Müssen eure Partner auch des öfteren bei den Eltern helfen?

vom 28.11.2011, 13:39 Uhr

Ich muss mal etwas Frust ablassen. Mein Partner und ich wohnen mit meinem Sohn in einer Eigentumswohnung. Die Mutter meines Partners hat sich vor 2 Jahren von ihren Mann getrennt, da er sich eine Neue gesucht hat. Seit diesem Zeitpunkt muss mein Freund andauernd bei seiner Mutter bei der Haus Renovierung helfen und dies nicht zu knapp. Das Haus, das seiner Mutter gehört ist im Rohbau, da damals das Geld aus ging. So sind im Inneren des Hauses nur wenige Räume bewohnbar: Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad. In allen restlichen Räumen steht "tonnenweise" Müll darin, u.a. kaputte Fahrräder, ein auseinander genommener Mercedes Benz, Tonnen an Bauschutt und und und. Einen Raum hat mein Freund nun dank weiterer Hilfe bewohnbar und daraus eine Küche gemacht.

Andauernd ruft die Mutter von ihm an und fragt welche Schicht er hat oder wie er arbeitet und Zeit hat, um weiter zu renovieren. Wenn die Mutter andere Leute beauftragt, muss mein Freund auch immer dazu kommen und mit helfen, damit sie etwas Geld sparen kann. Ich verstehe ja, wenn man ab und an hilft, aber das ist momentan einfach zuviel in meinen Augen. Es ist noch soviel an diesem Haus zu machen, um es kurz zu fassen, die Hälfte des Hauses minimum.

Wir hatten eigentlich letzten Samstag unser erstes Wochenende ohne Stress gehabt, wenn nicht die Mutter dazwischen gefunkt hätte. Wir wollten am Samstag morgen shoppen, jedoch wurde ich krank und wollte am Morgen noch schnell zum Arzt, der Samstags von 10.-11 Uhr geöffnet hat. Mein Freund meinte, das ich ihn noch schnell zu seiner Mutter fahren soll, da er da noch hin müsste. Ich meinte zu ihm, das ich ihn nach dem Arztbesuch abholen werde, damit wir dann einkaufen könne. Da es beim Arzt schneller voran ging als gedacht, war ich nach 30 Minuten fertig, jedoch der Herr noch nicht. Ich fuhr heim und wartete über 2 Stunden auf ihn, sodass wir erst am späten Nachmittag shoppen gingen.

Mich ärgert so etwas einfach, denn wir sehen uns eh selten wegen der Schichten und dann ist er wenn er mal zuhause sein könnte, sehr oft bei der Mutter das Haus renovieren. Er macht dies umsonst und bekommt noch nicht einmal etwas dort zu Trinken oder zu Essen hin gestellt.

Müssen eure Partner auch so viel leisten bei ihren Eltern?

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Naja, mein Mann muss auch immer bei seinen Eltern antreten, wenn der Laptop mal wieder nicht tut, oder das Carport gemacht werden soll oder andere kleine Dinge eben halt. Seine Eltern haben uns aber auch sehr stark bei unserer Renovierung geholfen und waren mindestens genauso oft hier in der Wohnung wie wir auch.

Sehe es doch mal so, irgendwann einmal wird das Haus auch fertig sein und dann hast du ihn wieder ganz für dich alleine. Es ist ja kein Dauerzustand bis an euer Lebensende. Ich denke, seine Mutter wird auch froh sein über jede Hand die helfen kann und hey, je mehr er dort schafft, umso schneller ist das Haus auch fertig. Jetzt stelle dir mal vor, er wäre jeden Tag nur eine halbe Stunde da. So hättet ihr zwar mehr Zeit für euch, aber dafür würde es viel länger dauern, bis das Haus fertig ist. Verstehst du was ich versuche zu sagen?

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es im gewissen Maße auch richtig, wenn der Sohn oder die Tochter bei den Eltern mit hilft und sie unterstützt. Aber man sollte nicht übertreiben und Sohn oder Tochter müssen dann auch lernen mal nein zu sagen und wenn sie das nicht können ist es die eigene Schuld.

