Beziehungsromane von Männern geschrieben
In der aktuellen Literatur findet man ja durchaus auch mal einen Mann, der ein Liebes- oder ein Beziehungsroman schreibt. Nicholas Sparks ist wohl ein Meister darin, solche Romane zu schreiben. Ich habe mal Bücher von ihm gelesen und fand sie schon sehr schlicht gehalten, etwas anderes verhält es sich aber mit Michel Birbaek. Von diesem Autor habe ich jetzt "Nele und Paul" gelesen, und auch eine Probe von "Die Beste zum Schluss" gelesen und fand beides wirklich gut geschrieben. Es war nicht ganz so kitschig, aber Romantik kam genügend drin vor.
Kennt Ihr Bücher von Michel Birbaek oder ähnliche Autoren? Würdet Ihr es überhaupt in Betracht ziehen, ein solches Buch zu lesen, sofern Ihr solche Bücher sehr gern mögt? Oder denkt Ihr, dass Liebesgeschichten schon eher von Frauen geschrieben werden sollten?
Ich persönlich habe noch kein Buch von ihm gelesen, finde es aber nicht schlimm, wenn Männer so etwas schreiben. Früher haben schließlich fast nur Männer geschrieben und ihre Werke dann veröffentlicht, weil es sich für die Frauen nicht geziemte, so etwas zu tun. Und trotzdem gab es damals auch schon romantische Werke.
Wenn einige Männer also damals schon romantische Werke geschrieben haben, können sie das heute meiner Meinung nach immer noch machen, ohne dafür schräg "angesehen" zu werden, nur weil sie als Mann so etwas schreiben. Im Endeffekt zählt schließlich nur, ob es dem Leser gefällt und nicht, wer das Buch geschrieben hat.
Ich habe weder ein Buch von Nicholas Sparks, noch einen Roman von Michel Birbaek gelesen und ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich mit für mich kitschigen Liebes-Romanen wirklich gar nichts anfangen kann, ich würde mich glaube ich zu tode langweilen. Aber dies tut ja hier erst mal nichts zu Sache. Ich frage mich, wie du überhaupt darauf kommst, dass Männer eben keine Liebes-Romane schreiben können, oder eben nicht so "gut" wie es Frauen machen könnten.
Es mag zwar für den augenscheinlichen Betrachter offensichtlich auf der Hand liegen, dass es wohl eher Frauen sind, die Liebes-Romane kaufen, lesen und natürlich auch schreiben. In der Praxis wird dies wohl auch prozentual so aussehen, dass Frauen häufiger solche Romane schreiben, lesen und auch kaufen, aber genauso wird es doch auch Männer geben, die diese Bücher lesen? Zwar spricht dies nicht für das typische "Männergehabe", dass noch immer im Kopf vieler Menschen vorhanden ist, ist aber trotzdem so. Ich glaube, dass heute eigentlich jeder so emanzipiert sein sollte, selbst zu entscheiden, was man für ein Buch liest oder schreibt.
Und wenn ich zum Beispiel in der Geschichte etwas zurück gehe, dann gab es dort doch wohl schon einige, großartige Schriftsteller, die es geschafft haben viele "Romane", oder eben Dramen, wie William Shakespeare zu schreiben. Dieser war auch ein Mann und niemand kann behaupten, dass zum Beispiel Romeo und Julia nicht die Liebes-Geschichte überhaupt ist.
Ich habe neulich mal in einer Zeitschrift gelesen, dass die meisten Liebes-Schnulzenromane von Männern geschrieben werden. Aber das weiß kaum einer, weil diese unter Pseudonym geschrieben werden, weil sie besser verkauft werden, wenn eine Frau als Autor auf dem Cover steht. Man weiß also nie, ob die Autorin wirklich eine Autorin ist, weil gerade bei den unbekannteren Autoren oft ein Mann dahinter steckt und eine Frau auf dem Cover ist und oft auch als Bild abgebildet ist.
Ich lese sehr gerne, allerdings keine Liebesgeschichten und dergleichen. Diese sind eben einfach etwas emotionaler und das langweilt mich teilweise wirklich etwas, ich lese lieber Bücher, die etwas anspruchsvoller sind, bei denen man sich konzentrieren muss und die in erster Linie nicht zur Unterhaltung dienen. Trotzdem habe ich auch schon die eine oder andere Liebesgeschichte gelesen. An Sparks habe ich mich versucht, allerdings war mir das definitiv zu kitschig und hat mich eher gelangweilt. Gefallen hat mir ein Roman vom Autor und Regisseur Gabriel Barylli. Im Gegensatz zu Sparks geht es hier in erster Linie um Sex, allerdings ist es keineswegs darauf fixiert. Es dominiert aber auf jeden Fall vor dem willst du, willst du nicht, unsere Beziehung funktioniert oder eben nicht. Solch ewiges Gezweifel und Beziehungsprobleme, davon will ich nichts lesen, dafür muss ich nur den Fernseher einschalten und mir irgendeine alberne Soap anschauen.
