Was darf man Mitarbeiter nicht fragen?

vom 22.11.2011, 19:26 Uhr

Heute habe ich mich mit meinem Arbeitskollegen über einen neuen Mitarbeiter unterhalten. Dabei hat er irgendwann erwähnt, dass der neue Mitarbeiter studiert hat. Ich habe dann eher aus Höflichkeit als aus Neugier gefragt, was er denn studiert hat. Mein Arbeitskollege hat mich dann kurz angesehen und an seinem Blick habe ich irgendwie erkennen können, dass er mir das eigentlich nicht sagen dürfte. Die Situation war mir irgendwie peinlich und in Zukunft würde ich so etwas gerne vermeiden.

Es gibt natürlich viele Sachen, die man seine Arbeitskollegen nicht fragen sollte. Beispielsweise einen Mitarbeiter nach einem gemeinsamen romantischen Abendessen fragen, finde ich absolut tabu. Allerdings gibt es doch auch Fragen, die nicht so offensichtlich sind und man seinen Kollegen doch nicht stellen sollte. Wir sprechen eigentlich viel über Private Dinge aber scheinbar darf man nicht den Bildungsstand eines Mitarbeiters erfragen. Was darf man noch nicht fragen?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich verstehe die ganz eAufregung gar nicht. Was ist denn bitte schön schlimm daran nach dem Bildungsstand zu fragen? Bist du dir sicher, dass er deswegen so geschaut hat? Vielleicht lag es ja an was ganz anderem. Hat er explizit gesagt, dass er es nicht sagen darf? Ich frage mich halt, was man den so schlimmes studieren kann, was niemand wissen darf :?:

Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Nach dem Gehalt zu fragen stößt bei vielen auf Unverständnis. :?: Dies kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe mich nämlich schon öfter bei Leuten danach erkundigt, weil ich einfach einen Überblick haben möchte, da ich mich ja selbst noch entscheiden muss, was ich später machen möchte. Dann sind da natürlich auch noch die privaten Sachen, wie du ja bereits selbst erwähnt hast.

» trixietripp » Beiträge: 384 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Du kannst schon nach den genauen Bildungsstand fragen, wenn es natürlich reine berufliche Interessen sind. Der Mitarbeiter kann dir ja unter Umständen bei eventuellen Problemen auch weiter helfen. Aber eben rein nur aus Neugier sollte man nicht solche Fragen stellen. Auch sollte man eben reine private Sachen vermeiden, denn hier liegen in der Tat sehr viele Stolperfallen, die man erst einmal gar nicht als solche ansieht.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn während eines Gesprächs schon erwähnt wird, dass jemand studiert hat, dann kann man natürlich auch nach dem Studiengang fragen. Aber auch außerhalb solcher Gespräche ist die Frage nach dem Bildungsstand überhaupt kein Problem. Das ist ja nichts intimes oder dergleichen. Deshalb kann ich nicht so ganz verstehen, warum dich dein Kollege so angesehen hat, denn eigentlich hast du aus meiner Sicht nichts falsch gemacht.

Ich denke, was man einen Arbeitskollegen fragen darf bzw. sollte und was nicht, kommt darauf an wie gut man sich kennt und wie lange. Ich würde jemand neues niemals etwas privates fragen, sondern erstmal abwarten und schauen, ob das überhaupt gut ankommen würde. Aber über allgemeine Dinge wie berufliches, Bildungsstand und solche Sachen kann man immer sprechen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Vielleicht muss man hier explizit sagen, dass du Kollegen und Kolleginnen natürlich alles Fragen darfst und kannst, was du mit deiner persönlichen Schamgrenze vereinbaren kannst. So darfst du nicht nur nach dem Abschluss fragen (Fragen die den Sinn haben, zu beleidigen, sollte man aber vermeiden - im Sinne von: wie hast du das bloß geschafft?) sondern auch nach der Religion, den sexuellen Vorlieben, dem Lieblingsessen, der Anzahl an Liebhabern, dem Vornamen der Mutter und auch nach einer kriminellen Vergangenheit.

Wer hier nun festlegen sollte, was "tabu" ist oder nicht, wäre mit nicht bekannt. Es kann höchstens Regeln geben, was die Beantwortung von Fragen angeht! So ist es durchaus nicht unüblich, sich vertraglich dazu zu verpflichten (schon im Arbeitsvertrag), das Gehalt nicht offen zu legen. Ebenso kann es geregelt sein, dass man auch innerhalb des Unternehmens mit Abteilungsfremden Personen nicht über Projekte oder Kunden spricht. Von Geheimhaltungsabkommen mal ganz abgesehen. Es ist also nicht die Frage die unpassend sein kann, sondern die Antwort!

Gerade das in dem von dir gebrachte Beispiel überfordert meine Fantasie, was hier schamhaft oder verwerflich sein sollte, so dass die Frage nicht im Rahmen von Small-Talk in den Raum geworfen werden sollte. Das ist sicher nicht wirklich ein Thema, welches in der Phase schon irgendwie verfänglich oder peinlich sein könnte.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde, dass derpunkt es ganz gut zusammengefasst hat und kann an speziell Deiner Frage nun auch nichts Verwerfliches vorstellen, meine darüber hinaus aber ebenfalls, um Deine weitergehende Frage zu beantworten, dass man wohl so ziemlich alles fragen darf, was nicht in irgendeiner Weise als verwerflich anzusehen ist, ohne, dass es hierbei meines Wissens irgendwo niedergeschrieben wäre, womit man die Grenzen des guten Geschmacks wohl regelmäßig überschreiten dürfte. Eine grobe Ahnung hat man davon vermutlich aber in der Regel dann doch, und ich glaube kaum, dass neue Mitarbeiter direkt damit rechnen müssen, Fragen gestellt zu bekommen, die ausschließlich mit ihrem Privatleben zu tun haben. Allerdings habe ich auch so etwas schon erlebt, vor allem dann, wenn man einen Bürojob ausübt und neugierige Kolleginnen hat, kommt es schon mal vor, dass man direkt nach seinem Familienstand, Kindern und eigenem Haus gefragt wird.

