Frau bekommt Panik im Fahrstuhl

Für mich war es einfach schrecklich mit an zu sehen, wie jemand kreide bleich wird im Aufzug, Schweißausbrüche bekommt und einfach totale Angst hat im Fahrstuhl zu fahren. Leider kam ich eben anhand der Sardinenengen Menschenmenge nicht wirklich an die Frau ran und musste es mit an sehen. Auch die Lautstärke, die in diesem Aufzug herrschte war nicht gerade leise. Ich finde man findet eben immer eine Lösung um jemand nicht so quälen zu müssen und um dies zu umgehen, u.a. die Treppe oder sie am Ausgang unten ein zu sammeln.

Naja, als Außenstehender hätte ich wohl überhaupt nichts unternommen. Das Mädel ist weder umgekippt noch gab es andere Anzeichen für ein ernsthaftes Problem. Dass sie Angst bei der Fahrt mit dem Fahrstuhl hatte, ist allein ja nun nichts, das man ihr nehmen kann. Ich selbst habe keine Angst in Aufzügen, allerdings kenne ich solche Panikreaktionen von mir selbst wenn ich eine Spinne sehe - denn davor habe ich wirklich Angst. Ich weiß daher auch, wie schlimm das für einen selbst sein kann, auch wenn es sich um ganz harmlose Dinge handelt, über die andere Leute überhaupt nicht nachdenken und die diese Panik daher auch nicht nachvollziehen können. Das ist schon ein echtes Problem, allerdings kann niemand etwas daran ändern, abgesehen von dem Betroffenen selbst. Es bringt auch nichts, wenn dann ein Außenstehender seine Hilfe anbietet - wie sollte der schon helfen können, wenn nicht einmal die eigenen Freunde helfen können?

Ich finde es auch total dämlich, dass sich die Freunde des Mädels auch noch über sie lustig gemacht haben. Das ist schon ziemlich kindisch und ich vermute, dass es sich um ziemlich junge und unreife Personen gehandelt haben muss. An Stelle des Mädchens würde ich solchen Idioten auch die Meinung sagen - spätestens wenn einer von ihnen mal selbst in einer problematischen Situation steckt. Von richtigen Freunden sollte man schon ein bisschen Verständnis erwarten können und ganz grundsätzlich ist so ein Verhalten einfach dumm und kindisch.

Dass die Leute weit oben geparkt haben, kann man nicht immer verhindern. Ich finde es daher auch nicht suspekt, wenn man trotz Angst vor Fahrstühlen weit oben parkt. Manchmal geht es nicht anders, zum Beispiel wenn das Parkhaus sehr voll ist. Man weiß ja auch nicht, wer von den Leuten gefahren ist. Wenn man in ein Parkhaus fährt, ist die Angst vor dem Fahrstuhl doch so ziemlich das letzte, woran man denkt - gerade wenn man nicht selbst betroffen ist. Normalerweise würde ich auch nicht erwarten, dass die Freunde immer direkt an diese Angst denken und dann von sich aus anbieten, dass der Phobiker an der Ausfahrt des Parkhauses wartet. Ich frage mich daher, wieso das Mädel überhaupt mit dem Fahrstuhl gefahren ist. Ihren Freunden kann man da nicht wirklich einen Vorwurf machen, aber sie selbst hätte doch sagen können, dass sie lieber das Treppenhaus benutzt oder dass sie unten wartet und dann einsteigt, wenn die anderen mit dem Auto aus dem Parkhaus kommen, zumindest wenn es sich nicht um ihr Auto handelte.

Mir hätte die Frau auch sehr Leid getan und zu erst habe ich gedacht, dass sie wohl noch sehr jung gewesen sein müssen, wenn sich die Kumpels darüber lustig gemacht haben. Ich kann das irgendwie gar nicht nachvollziehen, dass man sich darüber dann noch amüsiert, anstatt sie zu unterstützen und sie zu beruhigen. Da sollte man doch schon dran denken, wenn man schon älter und reifer ist und sich dann eben dementsprechend verhalten.

Ich mag Aufzüge auch nicht und mir wird darin öfters mal schwindelig, deswegen fahre ich nicht so oft mit dem Aufzug. Allerdings ist es nicht so schlimm, dass ich dann richtige Panikattacken bekommen würde, deswegen ist das noch einigermaßen in Ordnung. Wenn sich meine Freunde aber auch immer darüber lustig machen würden, dann wäre ich wohl ziemlich genervt davon und würde mich auch fragen, ob ich nicht auf solche Freunde echt gut verzichten könnte, denn das ist für mich keine richtige Freundschaft, wenn man sich über die Ängste der anderen lustig macht.