Schlechtes Gewissen wenn man Bettlern nichts gibt?
Ich wohne auch in einer relativ großen Stadt, in der man regelmäßig Bettler in der Innenstadt antrifft. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit scheinen sie plötzlich alle wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Aber gerade zur Adventszeit wird bei uns in den Medien immer wieder vor Bettlerbanden gewarnt, die sich organisiert das Geld der Passanten schnorren. Oft stehen auch andere Hintermänner hinter den scheinbar Bedürftigen, die anschließend das Geld einkassieren. Alleine schon aus diesem Grund geben ich den Leuten auf der Straße kein Geld, da ich das nicht unterstützen möchte.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum ich den Bettlern kein Geld mehr gebe. In der Fußgängerzone sitzt schon seit vielen Jahren ein Mann und zwar immer an der selben Stelle, wodurch er schon relativ bekannt ist. Vor einigen Jahren lief ich mit einem sehr guten Freund an ihm vorbei und dieser Freund ist wirklich ein sehr gutmütiger Mensch. Auf dem Schild des Bettlers stand unter anderem, er habe Hunger und sei mittellos. Daraufhin hat mein Bekannter ihm eine Brezel beim Bäcker gekauft und sie ihm geschenkt. Doch die Reaktion war anders, als wir es uns erhofft hatten. Wir dachten, er würde sich darüber freuen und beherzt in die Brezel beißen. Doch er bedankte sich nicht einmal für das Essen und warf es wenig später in die nahestehende Mülltonne. Das hat mich sehr geprägt und seitdem sehe ich ihn wirklich mit ganz anderen Augen. Ein paar Tage später fuhr ich übrigens mit der Straßenbahn vom Babysitten nach Hause und sah, wie er in die Tram einstieg. Zuerst habe ich ihn gar nicht erkannt, da er eine schicke Lederjacke trug und eigentlich recht ordentlich aussah. Scheinbar hat er doch mehr, als er auf seinem Bettelschild schreibt und das machte mich noch skeptischer, was diesen und andere Bettler angeht.
Ich finde es nicht egoistisch, wenn ich den Bettlern kein Geld gebe. Das von mir beschriebene Erlebnis hat mich sehr geprägt und daher habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich an den Bettlern vorbeigehe. Immerhin muss ich auch sehr hart für mein Geld arbeiten und bekomme es auch nicht geschenkt. Vielleicht mag das für den ein oder anderen sehr egoistisch klingen, aber mir ist das egal. Ich würde übrigens auch nichts geben, nur weil es langsam aber sicher auf Weihnachten zugeht. Das macht für mich keinen wirklichen Unterschied und ich halte an meiner Einstellung fest.
Ich gebe auch nichts. Und das aus dem einfachen Grund, weil auch für mich kaum einer da war, als ich in der selben Situation war. Außerdem weis ich, weil ich einige noch kenne (die mich aber kaum noch erkennen, oder erkennen wollen), wofür die ihr Geld ausgeben. Zudem bekommen auch Obdachlose (und nicht jeder, der bettelt, oder die Obdachlosenzeitung verkauft ist auch gleich obdachlos) Geld vom Amt. Natürlich ist es teurer auf der Straße zu leben, als in der Wohnung. War für mich damals zumindest so, wegen des Essens, denn schließlich kann man draußen nicht kochen. Doch viele von denen, die betteln machen das für Alkohol und Drogen. Und so leid, wie mir die Menschen tun, denn es hängt ja auch immer ein Schicksal dahinter, das will und werde ich bestimmt nicht finanzieren.
Ich gebe Bettlern grundsätzlich kein Geld und habe dabei auch überhaupt kein schlechtes Gewissen. Ich denke auch nicht weiter darüber nach und ehrlich gesagt mache ich mir auch keine Gedanken um das Schicksal dieser Leute. Es berührt mich einfach nicht und ich denke auch, dass es gerade in einem Land wie Deutschland immer noch genug Möglichkeiten für diese Leute gibt. Auf der Straße muss man in unserem Land eigentlich nicht schlafen und wenn jemand wirklich vor Hunger fast umkommt, gibt es immer noch Suppenküchen oder auch die Bahnhofsmission, wo es auch immer etwas für Bedürftige gibt. Natürlich sind viele zu stolz und es gibt auch Obdachlose, die nach jahrelangem Leben in scheinbar absoluter Freiheit (mit all den Entbehrungen, die damit verbunden sind) in einem geregelten Leben nicht mehr zurecht kommen.
