erfährt, was es geben soll und gut ist. Wenn sie dann gerade kein Fleisch isst, es aber Fleisch gibt, muss sie sich mit den Beilagen zufrieden geben, oder halt von dem Fleisch essen.

Ich mache es immer so, dass ich für jeden etwas koche und alle Speisen auf Platten und in Schüsseln anrichte. So kann sich jeder sein Essen so zusammen stellen, wie er möchte. Ich finde, dass es nach der Methode relativ einfach ist ein Menü zusammen zu stellen.

Klar kann es sein, dass dann Jemand nur Gemüse und z.B. Nudeln isst, aber irgend etwas ist eigentlich immer dabei. Nur man muss es mir natürlich vorher mitteilen. Genauso sehe ich es übrigens auch, wenn meine Gäste irgend etwas ablehnen, weil sie es nciht kennen, oder nicht mögen. Dann steht eine Alternative auf einer gesonderten Platte bereit.

Das einzige, was ich mache, dass ich die "Normalesser" darauf hinweise, dass der Sonderteil für jemanden bestimmten ist. Nicht dass die sich darauf stürzen und dann steht der "Sondergast" doch ohne was da.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich kaum den Gästen anpasse. Aber ich serviere auch selten Menüs, wo man nur aus einem Gericht auswählen kann. Meistens mache ich Buffets oder biete etwas wie Raclette oder Fondue an, wo an sich jeder etwas von essen kann. Da es bei mir an sich auch immer von allem ausreichend gibt, muss auch keiner hungern und Angst haben vor einem leeren Teller zu sitzen. Aber ich frage vor der Einladung an sich nie nach, wer was nicht isst.

Ich verlange auch bei keiner Einladung, dass ich das serviert bekomme, was ich auch vertrage. Laktoseintoleranz kann man mit Laktasetabletten an sich recht gut im Griff haben, da sehe ich kein Problem. Und wenn es etwas gibt, was ich nicht mag oder nicht vertrage, dann lasse ich es einfach stehen. die einzige Ausnahme, die ich verlange, ist im Restaurant: Aber im Familienkreis oder bei Freunden versuche ich recht unkompliziert zu sein und verzichte auch mal.

Ausnahme von was? Also ich denke mir eigentlich jedes Mal ein neues Menü aus, wenn ich Gäste habe und habe nicht nur drei oder vier Sachen, die ich ständig im Wechsel koche. Von daher trifft der Begriff "Ausnahme" die Situation bei mir nicht. Wenn ich einen Gast habe der Vegetarier ist, keinen Fisch mag oder eine Nussallergie hat berücksichtige ich das schon bei meiner Menüplanung, aber dann gibt es für alle das gleiche Essen und dann bekommt eben auch ein Fleischessen zum Beispiel einen Pilzgulasch vorgesetzt und keinen Braten. Es hat sich bis jetzt aber noch nie jemand beschwert deshalb, im Gegenteil.

Ich erwarte eigentlich nicht, dass man sich mir anpasst, weil das nicht so ganz einfach ist. Ich reagiere auf eine ganze Reihe Zusatzstoffe allergisch und wenn man die nicht alle im Kopf hat bräuchte man eine Liste neben dem Kochtopf. Gerade bei den roten Farbstoffen ist es auch nicht immer einfach sie zu erkennen, weil diese Farbstoffe zum Beispiel auch verwendet werden um Saucenpulver schön braun aussehen zu lassen oder um einen gelben Farbton wärmer erscheinen zu lassen. Zum Glück habe ich aber keine Liebhaber von Fixpülverchen und Fertiggerichten in meinem Bekanntenkreis und zumindest innerhalb der EU sind einige Zusatzstoffe inzwischen auch nicht mehr erlaubt.

Wenn ich für andere Leute koche, schaue ich schon, was diese mögen und auch was ich mag. Es gibt immer eine gemeinsame Schnittmenge und die entsprechenden Gerichte werden dann zubereitet. Ich esse selbst nicht alles und verlange daher auch von keinem Gast, dass er Sachen isst, die er nicht so gerne mag. Wenn jemand bei mir isst, frage ich vorher auch nach, was er nicht so gerne isst, was er auf keinen Fall essen würde und was er gerne mag. Das gehört für mich dazu, wenn man ein guter Gastgeber sein möchte. Falls mehrere Leute kommen und ein Gericht nicht ausreicht, um alle glücklich zu machen, würde ich auch zwei verschiedene Sachen kochen, so dass die Gäste dann etwas mehr Auswahl haben.

Es gibt natürlich auch Einschränkungen. Ein Familienmitglied isst zum Beispiel extrem gerne und extrem viel Fleisch. Dennoch muss er bei mir damit leben, dass es eben kein Fleisch gibt. Ich mag den Geruch nicht und verfüttere höchstens rohes Fleisch an meinen Hund. Zubereiten würde ich Fleisch nicht, schon allein aufgrund des Gestanks nicht. Abgesehen davon wüsste ich auch gar nicht, wie man Fleisch so zubereitet, dass es einem Fleischesser schmeckt. Hier stelle ich mich also nicht auf meine Gäste ein. Auf Allergiker, Veganer (ich selbst bin bisher nur Vegetarier) oder normale Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel nehme ich natürlich Rücksicht. Es wäre ja auch ziemlich sinnfrei, sich erst Gäste einzuladen und diesen dann Sachen vorzusetzen, die sie nicht mögen oder aufgrund von Allergien nicht essen können.

