Kennenlern - Essen mit dem neuen Lehrer
Letzte Woche bekam ich eine Einladung vom Elternbeirat, sowie auch alle anderen Eltern der Klasse, in die mein Sohn geht. In dieser Einladung stand, das nun heute ein Kennenlern Abendessen statt findet in einer Pizzeria hier im Ort, bei diesem man den Klassenlehrer der Klasse kennenlernen kann. Der Klassenlehrer ist ganz neu und es ist demnach seine 1. Klasse, die er hat.
Dazu sollen an diesem Abend auch die weiteren Ausflüge usw. besprochen werden, die in diesem und nächstem Schuljahr statt finden sollen. Es soll sozusagen ein schöner gemeinsamer Abend werden, in dem man sich austauschen kann und den Klassenlehrer etwas näher kennen lernen kann, u.a. seine Lernmethoden usw.
Mein Partner und ich haben zugesagt und wir freuen uns schon sehr auf heute Abend. Ich hatte bereits 2 Gespräche mit dem Lehrer und finde ihn auch sehr nett und kompetent. Jedoch kann man durch solch einen Abend wieder mal die anderen Eltern sehen, zu denen man nicht immer einen großen Draht hat oder die Vollzeit arbeiten und daher wenig Zeit haben.
Habt ihr auch schon einmal solche Einladungen bekommen? Seid ihr hingegangen? Kam der/die Lehrer/in zu solch einem Abend? Wie fandet ihr letzendlich diesen Abend?
Hier scheint ein engagierter junger Lehrer am Werk zu sein, der seinen Job ernst nimmt und sich offensichtlich fest vorgenommen hat, in seiner Klasse alles anders und mindestens besser zu machen, als alle seine Vorgänger. Das ganze Vorgehen mag auf den ersten Blick hin wirklich fortschrittlich und locker wirken und hat sicher auch seinen Reiz. Überlegt man es sich aber genauer, so erinnert das sehr stark an die Zeiten der Dot-Com-Blase. Eine Zeit, in der man auch Spaß-Gemütlichkeit-Geselligkeit und Arbeit als Einheit verstanden hat. Das es nicht so sein kann und letztlich zu Ende gehen musste, war eine Frage der Zeit. Leider hat sich dies aber nicht bis in die letzten Winkel der Berufswelt herumgesprochen.
Es ist doch wohl so, dass die Klasse aus vermutlich 20 Kindern (eher mehr) besteht. Kann man sich einen besser geeigneten Ort vorstellen, bei dem man sich in so einer großen und geselligen Runde besprechen kann, als in einer Pizzeria? So ein Vorhaben muss schlicht scheitern. Selbst wenn man sich einen Veranstaltungsraum neben der eigentlichen Wirtschaft anmietet, müsste die Stuhlordnung so sein, dass eben die Besprechung im Vordergrund steht. Nicht das Essen - wobei das idealer weise in Anschluss stattfinden sollte.
Zwar kann sich das vielleicht auch kaum einer vorstellen, aber bei so einem Kennlernabend dürfte es dann auch so sein, dass nur ein Elternteil kommt. Ist das aber dann wirklich ein "Kennlernabend"? Oder wie soll am Abend die Kinderbetreuung organisiert werden? Ist das dem Lehrer egal? Ebenso stellt sich die Frage, ob hier wirklich alle Familien die Möglichkeit eines spontanen Essen-Gehens haben. Schließlich kennt der Lehrer die Sozialstruktur der Klasse (noch) nicht. Und egal aus welchem Grund auch immer Eltern nun von so einem hippen Treffen ausgeschlossen werden (eben weil keiner sonst auf die Kinder aufpassen kann, weil das Geld fehlt, weil man nicht Essen gehen will usw. usf.): wieso bespricht man Schulangelegenheiten nicht bei "normalen" Elternabenden in der Klasse? Da ist die Räumlichkeit besser geeignet und die Eltern werden nicht durch das Bestellen von Bier abgelenkt!
Ich selbst bin noch nicht Opfer eines solchen Vorschlags geworden. Zwar fände ich den Vorschlag ganz nett, würde mich aber massiv darüber beschweren, wenn in so einem Rahmen auch nur im Ansatz daran gedacht werden würde, Fachlich etwas ansprechen zu wollen. Es hat schon seinen Grund, dass keine "Gesellschaft" sich für Besprechungen zum Pizzaessen verabredet. Außer, es geht hier um max. 3-4 Personen.
