Minutengenau zur Arbeit erscheinen?

vom 21.11.2011, 21:12 Uhr

Bei mir war es immer recht schwierig, etwas früher da zu sein, obwohl das durchaus so gewünscht wurde. Ich musste mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren und diese hatten eben auch manchmal Verspätung. Meistens habe ich es jedoch noch pünktlich geschafft und es kamen auch noch andere Mitarbeiter mit dem Bus. Wir saßen dann eigentlich meistens noch etwas hinten im Aufenthaltsraum oder standen eben dort. Dann wurde eben der Laden geöffnet und die Kasse eingerichtet.

Ich denke, dass man in einem Büro auch durchaus pünktlich kommen kann. Oft ist es ja auch so, dass die Systeme auf den PCs erst ab einer bestimmten Zeit hochfahren. Wenn man dann früher dort ist, muss man eben diese Wartezeit noch in Kauf nehmen. Ich meine daher auch, dass es auf den Beruf und eben die Firma ankommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei uns gibt es Gleitzeit, somit kann ich mir aussuchen, wann ich erscheinen möchte. Die einen sind dann etwas früher da und die anderen etwas später. Ich lag bisher immer so im Mittelfeld, ich war nicht die erste aber auch nicht die letzte.

Ich denke, dass der Chef nicht die Motivation des Mitarbeiters anhand der Tatsache abliest, dann dieser zur Arbeit kommt. Man kann doch durchaus auch motiviert sein, wenn man pünktlich kommt oder halt nur ein paar Minuten eher. Derjenige der früher kommt, dem könnte man auch nachsagen, dass er morgens nur seinen eigenen Kram macht und sich nicht um die Arbeit kümmert. Das wäre negativer als derjenige, der einfach pünktlich kommt.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe sehr lange in der Gastronomie gearbeitet und da war es so üblich, dass man schon eine halbe Stunde vor Schichtbeginn am Arbeitsplatz auftauchen sollte. Kommt eben auch immer darauf an, wo man eingeteilt war. Musste ,man beispielsweise in der Küche arbeiten, dann haben auch 10 Minuten vor Arbeitsbeginn gereicht. Arbeitete man aber an der Kasse, dann musste man diese noch zählen usw. und daher sollte man auch einfach frühzeitig da sein. Wenn man da auf den letzten Drücker kam, musste man schon mal böse Blicke vom Chef in Kauf nehmen. Auch bei anderen Mitarbeitern wurde das nicht gerne gesehen, denn oftmals kamen Leute zur "Ablöse" zu spät und dann ärgert man sich eben, wenn der andere es mit der Pünktlichkeit nicht so wirklich ernst nimmt.

Ich bin auch immer eine Viertelstunde von Dienstbeginn da, manchmal sogar noch früher. Ich bin generell ein sehr pünktlicher Mensch und das ist im Job dann genauso. Ich mag es einfach nicht, zu spät zu kommen. Früher musste ich mich auch immer noch umziehen, bevor ich mit der Arbeit begonnen habe. Allein aus dem Grund war ich schon früher da. Bei uns wurde das aber auch nicht als Arbeitszeit bezahlt - das Zählen der Kasse übrigens auch nicht, was ich schon ein wenig blöd fand, denn das ist ja alles Zeit, die man früher da sein muss und die einem selbst verloren geht, und daher sollte das schon zur Arbeitszeit dazu zählen. Das ist aber ein anderes Thema. Ich bin bisher auch erst einmal zu spät gekommen - da ist der Bus aber nicht gekommen, insofern war das nicht mein eigenes Verschulden ;)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe Gleitzeit und kann an sich recht unabhängig von der Zeit auf der Arbeit eintrudeln. Ich bin aber selten die Erste auf der Arbeit, da ich immer erst um acht Uhr reinkomme. Dafür bin ich dann am Nachmittag halt länger da. Ich denke jedoch weniger, dass man die Motivation eines Mitarbeiters am frühzeitigen Auftauchen auf der Arbeit festlegen kann. Da kommt noch andere Faktoren hinzu, die das Gesamtbild bilden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich arbeite jetzt seit einigen Monaten in einer Rechtsanwaltskanzlei im Büro und bin unter anderem dafür zuständig, Mandanten zu empfangen und Telefonanrufe entgegenzunehmen. Meine eigentliche Arbeitszeit beginnt, wenn ich morgens Dienst habe, mit der Öffnung der Kanzlei, was also bedeutet, dass ich unter Umständen ein paar Minuten zu spät komme, um wartende Mandanten hereinzulassen. Hat ein Mandant also beispielsweise gleich um neun Uhr am Morgen einen Termin bei uns und komme ich erst pünktlich um neun, dann wartet der Mandant möglicherweise schon seit ein paar Minuten, weil er eben seinerseits pünktlich sein sollte und ja eigentlich auch um neun bereits beim Rechtsanwalt im Büro sitzen sollte, um seine Beratung zu erhalten.