Als ich am Wochenende in einer etwas größeren Stadt unterwegs war, wurde ich auch mehrfach angebettelt. Würde ich jedem Bettler nur fünfzig Cent geben, wäre ich am Ende dennoch einige Euro los. Natürlich haben diese Leute (die seriösen unter ihnen) weniger Geld als die meisten anderen Menschen. Selbst als Student oder Azubi hat man immer noch mehr. Trotzdem denke ich, dass ich mein Geld auch gut selbst gebrauchen kann. Abgesehen davon hätte ich auch ein schlechtes Gefühl, weil ich nicht wüsste, wo das Geld letztendlich landet. Ich würde niemanden unterstützen wollen, der ohnehin schon genug hat und die Mitleidsmasche nur benutzt, um an Geld zu kommen. Auch den Kauf von legalen sowie illegalen Drogen würde ich nicht so gerne unterstützen.
Ich halte es für sinnvoller, wenn man seriöse Einrichtungen unterstützt, die ihrerseits wiederum bedürftige Menschen unterstützen. Wenn man sich vorher informiert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einer betrügerischen Einrichtung sein Geld gibt, ist dann sehr gering. Solche Einrichtungen wissen auch besser, wie sie das Geld einsetzen, damit den Leuten damit am besten geholfen wird. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich solchen Einrichtungen auch nichts spende. Wenn ich überhaupt etwas spende, dann für den Tierschutz. Für Menschen habe ich noch nicht gespendet.
Anfangs hatte ich auch ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich den Bettlern kein Geld gab. Aber seit ganze Drückerkolonnen von Bettlern unterwegs sind, finde ich es nicht mehr richtig, das Betteln noch zu unterstützen. Wenn man den wirklichen armen Bettler unterscheiden könnte, würde ich auch etwas geben. Ein starkes Stück ist es, wie ich hier las, dass eine gutgemeinte Geste indem man sogar ein belegtes Brötchen kaufte gegen den angeblichen Hunger des Bettelnden, das auch noch nachgeschmissen bekommt. Das ist so etwas von unverschämt. Warum werden einzelne Bettler dann auch noch frech? Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass es genug Stellen gibt, wo sie ihren Hunger stillen können und auch solche, wo sie monatlich ihr Geld abholen können.
Inzwischen gebe ich fast kein Geld mehr, sondern nur noch Lebensmittel, wenn ich mal welche dabei habe, zum Beispiel Gebäck (Rosinenbrötchen, Crossaints, etc.) oder (belegte) Brötchen, belegte Brote. Bei den meisten Leuten kommt das auch gut an, einige jedoch murren. Den Bettler-Kolonnen (besonders die, die mit Kindern auftauchen), die die öffentlichen Verkehrsmittel jedesmal überschwemmen, gebe ich nichts. Die Kinder tun mir Leid, die werden da m. E. hinein gezogen.
Ein schlechtes Gewissen habe ich wirklich nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass da ein ehrlicher Mensch auf der Straße sitzt, für seine eigene Situation kaum etwas kann, zur falschen Zeit am falschen Ort war und nun auf der Straße gelandet ist - und ich gerade auf den Weg zu meiner Wohnung bin, mit meinem vollen Kühlschrank, meinem gemütlichen Bett und meiner sauberen Kleidung UND ich dieser Person nichts davon abgeben kann bzw. nur ein kleinen Teil.
Mir geht es da auch wie den meisten von Euch. Die Meldungen häufen sich, dass es ganze Banden von Bettler-Abzockern gibt, die auch teilweise ihre Kinder mit einbinden aber durchaus Haus (oder zumindest Wohnung) und Auto haben und sehr gut von den "dummen" die ihnen ständig Geld geben leben können. Daher habe ich mein schlechtes Gewissen mittlerweile abgelegt.
Ich habe noch nie einem Bettler etwas gegeben und werde es wahrscheinlich auch dabei behalten. In den meisten Fällen wird das Geld nämlich nur für Drogen wie Alkohol ausgegeben. Ich war heute in der Stadt und in der Fußgängerzone saß auch solch eine Bettlerin. Für eine Bettlerin war sie jedoch, wie ich fand, gut angezogen. Sie trug eine Fleecejacke und noch so eine gefütterte Thermohose, ich glaube nicht, dass sie allzu billig sind. Sie saß da mit einem Becher in der Hand, musterte jeden, der an ihr vorbei lief, blieb aber wie angefrohren sitzen, angebettelt in Form von Worten wurde ich noch nie.