Nicht fragen würde ich also nach allem, was die absolute Privatsache des anderen ist, also würde ich nicht nur die sexuellen Vorlieben weglassen, sondern auch nicht nach seiner politischen Gesinnung fragen. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist aber vermutlich das am meisten abgefragte Thema, wenn ein Mitarbeiter neu in ein Unternehmen eintritt, denn eben dieser Beruf verbindet alle Mitarbeiter dieses Unternehmens und bietet doch gerade aufgrund dieser Tatsache die passendste Basis für ein Gespräch auf harmloser Basis, mit dem man andeuten kann, dass man am anderen interessiert ist, ohne ihn in Verlegenheit zu bringen, weil man eben doch zu viel fragt, was einen nichts angeht. Würde ich also mit neuen Mitarbeitern nichts besprechen dürfen, was mit ihrer Qualifikation zu tun hat, so würde mir vermutlich auch schon gar nichts mehr einfallen, das ich sonst mit ihnen bereden könnte, denn alles andere halte ich vor allem in den ersten Monaten für wirklich tabu.

Sicherlich kann man einen neuen Mitarbeiter noch fragen, wo er herkommt und in welchem Unternehmen er zuletzt gearbeitet hat, wahlweise, wenn man weiß, dass er direkt von der Universität kommt, an welcher er genau studiert hat. Aber damit hat man auch schon wieder die Brücke zum Studiengang geschlagen, wie ich finde. Vermutlich hast Du den Blick Deines Kollegen einfach fehlinterpretiert, würde ich meinen. Die Frage nach der beruflichen Qualifikation eines neuen Kollegen ist wohl alles andere als fehl am Platz.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann die Aufregung um die Frage nach dem Bildungsstand nicht ganz verstehen. Wieso sollte es deinem Kollegen unangenehm sein, wenn er sagt was er studiert hat? Eigentlich sehe ich kein Problem in der Beantwortung dieser Frage. Das ist doch kein anerkanntes Tabuthema oder irre ich mich etwa?

Einen neuen Kollegen nach seinen Berufserfahrungen zu fragen finde ich persönlich ganz normal. Man ist doch neugierig und möchte den neuen Mitarbeiter besser kennenlernen. Richtig privates oder intime Geheimnisse würde ich nicht wissen wollen, wenn ein neuer Mitarbeiter in den Betrieb kommt. Wenn man sich besser kennt und sich eine Freundschaft aufgebaut hat, kann man eigentlich über alles reden und es sollte auch keinerlei Problem dabei sein.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also generell ist immer die Frage, woher der andere Kollege das hat. Wenn es ihm der neue Mitarbeiter natürlich im Vertrauen erzählt hat, das er es nicht weitergibt, kann das schnell anders enden. Es gibt ja das allgemeine Persönlichkeitsrecht und den Datenschutz.

Dies gilt natürlich erst recht in einer Firma. Wenn dieses verletzt worden sein sollte, könnte das meiner Meinung nach, drastische Folgen haben, auch von Arbeitgeberseite. Natürlich kommt das immer auf den Betrieb selber an und was für eine Stimmung dort herrscht.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es heißt ja immer so schön: es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Auch in diesem Fall würde ich es so sehen. Sicher gibt es einige Tabus. So frage ich beispielsweise eher nicht nach privaten Dingen, weil ich zu den meisten meiner Kollegen nicht so eine enge Beziehung habe. Auch bestimmte betriebsinterne Dinge würde ich nicht fragen, weil mich das in den meisten Fällen nichts angeht. Weil viele Dinge eh nur um Lästern taugen würden, frage ich das auch nicht.

Ein Schul- oder Studienabschluss gehört nun sicherlich nicht zu den geheimen Dingen, die man nicht erfragen darf oder sollte. Dies kann man auch erfahren, ohne dass man Kollegen befragen muss. Daher würde ich hier eher auf eine Fehlinterpretation des Blickes des befragten Kollegen tippen als dass der den Abschluss geheim halten sollte. Vielleicht wollte sich der befragte Kollege auch nur etwas interessanter machen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ehrlich gesagt kapiere ich das Problem aber Mal so gar nicht. Wieso ist es denn bitteschön zu schlimm einen Mitarbeiter nach seinem Bildungstandes zu fragen`Weiterhin darf man doch wohl fragen, was der besagte Mitarbeiter studiert hat! Ich finde an diesen zwei Fragen absolut nichts verwerflich und gerade diese Fragen sollten auch nicht als Tabuthema gelten.

Natürlich sollten Fragen die das private Leben angehen immer mit bedacht gefragt werden. Man kann natürlich nicht über die Partnerin gewisse Dinge fragen, aber ansonsten wird man auf die Dauer schon sehr wohl merken anhand des Verhältnisses, wie man was fragen darf und kann! Zudem gibt es als Mitarbeiter immer noch die Möglichkeit die Frage nicht beantworten zu wollen und deswegen ist man noch lange nicht in einem Fettnäpfchen getreten.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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