Wenn also mein Mann einen Shopping Tag, der schon geplant war absagt, weil seine Eltern anrufen und er helfen soll, würde ich sauer sein. Wenn aber nichts geplant war, dann sollte er auch helfen. So haben wir es jedenfalls gehalten, als meine Schwiegereltern noch gelebt haben. Ich war auch, als ich noch im gleichen Ort lebte wie meine Mutter, immer für sie da.

Man sollte bedenken, dass die Eltern auch immer für einen da waren und dass, was sie für die Kinder getan haben ist nicht mehr gut zu machen. Dann sollte man auch noch bedenken, dass dein Partner das Haus ja mal irgendwann erben wird und wenn es dann baufällig auseinander fällt, würdest du bestimmt auch nicht froh sein.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eltern haben weder mein Partner noch ich. Aber, wir haben einen Bekannten, der sowas wie ein väterlicher Freund ist. Und da muss mein Lebensgefährte auch ständig hin. Habe mich auch schon des Öfteren beschwert, doch dann kommt immer nur, dass der Kollege halt viel Hilfe braucht. Klar, verstehe ich auch und finde es auch klasse, dass er so hilfsbereit ist, doch manchmal schießt er echt übers Ziel hinaus. Kann daher auch deinen Frust ganz gut nachvollziehen. Aber, bei der Renovierung ist ein Ende ja über kurz oder lang, egal, wie viel zu tun ist, abzusehen. Einfach durchhalten! :)

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



MissFly hat geschrieben:Sehe es doch mal so, irgendwann einmal wird das Haus auch fertig sein und dann hast du ihn wieder ganz für dich alleine. Es ist ja kein Dauerzustand bis an euer Lebensende. Ich denke, seine Mutter wird auch froh sein über jede Hand die helfen kann und hey, je mehr er dort schafft, umso schneller ist das Haus auch fertig. Jetzt stelle dir mal vor, er wäre jeden Tag nur eine halbe Stunde da. So hättet ihr zwar mehr Zeit für euch, aber dafür würde es viel länger dauern, bis das Haus fertig ist. Verstehst du was ich versuche zu sagen?

Naja, ich sehe dies leider anders, denn diese Renovierung des Hauses wird noch mindestens 3 Jahre in Anspruch nehmen, da immer noch das Geld fehlt und immer nur Kleinigkeiten gemacht werden. Für diesen einen Raum hat man fast 2 Jahre benötigt. Man sieht eben keinen größeren Fortschritt, da der einzige der was tut mein Freund ist. Mir kommt es jedes Mal so vor, als ob sie nichts tut, denn immer wenn ich vorbei komme um zu fragen, wie lang es noch dauert, sitzt sie am Tisch und raucht.

Heute ist er auch wieder unterwegs mit ihr ein Auto suchen und das zum 3. Mal schon in einem Jahr. Jedes Mal muss er mit und sich das Auto anschauen mit 2 weiteren Leuten, als ob ihr die anderen beiden, die genauso viel Ahnung haben nicht reichen würden.

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass Familienhilfe in einem gewissen Rahmen durchaus in Ordnung ist, aber ständige Hilfe in der Form wie es dein Freund machen muss finde ich auch übertrieben. Wäre es für ihn denn möglich, auch mal seiner Mutter gegenüber die Hilfe abzulehnen? Sie scheint mir doch sehr herrschsüchtig zu sein, wenn ich auch an das Beispiel mit eurem Nachwuchs denke.

Mein Mann muss seiner Mutter auch mal etwas helfen, da sie Witwe ist und auch alleine wohnt. Aber das kommt nicht so oft vor und wenn, dann ist es auch nicht so viel, dass ich ein Problem damit hätte. Vor allen Dingen aber muss er ihr nicht bei Renovierungen helfen, dazu hat sie andere Leute, die das für sie machen können.

Ich frage mich auch, warum seine Mutter in dem Haus bleibt, wenn sie es sich eigentlich nicht leisten kann, es vernünftig zu renovieren? Warum muss dein Freund dann darunter leiden?

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Du solltest das ganze mal aus einer anderen Richtung betrachten. Die Frau ist von ihrem Mann mit einem noch nicht mal abfertigen Haus sitzengelassen worden. Dein Freund ist das einzige Kind und einen Kredit um das Haus schnell fertig zu kriegen, wird seine Mutter nicht bekommen. Es ist also, so wie es jetzt läuft, der normale Werdegang, das immer etwas gemacht wird, wenn wieder Geld dafür vorhanden ist.

