"Bei Geld hört die Freundschaft auf" ?!

vom 24.11.2011, 22:38 Uhr

Ich hatte auch mal den einen oder anderen Freund und sogar auch ein paar Familienmitglieder, die sich etwas Geld borgen wollten. Sie versicherten mir natürlich alles so schnell wie möglich zurückzuzahlen und würde das auch sicher tun. Doch benötigen sie unbedingt das Geld, da es doch auch für einen guten Zweck dienen würde und man auch bald wieder einen neuen Job haben würde. Da häufig mal Freunde und Bekannte zu Besuch sind dachte ich mir, dass man denen vertrauen kann und dementsprechend auch mal ein bisschen Geld geben könnte.

So weit, so gut. ich gab ihnen etwas Geld und sah das Meiste im Prinzip nie wieder. Das war sehr schade, da man eigentlich ein gutes Verhältnis hatte und man sich vertraut hatte. Es kostete mir immer Nerven zu fragen, ob die denn zurückzahlen können, ob denn das mit dem Job geklappt hat. Doch höre ich viele Varianten:

Variante 1 ist, dass man doch schon alles in den kleinen Raten zurückgezahlt hätte und dachte, dass alles schon geregelt wäre, dass das doch nicht sein könne. Ich dachte natürlich nicht daran, eine Art Protokoll zu führen da ich eigentlich geglaubt hatte, dass man eben einen Bekannten vertrauen könne. Es war natürlich auch immer ein bisschen peinlich und unangenehm nachzufragen, aber im Endeffekt wollte ich doch nur mein Geld wiederhaben.

Aber auch die zweite Variante hatte gewirkt, um mich über das Ohr zu hauen. Man sagte mir, dass man in kleinen Raten das Geld zurückzahlen möchte. Doch zog sich das immer weiter zurück. Das eine Mal sagte man mir, dass ich das Geld beim nächsten Besuch wieder zurückbekomme. Und so zog sich das immer weiter, bis sie dann in Tränen ausbricht und meinte das Geld einfach nicht auftreiben zu können. Ich bin mir da aber auch selber böse, bei emotionalen Sachen werde ich immer ein bisschen schwach. Aber es folgten auch noch x andere Varianten.

Im Endeffekt hat mir das die Hälfte der Anzahl der Freunde gekostet. Zu meiner Schwester habe ich keinen Kontakt, da sie nur noch rumgeschwafelt und nur aus einem Grund anruft. Das Gespräch geht dann wie folgt ab: Hallo, wie geht es dir denn? Und sofort möchte man etwas Geld ausborgen. Doch mittlerweile mache ich das nicht mehr mit, da es mich schon genügend Nerven gekostet hatte. Zu einige Kontakte, sowie Freundschaften und Bekanntschaften hat das Geld habe ich gar keinen oder kaum Kontakt. Das ist sehr schade. Ich würde jedem raten nur in den dringendsten Fällen Geld zu verleihen.

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» TonyMontana » Beiträge: 259 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Grundsätzlich denke ich, dass Deine Oma schon Recht hat. Aber ich würde ehrlich gesagt auch nicht "nein" sagen, wenn mich jemand fragt, zu dem ich absolutes Vertrauen habe und auch die Gewissheit habe, dass das Geld auch wieder zurückgezahlt wird. Für mich hört die Freundschaft da nicht auf und ich habe selbst auch schon die Erfahrung gemacht, dass man sich auf manche Freunde wirklich sehr gut verlassen kann, wenn doch mal Not am Mann ist. Mir haben schon mal mehrere Personen ausgeholfen, obwohl ich es nicht wollte, aber mir war wichtig, dass sie es auch wieder zurückbekommen und das haben sie. Es ist nur blöd, wenn man selbst ständig fragt, um es zurück zu zahlen und man keine Antwort erhält, denn das kommt leider auch mal vor.

Bei den Summen, die ich verleihe, ist es aber schon so, dass es Summen sind, die ich gerade so verkraften könnte und die nicht so schmerzhaft sind. Aber da ich noch nie auf die Nase gefallen bin, und aber nur bei wenigen Leuten ich Geld verleihen würde, habe ich grundsätzlich damit kein Problem. Sicherlich ist es nicht immer gut, so vertrauensselig zu sein, aber gerade bei lang anhaltenden Freundschaften ist es wirklich kein großartiges Thema und da sehe ich auch kein Problem darin. Bei neueren Freundschaften oder loseren Bekanntschaften hingegen bin ich sehr vorsichtig und wäge da genau ab, so kommt es gerade da schon mal vor, dass ich es verneinen muss.