Wenn ich bei anderen Leuten esse, erwarte ich normalerweise schon, dass ich vegetarische Speisen bekomme. So schwer ist das ja auch gar nicht, gerade vegetarische Sachen hat doch wirklich jeder zu hause, zum Beispiel Salat, Gemüse, Nudeln und solche Dinge. Mir reichen da auch einfache Salate mit Dressing oder Beilagen wie Kartoffeln oder Reis. Ich fände es schon etwas komisch, wenn ich eingeladen würde und man mir dann ausschließlich Fleisch, Fisch oder sonstige nicht vegetarische Speisen anbieten würde. Mein Umfeld weiß, dass ich Vegetarier bin und ich gehe davon aus, dass das auch berücksichtigt wird, wenn ich explizit zum Essen eingeladen werde.

Da ich mir ja erst Gäste einlade und dann überlege, was ich zubereite, achte ich schon darauf, dass für jeden Gast etwas dabei ist. Bin ich mir unsicher, frage ich vorher nach - ansonsten weiß ich schon Bescheid und passe dann entsprechend das Menü an meine Gäste an. Wenn ich nun Vegetarier erwarte, gibt es eben etwas Vegetarisches für alle oder ich bereite eben auch einen Braten oder dergleichen vor. Aber ich versuche schon etwas zu finden, was allen gut schmecken könnte und variiere dann bei den Beilagen und beim Gemüse. Da gib es dann etwas mehr Auswahl. Insofern passe ich natürlich das Menü den Gästen an und richte mich nach deren Vorlieben und Verträglichkeiten.

Von meiner Warte aus betrachtet möchte ich keine Sonderstellung haben. Man soll das kochen, was man kochen möchte und worauf man Lust hat! Solange da noch Gemüse oder Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis oder Nudeln dabei sind, eventuell aber auch ein Brot, finde ich schon etwas zu essen. Es gibt Dinge, die muss ich auch als "Allesesser" nicht essen, wie Innereien, aber wenn es dem Gastgeber beliebt, dann bitte. Solange ich nicht gezwungen werde, es auch zu essen, ist für mich alles in Ordnung.

Auch auf meine Krankheit muss keine Rücksicht genommen werden - ich kann alles zu mir nehmen, wenn es denn in Maßen bleibt und wenn etwas nicht gerade vor Fett trieft, ist für mich alles okay. Sicherlich gibt es auch gewisse Dinge, die ich nicht esse, aber entweder weiß man es oder man weiß es nicht. Da wird nicht immer Rücksicht darauf genommen, aber auch damit kann ich leben beziehungsweise bei bestimmten Personen weiß ich das auch und lasse mich davon nicht großartig irritieren.

Also ich achte eigentlich auch immer darauf, dass für jeden etwas dabei ist, wenn ich Leute zum Essen einlade. Wir sind ja Vegetarier und von daher gibt es auch immer vegetarische Gerichte, die aber erstaunlicherweise immer sehr gut ankommen, auch bei den Leuten, die normalerweise am liebsten Fleisch zu sich nehmen. Es gibt dann auch immer Salate, Gemüse und auch andere Beilagen, so dass es im Grunde gar nicht sein kann, dass irgendeinem Gast überhaupt nichts davon schmeckt. Das ist bei uns wirklich noch nie vorgekommen, aber meine Gäste sind eigentlich auch nicht so wahnsinnig wählerisch und daher wird zumindest mal probiert. Da muss ich nicht allzu viel Rücksicht nehmen, die sind da recht offen, was das angeht

Für uns wird auch immer etwas extra gekocht, weil wir ja kein Fleisch essen. Ich mag das dann ehrlich gesagt auch nicht so wahnsinnig gerne, weil ich eben nicht möchte, dass die Gastgeber dann noch mehr Stress haben. Ich würde mich dann auch damit zufrieden geben, nur die Beilagen zu essen. Das wäre für mich absolut kein Problem aber meistens ist es dann doch so, dass irgendein Soja-Schnitzel oder sowas in der Art gekauft wurde. Bei Allergien ist es ja meiner Meinung nach auch selbstverständlich, dass man darauf Rücksicht nimmt. Das ist bei meinen Gästen aber nicht der Fall, also muss ich darauf auch schon mal nicht achten. Natürlich kann man es auch nicht jedem Recht machen, aber eine gemeinsame Schnittmenge kann meiner Meinung nach schon recht schnell gefunden werden.

Also bei mir ist das so, dass ich sowieso immer ein Buffet anbiete, wenn ich irgendetwas veranstalte. Daher kann man sich dann aussuchen, was man denn dann essen möchte und ich achte auch immer, dass für jeden etwas dabei ist. Meistens gibt es dann verschiedene Salate, einen Auflauf für Vegetarier, einen Auflauf für Fleischesser, Baguette und dann noch etwas Nachtisch. Damit sind eigentlich immer alle relativ zufrieden. Einen Veganer habe ich in meinem Umfeld nicht, daher stellt das für mich kein Problem dar.

Ich finde aber schon, dass man da auf jeden Fall Rücksicht nehmen sollte. Viele meiner Freunde grillen immer und wenn ich dann eingeladen werde, dann wird für mich extra noch Nudelsalat und Baguette gekauft, damit ich auch satt werde. Ich finde es auch immer total süß, wie sich dann alle darum sorgen, dass ich auch genug esse, da ich eben kaum Fleisch mag und das ist schon putzig. Ich würde mir auch etwas komisch vor kommen, wenn mich jemand explizit zum Essen einlädt und dann nichts da hat, was ich mag. Da würde ich mich schon irgendwie komisch fühlen, aber bisher ist mir das eigentlich noch nicht passiert.