Wenn der Topf leer gegessen wird, wird das Wetter schön
Ein weitverbreiteter Mythos beim Essen wurde ja auch schon im Thema Nur wenn man den Teller abschleckt hat es auch geschmeckt ?! genannt. Dabei ist mir ein weiteres Ammenmärchen eingefallen, dass meine eigenen Eltern und Großeltern mir immer aufgetischt haben: wenn der Topf leer ist, wird das Wetter schön. Wer von euch kennt diesen Spruch auch? Ich muss ehrlich gestehen, dass es oftmals sogar zugetroffen hat. Wenn man den Topf leer gegessen hat, wurde es manchmal am nächsten Tag wirklich schöner und wärmer draußen, aber sicher war es alles nur Zufall.
Erzählten euch eure Eltern auch immer, dass ihr den Topf oder die Pfanne leer essen solltest, dass das Wetter schön wird? War es nur ein Anreiz, dass auch vom Essen nichts übrig blieb oder wieso erzählt man so etwas seinen Kindern? Hat es bei euch in der Kindheit auch schon einmal zugetroffen, dass das Wetter dann am nächsten Tag wirklich besser wurde? Habt ihr das Gerücht euren Eltern damals abgekauft und immer artig euren Teller leer gegessen oder habt ihr das Ammenmärchen schon damals durchschaut und euch nichts draus gemacht?
Ich kenne diese Metapher nicht auf einen Topf bezogen, sondern auf den eigenen Teller. Also mir wurde immer gesagt, ich solle meinen Teller leer essen, sonst gäbe es Regen. Vom Topf an sich war nie die Rede, das hätte selten hingehauen. Ob es nun tatsächlich dann so war, dass das Wetter gut wurde, das weiß ich gar nicht mehr, weil ich nie sonderlich darauf geachtet habe wie sich danach das Wetter entwickelt hat. Wahrscheinlich ist aber sowieso nichts dran und es ist nur ein Ausspruch um die Kinder dazu zu bringen, ihre Teller leer zu essen.
Auch ich kenne diesen Spruch auch nur, wenn man seinen Teller leer ist. Dass man sich dann direkt an den ganzen Topf begeben muss, kenne ich so nicht. Meine Eltern, oder auch Großeltern, haben mir das auch immer früher erzählt, wenn ich meinen Teller nicht leer essen wollte. Und damals, habe ich es, so glaube ich, auch geglaubt. Aber ich habe jetzt nicht darauf geachtet, ob sich dadurch das Wetter am nächsten Tag verbessert hat oder die Sonne geschienen hat.
Das ist dann doch einfach nur ein Zufall, wenn es denn wirklich so sein sollte. Dann müssten wir doch jeden Tag schönes Wetter haben, da der Spruch doch bestimmt mehrere tausend Male am Tag gesagt wird. Es ist eben nur ein Spruch, der vor allem die Kinder dazu bewegen soll, mehr zu essen oder ihren Teller leer zu essen.
Ich kenne den Spruch auch nur so, dass man seinen eigenen Teller leer essen muss, damit es schön wird. Meine Eltern haben mir diesen Spruch zwar auch immer wieder gesagt, ihn aber zum Glück niemals als Druckmittel sondern eher als Scherz gesagt.
Natürlich ist an diesem Spruch nichts Wahres dahinter. Wie auch? Und nach wem soll sich das Wetter denn bitte richten? Ich kann auch nur hoffen, dass dieser Spruch niemals als Druckmittel eingesetzt wird, das wird dann meistens sowieso eher ein Schuss, der nach hinten los geht. Es gibt natürlich keinen Zusammenhang zwischen der Essensmenge und dem Wetter.
Auch ich kenne es nur, dass bei einem leer gegessenem Teller das Wetter schön sein wird, wenn Reste verbleiben, wird es eben schlechtes Wetter. Aber mich hat es nicht großartig tangiert und wenn man mir das wieder einmal sagen oder weis machen wollte, habe ich davon Abstand genommen, und nur die Augen verdreht. Leider habe ich das grundsätzlich nicht beachtet, erst ab einem gewissen Zeitpunkt und ehrlich gesagt halte ich es für völlig unangemessen, wenn man solch eine Äußerung trifft, egal, ob es sich nun auf leer gegessene Teller oder auf das Auskratzen der Töpfe bezieht. Natürlich ist es schade, wenn Essen weggeworfen wird und man sich zu viel aufgetan hat, aber ich halte nichts davon, jemanden dann mit solchen Bemerkungen noch einmal extra unter Druck zu setzen.
