Müssen eure Partner auch des öfteren bei den Eltern helfen?

vom 28.11.2011, 13:39 Uhr

SybeX hat geschrieben:Sie könnte auch mal etwas dazu beitragen u.a. aufräumen oder ausmisten, denn das sind Aufgaben, die mein Freund nun nicht machen müsste, denn es ist ihr Haus und demnach auch ihre Einrichtung und Gegenstände. Wenn man nicht handwerklich begabt ist, verstehe ich das, jedoch Kleinigkeiten kann man doch selbst erledigen oder etwa nicht? Jeder kann etwas dazu beitragen und helfen, aber derjenige der darin wohnt kann auch etwas dazu beitragen und sollte nicht nur am Tisch sitzen, rauchen und zuschauen. Gerade jetzt wo sie wieder mal arbeitslos ist, könnte sie diese Zeit u.a. neben Bewerbungen schreiben für das ausmisten und aufräumen nutzen, sodass man dadurch auch mal eine Veränderung erkennen kann und es für ihre Helfer auch leichter ist an gewisse Stellen am Haus ran zu kommen ohne das man noch selbst herum räumen muss.


Das sehe ich allerdings auch so. Wenn sie schon Hilfe möchte, sollte sie auch ihren Teil dazu beitragen und nicht von anderen erwarten, dass diese alles für sie machen. Warum ist das Haus denn so vermüllt? War das schon zu Zeiten so, als ihr Mann noch gelebt hat oder hat sie es erst nachträglich so verkommen lassen? Wenn sie nicht bereit ist ihren Teil beizutragen, würde ich ihr nicht mehr helfen. Es macht für deinen Partner doch nur mehr Arbeit, wenn er auch noch aufräumen und entmüllen oder entrümpeln muss.

Was den Luxus anbelangt muss ich ehrlich sagen, dass ich dafür kein Verständnis habe. Sie fuhren gemeinsam einen 7er BMW und hatten ein Haus, dass sie nicht fertigstellen konnten, weil kein Geld da war. Kann es sein, dass weder seine Mutter noch sein Vater mit Geld umgehen konnten bzw. sie kann es nach wie vor nicht? Da wird er sich ja noch eine Weile mit der Renovierung des Hauses herumschlagen dürfen und was er am Ende davon hat, das ist wirklich fraglich. Denn wenn im Haus so viele Fehler verbaut wurden, schmälert das durchaus auch den Wert der Immobilie und ich denke auch, dass man den Wert nicht immer wiederherstellen kann, schon gar nicht als Laie.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das Haus ist schon immer so vermüllt, seit beide in diesem Haus leben und das ist für mich wirklich richtig vermüllt, wenn man in keinen der Räume mehr wirklich rein kommen kann bzw. nicht mal einen Schritt in diesen Raum bekommt.

Mein Partner ist vollkommener Laie und wir benötigen selbst immer Hilfe von Freunden, die in bestimmten Bereichen Fachleute sind, denn wir wollen es auch richtig haben. Jedoch ist der in diesem Haus der Mann für Alles.

Eben rief sie schon wieder an, währenddessen mein Freund schlief, da er wieder den ganzen Mittag mit ihr wegen einem Auto umher fahren musste. Er hat nun bald Nachtschicht und selbst da ruft sie ihn an und will nerven. Er wurde dadurch wach, jedoch hab den Anruf abgelehnt. Endlich mal! Habe ihm gesagt, das er sich endlich mal hin legen und schlafen soll, denn er ist vollkommen fertig vom Tag.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Eigentlich macht er sich selbst fertig, aber er scheint seiner Mutter auch irgendwie zu signalisieren, dass er immer da ist. Ich weiß ja nicht, ob er auch mal Nein zu ihr gesagt hat, oder ob er eigentlich immer da ist, wenn sie ihn braucht. Das ist nämlich oftmals auch ein Problem. Ich kann in der Familie auch nur schwer Nein sagen, mir tut es oftmals dann leid, weil ich ja weiß, dass die meisten Personen einfach niemanden sonst haben den sie fragen können. Aber seine Mutter scheint doch schon sehr auf sich bedacht zu sein, oder irre ich mich da?