Und das sie nichts macht, kann auch Gründe haben. Soll ja nicht jeder Mensch handwerklich begabt sein. Mein Nochgatte musste auch wegen jedem Kram bei seinen Eltern antanzen und das richten. Wenn da Montags die Heizung kaputt ging, hab seine Eltern lieber bis zum Freitag gefroren, um Kosten für einen Handwerker zu sparen. Und das obwohl dort kein Geldmangel herrschte.

Mein Freund war auch immer für seine Mutter da und wenn wir seine Schwester besuchen, dann gibt es dort auch eine Liste, wo er doch bitte rumbasteln möge. Habe ich kein Problem damit. War bei den Beiden schon immer so, das er gleich den Handwerker gegeben hat, wenn er bei der Schwester zu Besuch war.

Und um das ganze mal ganz krass zu sagen. Dein Freund baut gerade sein Erbe fertig. Denn er wird das Haus ja schließlich mal bekommen, da er schließlich keine weiteren Geschwister hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Deinen Frust kann ich nur zu gut nachvollziehen und anhand Deiner Schilderung ist das mit der Hilfe auch schon zu viel des Guten, würde ich mal sagen. Prinzipiell stehe ich auf dem Standpunkt, dass derjenige, der Hilfe benötigt, sich bitteschön auch danach zu richten hat, wie derjenige, der helfen soll, Zeit hat und nicht etwa umgekehrt.

Ich habe zwar das Glück, dass mein Lebensgefährte nicht oft bei seinen Eltern etwas machen muss, dafür gab es aber mal eine Zeit, in der seine Schwester ihn (meiner Meinung nach zu oft) in Beschlag genommen hat. Da wurde schon ganz frech vorausgesetzt, dass er ja am Wochenende sowieso nichts vor hätte und dass er ja beim Fliesen legen helfen könnte. Ein Wochenende danach sollte er dann auch beim Verlegen von Laminat helfen, obwohl er, bedingt durch seinen körperlich schweren Job (Gerüstbauer) totale Rückenschmerzen hatte. Ich habe ihm gesagt, er soll es lassen, denn die Gesundheit geht vor. Aber typisch Mann, hatte er nicht den Mumm, "Nein" zu sagen, das hat mich auch sehr geärgert.

Am meisten ärgert es mich aber eben, dass manche Familienmitglieder es eben schon voraussetzen, dass man Zeit hat und kommt. Und das geht so natürlich schon mal gar nicht. Wenn meine Eltern mal Hilfe brauchen, sagen sie rechtzeitig vorher Bescheid und fragen ganz höflich, ob mein Freund auch Zeit hat. Sie fordern es nicht und wenn er mal nicht kann, richten sie sich danach, wie er eben Zeit hat. Und das ist dann auch okay, finde ich. So wird für beide Seiten kein unnötiger Druck erzeugt.

Benutzeravatar

» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es ganz normal, dass man seinen Eltern durchaus helfen kann und finde es auch wichtig. Man kann nie wissen, wann man die Hilfe anderer benötigt und schon hat man das Problem, wenn man vorher all die Bitten nach einer Hilfe ignoriert hat. Außerdem kann mit Hilfe einer weiteren Person etwas fertig gemacht werden, und dauert nicht ganz so lang. Ihr ward ja dann auch noch einkaufen und konntet somit doch noch die gemeinsame Zeit genießen. Der Tag ist ja so nicht ausgefallen, nur ist er anders verlaufen. Aber was willst Du tun? Willst Du Deinem Freund oder seiner Mutter verbieten, dass er hilft? Ich denke nicht.