Dass es sich hier nur um eine Floskel handelte, dürfte wohl jedem Kind doch relativ früh auffallen und sie nicht beeindrucken. Ganz abgesehen davon, dass man als Stubenhockerkind oder im Winter es sowieso irrelevant (gewesen) ist und auch gibt es doch keinen Zusammenhang zwischen der Menge einer Mahlzeit und das Wetter. Kein einziger Erwachsener, der diesen Spruch anbrachte, konnte mir glaubhaft versichern oder besser irgendwie argumentieren, was ausgerechnet das Essen mit dem Wetter in irgendeinem Zusammenhang steht.
Dass der Topf leer gegessen werden soll, damit das Wetter sich bessert, das kenne ich nicht. Mir ist nur in Erinnerung, dass es hieß: “Iss deinen Teller leer, damit die Sonne morgen scheint.“ Als Kind habe ich das dann geglaubt und ebenso meine Schwester. Notgedrungen kauten wir solange, bis wir es endlich geschafft hatten, dass der Teller tatsächlich leer war. Ob die Sonne dann am nächsten Tag wirklich schien, weiß ich nicht mehr. Durch solche Sprüche wurden die Kinder dazu erzogen, mehr zu essen, auch wenn sie satt waren.
Ich kenne das auch nur im Bezug auf den Teller und da habe ich das schon tausend Mal gehört, allerdings habe ich da schon früher nicht viel drauf gegeben. Dann wird es eben kein schönes Wetter und ich finde es auch irgendwie blöd, wenn man seine Kinder mit solchen Ammenmärchen füttert, da man doch meinen sollte, dass sie eben selber wissen, wann sie satt sind und da ist es blöd, wenn man sich dann noch mehr hinunter würgen muss. Das gilt natürlich für Kinder, die ein normales Essverhalten an den Tag legen. Ich kenne nämlich leider einige Eltern, die ihren Kindern immer total viel auf den Teller häufen und sie dann mit solchen Sprüchen unter anderem zum aufessen "zwingen" und somit essen sie viel mehr, als sie eigentlich benötigen und das finde ich nicht in Ordnung.
Dieser Spruch stammt ursprünglich aus dem Niederdeutschen. Im Original heißt es: Wenn´t eeten upp kommt, dann geb´t morrn gautes weer.
Jetzt ist es aber so, dass das Plattdeutsche Wort "weer" verschiedene Bedeutungen hat: zum einen heißt weer "wieder", zum anderen aber auch eben "Wetter". Die richtige Übersetzung dieses Spruches lautet also: Wenn das Essen auf ist, dann gibt es morgen gutes wieder. Das bezieht sich darauf, dass am nächsten Tag meistens die Reste des Vortages gegessen wurde, also das, was im Topf übrig geblieben ist.
Die Version dieses Spruches, die den Übersetzungsfehler "Wetter" beinhaltet, hat es in den Sprachgebrauch geschafft und ist sogar überregional anzutreffen. Woran das nun wieder liegt kann ich nicht so genau sagen, ich kannte den Spruch mit dem Wetter auch gar nicht, bis ich in die Schule kam und statt Plattdeutsch Hochdeutsch sprechen musste. Da hat dieser Spruch für mich zunächst einmal keinen Sinn gemacht, aber wenn wir ehrlich sind macht es ja auch keinen Sinn.
Zu mir hat man immer gesagt, ich soll meinen Teller leer essen, wenn es etwas zu Essen gab, dass ich nicht gerne mochte. Dann hieß es "Eet din Teller gau op, dann gif´t morrn moit weer." Und damit war für mich klar: Wenn ich jetzt alles aufesse habe ich die Aussicht, morgen etwas besseres zu bekommen. Wenn ich nicht aufesse, dann muss ich diesen Fraß morgen noch einmal herunter würgen.
