Bräuche zu Weihnachten
Bei uns gibt es an Weihnachten immer den Brauch, dass beim Geschenkeverteilen jeder erst ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen oder auf einem Instrument spielen muss, bevor er ein Geschenk bekommt. Ist das bei euch auch so üblich? Oder habt ihr irgendein anderes Ritual? Manche Familien sollen ja zusammen singen. Das kann ich mir zum Beispiel gar nicht vorstellen.
Bei uns wurden alle Weihnachtstage zu einer Art Ritual. Am 24.Dezember wird im engen Familienkreis zu Hause gefeiert und Geschenke werden einfach nach Lust und Laune an die Liebsten weitergegeben. Bräuche, wie Gedichte oder Lieder, gibt es bei uns nicht. Auch das Essen an diesem Tag ist immer gleich: Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat.
Am 25. Dezember folgt das alljährliche Enten-Essen bei meiner Großmutter. An diesem Tag wird traditionell von jedem Familienmitglied etwas Geld in ein Sparschwein geworfen. Am Ende des Tages wird der entstandene Betrag gezählt und an eine Hilfsorganisation überwiesen.
Den 26. Dezember verbringen fast alle Mitglieder unserer Familie mit Freunden und Bekannten.
Bei uns war es früher so, das gesungen wurde und ich Blockflöte spielen musste. Ab und zu mussten wir auch noch Gedichte aufsagen. Ich fand das immer schrecklich und absolut nervig. Ich selbst handhabe das nicht so.
Vor der Bescherung gehen wir nochmal eine Runde mit dem Hund spazieren, damit uns der Weihnachtsmann besuchen kann und die Geschenke unter den Tannenbaum legen kann. Zum Dank darf er selbstgebackene Plätzchen mitnehmen. Wenn die Kinder möchten, dürfen sie singen oder ein Gedicht aufsagen, sie müssen aber nicht.
Nach der Bescherung gibt es dann Kartoffel- oder Nudelsalat mit Würstchen oder Schnitzelchen.
Als wir Kinder noch relativ klein waren, war es üblich, dass jeder ein Gedicht aufsagen musste. Im Laufe der Jahre ist dies aber eingeschlafen und die Bescherung begann unmittelbar nach dem Abendessen. Am Heiligabend war es bei uns auch immer üblich, dass es am späten Abend noch Kaffee und Kuchen gab. Dieses Ritual fand ich immer sehr gut, denn ich liebe Kuchen in allen Variationen.
Wir essen immer zuerst bei den Schwiegereltern und nachdem Essen gibt es dann die Bescherung. Wir sitzen dann aber meistens noch alle länger zusammen und unterhalten uns. Bei meinen Eltern war es immer anders herum, dort gab es zuerst die Bescherung und dann das Essen. Anschließend sind wir dann immer zu unseren Großeltern gegangen.
Wir singen allerdings nicht und müssen auch kein Gedicht aufsagen. Ich kann gar nicht singen, dass wäre mir dann doch sehr peinlich. Ich kenne das nur vom Nikolaus her, dass man vor ihm dann etwas singen, ein Instrument spielen oder ein Gedicht aufsagen musste und dann etwas bekommen hat.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir zu Weihnachten immer eine Weihnachts-CD eingelegt hatten. Das war aber keine gewöhnliche CD. Meine Schwester und ich hatten im Schulchor gesungen und da wurde dann auch eine Weihnachts-CD aufgenommen, als meine Schwester in der 1. und ich in der 3. Klasse war. Meine Mutter hat sich dir natürlich auch direkt gekauft und dann lief sie eben jedes Weihnachten. Anfangs war man ja noch ganz stolz, aber irgendwann hat es nur noch genervt. Als ich dann ins Teenie-Alter kam, wollte ich die CD einfach nicht mehr hören Meine Mutter hat die CD natürlich immer noch und letztes Weihnachten hat sie diese wieder ausgekramt. Das war dann echt ganz lustig.
Gedichte aufsagen mussten wir nur bei Oma und Opa. Da war das sozusagen Pflicht, wenn wir ein Geschenk haben wollten. Die Gedichte haben sie dann aber auch immer mit uns geübt, wenn wir zu Besuch waren. Heute weiß ich leider kein einziges mehr, aber als Kind mochte ich es gar nicht, diese Gedichte auswendig lernen zu müssen. Da musste man sich seine Geschenke echt noch so richtig erarbeiten. Instrumente kann keiner von uns spielen. Meine kleinere Schwester hat sich mal am Blockflötenspiel versucht, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie grausam wir das damals alle fanden. Sie hat auch nur einen Heilig Abend lang gespielt, danach kam die Blockflöte an Weihnachten nicht mehr zum Einsatz.
