Als Beifahrer mehr Angst, als wenn man selber fährt?
Auch bei mir ist das so, aber auch nicht immer. Gerade, wenn man selber Autofahrer ist, achtet man schon sehr darauf, wie der Andere fährt. Und ich erwische mich dann auch manchmal dabei, dass ich dann sage, dass der Fahrer nicht so schnell oder so schnittig fahren soll. Aber gerade das mache ich eigentlich auch, nur ich denke, dass ich da selbst einschätzen kann, was ich mir zutraue. Als Beifahrer, habe ich manchmal auch ein komisches Gefühl, dass es vielleicht zu eng sein wird oder auch zu schnell. Aber eigentlich weiß ich, dass derjenige ein guter Fahrer ist.
Ich kann es mir auch nur daher erklären, dass man als Beifahrer eben keine Kontrolle über das Fahrzeug hat und im Notfall auch nicht eingreifen kann. Das ganze suggeriert schon ein Gefühl der Hilflosigkeit was auch zur Angst führen kann und dem panischen fest klammern am Türgriff.
Ich selbst fahre nur selten als Beifahrer mit, aber auch dann sehe ich mir meine Fahrer genauer an. Fahren diese entsprechend Aggressiv und ich weiß im Vorfeld davon, dann steige ich in ein solches Fahrzeug auch nicht ein, sondern fahre selbst. Leider war ich auch schon ein paar mal in diesen Situationen, dass ich am liebsten sofort ausgestiegen wäre oder gestorben wenn ich zugeschaut habe, wie andere gefahren sind. Vor allem in der Zeit im Rettungsdienst hatte ich ein paar sehr unschöne Erfahrungen mit einigen Fahrern bei denen der Spruch "Blaulicht an, Hirn aus" vollkommen zugetroffen hat und ich mich bis heute wundere, wie die eine oder andere Situation ohne Eigenunfall ausgegangen ist und wir am Ende doch am Einsatzort angekommen sind. Dabei hatte ich doch einige male so weiche Knie, dass ich erst einmal ein paar Minuten gebraucht habe wieder runter zu kommen oder überhaupt fähig war aus dem Fahrzeug aus zu steigen. Diese entsprechenden Fahrer sind danach nie wieder gefahren, wenn ich mit ihnen zusammen einen Dienst hatte.
Ich selbst weiß also wie es ist als Beifahrer, und fahre auch entsprechend anders wenn ich einen Beifahrer habe um dort nicht noch solche Ängste zu schüren. So fällt es mir schon auf, dass ich deutlich langsamer fahre und mich doch extrem an die Schilder halte oder auch von einem Überholvorgang eher einmal absehe, als wenn ich alleine unterwegs bin. Wenn ich alleine fahre, dann drücke ich auch einmal gerne aufs Gas um ein wenig Zeit zu sparen. Bislang hat sich keiner meiner Beifahrer panisch an die Tür geklammert oder hatte Angst um sein Leben, deswegen steigen die Leute auch gerne zu mir ins Auto und lehnen nicht im Vorfeld dankend ab. Ich denke wenn das jeder Fahrer so machen würde und sich entsprechend Anpasst mit seinem Fahrstil, dann müssten Beifahrer gar nicht solche Ängste bekommen. Denn man sollte sich als Fahrer auch bewusst werden, dass man im schlimmsten Fall nicht nur sich in den Tod reißt, sondern auch seine Mitinsassen die das ganze nicht ändern können. Das ist schon eine große Verantwortung die auch Bewusst sein sollte, und nicht durch die "Coolness" überspielt werden wollte.
Ich finde die Tatsache, dass man als Beifahrer in der Regel sogar noch wesentlich mehr Angst hat, als der Fahrer des Autos an sich, eigentlich nicht weiter verwunderlich und nur allzu logisch. Erklären kann ich mir das Ganze allerdings auch nur damit, dass man als Beifahrer eben absolut keine Kontrolle auf das Fahrverhalten hat und nichts dagegen tun kann, wenn derjenige, der da am Steuer sitzt, etwas nicht rechtzeitig bemerkt oder eben zu viel riskiert, wenn er zu schnell fährt, zu dicht aufholt oder was auch immer.
Denn überleg doch mal: Mal angenommen, auf einer belebten Straße, auf der der Fahrer des Autos alles irgendwie gleichzeitig im Blick behalten und sich nebenbei noch auf seinen eigenen Fahrstil konzentrieren muss, kann es nur allzu leicht passieren, dass plötzlich ein anderer Wagen die Kontrolle verliert und in das eigene Auto hineinfährt; der Fahrer des Autos wird, da er ja wie ich bereits geschrieben habe, irgendwie alles gleichzeitig im Blick behalten muss, darauf in den meisten Fällen gar nicht schnell genug reagieren können und hat somit auch wesentlich niedrigere Chancen, um den Aufprall zu verhindern; der Beifahrer dagegen, der sich eigentlich auf überhaupt nichts konzentrieren muss und sozusagen eher einen Film vor seinen Augen abgespielt bekommt, kann sich dagegen sehr wohl auf nur einen Punkt konzentrieren, und das wäre in so einem Moment natürlich das nahende Auto, über welches man die Kontrolle verloren hat. Man kann also zusehen, wie sich das Unheil mit drohender Geschwindigkeit nähert, man selbst kann allerdings überhaupt nichts dagegen tun und ist hoffnungslos aufgeschmissen.