Es ist schwierig, wenn dein Freund ein Laie ist und sich selbst immer Hilfe holen muss. Mir wäre es auch peinlich, wenn andere Leute das Haus sehen in dem meine Mutter lebt und dann ist es so dermaßen vermüllt, dass man sich schon schämen muss. Das wäre mir unangenehm und ich würde wahrscheinlich sehr ungern jemanden da rein lassen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Dann sollte es aber Dein Freund selbst in die Hand nehmen und ihr klar sagen, dass er nur unter bestimmten Voraussetzungen helfen kann und will. Zumal seine Mutter, sofern sie gesundheitlich selbst in der Lage ist, wirklich von sich aus ausräumen oder ausmisten kann. Woher sollen nicht in diesem Haus lebende Personen wissen, was weg kann, was nicht? Aber ich finde, Du solltest darüber mit Deinem Freund sprechen und er sollte es in Angriff nehmen.

Was steckt denn dahinter, dass er seiner Mutter sofort und länger als geplant hilft? Kann es sein, dass sie dann zickig wird oder ihn beispielsweise emotional erpresst? Irgendwie klingt es danach. Aber er müsste selbst davon genervt sein, um etwas in diese Richtung hin zu tun - hilft er eben sehr gern, und stellt seine Mutter über Dich, dann musst Du entweder damit leben oder Deine Konsequenzen ziehen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke mal, dass es da durchaus auf das Maß ankommt. Wenn dein Freund nun mehrere Stunden am Tag und das mehrmals wöchentlich neben der Arbeit dort helfen soll, dann finde ich das schon übertrieben. Vor allem, wenn das dann noch über einen längeren Zeitraum anhält. Da geht ja auch erheblich Zeit für euch beide verloren und das ist sicherlich nicht so toll und da würde ich dann auch mal meine Meinung dazu loswerden, da ich das blöd fände.

Mein Freund hilft seinen Eltern auch öfters, aber er arbeitet auch viel und so bleibt das in Grenzen. Wenn er dann mal was machen soll, dann ist es meistens so, dass das eben nicht so lange dauert und es dafür eben mehrere kleinere Sachen sind. Ich denke mal, dass er in der Woche vielleicht zwei Stunden für seine Eltern irgendwelche Dinge erledigt und ich finde auch, dass es gar nicht viel mehr sein muss, wenn man doch selbst noch berufstätig ist und man will ja eben auch Freizeit haben und nicht ständig am Haus oder sonst wo herum tüfteln. Da sollte bei euch also ein klärendes Gespräch helfen, damit ihr das Problem aus der Welt schaffen könnt, denn ihr habt ja immerhin ein eigenes Leben und das sollte die Mutter auch akzeptieren.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sowohl mein letzter als auch mein jetziger Partner kommen aus Familien, in denen es durchaus einen starken Zusammenhalt gibt, vor allem, was gegenseitige Hilfeleistung anbelangt, aber diese Hilfeleistung ist eben auch gegenseitig und ich denke, das ist es auch, was Dich an dieser Tatsache, dass Dein Freund so oft bei seiner Mutter helfen soll, stört. Vermutlich kommt von ihr nicht dieselbe Leistungsbereitschaft zurück, und ich erinnere mich auch an Deinen Thread über Euren Wunsch, ein gemeinsames Kind zu bekommen, der ja eine ähnliche Aussage hat wie die These, die ich hier nun aufstelle.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich es vollkommen in Ordnung finde, wenn man sich innerhalb einer Familie gegenseitig unterstützt und ich habe das Gefühl, dass das hier auf dem Land auch regelrecht so erwartet wird. Mein letzter Partner hat auch alle Nase lang irgendwo helfen müssen und stand auch jedes Mal dafür parat. Anfangs fand ich das eher merkwürdig, dass wirklich ständig irgendwo Hilfe benötigt wurde, aber dann habe ich doch festgestellt, dass diese Hilfe auf Gegenseitigkeit beruht. Sobald jemand aus seiner Familie merken konnte, dass wir irgendwo Hilfe brauchen konnten, wurden wir gefragt und die Hilfe wurde uns angeboten und auch entsprechend geleistet. Dass wir oder auch nur er dafür irgendwann anders wiederum helfen würden, war ja ohnehin klar, und insofern gab es da auch nur den gegenseitigen Anspruch der Hilfeleistung, mehr wurde nicht erwartet.

