Horrende Mieten in Großstädten
Ich habe eben im Radio gehört, dass die Mieten in Großstädten ständig steigen. In München bekommt man in der Stadt kaum eine Wohnung unter 12-15 Euro pro Quadratmeter. In Köln wären es ca 10 Euro pro Quadratmeter und in Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt usw. kann man sich auch eine Wohnung als Geringverdiener oder Mittelverdiener kaum direkt in der Stadt leisten und muss außerhalb wohnen.
Auch wenn man in München, Stuttgart oder auch Frankfurt die Einkommen ein wenig angepasst hat an die teuren Mieten ist es für einen Menschen, der gerade am Existensminimum lebt nicht möglich sich eine vernünftige Bleibe zu suchen. Egal, ob es alleinerziehende Mütter sind oder Väter, die Unterhalt zahlen müssen. Diese Personengruppen müssen sehen, dass sie weit außerhalb wohnen und nicht direkt in der Stadt.
Auch hier sind die Mieten schon sehr hoch, wenn man bedenkt, dass es auch kaum eine Wohnung gibt, die unter 9,50 Euro der Quadratmeter zu vermieten sind. Hinzu kommen dann auch noch die wirklich horrenden Nebenkosten.
Sind bei euch die Mieten auch so teuer? Was machen die Leute, die wirklich wenig verdienen? Müssen die gezwungenermaßen dann Zuschüsse beim Amt beantragen? Warum kann man die Mieten nicht auch ein wenig anpassen. Jeder regt sich auf, dass zum Beispiel im Osten die Löhne so niedrig sind. Aber im Radio haben sie gesagt, dass dort auch die Mieten die geringsten sind. Mit 3-5 Euro pro Quadratmeter kommt man im Osten gut weg.
Wir wohnen schon mitten auf dem Land und zahlen eine wirklich sehr geringe Miete für diese Wohnung. Allerdings wären die Mieten ein paar Kilometer weiter schon wieder etwas höher, von daher stört mich das Landleben auch nicht weiter, ich kenne es ja selbst nicht anders und könnte es mir auch nicht vorstellen, wirklich in einer Großstadt zu leben. Ich hatte mich damit allerdings mal befasst, als ich in einer solchen gearbeitet habe und hätte da auch relativ geringe Mieten gehabt. Allerdings kommt es auch auf die Gegend an und den Stadtteil, denn je besser der Ruf eines Stadtteils ist, desto teurer ist auch die Wohngegend.
Es ist schon so, dass man ein erhöhtes Gehalt bekommt und je nach Arbeitgeber sogar einen Ausgleich dafür, dass man eben in der Großstadt lebt. Ob man aber als eine Person mit einem mittleren Einkommen sich dennoch eine solche Wohnung leisten kann, ohne andere Zuschüsse zu erhalten, weiß ich allerdings nicht. Ich war halt noch nie in dieser Lage gewesen, aber andererseits denke ich, dass man dann eher auf das Auto verzichtet und daher auch mehr Geld für eine Wohnung locker machen kann. Durch den Verzicht aufs Auto spart man sich ja schon Versicherungsbeiträge, Steuern, Geld für Sprit und so weiter. Und dort, wo ein Auto in einer Großstadt bei einem geringen oder mittlerem Einkommen zusammen mit einer bestimmten Wohnung unterhalten wird, ist es schon so, dass man dann einen Partner hat, der ebenfalls eine Vollzeitstelle hat und entsprechend verdient, vielleicht auch eine höhere Position innehält.
Ach, kommt erstmal nach Hamburg. 12 Euro pro Quadratmeter sind hier wirklich keine Seltenheit, und unter 10 Euro kommt man sowieso nichts was noch irgendwie im Stadtgebiet läge. Und das sind normale Wohngegenden, für die schönen Stadtteile um die Alster rum sind es locker 14-15 Euro pro Quadratmeter. Ich zahle hier für meine Wohnung in netter Umgebung und mit guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gute 11 Euro kalt pro Quadratmeter, und meine Single-Wohnung ist dann auch noch 60qm groß - was anderes war innerhalb von 6 Monaten nicht zu kriegen.
Hamburg und auch München gehören wortwörtlich zu den teuersten Pflastern bundesweit - und das hat einen relativ einfachen Grund: Viele (gerade junge) Leute wollen in die Großstädte. Wer im beschaulichen Dorf groß geworden ist hat wohl ziemlich schnell das Landleben satt und will, ja muss teilweise sogar wegen der Unis, erstmal in die Großstädte. Zusätzlich wollen Leute, die in der Stadt aufgewachsen sind, häufig nicht (oder frühestens wenn man eine Familie gründet) aus der Stadt raus. Die Städte haben also ziemlich hohen Zuwachs zu verzeichnen und der Wohnraum in der Innenstadt lässt sich nachträglich nur schwer daran anpassen. Es gibt ja sowieso kaum freie Flächen auf die man überhaupt noch Mietkomplexe bauen könnte, und prinzipiell sind die Städte einfach schon "voll". Also darf nur noch in Zentrumsnähe wohnen, wer sich das auch leisten kann. Wer auf HartzIV angewiesen ist oder so muss sich eben deutlich weiter am Rand ansiedeln.
Die einzige Ausnahme bilden da wohl die Studenten: Wenn Mutti und Vati kein Geld für eine tolle Wohnung ausgeben können, gibt es für sie zum Glück an allen Unis noch Studentenwohnheime, in denen man sich ziemlich günstig ein Zimmer mieten kann und die auch oft in unmittelbarer Nähe zur jeweiligen Uni liegen.
Übrigens: Das Sozialamt in Hamburg beispielsweise zahlt soweit ich weiß auch deutlich mehr Wohngeld an diejenigen, die dies benötigen, als zum Beispiel das Sozialamt vom hinterletzten Kaff. Und die Einkommen in der Stadt sind natürlich auch ein bisschen an die Lebenshaltungskosten angepasst.
Bei uns hier kommt es auf die Wohngegend an. Es gibt Stadtteile, die gehören zu den "besseren" Gegenden, da zahlt man auch so seine 10-12 Euro pro Quadratmeter, wir zahlen aktuell ca. 7,50 Euro pro Quadratmeter kalt für unsere Wohnung, was ich auch schon viel finde. Zumal wir in einer guten Gegend wohnen, allerdings zahlen wir hier auch die gute Anbindung mit.
Mieten ist gerade dort sehr teuer, wo man auch gute Arbeit finden kann und wo die Verdienste entsprechend hoch sind. Wer sich das dann nicht leisten kann, ist gezwungen etwas außerhalb zu wohnen, was ich aber auch nicht schlimm finde. Es gibt in jeder Gegend auch ländlichere Bereiche, wo man ebenfalls gut wohnen kann, allerdings ist dann eben die Anbindung vielleicht nicht ganz so gut.
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