Dieser Vorschlag kam nicht vom Lehrer, sondern vom Elternbeirat, der vor erst vor einigen Wochen gewählt wurde, von den Eltern, die bei besagtem Elternabend in der Schule anwesend waren. Auch vom Elternbeirat kam diese Einladung an alle Eltern, übergeben durch die eigenen Kinder.
Auch wird dieser Abend gehalten vom Elternbeirat, denn die Ausflüge, die außerhalb der Schulzeit statt finden hat nichts mit dem Lehrer an sich zu tun. Jedoch wurde der Lehrer auch dazu eingeladen, damit man ihn kennen lernen kann und er etwas über seine Lernmethoden bekannt zu geben.
Wenn du auf die Kinderbetreuung ansprichst, dann könnte man auch nicht zum Elternabend gehen, der immer um 19 Uhr statt findet. Dieser Abend heute fängt um 20 Uhr an und so kann man wenigstens sein Kind ins Bett bringen. Unser Sohn ist schon alt genug, diese Stunde alleine daheim zu bleiben mit 9 Jahren und er weiß auch wo wir sind in dieser Zeit.
Genau sowas hat der Elternrat bei uns, als meine Tochter im Gymnasium war und einen neuen Lehrer bekam auch organisiert. Ich bin damals auch da hin gegangen und habe es bereut dort hingegangen zu sein. Wir saßen alle an einem großen Tisch und es waren fast nur Frauen da. Die Väter sind fast alle zu hause geblieben. Mein Mann und ein anderer Vater war mit dem Lehrer der einzige männliche Part an diesem Abend und die Frauen haben sich zum größten Teil aufgeführt wie die Hühner im Stall, die einen Hahn gesehen haben. Ich habe mich an diesem Abend sowas von fremdgeschämt, dass ich beschlossen habe so was nie wieder mitzumachen.
Der Elternbeirat hat dann auch sofort den nächsten Termin nachgeschoben und das dann nicht mehr als Kennenlernabend deklariert, sondern als "Elternstammtisch". Es wurde dann zwar drum gebeten, dass auch die Männer doch mal mitkommen sollten, aber ich weiß nicht, wie es dann gewesen ist. Ich bin jedenfalls nicht mehr mit hingegangen. Aber so muss es ja bei dir nicht sein. Lass dich einfach überraschen und vielleicht lernt man sich da untereinander ja auch besser kennen. Bei uns war es ein Reinfall. Der Lehrer ist nach 2 Stunden schon abgehauen, weil es ihm meines Erachtens auch sichtbar peinlich war wie die Frauen sich benommen haben.
Ich war schon beim letztes Kennenlern Treffen der 2. Klasse meines Sohnes und da waren es hauptsächlich "Männer", die dort anwesend waren. Mein Partner war auch dabei und konnte sich demnach sehr gut amüsieren, da er einige Väter kannte, da diese auch beim Fußballtraining anwesend sind und man sich so sieht und grüßt.
Ich kannte nur eine Frau, jedoch lernte ich noch weitere Mütter kennen und man konnte sich damals austauschen. Es war jedoch ein anderes Lokal, das hier um die Ecke war ohne Fahrtweg und auch ein sehr günstiges Lokal, sozusagen günstig und viel essen Bin mal gespannt wie es heute Abend sein wird und werde mit meinem Partner dort hin gehen.
Ich finde das eigentlich eine sehr gute Idee. Bei uns gab es so etwas in der Grundschule auch relativ regelmäßig, ich glaube alle drei Monate gab es so einen "Elternstammtisch" und unsere Klassenlehrerin war auch immer dabei. Meine Eltern sind die ersten Male auch immer dahin gegangen, allerdings musste mein Vater später immer arbeiten und alleine wollte sie nicht, daher hat sie das dann sein gelassen Allerdings waren meine Eltern immer sehr begeistert davon, da sie auch mal die anderen Eltern kennen lernen konnten und man so eben neue Kontakte geknüpft hat, was auch für die Kinder gut war, da wir uns dann auch durch die Kontakte unserer Eltern hin und wieder getroffen haben und so näher zusammen gewachsen sind. Daher denke ich eben schon, dass solche Abenden sinnvoll sind, da man auch viel organisatorisches regeln kann und in einer gemütlichen Atmosphäre ist es auch schöner, als wenn man sich nun auf kleinen Stühlen im Klassenzimmer quält.
Ein "Stammtisch" kann schön sein und darf natürlich von der Elternschaft ins Leben gerufen werden. Zwar verkennt das die Lage in der man sich begegnet, aber es mag durchaus sein, dass das manch einem egal ist oder aber man gerne zum Selbstbetrug bereit ist. Schließlich ist man hier in einer "Zwangsgemeinschaft", die man sich nicht ausgesucht hat. Aber wie geschrieben: das mag angehen und wer es mag sollte zu solchen Gelegenheiten gehen können.