Bei meinem jetzigen Partner ist es ganz ähnlich, allerdings gibt es bei ihm eine größere Rücksichtnahme auf seine Privatsphäre, würde ich sagen. Es ist schwer zu erklären, aber er wird vermutlich nicht ganz so fest eingeplant und auch nicht so schnell verplant wie mein letzter Partner, der dafür nicht selten unsere eigenen Planungen komplett absagen musste, was auch manchmal wirklich störend war. Die Familie meines Ex-Partners hat ihn tatsächlich immer verplant, ohne ihn zu fragen, ob er überhaupt am jeweiligen Tag die gewünschte Hilfe leisten kann. Er wurde angerufen und es wurde ihm gesagt: „Du musst kommen.“ Damit war das Thema erledigt, denn er kam ja auch tatsächlich jedes einzige Mal, um die erbetene oder angeforderte Hilfe zu leisten.

Das ist bei meinem jetzigen Partner anders, der grundsätzlich immerhin erst einmal gefragt wird, ob seine Hilfeleistung überhaupt möglich und für ihn machbar wäre. Er hat also grundsätzlich eher die Möglichkeit, abzulehnen und ich habe auch schon ein paarmal mitbekommen, dass er ablehnen musste, weil er tatsächlich nicht helfen konnte. Da in seiner Familie allerdings umfangreicher und von den meisten Angehörigen auch mit mehr Zeit im Vorfeld geplant wird, ist es kein großes Problem, wenn er seine Hilfe verweigern muss, weil die Familie dann immer noch auf einen anderen Helfer zurückkommen kann. Vermutlich wirkt dieses Hilfeleisten deshalb in seiner Familie auf mich auch nicht als so streng, aber grundsätzlich ist es doch so, dass man sich hier wohl generell sehr auf seine Familie verlässt. Allerdings, wie gesagt, beruht das dann absolut auf Gegenseitigkeit und niemand bekommt das Gefühl, immer nur leisten zu müssen, weil irgendein Familienmitglied pfeift.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei uns ist es auch so, dass mein Mann seinen Eltern hin und wieder bei gewissen Dingen hilft. So hat er beispielsweise im Sommer meinem Schwiegervater geholfen, den Garten wieder in Schuss zu bringen und ein Beet anzulegen. Das fand ich auch absolut okay und ich helfe meiner Mutter ja auch, wenn irgendetwas zu tun ist. Hilfe innerhalb der Familie ist für mich selbstverständlich, aber es sollte natürlich auch immer im Rahmen bleiben.Ich kenne das nämlich noch von meinem Ex-Freund, der ständig irgendetwas für seine Mutter machen musste. Diese war zudem krank, hat das aber dann auch ausgenutzt.

Mein Ex musste echt alles machen und er hat dann auch nie nein gesagt. Egal was es war oder was wir denn geplant hatten - wenn seine Mutter anrief und Hilfe benötigte, dann ist er immer sofort hingefahren und hat alles stehen und liegen lassen. Das hat mich dann auch ziemlich genervt, vor allem, weil es einfach offensichtlich war, dass sie es extra macht, um uns den Tag zu versauen. Mein Ex konnte da auch einfach kein Machtwort sprechen und hat sich für seine Mutter auch verantwortlich gefühlt, obwohl er auch noch andere Geschwister hatte. Die Mutter wusste das natürlich und hat das dann natürlich in gewissem Maße ausgenutzt. Sie hat ihn dann auch sozusagen emotional erpresst, indem sie ihm dann immer vorgejammert hat, wie schlecht es ihr doch geht und dass sie doch seine Mutter sei und eben seine Hilfe benötigen würde. Ich fand das immer ganz schrecklich.