Vielleicht haben gerade ältere Menschen ihre eigenen Erfahrungen mit dem Verleihen von Geld gemacht, und da kann ich es schon verstehen, wenn generell bei negativen Erfahrungen kein Geld mehr verliehen wird. Aber eine solche Person würde ich nie als "geldgeil" bezeichnen und gerade, wenn sie selbst nicht viel Geld hat, erst Recht nicht. Es ist ja auch das gute Recht. Und selbst, wenn man beispielsweise einen Vertrag abschließt, gibt es leider immer noch Chaoten, die sich nicht daran halten würden oder sogar mit irgendwelchen Ausreden kommen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Naja, ich denke das manche Leute eben vielleicht diese Einstellung vertreten, aber allgemeingültig ist das nicht, für mich gehört in gewisser Weise bei einigen Freundschaften eben durchaus auch mal dazu, dass man sich Geld leihen kann, wenn man mal nichts dabei hat und so weiter. Es ist aber ein Unterschied, ob man ich mal spontan Geld leiht oder ob man sich Geld leiht, weil man keines mehr zum Leben hat und es verprasst hat oder so ähnlich. Hier würde ich das auch ein bisschen enger sehen, aber in gewisser Hinsicht gehört auch das zu einer Freundschaft dazu, dass man sich in solchen Situationen eben aus hilft. Ich selbst finde solche Situationen wenig angenehm, leihen tue ich mir nichts, aber wenn sich jemand mal was leihen möchte, bin ich da auch immer sehr vorsichtig und mache es ehrlich gesagt wirklich ungern.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass man diesen Spruch sagt, weil man eben, wenn man das Geld verborgt hat und man bekommt es nicht wieder es mal gerne zum Streit und somit zum Ende einer Freundschaft kommt.

Ich würde nur meinem besten Freund leihen, da ich mir da sicher bin, dass ich es sofort wiederbekomme, wenn er es hat. Ich musste aber bis jetzt noch kein Geld verleihen. Außerdem würde ich natürlich mein Geld innerhalb der Familie verleihen, da ich denke ich mal auch hier mein Geld wiederbekommen würde.

Es ist immer schwierig zu wissen, von wem man sein Geld wiederbekommt und von wem nicht, deswegen musst du dich entscheiden, was dir im Notfall wichtiger ist eine Freundschaft oder dein Geld.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das kommt natürlich ganz auf die Situation an. Ich habe kein Problem damit, einem Freund Geld für ein Getränk oder eine Kinokarte zu leihen und dann später zu sagen "Lass stecken", wenn er es mir zurückzahlen will. Umgekehrt ist das ja auch kein Problem. Bei größeren Mengen hört es jedoch auf. Eine Freundin wollte sich mal 100 Euro von mir leihen. Das ist für mich ein sehr hoher Betrag und da sie mir auch nicht sagen konnte, wann sie es mir zurückzahlen könnte, lehnte ich die Sache ab, denn ich will nicht ständig später mit der Frage nerven, wann ich mein Geld bekomme.

Ich selbst würde mir von Freunden auch keine großen Geldbeträge leihen, selbst wenn es richtig gute Freunde sind. Vermutlich würden sie es sogar tun und auch keine große Sache daraus machen, doch ich würde mich einfach nicht wirklich wohl dabei fühlen. Wenn möglich trenne ich Finanzen und Freundschaft immer. Letztens wollte eine Bekannte eine große Urlaubsreise mit mir machen. Als ich meinte, ich hätte dafür momentan nicht genug Geld, wollte sie mir den Betrag auslegen, was ich aber ablehnte. Wenn ich mit einer Freundin in den Urlaub fahre, dann auf eigene Kosten.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich kenne diesen Spruch, allerdings werde ich sehr selten mit diesem konfrontiert. Außerdem finde ich diesen Spruch eigentlich ziemlich schwachsinnig und weißt darauf hin, dass man geizig ist und das Geld einem mehr als Freundschaft bedeutet. Und wenn jemanden Geld mehr als Freundschaft bedeutet, dann möchte ich mit solchen Menschen nichts zu tun haben und sage das solchen Menschen auch! Weil ich finde nicht, dass Geld das wichtigste im Leben ist!!

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde auf jeden Fall, dass dieser Spruch stimmt. Immerhin habe ich in meinem Freundeskreis genügend solcher Fälle selbst erleben können. Mein damaliger Partner war damals sehr gutmütig und hat mehreren Freunden größere Summen geliehen. Das Geld hat er allerdings auch nach Jahren nicht wieder bekommen, auch wenn er immer wieder danach gefragt hat. Somit endeten einige Freundschaften und das Geld hat er bis heute nicht wieder bekommen.

Ich habe wahnsinnig große Angst, dass es mir einmal genauso ergehen könnte, weshalb ich grundsätzlich kein Geld verleihe. Es ist natürlich etwas anderes, wenn ich mit einer Freundin ins Kino gehen möchte und die ihren Geldbeutel vergessen hat. Da ist es selbstverständlich, dass ich die Karte für sie bezahle. Anders ist es aber, wenn ich speziell nach Geld gefragt werde. Da gebe ich nichts und das würde ich auch nicht tun. Meine Angst, das Geld nicht wieder zu bekommen, wäre einfach zu groß und ich möchte grundsätzlich kein Geld verleihen, egal ob es sich dabei um sehr gute Freunde handelt oder nicht.

Ich versuche immer, Menschen zu helfen, jedoch nicht mit Geld. Wenn ich jetzt wissen würde, dass einer meiner Freunde kaum Geld zum Leben hätte, dann würde ich diese Person einfach hin und wieder zum Essen zu mir nach Hause einladen, so dass diese Person nicht so viel Geld zum Einkaufen ausgeben müsste. Das würde ihr ja auch sehr helfen und ich denke, dass es in den meisten Fällen auch gar nicht nötig ist, Geld zu verleihen, da man eben auch auf andere Weise helfen kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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