Schon insofern achte ich darauf, dass ich immer fünf bis zehn Minuten vor meinem eigentlichen Arbeitsbeginn in der Kanzlei ankomme, denn ich finde es für alle Seiten angenehmer, wenn ich bereits da bin und mir möglicherweise auch schon die Jacke ausgezogen und den Rechner hochgefahren habe, bevor ein Mandant vor der Tür steht oder jemand anruft. Morgens verschaffe ich mir gern als erstes einen Überblick über alles, was noch ansteht, vor allem über die Termine, die mein Vorgesetzter wahrnehmen muss, egal, ob nun in unserem Haus oder bei irgendeinem Gericht. Es dient also auch meinem eigenen Wohlgefühl und sozusagen meiner Einstimmung auf den Arbeitstag, wenn ich etwas früher in der Arbeit ankomme.

Noch früher bei der Arbeit zu erscheinen als maximal eine Viertelstunde vor Arbeitsbeginn, halte ich jedoch in meinem aktuellen Fall für eher unangebracht, denn in erster Linie dient mein früheres Anfangen wohl wirklich der Tatsache, dass ich dann Mandanten hereinbitten kann, die bereits vor der Tür stehen – oder ihnen eben die Tür öffnen kann, wenn sie ihrerseits pünktlich zu ihren Terminen erscheinen. Das ist für mich eigentlich der wichtigste Aspekt dieses früheren Erscheinens meinerseits. Das Telefon soll ich außerhalb unserer Öffnungszeiten ohnehin nicht bedienen, damit sich gar nicht erst irgendjemand daran gewöhnt, dass wir auch außerhalb der Öffnungszeiten telefonisch erreichbar sind und dieses Telefonverhalten bei so manchem einreißen kann. Meine übrige Arbeit kann ich allerdings auch ganz gut während meiner üblichen Arbeitszeit erledigen und gegebenenfalls, wenn mal mehr Arbeit vorhanden ist, auch länger bleiben, also nach hinten hin gesehen Zeit anhängen, dafür muss ich also nicht früher bei der Arbeit erscheinen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


senny hat geschrieben:Mir wurde zu Beginn der Arbeit sogar vorgeschrieben, dass ich eine viertel Stunde eher zu erscheinen habe. Das habe ich dann auch gemacht, da ich dort gerade meine Ausbildung begonnen habe, worüber ich sehr froh war. Das habe ich dann auch so einige Zeit mit gemacht, bis es mir aber gereicht hat.

