Kind vom Probieren eines Salates überzeugen

vom 20.11.2011, 16:56 Uhr

Das Kind ist sonst auch kein Obst oder Gemüse, von püriertem Gemüse wie bei einer Tomatensauce mal abgesehen. Daher hatte die Mutter gebeten, wenigstens in der Einrichtung darauf zu achten. Über die Methode kann man sich streiten, jedoch ist es wohl schon seit vielen Jahren eine Regel, die sonst niemanden gestört hat. Selbst die Mutter von A unterstützt dieses Verhalten, aber ich sehe es auch so, dass das Kind sich dadurch so dermaßen unter Druck gesetzt fühlt und es vielleicht auch ein gestörtes Verhältnis zum Essen bekommen kann. Hier ist es schon eine Gratwanderung, die begangen werden muss.

Würde man nun versuchen, das Ganze spielerisch zu begehen, wäre A wiederum in eine Sonderstellung und würde das Mittagessen auch durcheinander bringen. Die anderen Kinder sind jetzt schon genervt, und wären es auch, wenn man nun versucht, durch blindes Probieren, A an Salat und Co heranzuführen. Am besten wäre es wirklich, es sein zu lassen, aber da scheint die Einrichtung auch nicht mehr mitzuspielen, eben, weil andere Kinder es dann auch so handhaben könnten.

Das Kind miteinzubeziehen wäre natürlich toll! Es lässt sich aber in einer Einrichtung nicht ganz so umsetzen, dafür nutzen die Kinder die Zeit in der Gruppe, wenn ich es richtig verstanden habe. Nur ist es da auch noch einmal ein Unterschied zwischen der täglichen Mittagsmahlzeit und dem einmal wöchentlich stattfindenden gemeinsamen Frühstück, bei dem alle Kinder mithelfen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mir ging es als Kind genauso, ich habe nie Salat probieren wollen, meine Eltern hab mich zum Glück auch nie wirklich dazu gezwungen. Als ich mal bei einer Freundin zu Besuch war, gab es Salat und ich habe mich nicht getraut zu sagen, dass ich keinen Salat mag, da er schon auf meinem Teller war. Um nicht unhöflich zu wirken habe ich etwas von dem Salat probiert. Ich fand es so eklig, dass mir sogar davon schlecht wurde und seitdem habe ich nie mehr Salat probiert. Und selbst heute mit 19 Jahren komm ich super ohne Salat aus. Ich finde es ist nicht gut, Kinder dazu zu zwingen etwas zu essen, außerdem gibt es ja noch Gemüse, welches mindestens genauso gesund ist wie Salat. Ich esse zum Beispiel sehr viel Gemüse, das hab ich auch schon als Kind gegessen. Man sollte in der Kindertagesstätte einfach mal alternativ auch Gemüse anbieten und nicht nur Salat.

Ich glaube der Hauptgrund warum ich keinen Salat mag, ist der, dass ich mich vor der Soße und dem meist darin enthaltenen Essig ekel, sowie dafür, dass Salat kalt gegessen wird und ich als Kind eher warmes Gemüse gewöhnt war. Es ist auf keinen Fall richtig das Kind dazu zu zwingen, dadurch kann der Ekel sich nur noch vergrößern. Da es ja püriertes Gemüse isst, wäre es gut, wenn es in der Tagesstätte jeden Tag eine Art Gemüsebrei geben würde und am besten viel Obst zum Nachtisch. Wenn das zu viel Arbeit isst, müsste die Mutter vielleicht viel von diesem Gemüsebrei kochen und ihn in der Kita abgeben, damit man ihn dort aufwärmen kann.

» JaniniPanini » Beiträge: 72 » Talkpoints: 75,68 »


Ich finde es einfach nicht in Ordnung, ein Kind zum Probieren eines Salates regelrecht zwingen zu wollen. Klar, es ist ja mittlerweile schon altbekannt, dass die meisten Kinder, oder, um es mal genauer zu sagen, doch recht viele, einfach nicht viel von Grünzeug halten und dieses auch absolut nicht gerne essen. Aber nur, weil wirklich jedes Kind in der Gruppe im Kindergarten den Salat gerne isst, heißt das ja nicht, dass dieser auch wirklich jedem schmecken muss. Vielleicht stürzen sich die anderen Kinder auch nur deswegen auf den Salat, weil sie wissen, dass sie sonst nicht an den Nachtisch kommen würden, denn nur, weil alle den Salat essen, muss das auch noch lange nicht bedeuten, dass dieser auch allen Kindern schmeckt, ich könnte mir jedenfalls durchaus vorstellen, dass einige Kinder den Salat nur schnell herunter stürzen, damit sie auch einen Nachtisch bekommen. Denn inzwischen habe ich, auch nach einem Praktikum im Kindergarten, sehr viele Erfahrungen damit gesammelt, wie gerne beziehungsweise ungerne die meisten Kinder Salat essen, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass hier jeder den Salat begeistert auf isst.