Was ich also definitiv nicht lesen will, ist das hin und her, das entstehen einer Beziehung, Verliebtsein und diese ganze Romantik, dass langweilt mich wirklich. Die meisten Liebesgeschichten haben aber damit zu tun und gehen dann über irgendwelche tragischen Trennung bis hin zum erhofften Wiedersehen und so weiter und so fort. Es ist wohl unnötig zu betonen, dass weibliche Autoren dieses hin und her deutlich besser drauf haben, als männliche (siehe Austen). Bei Barylli geht es viel um die körperliche Liebe, allerdings bleibt hier die Romantik auch nicht unbedingt im Hintergrund, es hat trotzdem etwas traumhaftes und schönes an sich, nur geht fixiert er sich hier eben direkt auf das Paar und nicht auf die Beziehung an sich. Ähnliche Autoren habe ich bislang aber noch nicht entdecken können und glaube auch nicht, dass das jemals passieren wird, zumindest nicht zu meiner Zeit.
Die klassischen Liebesromane von Männern, wie eben etwa Sparks, wirken auf mich ehrlich gesagt immer ein bisschen wie eine Parodie. Ich habe das Gefühl, dass diesen Männern bewusst ist das viele (nicht alle!) Frauen von der romantischen Liebesbeziehung träumen, in der sie sich geborgen fühlen und der Mann sie vergöttert. Dies nutzen sie aus, um es dann übertrieben in einem Roman darzustellen, der auf die Frauen jedoch keineswegs übertrieben wirkt. es gefällt ihnen und erfüllt ihre Ansprüche. In dieser Hinsicht komme ich mir dabei eher etwas ''verarscht'' vor, zumal das wirklich absolut nicht mein Ding ist. Anders ist das bei einem Autor, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Einige seiner Titel sind auch verfilmt worden, hier spielt sich allerdings die ganze Liebesgeschichte wieder erstaunlicherweise nur auf der emotionalen Basis ab und ähnelt eher den von Frauen geschriebenen Romanen. Der Film den ich von ihm gesehen habe, handelt von einer Frau die bei einem Unfall ins Koma fällt und als Geist in ihrer Wohnung wandelt, wo sie dem neuen Mieter begegnet.
In früheren Zeiten war das Schreiben unter einem Pseudonym ja weit verbreitet und nicht selten haben sich Frauen männliche Pseudonyme gegeben um mehr Anerkennung für ihre Arbeit zu finden. Eigentlich sollten man heute über solche Vorurteile hinweg sein, aber ich frage mich auch manchmal, ob das Pseudonym auf dem Buchcover wirklich immer das Geschlecht des Autors widerspiegelt. In der fantastischen Literatur herrscht nämlich das gleiche Vorurteil in umgekehrter Ausprägung - von einigen wenigen Subgenres abgesehen hat man hier mehrheitlich männliche Leser und die sind Autorinnen gegenüber skeptisch und denken, dass diese doch lieber bei den Vampirschnulzen bleiben sollten.
Liebes,- und Beziehungsgeschichten sind eigentlich nicht meine bevorzugte Art von Literatur. Oder ich sollte wohl besser sagen, dass ich mir kein Buch vornehme, weil es darin um eine Liebesgeschichte geht. Es gibt andere Dinge, die mich motivieren ein Buch zu lesen und wenn die Geschichte stimmt stört es mich auch nicht, wenn man am Ende ein glückliches Pärchen hat. Mir fällt deshalb spontan auch nur Nick Horby ein. Einige seiner Romane kann man schon in diese Kategorie einordnen, aber sie sind immer gewürzt mit zum Teil sehr schwarzem und immer sehr britischem Humor. Das ist für mich persönlich der Grund, warum ich seine Bücher mag, aber vielleicht sprechen dich ja die Beziehungskisten an.
Ich verschwende eigentlich so gut wie keinen Gedanken an den Autoren und an dessen Namen oder Geschlecht. Das ist ähnlich wie bei einem Film - da ist mir das wichtig, was ich auf der Leinwand sehe und von wenigen Ausnahmen abgesehen bekomme ich nur am Rande mit, wer der Regisseur des Filmes ist.
Ich denke nicht das es heute noch viel anders ist, und auch weiterhin viele Liebesgeschichten und Beziehungsdramen von Männern geschrieben werden und dann unter einem weiblichen Namen veröffentlicht werden. Bei Frauen sieht es auch nicht anders aus. Zum einen hat lange das Vorurteil von Frauen geherrscht, dass Männer so etwas nicht schreiben können da sie nur das eine wollen und der Rest drum herum sie nicht interessiert. Auf der anderen Seite wollten die Autoren vor ihrer Umgebung, insbesondere Männern, natürlich nicht als Weichei und Softi dastehen weswegen es natürlich einfach ist, dass ganze dann unter einem falschen Namen zu veröffentlichen. Das wird sich im großen und ganzen nur wenig verändert haben, da diese Vorurteile immer noch herrschen aber das trifft ebenfalls auf Frauen zu, die teilweise ihre Werke auch unter einem männlichen Namen veröffentlicht haben um insgesamt Anerkennung zu bekommen.
