Wie für Facharbeit motivieren
Ich muss aktuell eine Klassenarbeit schreiben (bin in der 10. Klasse eines Gymnasiums) und kann mich einfach nicht dazu aufraffen, etwas für diese 15seitige Facharbeit zu tun. In einer Projektwoche habe ich bereits 3 der 15 Seiten fertiggestellt, die Facharbeit muss jedoch Anfang Januar abgegeben werden.
Jedoch geht es mir so, dass ich mich einfach nicht dazu aufraffen kann, an der Facharbeit zu arbeiten. Ich verschiebe die Arbeit dann immer auf das nächste Wochenende, wo ich dann wieder keine Zeit und Lust habe und mache so einfach keine Fortschritte. Wie motiviert (bzw. habt ihr euch motiviert), wenn ihr solch lange Texte schreiben musstet?
Das Stichwort ist wohl Disziplin, und manchmal bekommt man während der Arbeit schon von allein die Motivation, eine entsprechende Arbeit fortzusetzen und diese auch zu beenden. Lust hat man dazu ja kaum, mir erging es auch so, als ich während der Ausbildung mehrere Berichte erstellen musste. Nachdem die ersten Berichte wortwörtlich in letzter Minute beendet wurden und dementsprechend auch bewertet wurden, so habe ich bei den anderen Berichten und auch bei den Arbeiten begonnen, mir frühzeitig Stichworte zu vermerken und dann Tag für Tag daran zu arbeiten. Ich habe mir selbst kein Ziel dazu gesteckt, aber ich habe auf diese Art und Weise einfach festgestellt, dass es sich so entspannter arbeiten lässt und die Berichte waren auch gleich um einiges besser geworden, als die Vorgänger.
Ich kann Dir auch nur empfehlen, jeden Tag vielleicht eine Stunde dafür aufzubringen und daran zu arbeiten, um genügend Luft für eine Überarbeitung zu erhalten. Dazu solltest Du die Facharbeit auch noch von jemanden vorher überlesen lassen und da es in der Weihnachtszeit immer etwas stressiger zugeht, der Leser Deiner Facharbeit vielleicht auch nicht so die Zeit aufwenden kann, solltest Du auch dies als Anreiz für Deine Beendigung der Facharbeit nehmen.
Der springende Punkt bei mir war erst einmal den Anfang zu finden und damit ging es doch ganz gut. Ich hatte mich in die Materie eingearbeitet und plötzlich hatte ich wirkliche Freude daran entwickelt, die Analyse und die Projektbeschreibung zu beschreiben und konnte mich selbst kaum davon lösen. Versuchs einfach, Dich daran zu setzen und wieder anzufangen, aber lese Dir nicht die ersten Seiten erneut durch. Denn das führt nur dazu, dass man wieder bei Null beginnt und man hier und da irgendwelche Stellen streicht und sie umformuliert.
Wenn ich mal auf mich gucke, wäre es grundverkehrt, gerade solch ätzende Tätigkeiten auf das Wochenende zu verschieben. Da will man sich doch eigentlich eher ausruhen bzw. hat schönere Sachen zu tun. Und du willst doch ganz bestimmt nicht in den Weihnachtsferien vor der Arbeit hocken, oder? Ich würde mich in der Woche abends dazu aufraffen. 15 Seiten sind ja nun auch nicht so viel. Das kann man eigentlich an zwei oder drei Abenden bewältigen und danach hat man den Kopf frei!
Ich kenne das selber von mir ganz gut, wenn ich solche auf den ersten Blick "größeren" Projekte vor mir habe bin ich auch immer total unmotiviert. Auch wenn dir jeder Student nachher sagen wird, dass 15 Seiten doch nichts sind - aller Anfang ist schließlich schwer. Ich bin aber auch generell jemand, der Sachen meistens auf den letzten Drücker erledigt, auch wenn es mittlerweile etwas besser geworden und schon wenigstens kurz vor der Deadline doch ganz fertig ist.