Mesmerizing hat geschrieben:Daher denke ich eben schon, dass solche Abenden sinnvoll sind, da man auch viel organisatorisches regeln kann und in einer gemütlichen Atmosphäre ist es auch schöner, als wenn man sich nun auf kleinen Stühlen im Klassenzimmer quält.
Und das ist genau der Grund, warum es eben nicht zu solchen "Stammtischen" kommen sollte. Die Vermischung zwischen dem "gemütlichen Stammtisch" und den inhaltlichen Fragen kann man dann manchen, wenn es sich um einen kleinen, eingeschworenen und freiwilligen Kreis handelt. Hier aber haben organisatorische Fragen eine gewisse Wichtigkeit. Dazu eignet sich ein Lokal definitiv nicht. Es gibt schon einen Grund, warum Vereine, Parteien oder sonstige "organisatorische Vereinigungen" ihre Termine eben nicht in einer Kneipe abhalten. Da geht man danach (!) hin. Alles, was zu organisieren oder besprechen ist, ist in einem geordneten Rahmen und einem geeigneten Raum zu machen - der auch keine Beliebigkeit aufkommen lässt. Ein Speiselokal oder eine Kneipe sind genauso wenig geeignet, wie die Tribüne eines Fußballstadions oder aber ein Freizeitpark. Hier geht allerhöchstens "Small-Talk". Keiner käme auch auf die Idee, auf einer betrieblichen Weihnachtsfeier mit allen Mitarbeitern die Strategie für das nächste Jahr auszuarbeiten.
Ich kenne das nicht aus unserer Gegend. Wir hatten auch in der Grundschule noch eine sehr junge Lehrerin, aber weder diese noch unser Elternbeirat organisierten je solch ein Abendessen. Die Eltern haben die verschiedenen Lehrer meist erst am Elternsprechtag kennen gelernt, dort hat sich dann jeder einzelne Lehrer, der in der Klasse unterrichtet, kurz vorgestellt und man konnte später im Einzelgespräch noch mal gezielt fragen, wie sich sein Sohn/seine Tochter denn im Unterricht so gibt.
Ich denke aber, dass es eine ganz gute Idee ist. Meine Mutter war beispielsweise letztes Jahr nicht auf unserem Elternabend, da sie keine Zeit hatte und wenn ich dann von den Lehrern erzählte, wie sie mich benotet haben oder ähnliches, dann konnten die Eltern die meisten Lehrer gar nicht so richtig einschätzen, glaube ich. Meine Eltern haben dann viele meiner Lehrer erst am Abschlussball das erste und letzte Mal gesehen. Deshalb ist es eigentlich nur von Vorteil, wenn man sich bereits am Anfang etwas näher kennenlernt und weiß, wie der Lehrer benotet und auf was er alles wert legt.
@derpunkt: Es kommt wohl auch immer darauf an, wie sich das gestaltet und was besprochen werden muss. So etwas wie Notengebung wurde bei uns eher dann nur einzeln mit den Eltern und gegebenenfalls dem Schüler besprochen und sicher nicht an einem Elternabend. Da ging es dann eher um solche Dinge wie eben Klassenfahrten oder andere außerschulische Aktivitäten und dafür bedarf es meiner Meinung nach nicht immer einen ernsten Rahmen. Außerdem sehe ich auch einen gewaltigen Unterschied darin, ob man in einer Kneipe mit 10 besoffenen am Tresen sitzt oder einen eigenen Raum hat, in dem man sich auch in einer normalen Lautstärke unterhalten kann.
Also wir haben auch festgestellt, das zu solchen Kennenlern Treffen mehr Eltern kommen als zu Elternabenden. Das war in Klasse 1+2 der Fall gewesen. Meist waren nur 8 Elternteile von 20 beim Elternabend und beim Kennenlern Treffen waren meist 12 Elternteile anwesend. Das ist schon ein kleiner Unterschied finde ich. Bei beiden Klassen wurde bei solchen Treffen keinerlei Alkohol getrunken, sondern nur Anti-Alkoholisches, sodass man nicht von einem Besäufnis der Eltern reden kann.
Es geht hierbei nicht um Notengebung oder Notenbekanntgabe, sondern um die Vorstellung des Lehrers, der außerschulischen "freiwilligen" Ausflügen usw. Ich werde berichten wie es war
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