Ich hätte mir das an deiner Stelle verdammt gut überlegt und es lieber sein lassen. Wenn du bereits vor Beginn deiner Ausbildung darauf hingewiesen wurdest, dass du eine viertel Stunde eher erscheinen sollst und es jetzt einfach nicht mehr machst, kommt das einfach nicht gut rüber. Denk doch mal an die Zeit nach deiner Ausbildung. Wenn es darum geht wen der Arbeitgeber übernimmt und wen er abschießt, entscheidet er sich natürlich für den Auszubildenden, der hoch motiviert erscheint. Wer so früh schon gegen die Anweisung seines Vorgesetzten schießt, schießt sich selber ins Aus. Und was der Ausbilder meint ist doch uninteressant. Jedenfalls so lange er nicht gleichzeitig auch den Posten des Personalleiters hat.

senny hat geschrieben:Also habe ich fast ein ganzes Jahr, immer 15 Minuten pro Tag mehr gearbeitet, was ich auch nicht bezahlt oder als Überstunden bekommen habe. Ich würde also auch immer ein paar Minuten eher erscheinen, um vielleicht noch meinen Arbeitsplatz einzurichten, bevor die Arbeit beginnt. Aber ich finde es nicht gut, wenn man schon vor Arbeitsbeginn mit seiner Arbeit beginnen muss, wenn man diese Zeit nicht gutgeschrieben bekommt. Denn auch wenn es nur 10 Minuten sind, sammelt sich da über einem Jahr schon einiges an, was man dem Arbeitgeber an Arbeit schenkt.

Sieh es doch mal so. Du bekommst doch auch deine 8 Stunden voll bezahlt obwohl du zwischendurch auch Pause machst oder mal nichts zu tun hast. Da kommen täglich sicherlich mehr als diese lächerlichen 15Minuten über die du dich beschwert zusammen. Ich finde es schlimm, wenn jemand Punkt X Uhr anfängt und wieder Feierabend macht. Bloß keine Minute länger als nötig arbeiten. Ein gutes Team sieht anders aus. Es kommt wohl aber auch auf den Betrieb bzw den Bereich an. Wenn hier jeder nur seine Pflichtstunden erfüllen würde, würde alles den Bach runtergehen und das Arbeitsklima wäre beschissen. Stattdessen kommt man 15-20 Minuten eher und bleibt zur Not auch mal einige Minuten länger, wenn man sieht, dass die Anderen es sonst nicht schaffen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei mir steht das Thema nicht so weil wir Gleitzeit und eine Stechuhr haben, jeder kann also im Rahmen bestimmter Zeitfenster kommen wann er möchte. Es gibt aber Kollegen die wirklich jeden Tag auf die Minute genau zur selben Zeit hier aufschlagen. Ich sehe natürlich auch zu immer so früh wie möglich hier einzustempeln weil ich gerne auch pünktlich nach Hause möchte ohne Minus zu machen, aber das ist für mich kein muss.

Ich wundere mich also nicht besonders über das minutengenaue Einstempeln deiner Kollegen weil es ja anscheinend bei uns auch ohne Zwang funktioniert. Der Mensch ist ja auch ein Gewohnheitstier und wenn jeden Tag zur selben Zeit der Wecker klingelt dann ist man in der Regel auch immer zu bestimmten Zeiten auf der Arbeitsstelle.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin bei meiner Arbeitsstelle auch immer bei den ersten, die morgens den Dienst beginnen. Allerdings wohne ich auch nicht ganz in der Nähe und habe immer einen Weg von 15km, bei dem man die Zeit ja auch nicht genau auf die Minute planen kann. Ich denke, es wirkt schon besser, wenn man etwas eher vor Ort ist und schon mal langsam mit der Arbeit beginnt. So ist es vielleicht dann auch nicht so schlimm, wenn man mal etwas zu spät kommt, wie ich z.B. im letzten Jahr durch den Schnee. Bei den Kollegen, die immer auf die letzte Minute hinein gestolpert kommen, wird dann schon mal eher komisch geschaut.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe mal eine Zeit lang in einer Firma gearbeitet, wo es üblich war, etwas eher zu kommen und auch etwas länger zu bleiben, gewissermaßen immer irgendwie Überstunden zu leisten, ohne dass man etwas dafür bekommt. Niemand schrieb sich diese zusätzlich geleistete zeit irgendwie auf, denn man hätte diese ohnehin nicht erstattet bekommen. Und auch wenn das keine Stunden, sondern vielleicht nur 30 min waren, dennoch habe ich mich nach einer gewissen Zeit dort sehr ausgenutzt gefühlt.