Es klappt bei mir mittlerweile einigermaßen gut, wenn ich mich selbst "bestrafe und belohne", mit Zuckerbrot und Peitsche quasi. Und zwar setze ich mir vorher zum Ziel, mindestens eine Stunde am Abend mit dem Schriftstück zu verbringen, egal was dabei am Ende raus kommt. Und erst wenn ich das geschafft habe erlaube ich mir zum Ausgleich dann etwas Nettes, zum Beispiel auf Talkteria zu surfen oder so. Das klappt zugegebenermaßen auch nicht immer, aber wenigstens immer öfter, und häufig ergeht es mir dann auch so, dass ich wenn ich erstmal die Stunde durchgehalten habe plötzlich viel motivierter bin weiter zu schreiben, und dann ist es plötzlich so spät dass ich längst im Bett liegen sollte. Dafür erlaube ich mir dann als Ausgleich am folgenden Abend erst etwas Freizeit, bevor ich mich wieder völlig unmotiviert an die Arbeit mache. Und wenn ich an einem Abend nichts zu Stande kriege oder die von mir selbst geforderte Stunde nicht durchhalte, versuche ich mich am nächsten Tag stattdessen zu zwei Stunden zu zwingen, schließlich muss ich die verlorene Zeit ja wieder aufholen.
Bei mir war das ähnlich mit den Facharbeiten und anderen Ausarbeitungen. Bei mir lag das Problem aber ganz am Anfang. Du hast ja schon ein paar Seiten fertig bekommen bevor du die Lust verloren hast und das ganze immer wieder aufschiebst. Bei mir war es eben so, dass ich mich nicht motivieren konnte mich hinzusetzten und damit anzufangen. Wenn es dann so eine Woche vor Abgabe war wurde mir dann auch klar, dass ich langsam mal was machen sollte. Sobald ich mich dann hingesetzt habe ging das ganze wie von selbst. Auch wenn es viel Arbeit war alles auf einmal zu machen, bei mir hat es doch gewirkt. Es ist sicher nicht die optimale Art um ein ordentliches Ergebnis abzuliefern aber bei mir ging es immer gut. Man muss ich einfach dazu aufraffen und jeden Tag mal eine Stunde opfern. Man muss sich selber mit kleinen Belohnung antreiben. Zum Beispiel muss man sich sagen:"Ich arbeite jetzt eine Stunde und danach zocke ich eine Stunde." Das sollte im Allgemeinen recht gut funktionieren.
Ohje, die Facharbeit. Als ich meine vor einem Jahr geschrieben habe, da habe ich mir gewünscht, dass ich hätte mich viel eher dazu aufgerappelt. Wir hatten etwa 4 Monate Zeit, um die Facharbeit fertigzustellen. Ich war aber natürlich so unmotiviert, dass ich eine Woche vor Abgabetermin angefangen habe die richtige Literatur zu sammeln und durchzulesen - mehrere tausend Seiten. Die ganze Woche war ich am Schreiben und Lesen, direkt nach der Schule bis Mitternacht. Die Motivation war, dass ich es eindeutig nicht rechtzeitig schaffe, wenn ich mich nicht zusammenreiße und so viel Zeit wie nur möglich damit verbringe. Dann, am Abend vor dem Abgabetermin bin ich fertig geworden und wollte das Ganze ausdrucken. 5 Seiten wurden gedruckt und ab da war die Tintenpatrone leer, bei Freunden kamen Programmfehler und andere wollten mir anscheinend nicht helfen. Da saß ich dann, völlig erschöpft und mit einem Schlag ins Gesicht konnte ich die ganze Arbeit nicht einmal fertigstellen. Am nächsten Morgen bin ich dann noch schnell in einen Laden gegangen, habe mir eine Patrone besorgt und alles wenige Minuten vor Abgabeschluß abgeben können. Es ist zum Glück noch eine 1+ mit 15 Punkten geworden, aber der Lehrer wusste natürlich nicht, welche Katastrophe dahinter lag. Ich habe mir geschworen nie wieder auf den letzten Drücker zu arbeiten, man weiß nie, was einen noch erwartet!
