Ausbildung: Chef besteht auf Arbeit statt Berufschule

vom 27.11.2011, 23:04 Uhr

A arbeitet seit letztem Sommer als Auszubildender in einer Küche als Koch. Er hat schon mehrfach die Berufsschule nicht mitmachen können, weil der Chef ihn immer befreit und bei der Berufsschule anruft. A wird in dem Betrieb gebraucht, weil entweder Mitarbeiter krank sind, in Urlaub sind oder weil Festlichkeiten sind, wo A helfen muss und eben viel Arbeit ist.

A hat schon einiges bei der Berufsschule nicht mitbekommen und hat auch versucht mit seinem Chef zu sprechen. Aber der Chef meint nur, dass er dann die Berufsschule eben nachholen muss und sich bei Kollegen den Stoff holen soll. Es wäre ja wohl nur gut, wenn er praktisch lernt anstatt Theorie. Aber A will das nicht. An wen kann er sich wenden ohne den Chef direkt sauer zu stimmen? Ist das überhaupt erlaubt, wie der Chef handelt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



In meinen Augen macht sich der Chef strafbar, dass er seinen Lehrling nicht zur Berufsschule lässt. Praxis ist zwar gut und schön, aber das theoretische Wissen gehört auch zur Ausbildung und der Auszubildende kann nicht in seiner Freizeit auch noch das Arbeiten in der Berufsschule nachholen. Ich würde mich auf jeden Fall mal an eine Vertrauensperson bzw.. Gewerkschaft wenden, denn der Chef handelt hier eindeutig nicht nach der Ausbildungsordnung. Er kann seinem Auszubildenden zwar hin und wieder von der Berufsschule befreien, aber es darf auf keinen Fall ein Dauerzustand werden.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich mache zur Zeit selber eine zweite Ausbildung und bekomme das auch immer bei mir in der Berufsschule mit, dass andere Mädels fehlen und dann hinterher sagen, dass sie arbeiten mussten. Wenn der Chef das verlangt, macht er sich tatsächlich strafbar wobei ich nicht weiß in welchem Maß.

Ich habe mich mit meiner Mentorin mal darüber unterhalten und es kann eben soweit führen, dass der Ausbildungsbetrieb seine Zulassung verlieren kann, denn er ist dazu verpflichtet seinen Azubi in die Berufsschule zu schicken und ihn dafür auch frei zu stellen.

Leider werden Auszubildende immer noch als billige Arbeitskraft angesehen die man dann mal eben so einsetzten kann wie man will. Das geht aber nicht, erstens können sie die Verantwortung gar nicht übernehmen und außerdem hat der Chef eine gewisse Verantwortung. Leider kann man als Azubi nicht wirklich was sagen, meist endet das ja in einer Katastrophe.

An Stelle von A würde ich mal zum Vertrauenslehrer in der Schule gehen. Denn die Schule kann durchaus mal nachfragen, was denn mit dem Azubi A los wäre weil er so selten das ist. Vielleicht reicht das ja schon aus dem Chef mal einen Schrecken einzujagen wenn er merkt, dass jemand das Fehlen bemerkt hat und vor allem ihm dann auch mal die Konsequenzen aufzeigt.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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