Probleme mit Kindern, wer braucht Super-Nanny?

vom 25.11.2011, 19:09 Uhr

Ich schaue manchmal, wenn ich Langeweile habe auch mal die Super-Nanny und schüttel immer den Kopf, wenn ich sehe, was die Eltern mit den Kindern anstellen und wie sich die Kinder benehmen. Auch über diese Super- Nanny kann ich manchmal nur den Kopf schütteln, wenn sie ein Kind auf die stille Treppe setzt und das Kind gar nicht weiß, wie ihm geschieht. Am schlimmsten finde ich ja, wenn sie die erste Zeit immer nur zuschaut und auch zuschaut, wie Kinder geprügelt und angeschrien werden.

Was mich aber mal interessieren würde ist, ob wirklich so viel Bedarf einer Super-Nanny besteht, dass die Leute so eine Frau anrufen und um Hilfe bitten. Kann es sein, dass wirklich viele Familien das gleiche Problem mit ihren Kindern haben? Was kann der Grund sein, dass man heute so viel Schwierigkeiten mit den Kindern hat. Ich war bestimmt in meiner frühen Kindheit kein Engelchen. Aber ich habe das gemacht, was meine Ellis wollten und ich mache es auch jetzt noch. Schließlich tun die ja auch was für mich und da sollte ich schon entgegenkommen.

Seid ihr schon mal mit euren Kindern in einer Situation gewesen, wo ihr euch die Super-Nanny oder ähnliches herbeigesehnt habt? Oder sind eure Kinder "Engelchen" ? Wie löst ihr Probleme mit den Kindern? Nehmt ihr die Tipps dieser Fernseh-Super-Nanny an?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Nun ja, ich denke früher hatten die Leute auch die gleichen Probleme mit ihren Kindern wie heute, wobei ich schon das Gefühl habe das es mehr wird. Früher liefen Kinder einfach so nebenbei mit, heute sind die Ansprüche an die Eltern viel größer und vielleicht werden deshalb auch mehr Fehler gemacht. Zudem war es, je nachdem wie weit man zurückgeht, ja noch normal die Kinder mit Schlägen zu guter Erziehung zu prügeln, heute ein absolutes no-Go, was natürlich auch gut ist, aber vielleicht hatten die Kinder deshalb mehr Respekt vor ihren Eltern. Ob dieser Respekt allerdings der richtige war? Ich glaube Diamante hatte dazu letztens einen schönen Tread aufgemacht.

Ich selbst habe eine kleine Tochter im Alter von 2 Jahren und ja ab und an wünsche ich mir schon eine Super-Nanny die mir in gewissen Situationen beisteht. ;) Ich allerdings nutze dann meinen Freundeskreis in dem es Eltern mit gleichaltrigen Kindern gibt, die dann teilweise das gleiche Problem haben, wie man selbst in dem Moment oder aber auch ältere Kinder, wo man dann auf deren Erfahrung zurückgreifen kann. Ich denke letztendlich findet man immer irgendwo Rat und Unterstützung und findet heraus dass das eigene Kind garnicht so anders oder anstrengender ist als andere Kinder auch. :)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Vorgehen, was die Super-Nanny den Familien beibringen möchte, basiert ja im Wesentlichen auf Konditionierung, im Prinzip ist es eine Art Kinder-Dressur. Denn das Kind erhält eine Anweisung und ihm wird gesagt, was passiert, wenn er dieser Anweisung nachkommt oder welche Strafe erfolgt, wenn es nicht tut, was man verlangt. Im normalen Alltag geht man ja eigentlich nicht so miteinander um, auch nicht mit Kindern, sondern da ist alles etwas lockerer. Ich würde fast sagen, dass es der Würde eines Menschen irgendwie gar nicht gerecht wird, ihn so zu „dressieren“.

Aber es funktioniert, irgendwann haben die Kinder, die gezeigt werden, dann meistens verinnerlicht, was sie wie machen müssen. Ich fände es natürlich besser, wenn dafür nicht solche Methoden notwendig wären.

Ich habe anfangs, als die Super-Nanny noch neu war, ein paar Folgen angeschaut und hatte da den Eindruck, dass die Eltern doch gar nicht so viel falsch machen und die Kinder einfach nur kleine schreckliche Monster sind. Später gab es dann auch Folgen, wo wirklich eins sehr negatives Erziehungsverhalten seitens der Eltern zu beobachten war, aber anfangs wurden ja eher normale Väter und Mütter gezeigt. Und das hat mein Bild über Kinder auch ein wenig verändert, denn ich hatte den Eindruck, dass auch Eltern, die sich Mühe geben, mit ihren Kindern „Pech“ haben können und sich dann kleine Tyrannen heranziehen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist eine Fernsehsendung, die sich nicht zum Ziel gemacht, Eltern zu helfen, sondern zu unterhalten. Manche Fälle finde ich persönlich schon übertrieben dargestellt, zumal ich selbst eine Ausbildung aus dem pädagogischen Bereich vorweisen kann. Jemand, der wirklich helfen würde oder Hilfe benötigt, würde dazu wohl kaum wirklich im Fernsehen auftauchen, sondern sich zum Beispiel an eine Erziehungsberatungsstelle wenden und da ist die Scheu doch zu groß. Wer gibt schon zu, Probleme mit seinen Kindern zu haben? Es dauert doch recht lang, bis man sich Hilfe sucht und ich halte das Fernsehen doch für eine falsche Anlaufstelle.