Mein Mann wird von seinen Eltern nicht einfach so eingeplant und das finde ich auch gut. Ich meine, wenn man alle paar Monate mal helfen soll, dann finde ich das absolut okay und ich wäre da echt die Letzte, die etwas dagegen sagen würde. Wenn ich dann aber merke, dass die Hilfsbereitschaft ausgenutzt wird, dann werde ich richtig sauer. Als Kind sollte man den Eltern schon helfen und sie unterstützen, aber die Eltern sollten auch nicht erwarten, dann man direkt springt, wenn sie rufen - vor allem dann, wenn man auch eine eigene Familie hat. Meiner Meinung nach kann man da auch ruhig mal Nein sagen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Leider sind aber nicht alle in der Lage, sich gegen die Eltern zu behaupten, weil sie sich eben immer auch verantwortlich für sie fühlen. Dann wird es eben ziemlich schwierig und bei deinem Freund scheint genau das auch der Fall zu sein.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Die Situation klingt in der Tat ziemlich unschön, allerdings geht es ja nicht nur um die Tatsache an sich, dass dein Partner seiner Mutter häufiger helfen soll. Es gibt mehrere Aspekte, die zu dieser unschönen Situation beitragen. Ein Problem ist sicher das Haus und die damit verbundenen Probleme. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass du vielleicht auch nicht ganz ideal mit der Situation umgehst. Dazu kommt dann noch der Umgang deines Partners mit der Tatsache, dass die Mutter ihn immer wieder einspannt.

Du schreibst immer wieder, dass ihr ohnehin schon wenig Zeit miteinander verbringt und dass du dir wünschen würdest, dass ihr die wenige freie Zeit dann auch gemeinsame verbringt. Kann es sein, dass du hier zu stark klammerst? Ihr wohnt zusammen und seht euch da immer mal wieder. Ich kann schon verstehen, dass dir das manchmal zu wenig ist, aber du musst auch bedenken, dass es hier sicher nicht um einen Dauerzustand geht. Geht es dir vielleicht primär um die Tatsache, dass dein Partner so viel Zeit mit seiner Mutter verbringt? Hast du vielleicht ein eher schlechtes Verhältnis zu ihr? Normalerweise hat man doch auch Freunde und Hobbys, so dass man sich vielleicht auch nicht jeden Tag sieht. Wichtig ist doch auch nicht, wieviel Zeit man miteinander verbringt, sondern vor allem, dass man die gemeinsame Zeit genießen kann.

Noch einmal zum Thema Dauerzustand. Du schreibst, dass dein Partner zwar dauernd bei seiner Mutter helfen muss und dass dieser Zustand sicher noch Jahre andauernd wird. Auf der anderen Seite schreibst du auch, dass praktisch kaum Geld für die Sanierung beziehungsweise den Ausbau des Hauses vorhanden ist. Daraus schlussfolgere ich, dass dein Partner praktisch immer nur ein bisschen helfen kann, weil gar nicht genug Geld da ist, um wirklich viel zu schaffen. So ein Ausbau verschlingt ja auch viel Material, das zum Teil auch recht teuer ist. Wenn dein Partner also dort immer nur ein bisschen machen kann, kann er doch gar nicht so extrem viel Zeit bei seiner Mutter in diesem Haus verbringen, schon gar nicht mit Arbeiten am Haus.