Fang am besten an bereits jetzt Literatur zu sammeln und durchzulesen. Wichtige Textstellen markierst du dir und schaust wie du deine Facharbeit mit diesen Informationen zusammenstellen kannst. Damit ist schonmal ein großer Teil getan und du kannst dich auf's schreiben konzentrieren. Setze dir deine deadline am besten einen Monat vor Abgabefrist. Bestenfalls kannst du deinen Lehrer darum bitten, die Facharbeit mit dir zu überfliegen und gegebenenfalls entsprechende Textstellen zu verbessern. Mach bloß nicht den gleichen Fehler wie ich!
Vor diesem Problem stand ich damals auch und ich kann dir nur sagen, dass du dich einfach zwingen musst anzufangen. Aller Anfang ist schwer, doch wenn man erst einmal im Schreiben ist, dann geht es meistens wie von selbst. Mir kamen oft einige Ansätze oder Ideen unterwegs, die ich mir sofort aufgeschrieben und später am Computer ausformuliert habe.
Doch auch jetzt während meines Studiums muss ich viele Hausarbeiten schrieben. Diese umfassen ebenfalls immer zwischen 8 – 15 Seiten reine Schrift. Auch hier habe ich noch kein anderes Patentrezept gefunden, als sich einfach an die Arbeit zu setzen. Am besten ist es, wenn du alle anderen Ablenkungen aus dem Weg räumst und dich nur auf die Arbeit konzentrieren kannst.
An deiner Stelle würde ich aber wirklich rechtzeitig mit der Arbeit anfangen. Denn anderen Falls kommst du kurz vor dem Abgabetermin ins schleudern und verzweifelst komplett. Je früher du dich aufraffst, desto besser wird auch deine Arbeit. Außerdem wirst du sehen, wie gut du dich fühlst wenn du die Arbeit beendet oder zumindest einen großen Teil fertig geschrieben hast.
Ich erinnere mich noch an meine Facharbeit, von langen Texten war hier keine rede, unser Limit lag damals bei 25 Seiten und die waren für meine Arbeit eigentlich noch zu wenig. Motivation habe ich dafür aber eigentlich keine gebraucht, dennoch habe ich eine gute Idee, wie du das besser hinbekommen könntest. Als erstes solltest du dich dazu aufraffen und dich einfach mal hinsetzen und den Aufbau der Facharbeit im groben ausarbeiten. Du wirst ja sicherlich wissen, was wo rein muss, die Einleitung, der Schluss und welche Kapitel dazwischen so kommen und wenn du noch keine genaue Kapitaleinteilung hast, dann kannst du dir diese dann überlegen.
Nachdem du dir die einzelnen Punkte aufgeschrieben hast, aus denen sich deine Facharbeit nun im Ganzen so zusammen setzt, solltest du versuchen, abzuschätzen wie viele Seiten du für die einzelnen Punkte brauchen wirst. Die Einleitung sollte beispielsweise nicht länger als eine Seite sein, die einzelnen Kapitel würde ich dann abschätze und so einteilen, dass du eben nicht über die 15 Seiten kommst. Wenn du das fertig hast, dann würde ich mal einfach schauen, wie viele Tage dir noch zu deinem Abgabetermin zur Verfügung stehen, ich würde eine Woche abziehen, denn die hast du dann Zeit für Feinarbeit wie Verbesserungen und so weiter.
Letztendlich solltest du dann einfach die Tage die du hast, mit der Anzahl der Kapitel die du hast, dividieren und so erhältst du die durchschnittliche Anzahl an Tagen, die dir für ein Kapitel zur Verfügung stehen. Bei einigen Kapiteln die mehr Seiten umfassen würde ich dann nach oben hin runden und bei kleineren Arbeiten die Tage nach unten runden, so teilst du dir die Arbeitszeit für deine Facharbeit gezielt ein und kannst dir dann einen Plan machen, wann du mit welcher Arbeit fertig sein musst. Das motiviert sicherlich eher, wenn man dann nämlich auf den Kalender schaut und merkt, dass man bereits zwei Kapitel und eine Einleitung überfällig ist.
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