Später sah ich sie dann wieder. Sie war inzwischen aufgestanden und rauchte eine Zigarette. Schon komisch, dass eine Bettlerin so viel Geld hat sich Tabak zu kaufen, wo sie doch eigentlich am Hungertod nagt. Ich habe schon oft genug gehört, dass manche Leute einfach nur so tun als wären sie Bettler. Sie ziehen dann ein paar ältere Klamotten an, hocken sich auf die Straße, blicken ein bisschen traurig drein und schon fressen ihnen die Passanten aus den Händen. Deswegen gebe ich eigentlich auch nie etwas, wer weiß in was es investiert wird. Wo ich jedoch gerne mal etwas KIeingeld abgebe ist bei Straßenmusikanten.
Ich gebe auch kein Geld, wurde ja schon oft im Fernsehen gezeigt was für Leute dahinter stecken. Letztens waren mein Freund und ich beim Lidl davor saß ein Mann mit einem Bild von einem Kind, die meisten Leute haben ihm dann was vom Lidl gekauft und das ihm gegeben, aber man hat gemerkt das es wieder nur so ein schwindel war, da mein Freund 2 Wochen später wieder zum Lidl gefahren ist, ein anderer Mann mit dem selben Bild von dem Kind da saß. Also wieder nur welche die Geld sammeln, sich später treffen und dann in einen fetten BMW steigen.
Ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn ich einen Bettler irgendwo auf der Straße sehe, besonders wenn er mich auch noch persönlich anspricht. Vielleicht haben solche Leute ja wirklich keine Arbeit und nur Pech im Leben.
Auf der anderen Seite wird das Geld meistens nur für Drogen oder Alkohol ausgegeben. Das finde ich dann auch nicht gut. Dann muss man solchen Leuten nichts geben. Außerdem gibt es noch Hartz vier, sodass eigentlich niemand in Deutschland auf der Straße leben müsste.
Es gibt auch Leute, die z.B. am Wochenende nicht arbeiten müssen und für irgendwas sparen, z.B. einen neuen Laptop oder so. Und deswegen gehen sie lieber betteln um so schneller an Geld zu kommen. Wenn man nur von ein paar Leuten z.B. 50 Cent kriegen würde, das aber zehn mal in einer Stunde passiert, wäre es schon ein "Stundenlohn" von 5€. Das ist zwar nicht besonders viel, aber wenn man z.B. am Wochenende sowieso viel Zeit hat, kann man gar nicht mal so wenig Geld verdienen.
Ich gebe solchen Bettlern kein Geld und habe auch kein schlechtes Gewissen. Einige würden wahrscheinlich denken, ich bin so herzlos und hätte kein Mitleid mit denen oder ich wäre einfach zu geizig. Dies trifft jedoch nicht zu.
Mit Bettlern haben meine Lieben bereits negative Erfahrungen gemacht. Meine Mutter hatte einem Bettler auch mal Geld gegeben, weil er meinte, er hätte kein Geld und müsste seine armen Kinder zu Hause noch mit Essen versorgen. Sie gab ihm Geld und ging weiter. Auf dem Heimweg sah sie ihn aus einem Laden rauskommen und raten sie, was er mit dem Geld gemacht hat. Er hatte sich von dem Geld einfach Bier gekauft.
Auch mein Partner hatte so eine ähnliche Erfahrung mit einer Bettlerin gemacht. An diesem Tage waren wir unterwegs und am Bahnhof war eine Frau, die gebettelt hat. Sie saß auf dem Boden und hatte ein Kind in den Armen. Das Gesicht des Kindes konnte man jedoch nicht sehen. Ich habe meinem Freund gesagt, es sei bestimmt einfach nur eine Puppe. Er hat mir nicht geglaubt und warf in ihre Schüssel ein paar Münzen rein. Es passierte jedoch, dass ein paar von denen daneben fielen. Die Frau bewegte sich plötzlich und bückte sich dann so, dass wir die Puppe dann sehen konnten. Es war tatsächlich kein Baby bei ihr.
Aus solchen Geschichten habe ich gelernt, dass die Bettler meistens nur Betrüger sind. Solchen Menschen will ich dann mein verdientes Geld nicht geben, da sie es einfach nicht verdient haben. Es gibt bestimmt auch bei den Bettlern ehrlich Menschen, aber es sind definitiv ganz wenige.
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