Ich denke schon, dass man heutzutage doch manchmal mehr Probleme bei der Erziehung hat - ich habe über die Jahre mitbekommen, dass es immer mehr von negativ auffallenden Kindern gibt, früher hatte man in einer Kindergartengruppe vielleicht zwei, drei Kinder - heute sind diese zwei, drei Kinder scheinbar "normal". Woher das rührt, kann ich nicht sagen, ich denke aber, dass oftmals Kinder nur so "nebenher" erzogen werden und man sich kaum noch mit ihnen beschäftigt. Das meiste ist doch schon ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Liebe, wobei ich nun nicht meine, dass man sich alle 24 Stunden lang rund um die Uhr nur ausschließlich für das Kind und ausschließlich mit ihm beschäftigt.

Viele Eltern haben aber auch das Problem, nicht konsequent sein zu können und lassen sich relativ schnell von ihren Kindern einwickeln, um die Ruhe zu haben. Es ist ja schon so, dass Kinder ihre Grenzen austesten und bei den heutigen Kindern sind diese Grenzen an sich schon recht weit und werden von den Kindern immer mehr selbst erweitert. Wenn sich da Eltern stets einwickeln lassen, haben sie schon verloren und so werden nicht die Kinder erzogen, sondern die Eltern werden von den Kindern erzogen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Die Sendung ist meiner Meinung nach genau so gestellt wie andere Doku-Soaps. Wenn ich hinter einer Sendung schon den Begriff "Doku-Soap" lese, weiß ich, dass sie für mich eigentlich nicht in Betracht kommt anzusehen, weil fast alle solche Doku-Soaps gespielt und total übertrieben dargestellt sind. Ich finde es auch komisch, dass Katja immer erst zusieht, wie die Eltern zu hause mit ihren Kindern umgehen, wenn sie wirklich so etwas wie eine Sozialpädagogin wäre, würde sie sofort eingreifen, wenn ein Kind geschlagen wird. Stattdessen steht sie immer nur an der Seite und agiert eher im Hintergrund.

Es ist auch immer äußerst komisch, dass vor jeder Sendung immer so eine kleine Vorschau gebracht wird, wo man sieht wie es zu hause abgeht und wie die Kinder förmlich verdrescht werden. Welcher normaler Sender würde denn so etwas bringen, welches Fernsehteam würde eine Mutter filmen, die ihre Kinder schlägt? Ich finde das immer so unrealistisch und vor allem müsste es den meisten Müttern doch unglaublich peinlich sein sich so vor der Kamera aufzuführen.

Dazu kommt noch, dass es immer das selbe ist. Die Eltern bleiben hart und erst als sie den Film gezeigt bekommen, wie sie sich früher verhalten haben, macht es Klick. Sie brechen dann in Tränen aus und erzählen der Super Nanny meistens die gleiche Geschichte: ihre Eltern seien genauso mit ihnen umgegangen, sie wollten es doch unbedingt besser machen, aber sind gescheitert. Ich hatte dieses gleiche Schema irgendwann satt und heute gucke ich mir die Sendung auch gar nicht mehr an.

Manche Tipps der Super-Nanny finde ich dennoch gut, zum Beispiel dass man seine Kinder nicht schlagen sollte, dass das in Deutschland sogar verboten ist und vor allem, dass man sie nicht sinnlos bestrafen sollte, weil sie dann Angst vor einem bekommen und gerade kleine Kinder gar nicht verstehen, warum sie jetzt beispielsweise Hausarrest oder Fernsehverbot haben.

Selbst habe ich noch keine Kinder, aber selbst wenn ich Probleme mit diesen hätte wäre es immer noch das Letzte was ich tun würde, die Super-Nanny in mein Haus zu holen. Ich würde das irgendwie anderweitig regeln, mir vielleicht Tipps vom Jugendamt holen, aber mich bei der Super-Nanny bewerben würde ich nie. Ich habe auch das Gefühl den meisten Eltern geht es hauptsächlich darum, im Fernsehen gezeigt zu werden und deshalb machen sie dort auch mit.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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