Wenn sich eine ähnliche Situation tatsächlich mal abspielen sollte, fände ich das Gefühl, ein drohendes, sehr gefährliches Unheil näher kommen zu sehen und nichts dagegen tun zu können, jedenfalls einfach nur schrecklich. Man muss sich, hoffnungslos, wie man ist, auf den Fahrer des Autos verlassen, für den es dann aber in den meisten Fällen schon zu spät ist und der gar keine Chance mehr hat, um rechtzeitig einen Unfall zu verhindern. So hat es sich jedenfalls schon mal bei meinen Bekannten zugetragen, wie mir berichtet wurde. Auch hier saßen der Steuerer des Autos und ein Beifahrer im Wagen, als plötzlich ein Auto die beiden seitlich rammte, da der Fahrer des Autos die Kontrolle verloren hatte (aus welchen Gründen auch immer, alkoholisiert war er jedenfalls nicht) . Meine Bekannte, die auf dem Beifahrersitz hilflos zusehen musste, war und ist jedenfalls unheimlich geschockt von diesem Anblick gewesen, insbesondere, da sie selbst zwar ihrem Partner, welcher am Steuer saß, versprochen hatte, mit auf den Straßenverkehr acht zu geben, letztendlich aber doch nichts weiter tun konnte, und so kam selbst ihre Warnung, doch zur Seite zu schauen, einfach zu spät, und ihr Partner konnte nichts mehr tun, um rechtzeitig auszuweichen. Zwar wurden beide bei dem Unfall verletzt, aber immerhin leben sie noch, und das ist ja auch das Wichtigste.
So hat man als Beifahrer also tatsächlich auch berechtigt mehr Angst, als der Fahrer des Autos selbst, einfach, weil man absolut keine Kontrolle über den Wagen hat und hilflos mit ansehen muss, wenn doch mal irgendetwas schief laufen sollte. Ich selbst kenne das ja auch nur zu gut, ein Freund von mir fährt ebenfalls normalerweise viel zu schnell, als es auf den Straßen eigentlich erlaubt ist, und für diesen ist sein eigenes Fahrverhalten eben ganz normal und nichts Besonderes, weswegen er selbst im Gegensatz zu den Personen, welche er transportiert, auch keinerlei Angst während einer Fahrt verspürt.
Richtige Angst habe ich eigentlich als Beifahrerin nicht. Nur wenn der oder die FahrerIn nicht so gut fährt, dann bekomme ich schon mal etwas Angst. Dazu muss die Person aber schon wirklich schlecht fahren, sehr unüberlegt oder auch rasen, damit ich es mit der Angst zutun bekomme.
Natürlich hat man als Beifahrer das Auto weniger unter Kontrolle als wenn man selbst fährt, aber mal ehrlich, wenn man selbst fährt, hat man es auch nur bedingt unter Kontrolle. Das sieht man ja an den zahlreichen Unfällen die passieren, weil man das Auto einfach nicht mehr unter Kontrolle halten kann. Ich denke eher, wenn man immer Angst hat als Beifahrer, dass man anderen Menschen weniger vertraut als sich selbst beim Fahren. Vielleicht musst du lernen, zu deinem Fahrer Vertrauen zu fassen und die Angst zu verlieren, auch wenn dieser mal etwas rasanter unterwegs ist.
Mir geht es auch so, dass ich ein etwas mulmiges Gefühl im Magen habe, wenn ich bei Leuten im Auto mitfahren. Aber am schlimmsten ist es, wenn meine Freundin mit meinem Auto fährt. Ich bekomme regelrecht Panik, wenn das Auto in der Stadt nicht schon bei 2000 Umdrehungen hochschaltet, weil meine Freundin zu fest auf dem Gas steht. Oder wenn sie zu weit Rechts fährt und ich sehen kann, dass es nur ein paar Zentimeter zu geparkten Autos am Straßenrand sind. Wenn ich aber selbst fahre, habe ich nie Angst oder ähnliches.
Ich glaube es ist sehr unterschiedlich, weil ich mich bei manchen Fahrern sehr sicher fühle und bei anderen nicht! Grundsätzlich genieße ich es als Beifahrer zu fahren und vertraue den Leuten mit den ich fahre! Ich glaube man kann auch nicht sagen, dass es geschlechtsorientiert ist, sowohl Frauen als auch Männer können schlechte als auch gute Fahrer sein!