Mir wurde dieser Spruch früher auch schon sehr oft buchstäblich aufgetischt, wann immer ich bei meiner Großmutter zum Essen eingeladen war, versuchte es meine Oma jedenfalls immer zunächst mit eben diesen Sprüchen, mich dazu zu überreden, meinen Teller auch ja artig auf zu essen, und wenn ich dann entgegnete, dass mir das nicht viel ausmache, weil ich ja eh nur zu Hause bleibe (ich war wohl schon immer jemand, den man in meiner Region als ein Stubenhocker bezeichnen würde) , kam meine Großmutter mit irgendwelchen anderen Sprüchen, wie dass mein Geburtstag und Weihnachten dann näher rücken würden, würde ich nur meinen Teller auf essen. Zunächst habe ich ihr diese Märchen im jüngsten Kindesalter ja sogar noch geglaubt, aber sobald ich dann immer wieder denselben Mist zu hören bekam und irgendwann feststellte, dass all diese Feierlichkeiten noch genau so langsam wie früher anrückten, hörte ich dann schließlich auch auf, an diesen Quatsch zu glauben, und das war so ungefähr der Zeitpunkt, an welchem mir klar wurde, dass meine Großmutter mit ihren Sprüchen nur bezweckte, mich dazu zu bringen, auch ja immer brav meinen Teller leer zu essen und nichts stehen zu lassen. Von da an sträubte ich mich natürlich auch mehr gegen die Vorschriften, immer auf zu essen, und aß lieber soviel, wie ich es für richtig hielt.
Unglücklicherweise bekam meine eigene Mutter ziemlich schnell Wind davon, dass ich bei den wenigen Malen, die ich bei meiner Großmutter zu Besuch und dort auch zum Essen eingeladen war, meinen Teller nicht mehr ganz bis zum Ende auf aß, und somit fing sie mit den genauen Gegenteilen solcher Sprüche nun auch schon zu Hause an und drohte mir sozusagen, indem sie meinte, dass ein großer Sturm kommen könnte, wenn ich nicht alles auf aß. Irgendwie konnte mich meine Mutter mit diesen Sprüchen aber einfach nicht mehr überzeugen. Sie kam in meinen Augen einfach nur noch unglaubwürdig rüber und daher schenkte ich diesen Sprüchen auch irgendwann kein Gehör mehr, sondern aß lieber weiterhin in den Mengen, in welchen ich es für richtig hielt, und meistens waren das eben genau diese Mengen, die ich auch wirklich brauchte. Ich war also bereits im recht jungen Alter dazu fähig, bis zu dem Grad zu essen, an dem mir mein Körper symbolisierte, dass ich nichts mehr zu essen bräuchte, dass ich halt einfach satt wäre und nicht noch solange weiter essen muss, bis mir auch der Appetit vergeht, und somit konnte ich dann auch mit dem Essen aufhören, als mein Teller eben noch NICHT leer war. Meine Mutter ärgerte sich schwarz darüber, dass ich plötzlich weniger aß, aber dagegen tun konnte sie eben nichts.
Ich finde solche kleinen Ammenmärchen einfach nur verdammt einfallslos und halte sie schon seit sehr langer Zeit für absolut unglaubwürdig, früher, als ich noch ganz jung war, hätte ich sie vielleicht sogar ebenfalls nicht geglaubt, wenn mir deren Hintergründe bekannt gewesen wären und ich mal ausgiebig darüber nachgedacht hätte. Dass irgendetwas tatsächlich passiert, wenn man denn schön brav seinen Teller auf isst, kann eigentlich nur vom Zufall abhängig sein, wenn denn tatsächlich mit schönem Wetter gelockt wurde und dieses draußen vor der Tür herrscht, hat das jedenfalls nichts damit zu tun, dass jemand seinen Teller, Topf oder was auch immer leer gegessen hat, immerhin ist das Wetter ja für jeden da und nicht von den Essensgewohnheiten eines einzelnen Menschens abhängig, so einen Quatsch werde ich meinen Kindern sicher nie erzählen. Sollen sie doch essen, wie viel sie wollen, wenn es nicht zu viel wird.
Als ich noch ein Kind war, haben mir das meine Eltern natürlich auch gesagt. Damals, als ich noch ca. sieben Jahre alt war, habe ich das meinen Eltern natürlich noch abgekauft. Wenn es geregnet hatte und ich aß meinen Teller auf, habe ich immer nach draußen geschaut, um zu beobachten, ob sich das Wetter ändern würde und der Regen nachlässt. Selbstverständlich hörte der Regen in 95% der Fälle nicht auf. Allerdings aß ich auch gerne die Speisen meiner Mutter, sodass ich eigentlich nie das Problem hatte, den Teller leer zu essen.
Dieser Spruch dient natürlich den Kindern, die sich immer den Teller doppelt so voll machen, als eigentlich nötig und essen können. Man wollte damals in der guten alten DDR-Zeit verhindern, dass das gute Essen weggeschmissen wird.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-175111.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3015mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1864mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?