Sicherlich ärgere ich mich auch darüber, wenn mein Freund auch zu lang weg bleibt, eben, weil noch etwas ansteht. Aber ich kenne das schon und dass er dann länger weg ist, bedeutet nichts weiter, außer, dass es wieder sehr viel zu bereden gab und dass er hier ein Kaffee bekommen hat und dort ein Stück Kuchen essen sollte. Wenn ich schon weiß, dass mein Lebensgefährte gefragt wird, ob er dann und wann Zeit hat, weil dieses oder jenes gemacht wird, stelle ich mich darauf schon ein. Verabredungen mit anderen Leuten würden wir jetzt nicht absagen, aber wenn wir etwas anderes vorhatten, verschieben wir es oder das, was zu machen ist, wird verschoben. Aber so oft kommt es nicht vor. Von daher lässt es sich verschmerzen.

Ich würde mit der Mutter einfach einen Plan aufstellen, wann es Dir und Deinem Lebensgefährten von der Zeit her passt und sie auch bitten, dann doch für Nahrung und Getränke zu sorgen. Auch sollte abgesprochen und gefragt werden und nicht einfach eingeplant werden. Sollte es nicht der Fall sein, müsste Dein Freund eben die Konsequenzen ziehen und auch mal "nein!" sagen. Aber sich da großartig einmischen, würde ich mich da nicht mehr wollen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Vampirin hat geschrieben:Ich frage mich auch, warum seine Mutter in dem Haus bleibt, wenn sie es sich eigentlich nicht leisten kann, es vernünftig zu renovieren? Warum muss dein Freund dann darunter leiden?


Sie möchte keinesfalls in eine Wohnung, da sie schon etwas von ihrem Luxus abgeben musste: den 7er BMW, den die beiden in ihrer gemeinsamen Zeit fuhren. Nun fährt sie eine Schrottkiste um es mal so zu sagen für ein paar hundert Euros nachdem sie in einem Jahr schon 3 Unfälle hatte. Das Haus verkaufen würde für sie keinesfalls in Frage kommen, auch wenn es mit vielen Fehlern zusammen gebaut wurde, die nun mein Freund alle ausbaden darf.

Punktedieb hat geschrieben:Und um das ganze mal ganz krass zu sagen. Dein Freund baut gerade sein Erbe fertig. Denn er wird das Haus ja schließlich mal bekommen, da er schließlich keine weiteren Geschwister hat.


Also dieses Haus möchte ich nicht einmal geschenkt haben. Es ist zwar ein Haus im Rohbau, jedoch ist dieses Haus voll mit Fehlern, die sein Vater als Notlösung gemacht hat. Für mich ist und bleibt dieses Haus ein Messie Haus. Da nehme ich lieber das uralte 2-Familienhaus mit riesen Grundstück meines Vaters das in super Lage liegt als dieses Haus der Mutter. Dies wird mein Freund sowieso nie erben, da die Mutter noch sehr jung ist. Und in diesem Zustand und in dieser Lage (nähe Gewässer, in einem Hochwassergebiet, neben einer Kirche) ist dieses Haus vor kurzem sehr niedrig geschätzt worden.

Ich finde eben, das wenn man Hilfe benötigt, dann kann man keinesfalls davon ausgehen, das man sofort zur Stelle ist. Man muss sich eben auch mal nach dem Helfer richten. Ich sehe meinen Freund sehr selten und freue mich immer sehr, wenn er zu Hause ist und wir die Zeit zusammen verbringen, jedoch hat sie auf einmal wieder Langeweile durch ihre Arbeitslosigkeit und will alles sofort gemacht haben.

Sie könnte auch mal etwas dazu beitragen u.a. aufräumen oder ausmisten, denn das sind Aufgaben, die mein Freund nun nicht machen müsste, denn es ist ihr Haus und demnach auch ihre Einrichtung und Gegenstände. Wenn man nicht handwerklich begabt ist, verstehe ich das, jedoch Kleinigkeiten kann man doch selbst erledigen oder etwa nicht? Jeder kann etwas dazu beitragen und helfen, aber derjenige der darin wohnt kann auch etwas dazu beitragen und sollte nicht nur am Tisch sitzen, rauchen und zuschauen. Gerade jetzt wo sie wieder mal arbeitslos ist, könnte sie diese Zeit u.a. neben Bewerbungen schreiben für das ausmisten und aufräumen nutzen, sodass man dadurch auch mal eine Veränderung erkennen kann und es für ihre Helfer auch leichter ist an gewisse Stellen am Haus ran zu kommen ohne das man noch selbst herum räumen muss.

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^