Insgesamt würde ich nicht sagen wer die besseren Geschichten schreibt, Mann oder Frau - dürfte sich ziemlich die Waage halten. Doch finde ich insgesamt, dass die Männer sich immer mehr Gedanken um das Thema Beziehung machen und viel mehr drum herum schreiben und das ganze in die Länge ziehen und hingegen manche Autorinnen das kurz und prägnant aufschreiben. Die Bücher in denen es nur um körperliche Liebe geht, die kann man meiner Meinung nach auch nicht als anspruchsvolle Literatur bei der man sich "konzentrieren" muss hinstellen. Im Prinzip dienen diese Bücher auch nur zur schlichten Unterhaltung und dabei sind diese Bücher noch weniger Tiefgründig, da es schlichtweg nur um Sex und damit die natürlichen Triebe geht.
*steph* hat geschrieben:Oder denkt Ihr, dass Liebesgeschichten schon eher von Frauen geschrieben werden sollten?
Darf ich mal daran erinnern, dass Romeo und Julia von einem Mann geschrieben wurde? Ich denke, dass Männer auf jeden Fall in der Lage sind, auch über Liebe zu schreiben.
Ich habe von Nicholas Sparks nur A Walk to Remember gelesen, glaube das Buch nennt sich Zeit im Wind in Deutsch, oder Nur mit Dir, wie die Verfilmung. Ich fand das Buch eigentlich nicht schlecht und inhaltlich wirklich rührend.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass viele Männer unter einem Pseudonym schreiben, weil viele keine Liebesgeschichten von Männern lesen wollen. Prinzipiell würde ich mich aber nicht davon abhalten lassen. Wobei ich lieber Fantasy lese.
Frauen sind auch nicht unbedingt gut darin, Liebesromane zu schreiben. Wenn ich Lese, was Stephenie Meyer da so verzapft, denke ich dass viele Männer das besser könnten. Vor allem ist ihre Vorstellung der Liebe echt gruselig, wie sich Bella aufopfert und immer das tut, was Edward und Jacob sagen und wollen. Und sowas kommt dann tatsächlich noch von einer Frau.
Also, ich lese beispielsweise Nicholas Sparks sehr gerne, gerade weil er seine Geschichten schlicht und dennoch romantisch gestaltet. Und abgesehen von der klassischen Literatur fallen mir gerade auch keine Männer ein, die Liebesromane schreiben. Aber das liegt auch eher daran, dass ich sehr wenige Liebesromane lese.
Aber ich gehe auch stark davon aus, dass manche der Männer, die Liebesgeschichten schreiben auch weibliche Pseudonyme nutzen. Allerdings ist es mir auch recht egal, ob die Romane, die ich lese von Männern oder von Frauen geschrieben wurden. Hauptsache ist, dass sie mir gefallen.
Die meisten Bücher, die vom Thema Liebe und Romantik handeln, sind doch tatsächlich meistens von Frauen geschrieben und auf Anhieb fällt mir kein Beispiel ein, bei dem das nicht so wäre. Immerhin kenne ich keinen einzigen männlichen Autor, der tatsächlich über Liebe schreibt und die meisten Männer verfassen dann doch eher Thriller, historische Romane oder zumindest auch witzige Bücher oder Bücher aus dem Bereich Fantasy. Wenn man jedoch ein romantisches Buch lesen möchte, dann sollte man sich durchaus nach einer weiblichen Autorin umschauen.
Grundsätzlich wäre ich jedoch auf jeden Fall offen dafür, einmal ein romantisches Buch von einem männlichen Autor zu lesen. Dabei denke ich, dass deshalb meistens solche Bücher von weiblichen Autoren kommen, weil die Hauptpersonen ja auch immer Frauen sind. dabei können Frauen natürlich am besten über Frauen schreiben, da sie sich besser in die Figur hinein versetzen und auch aus eigenen Erfahrungen schreiben können. Dazu kommt, dass es sicherlich auch kaum einen Mann gäbe, der sich ein romantisches Buch kaufen würde, bei dem die Hauptperson ein Mann wäre. So etwas würde sich sicherlich nicht besonders gut verkaufen.
Wenn ich jedoch per Zufall ein Buch entdecken würde, welches vom Thema Liebe handeln würde und welches von einem Mann geschrieben worden wäre, dann würde ich es mir kaufen, sofern mich das Buch ansprechen würde. Immerhin bin ich eigentlich immer offen gegenüber neuen Autoren und generell kann ich keine so großen Unterschiede im Schreibstil zwischen Mann und Frau erkennen, so dass ich durchaus Lust hätte, einmal so etwas zu lesen. Im schlimmsten Fall würde mir das Buch nicht gefallen, was bei zehn Euro pro Buch jedoch auch nicht besonders tragisch wäre. Immerhin wäre es die Erfahrung wert und vielleicht würde ich ja auch positiv überrascht werden.
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