Ich finde es in Ordnung, wenn jemand im Freundeskreis oder in der Familie bei der Renovierung oder anderen Arbeiten hilft. Das sollte natürlich in einem vernünftigen Rahmen erfolgen. Wenn es darauf hinausläuft, dass das eigene Leben und die eigenen Hobbys zu kurz kommen, sollte man lieber einen Gang zurückschalten. Normalerweise finde ich es aber gut, wenn man mithilft. Renovierungen können auch viel Spaß machen. Falls man keine Lust darauf hat, muss das natürlich nicht sein. Ich würde nur helfen, wenn es mir auch Spaß machen würde und wenn ich das Gefühl hätte, dass meine Hilfe auch wirklich willkommen und nützlich ist. Ein Partner müsste dann auch damit leben, dass ich nicht rund um die Uhr für ihn da bin, aber das bin ich ohnehin nicht, weil ich ja auch noch ein eigenes Leben habe. Mir wäre es wichtig, dass alles in einem vernünftigen Verhältnis zueinander steht. Wenn ich meine Partnerin zwei- oder dreimal pro Woche sehe, könnte ich ja dennoch ein- oder zweimal bei einer Renovierung helfen, sofern ich sonst nichts anderes zu tun habe.

Mich haben solche Renovierungen übrigens auch schon mal gestört. Dabei handelte es sich um meinen ersten Freund, der grundsätzlich immer von seiner Familie eingespannt wurde. Zuerst baute der eine Bruder ein Haus, danach der andere. Dazu kam noch, dass er seine Mutter dauernd (mehrmals pro Woche) von der Arbeit abholen musste. Auch seinem Vater musste er oft helfen oder Leute aus der Familie durch die Gegend fahren. Das war allerdings so viel, dass wir uns manchmal zwei Wochen überhaupt nicht gesehen haben, obwohl wir vielleicht gerade mal sechs oder sieben Kilometer voneinander entfernt gewohnt haben. Das nervte mich dann schon, gerade auch weil mein Freund häufiger geplante Aktivitäten spontan abgesagt hat, weil die Mutti oder die Brüder wieder etwas von ihm wollten. Diese Familiengeschichten gingen immer vor, selbst wenn wir etwas geplant hatten. So etwas würde ich nicht auf Dauer akzeptieren. Ansonsten bin ich aber der Meinung, dass man als Partner auch akzeptieren muss, dass man eben nicht der einzige Mensch im Leben des Partners ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Du schreibst immer wieder, dass ihr ohnehin schon wenig Zeit miteinander verbringt und dass du dir wünschen würdest, dass ihr die wenige freie Zeit dann auch gemeinsame verbringt. Kann es sein, dass du hier zu stark klammerst? Ihr wohnt zusammen und seht euch da immer mal wieder. Ich kann schon verstehen, dass dir das manchmal zu wenig ist, aber du musst auch bedenken, dass es hier sicher nicht um einen Dauerzustand geht. Geht es dir vielleicht primär um die Tatsache, dass dein Partner so viel Zeit mit seiner Mutter verbringt? Hast du vielleicht ein eher schlechtes Verhältnis zu ihr? Normalerweise hat man doch auch Freunde und Hobbys, so dass man sich vielleicht auch nicht jeden Tag sieht. Wichtig ist doch auch nicht, wieviel Zeit man miteinander verbringt, sondern vor allem, dass man die gemeinsame Zeit genießen kann.

Noch einmal zum Thema Dauerzustand. Du schreibst, dass dein Partner zwar dauernd bei seiner Mutter helfen muss und dass dieser Zustand sicher noch Jahre andauernd wird. Auf der anderen Seite schreibst du auch, dass praktisch kaum Geld für die Sanierung beziehungsweise den Ausbau des Hauses vorhanden ist. Daraus schlussfolgere ich, dass dein Partner praktisch immer nur ein bisschen helfen kann, weil gar nicht genug Geld da ist, um wirklich viel zu schaffen. So ein Ausbau verschlingt ja auch viel Material, das zum Teil auch recht teuer ist. Wenn dein Partner also dort immer nur ein bisschen machen kann, kann er doch gar nicht so extrem viel Zeit bei seiner Mutter in diesem Haus verbringen, schon gar nicht mit Arbeiten am Haus.