Meine Güte, bei uns in Europa gehören Kartoffeln zu den Hauptnahrungsmitteln und ich selbst esse so gut wie gar keine Kartoffeln, einfach, weil sie mir nicht schmecken – sollte man mich nur deswegen zum Essen zwingen? Ich habe schon seit frühester Kindheit nicht gerne Kartoffeln gegessen, und daran wird sich wohl auch nie etwas bei mir ändern, ich finde das auch nicht schlimm, denn immerhin gibt es ja mehr als genügend andere Nahrungsmittel, die ich sonst noch essen kann, und nur, weil ich eins nicht esse, heißt das ja auch nicht gleich, dass ich mäklig bin. Aber es schmeckt mir nun mal einfach nicht! Und diesem Kind scheint ja nun mal der Salat nicht zu schmecken. Vielleicht mag es ja allgemein kein Grünzeug, oder es liegt an einzelnen Bestandteilen des Salats, dass es diesen nicht verzehren möchte. Wenn ich die Mutter dieses Kindes wäre, würde ich mir jedenfalls mal Zeit nehmen, um mich richtig mit diesem Problem auseinander zu setzen, und so würde ich wohl auch mal alle Bestandteile des Salates an mein Kind „verfüttern“ und es fragen, was es von diesen hält. Vielleicht traut sich das Kind letztendlich so mehr an den Salat heran, oder es kann genau herausgefunden werden, warum das Kleine den Salat nicht essen möchte.

Ich denke jedenfalls, dass es den Salat einfach nicht essen möchte, weil dieser ihm vom Geschmack her nicht zusagt. Also sollte man das Kind auch nicht weiter dazu zwingen und ihm den Nachtisch auch genauso wie allen anderen Kindern geben, ich jedenfalls finde das nicht weiter schlimm und es klingt meiner Meinung nach auch sehr danach, als würden die Kinder zum Mittagessen ohnehin etwas zu viel zu essen bekommen – Hauptspeise, Salat und Nachtisch? Sicher, hier kommt es auf die Mengen an, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so viel ausmachen würde, den Salat weg zu lassen, wenn dieser einem Kind nicht schmeckt. Und es dazu zwingen zu wollen, den Salat zu essen, finde ich auch furchtbar, und eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen, was daran so schwer sein soll, das ganz einfach zu akzeptieren und das Kind nicht weiter mit Salat zu „belästigen“. Jeder Mensch hat doch irgendetwas, was er sehr gerne, und was er wiederum überhaupt nicht gerne isst, und wenn es sich bei diesem Kind eben um den Salat handelt, den es nicht mag, dann ist das halt so, und sollte auch so akzeptiert werden, da ist doch nun echt nichts Schlimmes dabei.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir machen solche Umgangsmethoden mit kleinen Kindern ehrlich gesagt Angst. Obwohl ich keine Kinder habe, so weiß ich heute schon, dass ich so manche alternativere Erziehungsform auf jeden Fall bevorzugen würde, alleine schon, um solche Erlebnisse meinem Kind zu ersparen! Und ein solches Verhalten gegenüber Kindern von Mitarbeitern, wäre ein Grund mein Kind nicht weiterhin in diese Einrichtung zu schicken.

Ich erinnere mich noch an ein Kinderpraktikum und wie ich damals dachte, dass manche Eltern sehr penibel sind und sich zu sehr kümmern und künstlich aufregen. Das sehe ich mittlerweile ganz anders und finde es wichtig, dass Eltern sich gegen solche Methoden aussprechen.

Wenn ich etwas nicht essen möchte, dann möchte ich es nicht. Und wenn etwas nicht schmeckt, dann weiß ich auch nicht immer genau, warum es nicht schmeckt und möchte ganz bestimmt nicht dazu gezwungen werden, dies nun genau heraus zu schmecken. Dies würde vermutlich eher in einem Brechreiz enden. Ich frage mich wirklich, was von dem Kind erwartet wird und warum man ein Kind dafür bestrafen möchte, dass es sich nicht zwingen lässt, etwas zu essen. Mir tut das Kind wirklich leid und ich hoffe dennoch, dass es irgendwann Menschen geben wird, die ihn nicht durch Zwang und Bestrafung sowie Belohnung durch Nahrung erziehen wollen!

Ich hätte vermutlich in meinem Leben so schnell keinen Salat mehr angerührt. Obwohl ich an solcherlei Zwangsmaßnahmen glücklicherweise keine Erinnerung habe, so gab es doch Dinge, zu denen man mich immer wieder überreden wollte. Und Blumenkohl mischte man mir mal unter als ich ganz jung war (man dachte ich würde es nicht merken). Ich ekel mich bis heute vor dem Zeugs! Manch anderes Verhasstes aus früher Kindheit, habe ich erst im Erwachsenenalter nochmal richtig probiert- und manches Mal festgestellt, dass es mir wirklich nicht schmeckt.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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