Dass ich im Gegenzug am Arbeitstag auch ein oder zwei Pausen habe und damit die „zu viel gearbeitete Zeit“ wieder heraushole, ist für mich kein Argument. Denn Pausen sind kein nettes Geschenk, sondern eine gesetzliche Verpflichtung, die jedem zusteht. Dafür muss ich nicht besonders dankbar sein oder aus Unterwürfigkeit mehr arbeiten, um zu rechtfertigen, dass ich auch mal Pause machen darf.

Ganz im Gegenteil, es ist vielmehr vollkommen normal, dass man nicht jede Minute der Arbeitszeit total produktiv und hoch-motiviert nutzt. Wir sind schließlich keine Maschinen, sondern Menschen, die auch mal eine Entspannungsphase benötigen.

Sieh es doch mal so. Du bekommst doch auch deine 8 Stunden voll bezahlt obwohl du zwischendurch auch Pause machst oder mal nichts zu tun hast. Da kommen täglich sicherlich mehr als diese lächerlichen 15Minuten über die du dich beschwert zusammen. Ich finde es schlimm, wenn jemand Punkt X Uhr anfängt und wieder Feierabend macht. Bloß keine Minute länger als nötig arbeiten. Ein gutes Team sieht anders aus.


Ich finde auch, Du bemisst der Arbeit einen viel zu hohen Stellenwert bei. Jobs sind letztendlich nur Mittel zum Zweck – ein Unternehmer will, dass gewisse Aufgaben erledigt werden, die er nicht selbst schafft und ein potentieller Angestellter will Geld. Sicherlich haben Berufe auch immer ein bisschen was mit sozialem Kontakt oder Selbstverwirklichung zu tun, aber auch Jobs, die eigentlich Spaß machen, sind nicht immer vollkommen erfüllend.

Jeder wird also ein berechtigtes Interesse daran haben, nicht unnötig viel Zeit in seine Arbeit zu stecken, wenn man dafür nicht auch mehr Geld bekommt oder andere Gratifikationen. Man sollte es zwar nicht so schleifen lassen, dass man Gefahr läuft, gekündigt zu werden, aber ständig eher kommen und später gehen muss vielleicht auch nicht sein. Wir leben nur einmal und wir leben nicht, um zu arbeiten. Wenn man meint, man müsse immer alles perfekt machen, braucht man sich nicht wundern, wenn man irgendwann total erschöpft und ausgebrannt ist.

Wie mache ich es nun? Bei mir gibt es morgens eine Besprechung, bei der Anstehendes geklärt wird. Diese war erst recht zeitig und wurde dann aus später verschoben. Also richte ich es so ein, dass ich zu der Zeit da bin, zu der diese Besprechung üblicherweise stattfindet, denn vorher kann man ohnehin nichts machen. Ob ich nun bis dahin schon den PC hochgefahren habe oder alles vorbereitet habe, macht im Endeffekt auch keinen großen Unterschied, auf die paar Minuten kommt es dann auch nicht an, dadurch bleibt ja nichts liegen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


In meiner alten Arbeitsstelle war es so, dass durch den Arbeitgeber eigentlich vorgeschrieben war, dass man maximal 5 Minuten vor Arbeitsbeginn da sein sollte, aber es mussten dann immer so viele Vorbereitungen noch getroffen werden, dass man spätestens 10 Minuten vor Arbeitsbeginn da sein musste.
Auch blieb man immer länger, weil entweder zu viel los war, man noch die Kasse abrechnen musste oder Vorbereitungen für den nächsten Tag machen musste. Dadurch gab es schon Tage, wo ich erst eine Stunde später gegangen bin. Diese Überstunden wurden aber zum Glück bezahlt.

» Jayna » Beiträge: 108 » Talkpoints: 9,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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