Als Beifahrer in einem Auto mitzufahren, ist für mich kein Genuss. In Gedanken fahre ich immer selbst mit, ich kann nicht anders. Wenn man dann einen anderen Fahrstil hat und nicht so forsch zur Sache geht, dann entfährt einem schon mal automatisch ein „oh“, wenn der Fahrer zu dicht auffährt oder sehr spät bremst. Ich weiß zwar, dass ich in guten Händen bin, aber diese Reaktion kann ich nicht unterbinden. Und das ist dann meist für den Fahrer auch ärgerlich. Als Beifahrer im Auto meines Chefs ist es mir anfangs immer übel geworden und wir mussten die nächste Apotheke ansteuern. Bei anderen Mitfahrten ist mir das nie passiert. Am liebsten bin ich als mein eigener Fahrer unterwegs.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich eigentlich nur angeben, dass ich in der Regel als Beifahrer keine Angst habe, weil ich mittlerweile – das liegt vermutlich schon an meinem Alter und der Tatsache, dass mein soziales Umfeld in meinem Alter oder älter ist und dementsprechend viele Jahre im Besitz eines Führerscheins ist – nur noch mit Menschen mitfahre, von denen ich behaupten würde, dass sie wirklich gut und versiert Autofahren können. Meine beste Freundin bildet nicht wirklich eine Ausnahme, aber sie hat einen eher sportlichen Fahrstil und bremst auch relativ spät, sodass ich die ersten Male, die ich auf dem Beifahrersitz ihres Autos verbracht habe, schon bemerken konnte, wie ich mich in eine Position bringe, in der ich einen Auffahrunfall, den sie verschuldet hätte, einigermaßen gut überstehe. Allerdings kam es dazu bisher nicht, sie hat den Dreh wohl doch ganz gut raus und insofern habe ich mich in diesem Punkt mittlerweile auch ganz gut entspannen können.
Ansonsten fährt allerdings jeder, bei dem ich mitfahre, wirklich anständig und nicht waghalsig. Mit höheren Geschwindigkeiten habe ich auch kein wirkliches Problem, vor allem auf der Autobahn nicht. Wenn ich allerdings merke, dass der Fahrer des Autos, in dem ich mich als Beifahrer befinde, nicht sonderlich schnell reagiert oder nicht wirklich umsichtig oder vorausschauend fährt, dann bin ich aufgrund dieser Tatsache nur mittelmäßig entspannt. Mein Ex-Partner hatte da so einige Defizite und hat leider ziemlich selten einen Schritt weiter gedacht, sodass es hin und wieder zu Situationen kam, in dem ich ihm sagen musste, dass ein Auto kommt, das er übersehen hatte oder dass die Ampel nun rot ist und er wohl bremsen könnte. Ich habe mir als seine Beifahrerin allerdings irgendwann eben angewöhnt, quasi Mitfahrer zu sein und ebenfalls auf alles zu achten, auf das ich auch als Fahrer achte.
Irgendwann habe ich mir dann aber angewöhnt, nur noch selbst zu fahren, sodass er mein Beifahrer war. Nur in seltenen Fällen habe ich mich von ihm ablösen lassen, sodass ich diese Beifahrer-Problematik, die ich in seinem Auto erlebt habe und die keine wirkliche Problematik war, recht schnell hinter mir lassen konnte. Wirkliche Sorgen mache ich mir als Beifahrer nicht, und dabei spielt es auch keine Rolle, bei wem ich mitfahre oder wie lange diese Person im Besitz eines Führerscheins ist. Das Einzige, was ich neben einem Auffahrunfall, der von einem hinter uns Fahrenden passieren könnte, befürchten würde, wäre wohl, dass der Fahrer des Wagens, in dem ich sitze, zu spät bremst, weil er irgendetwas übersieht. Darauf achte ich aber grundsätzlich als Beifahrer, ich glaube, man entwickelt, sobald man selbst Autofahrer ist, den entsprechenden Autofahrerblick. Und solange mir die Handbremse zugänglich ist, kann ich in einem entsprechenden Notfall auch verhindernd eingreifen.
Das ist mir auch schon aufgefallen. Zwar nicht bei mir selber, doch bei meiner Freundin. Zum Beispiel auf der Autobahn sagt sie dauernd: Pass auf, der will abbiegen! oder auch: Der bremst ab! Dabei versucht sie mit abzubremsen, als hätte sie ein zweites Bremspedal. Doch ich selber genieße es eher, wenn ich nicht fahren muss. Dann kann ich auch mal die Augen schließen, ein Buch lesen oder ein bisschen Musik auf meinem iPod hören. Allerdings kommt das nicht allzu oft vor.
Das kommt wohl ganz auf den Menschen an, mir ist es als Beifahrer herzlich egal wie der Fahrer fährt, solang ich nicht von den G-Kräften durch die Gegend geworfen werde oder die Geschwindigkeit wirklich extrem überhöht ist. Ich blende das Fahren ganz einfach aus.
Momentan mache ich auch meinen Führerschein (endlich) und ich habe eher Angst einen Fehler zu machen, weil ich gezwungen bin mich dem Risiko zu stellen, dass das Autofahren darstellt. Ist ganz sicher eine Typenfrage. Wobei Kontrolle natürlich immer ein Gefühl von Sicherheit bringt.
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