Ich muss dazu sagen, das mein Freund Schichten arbeitet, d.h. es gibt Wochen, da sehen wir uns nur 1 Stunde (wenn überhaupt) am Abend. Dies ist z.B. diese Woche der Fall, denn ich arbeite nur morgens und er hat diese Woche Spätschicht und verlässt 15 Minuten, bevor ich komme das Haus. So sieht man sich am vorbei fahren, weil wir im gleichen Ort arbeiten. Wenn er Nachtschicht hat, schläft er morgens erst mal und da lasse ich ihn auch schlafen, auch wenn ich in der Zwischenzeit heim gekommen bin vom Arbeiten. Meist wird die Nacht- und Frühschicht dann von der Mutter ausgenutzt und sie fragt schon eine Woche vorher nach, wie er in der kommenden Woche arbeitet. Da mein Freund noch sportlich sehr aktiv ist, nutze ich momentan die Zeit und gehe mit ihm mit, um wenigstens etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Dadurch, das ich eben mittags zuhause sein muss, wegen meinem Sohn und den Hausaufgaben, die ich nochmals mit ihm durchgehe, geht das natürlich auch nicht immer.

Ich habe zu der Mutter einen sehr guten Draht würde ich mal behaupten. Gestern hat sie mich "lieb" gefragt, ob ich denn Zeit hätte, sie zum Autoverkäufer zu fragen. Sie würde sich da ganz nach mir richten. Wenn man nett fragt und nicht drängelt von wegen "jetzt" und "sofort" habe ich da auch keine Probleme. Auch wenn ich sie gestern 2x zum Autoverkäufer fahren musste, weil sie Papiere zuhause vergessen hatte. Dann wurden es eben gleich 120 km. Ich helfe auch gerne, so ist das nicht und tue es auch heute wieder und fahre sie das Auto holen. Aber es sollte nicht übertrieben werden.

Klar, Material kostet Unmengen an Geld. Jedoch muss er ja nicht nur renovieren. Sie findet immer etwas, was er bewältigen kann. z.B. Ausmisten, umräumen, "aufräumen". Ich denke das sind solche Dinge, die auch sie in der Zeit machen könnte. Sie ist seit 1. Dezember nun arbeitslos und könnte die kleinen Aufräum Arbeiten schon verrichten, sodass mein Freund und andere Helfer von ihr nur noch die handwerklichen Tätigkeiten machen müssen. Denn das muss er ja auch noch machen. Man sollte auch ein wenig entgegen kommen finde ich. Das sie keine handwerklichen Tätigkeiten verrichten kann, verstehe ich voll und ganz. Kann ich auch nicht so wirklich, aber alles was geht, mache ich eben im Voraus schon.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@Sybex: Da du dich ja schon halbwegs über die Schichten deines Freundes beschwerst, dann nur mal zum drüber nachdenken. Mein Freund hat vom späten Frühjahr bis in den Herbst eine mindestens sechs Tage Woche. Dabei verlässt er morgens um 6.30 Uhr das Haus und kommt oftmals erst abends gegen 22 Uhr nach Hause. Ist halt in der Landwirtschaft so. Aber wir haben dann morgens auch nur eine halbe Stunde um wichtige Dinge zu bereden. Und das eben über Monate, wenn sogar oftmals auch Sonntags arbeiten muss.

Allerdings ist es doch eigentlich die Sache deines Freundes sich mehr Zeit zu verschaffen und mit seiner Mutter klare Absprachen zu treffen, ob, wann und wie viel er bei ihr helfen wird. Wenn er dabei eine andere Einstellung hat, als du, dann kannst du entweder ständig dagegen mosern oder es einfach akzeptieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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