Bewerbung - Welche Arbeitszeugnisse beilegen?
Bei mir ist es wieder an der Zeit, dass ich mich bewerben muss. Ich habe meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bin nun auf der Suche nach einem neuen Job. Meine Bewerbungsmappe sieht so aus, dass ich neben dem Bewerbungsanschreiben, meinem Lebenslauf und den Zeugnissen, auch ein Arbeitszeugnis meiner früheren Ausbildungsstätte beilege.
Dass ich ein Arbeitszeugnis der Firma beilege, wo ich gelernt habe, finde ich schon wichtig. Aber wie ist es mit Arbeitszeugnissen, die ich vor meiner Ausbildung bereits bekommen habe? Ich habe über mehrere Jahre einen Job auf 400-€-Basis gemacht. Auch dort habe ich, nachdem ich darum gebeten habe, ein Arbeitszeugnis erhalten. Dieses habe ich immer dabei gelegt, als ich mich für eine Ausbildungsstelle beworben habe. Würde es auch gut ankommen, wenn ich dieses Zeugnis auch jetzt noch mit bei meiner Bewerbung beilege? Oder ist es nicht wichtig, was man vor der Ausbildung gemacht hat, sodass ich dieses Zeugnis auch weg lassen kann? Durch meine Zeugnisse und Gesellenbrief, sowie eine Urkunde, ist die Bewerbungsmappe schon gut gefüllt. Ich möchte die Mappe also nicht zu voll packen, wobei ich dann auch denke, dass nicht alles gelesen wird, wenn die Arbeitgeber schon diesen dicken Stapel sehen. Wie macht ihr es? Habt ihr dazu Tipps für mich?
Ich habe es dabei immer gehalten wie bei der Bewerbung für meine Ausbildungsstelle. Dort habe ich die letzten beiden Zeugnisse aus der Schulzeit und zwei Zeugnisse von meinen letzten beiden Ferienjobs beigelegt. Von meinem aktuellen Arbeitgeber habe ich bereits zwei Zeugnisse und ich denke, dass ich bei künftigen Bewerbungen neben dem Schulabschlusszeugnis und dem Ausbildungszeugnis lediglich die letzten beiden Zeugnisse meines aktuellen Arbeitgebers beilegen werde, sowie ein Zeugnis von einem vorangegangenem Arbeitgeber. Ich denke es sollten dem Arbeitgeber schon mehrere Meinungen vorliegen und nicht ausschließlich zwei des gleichen Arbeitgebers.
Solch ein Arbeitszeugnis dient ja auch quasi als Nachweis, dass Du in der Zeit wirklich einem Job nachgegangen bist und schon aus dem Grunde solltest Du auch dieses Zeugnis dazu legen. Manche Arbeitgeber lesen sich wirklich alles durch und vergleichen auch gern einmal zwischen den einzelnen Arbeitszeugnissen, ob sich bei Firma A zu Firma B etwas unterscheidet, auch, wenn es meist doch eher die subjektiven Eindrücke sind, die da beschrieben werden. Aber ich würde es auch nicht weglassen. Um so viel dicker wird durch die ein oder zwei Blätter Deine Bewerbungsmappe wohl auch nicht ausfallen.
Weglassen würde ich Zeugnisse, aber generell alle Zeugnisse, wenn nach einer Kurzbewerbung gefragt wird. Aber dies scheint bei Dir ja nun nicht der Fall zu sein, so dass Du ruhig die entsprechenden Arbeitszeugnisse dazu legen solltest, damit sich der Arbeitgeber einfach einen Überblick verschaffen kann.
Meiner Meinung nach war das Zeugnis deines 400 Euro Jobs für die Bewerbung bei der Ausbildung wichtig, damit der potenzielle Ausbildungsbetrieb sieht, dass du auch vorher etwas gemacht hast. Für deinen nächsten Arbeitgeber aber dürfte das nicht von Belang sein. Für ihn ist eigentlich nur wichtig, dass du eine Ausbildung hast und dass du diese mit den entsprechenden Noten abgeschlossen hast. Deshalb würde ich das Arbeitszeugnis deines vorherigen Jobs nicht beilegen. Sicherlich schadet es auch nicht, wenn du es beilegst, aber ich halte es für unnötig.
Es kommt immer auf den Einzelfall an dabei. Wichtig ist, dass man idealerweise alle Zeiträume mit Zeugnissen abdecken an- was aber längst nicht mehr bei jedem möglich ist. Außerdem geben Zeugnisse Infos darüber, was man gemacht hat und wie man bewertet wurde. Das das nicht immer der Wahrheit entspricht, dürften Personaler auch wissen.
Doch ein 400€ Job über mehrere Jahre spricht schon seine eigene Sprache. Für mich zeigt es, dass die Firma mit deiner Mitarbeit zufrieden war (im Regelfall sollte auch das Zeugnis dementsprechend formuliert sein) und du hast Durchhaltevermögen und Ausdauer gezeigt. Idealerweise gibt es auch noch einen Bezug zum jetzigen Job? Doch beilegen würde ich es auf jeden Fall. Anders wäre es, wenn es nicht ein Zeugnis über einen längeren Zeitraum wäre, sondern zehn verschiedene Jobs in drei Jahren. Das dürfte auf manche eher negativ wirken.
In deinem Fall würde ich das Zeugnis dazutun. Es macht auf jeden Fall einen guten Eindruck, wenn man schon einmal gearbeitet hat. Je mehr Zeugnisse man im Leben erhält, desto mehr kann man auswählen. Am Anfang des Berufslebens würde ich alles beilegen, was bestätigt, dass ich gearbeitet habe. Ich habe bei meiner ersten Bewerbung auch meine Bescheinigungen für meine Werkstudententätigkeiten bei einer großen Firma beigelegt.
Ich bin jetzt schon älter und habe einige Berufserfahrungen, da lege ich nur noch die Zeugnisse meiner langjährigen Arbeitsverhältnisse in die Bewerbungsmappe. Aber bei den ersten Bewerbungen würde ich alles sammeln, was ich auftreiben kann.
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