Babybett erst aufbauen wenn das Kind da ist?

Ich habe davon auch schon gehört und habe mich damals überhaupt nicht davon beeinflussen lassen. Natürlich kann immer mal etwas mit dem Baby passieren, das kann man nie 100%ig wissen, aber man darf sich da doch nicht so verrückt machen. Dann dürfte man ja quasi überhaupt nichts vor der Geburt kaufen, also keine Kleidung, kein Bett und auch keinen Kinderwagen. Also ich habe schon im 5. Monat angefangen, Babykleidung zu shoppen, weil mir da einfach wahnsinnigen Spaß gemacht hat. Da wurde ich von einigen auch schon komisch angeschaut und mir wurde auch der Ratschlag gegeben, lieber noch keine Kleidung zu kaufen, weil das Unglück bringt. Also ich finde es ehrlich gesagt nicht gerade toll, einer werdenden Mutter so etwas an den Kopf zu werfen.

Den Kinderwagen haben wir von einer guten Freundin bekommen. Der war so gut wie neu, weil sie eben noch einen anderen Kinderwagen hatten, der ihnen besser gefiel. So haben wir den Kinderwagen abgeholt, als ich im 8, Monat war. Das Bettchen haben wir gekauft, als ich im 6. Monat war. Damals gab es gerade ein Angebot und da haben wir zugeschlagen. Aufgebaut hat mein Mann es dann 6 Wochen vor der Geburt, weil man eben nie wissen konnte, wann es los geht. Das Bett erst aufzubauen, wenn das Baby schon da ist finde ich ehrlich gesagt zu stressig. Dann muss alles fertig werden und man steht so unter Druck. So konnten wir alles ganz in Ruhe aufbauen und dekorieren und das würde ich auch immer wieder so machen. So konnte das Bett auch noch auslüften, was ich ebenfalls sehr wichtig finde. Also ich finde den Aberglauben ehrlich gesagt quatsch, aber so hat eben jeder so seine Vorstellungen. Ich lasse mich davon aber nicht beeinflussen.

Ich habe nun mehrere Kinder zur Welt gebracht und zum Glück haben alle zumindest so viel Gesundheit mit gebracht, dass sie überlebt haben. Ich hatte jedes Mal das Bett schon aufgebaut und der Kinderwagen stand auch schon bereit. Damals kannte ich diesen Aberglauben noch nicht, ich habe erst durch deinen Thread davon erfahren.

Ich überlege gerade, wie ich mich verhalten hätte, wenn ich schon vor meinem ersten Kind von diesem Mythos davon erfahren hätte. Ich vermute mal, ich hätte mich nicht anders verhalten. Vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus entstehen Erkrankungen durch Vererbung oder Umwelteinflüsse auf den Embryo oder Fötus. Ein Kinderbett oder eine Kinderwagen vermag nicht das Genom des Babys zu ändern und kann auch keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft auswirken. Auf rein materieller Ebene halte ich den Aberglauben also für haltlos. Jetzt könnte man natürlich auch überlegen, ob so eine Aktion vielleicht auf psychischer Ebene etwas ausrichten kann. Ich würde vermuten, dass das nicht sein kann. Schließlich hat man ja im Normalfall viel Vorfreude, wenn man das Nest für den Nachwuchs baut und das wirkt sich positiv auf die Schwangerschaft aus.

Möglich ist vielleicht, wenn man sehr abergläubisch ist, dass man sich seelisch so unter Druck setzt, dass man möglicherweise tatsächlich eine Frühgeburt einleiten könnte. Allerdings halte ich das eher für unwahrscheinlich. Wenn man wirklich durch so eine Angst so massiv unter Stress gerät, kann man sich beim Frauenarzt Hilfe holen. Wenn man es nicht so weit kommen lassen will, kann man ja das Bett und den Kinderwagen erst nach der Geburt besorgen und so den Ängsten aus dem Weg gehen. Allerdings ist man nach der Geburt im Normalfall erst mal ziemlich müde und geschafft und hat selten Lust erst mal einkaufen zu gehen. Das sollte man in jedem Fall bedenken.

Von diesem Aberglaube habe ich auch gehört aber wenn ich ehrlich bin nicht viel davon gehalten. Wir haben das Babybett aufgebaut als wir das Zimmer eingerichtet haben was so im 7, 8 Monat war. Der Nestbautrieb war einfach zu groß.

Meine Kinder haben von Anfang an in ihrem eigenem Bettchen im Schlafzimmer mitgeschlafen, Familienbett oder solche Beistellbettchen wollte ich nicht haben. Ich war ganz froh, dass wir es doch alles so zeitig aufgebaut haben, auch den Schrank weil neue Möbel einfach mal stinken und so noch genügend Zeit zum Auslüften war.

Ich wollte immer alles fertig haben, bevor die Kinder zur Welt kamen, so eben auch die Zimmer. Die Schränke waren eingeräumt, die Regale aufgefüllt, so dass am Ende der kleine Zwerg einziehen konnte auch wenn sie eben erst mal mit ins Schlafzimmer kamen.

Passiert ist meinen Mäusen nichts – soviel zum Thema Aberglaube. Aber so ist das eben wir schwangeren Frauen sind eben doch anfällig für allerlei Blödsinn wenn es dabei um das Wohl unseres Kindes geht.

Ich kenne es auch so, dass man das gesamte Kinderzimmer erst aufbauen soll, wenn das Kind auf der Welt ist. Ansonsten soll es Unglück bringen und das Kind könnte sterben, bevor es jemals in seinem Leben zu Hause war. Ich finde das Ganze zwar ein bisschen suspekt, aber ich glaube, dass mir bei diesem Gedanken doch schon etwas mulmig werden würde.

Ich bin der Meinung, dass man, wenn man das Bett schnell aufbauen will, wenigstens schon die Teile kaufen sollte und dass man das vielleicht alles schon mal in das Zimmer bringen könnte, wenn man nicht gegen diese "Regel" verstoßen will. Aber ich denke, dass man eigentlich sehr viel mehr zu tun hat als ein Bett aufzubauen, wenn das Kind gerade mit nach Hause gekommen ist.

Ja mir wurde es auch immer gesagt, dass das Kinderzimmer immer erst aufgebaut werden sollte, wenn man weiß, dass das Kind schon da ist. Bei mir war es möglich, da mein Partner zu dieser Zeit frei hatte und sich deshalb auf die ganzen organisatorischen und logistischen Dinge konzentrieren konnte.

Ich stelle mir allerdings vor, dass es nicht bei jedem/ jeder so einfach ist, zumal vielleicht andere Familiensituationen oder eben andere Lebenssituationen sein können, die ein solches Handeln unmöglich machen. Deshalb würde ich nicht zwanghaft an diesem Aberglauben fest halten.