Bei uns geht es an Weihnachten immer ganz gemütlich zu. Wir haben keine Weihnachts-CD, sondern werden an Heilig Abend schön mit unserem Kleinen spazieren gehen, danach schauen wir einen Weihnachtsfilm und dann ist auch schon die Bescherung. Die ziehen wir immer vor, weil unser Kleiner noch nicht so lange aushalten kann. Danach können wir dann ganz in Ruhe und gemütlich essen. So haben wir es schon im letzten Jahr gemacht und ich denke, der Ablauf wird so eine kleine Weihnachtstradition bei uns. Wir werden dieses Weihnachten wohl wieder ein leckeres Raclette machen, denn da kann man stundenlang zusammen sitzen und sich das Essen auch aufteilen, wie man es möchte. Ich mag es an Weihnachten gemütlich, da kann ich keine Hektik gebrauchen und daher feiern wir an Heilig Abend auch nur zu dritt.
Als Kind hatten wir keine besonderen Bräuche zu Weihnachten. Mein Vater war nicht so eingestellt und so haben wir nie gesungen, keine Gedichte aufgesagt und ich musste auch auf keinem Instrument spielen. Wenn ich heute zurück denke, finde ich das unheimlich schade, denn es macht so viel Spaß gemeinsam zu singen.
Bei meinem letzten Freund war es an Heiligabend immer so, dass wir mit der Familie zusammen saßen und Lieder gesungen haben und zwar gemeinsam. Er konnte zwar Gitarre spielen und sein Bruder Keyboard, aber gespielt wurde nicht, wir haben einfach so frei gesungen. Meistens konnte ich aber die Texte nicht, weil ich es ja aus der Kindheit gar nicht gewohnt war. Mit meinem Mann jetzt ist es so, dass er Klavier spielen kann und da wir seit diesem Jahr sein Klavier auch bei uns in der Wohnung stehen haben, wird er an Heiligabend ein paar Weihnachtslieder spielen. Wir werden dann dazu singen, damit das auch für jeden klappt, wird er die Texte kopieren und ich kann dann auch ablesen. Ich freue mich schon darauf, denn das ist ein schöner Brauch und macht den Heiligabend zu etwas besonderem.
Ansonsten ist bei ihm und seiner Mutter Brauch, dass sie an Heiligabend in die Kirche gehen. Daran beteilige ich mich aber nicht, obwohl der Heiligabend in der Kirche immer sehr schön gestaltet wird, aber ich bin keine Kirchengängerin. In der Zwischenzeit bereite ich das Essen vor und warte dann bis sie zurück sind, damit wir den Abend gemeinsam begehen können.
Zum Glück verlangt in meiner Familie niemand, dass man sich erst zum Affen macht, bevor man seine Geschenke auspacken darf. Wobei ich das wahrscheinlich sogar recht lustig fände, denn während ich wenigstens ein Instrument beherrsche und die Töne beim Singen halbwegs treffe gibt es in meiner Familie Mitglieder, die absolut unmusikalisch sind.
In meiner Familie gibt es eigentlich nur vor Weihnachten eine schöne Tradition. Da trifft man sich bei meinem Onkel und seiner Familie um im Wald die Weihnachtsbäume auszusuchen. Anschließend sitzen dann alle bei Glühwein, Tee, Gebäck und so weiter zusammen und es werden auch Geschenke ausgetauscht, die man aber erst an Weihnachten öffnet. Da ich etwas weiter weg wohne kann ich daran nicht mehr jedes Jahr teilnehmen, aber in diesem Jahr fällt Weihnachten auf das Wochenende und da klappt das dann mal wieder.
Einen richtigen Brauch haben mein Lebensgefährte und ich nicht, wenn es um Weihnachten geht. Was wir aber tun, wenn es sich so ergibt, ist, am zweiten Weihnachtsfeiertag ins Kino zu gehen und dort Weihnachten dann ausklingen zu lassen. Ansonsten richten wir uns schon immer nach dem Wetter und den Umständen, ob man eben mit der Familie etwas zusammen macht, oder ob man zu Hause bleibt, ob man Besuch bekommt oder man nur seine Ruhe hat.
Weder das Essen noch der sonstige Ablauf gleicht sich von Jahr zu Jahr - und über das diesjährige Weihnachtsfest haben wir noch gar nicht gesprochen. Zumal ich nicht weiß, was Weihnachten wettermäßig auf uns zukommt und worauf ich mich einstellen muss. Hätte ich normal frei, würden wir am Morgen noch einige Erledigungen machen, am Abend etwas leckeres essen, einen Film schauen oder etwas spielen und an den Weihnachtsfeiertagen dann uns mit der Familie treffen.
In meiner Kindheit war es so, dass es da schon gewisse Bräuche gab. Es fing mit den Vorbereitungen an, das Mittagessen bestand aus Heringssalat und Pellkartoffeln, dann wurde die Wohnung im letzten Moment aufgehübscht, ehe es dann ans Eingemachte ging. Erst folgte das Zusammensein, wir hatten aber nicht selbst gesungen oder Gedichte aufgesagt, die Bescherung gab es nach dem Essen, glaube ich, und man war einfach nur zusammen. Zum Essen gab es nahezu jedes Jahr Kartoffelsalat und Würstchen, weil es an den Weihnachtsfeiertagen dann doch richtig mächtiges Essen gegeben hatte. Wir sind da aber nicht großartig weggefahren, sondern es war schon so, dass wir Besuch bekommen hatten und waren dann auch mal spazieren oder so.
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