Abneigung gegen das Fach Chemie?

vom 19.11.2011, 12:48 Uhr

In unserer Klasse war es auch so, dass Chemie von niemandem gemocht wurde. Ich persönlich war nie gut in dem Fach, das ich zum Glück nur in der 9. und 10. Klasse hatte. In der Mittelstufe waren wir 5 Klassen, die alle Chemie hatten. Mittlerweile sind es nur wenige Schüler, die Chemie gewählt haben, obwohl wir mit ca. 140 Schülern der größte Jahrgang sind, den es an unserer Schule je gab. Vielleicht lag es in den beiden Jahren einfach daran, dass unsere Klasse eine Sprachlerklasse war, und uns deswegen nicht für den naturwissenschaftlichen Zweig entschieden haben, weil alle wohl schon wussten, dass wir Chemie hassen würden, was dann auch so war. Prinzipiell finde ich es in jedem Fall ungerecht, dass man Chemie hat, obwohl man sich für den sprachlichen Zweig entschieden hat. Ich meine, das ist doch der Sinn der Wahl des Zweiges, dass man das entsprechende Gegenstück (Chemie) nicht hat.

Es ist wirklich eine gute Frage, warum alle dieses Fach verabscheuen. Vielleicht liegt es daran, dass es sehr trocken ist, mit den ganzen Formeln. Etwas derartiges lernt man eben nicht gerne!

» basher123 » Beiträge: 43 » Talkpoints: 13,42 »



Ich denke, das hängt damit zusammen, dass man sich mit dieser Materie vorher noch nie auseinander gesetzt hat. Also ich meine damit, dass man so etwas mit keinem anderen Fach vergleichen kann und man auch im Alltag noch nie damit Zutun gehabt hat.

Diese ganzen Formeln und was es da auch immer gibt, ist halt komplett neu und auf den ersten Blick sieht das auch alles sehr kompliziert aus. Vielleicht hängt dies auch damit zusammen. Man sieht irgendeine komplizierte Gleichung und denkt sich sofort, dass das viel zu schwer ist. Ich selber hasse auch Chemie und bei mir ist das Problem, dass ich es einfach nicht wirklich verstehe, besonders diese ganzen Sachen mit den Stoffen, wann was zu was wird.

Ich kann also jeden verstehen, der Chemie als Unterrichtsfach hasst, woran das aber jetzt genau liegt, kann ich aber halt nur vermuten.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich verstehe auch nie, wieso Chemie allgemein so unbeliebt ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Chemie das unbeliebteste Schulfach überhaupt ist. Eigentlich gehört Chemie zu meinen Lieblingsfächern. Deshalb habe ich auch noch 2 Wochenstunden zusätzlich Wahlpflichtfach Chemie. Der normale Chemieunterricht ist natürlich etwas langweilig, da das meiste ja schon einmal in der 8. Klasse behandelt wurde und nun in der 11. wiederholt wird.

An sonst wird allerdings auch sehr viel experimentiert, und auch wir Schüler selbst müssen eigentlich zumindest jede zweite Chemiestunde Schülerexperimente machen. Was daran so schlimm sein soll, verstehe ich nicht. Ich finde beispielsweise Deutsch viel schlimmer, denn da hockt man nur da und langweilt sich. In Chemie kann man wenigstens aufstehen, um beispielsweise irgendein Gerät zu holen und sich auch unterhalten. Auch der Stoff an sich ist ja jetzt nicht unbedingt uninteressant, weil alles recht logisch und spannend ist.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Problem kenne ich noch sehr gut aus meiner eigenen Schulzeit. Ich habe das Fach Chemie immer sehr gerne gemocht und wollte nach der Schule eigentlich auch beruflich etwas in dieser Richtung machen.

Als es dann darum ging, auf der Realschule zu entscheiden, welchen Kurs ich ab der 9. Klasse belegen möchte, hatte ich als erste Wahl Chemie und als zweites Biologie. Da merkte ich zum ersten mal, wie unbeliebt das Fach Chemie wirklich ist, denn der Kurs kam nicht zu stande und ich musste in den Biologie- Kurs gehen. Damit habe ich dann immerhin auch mehr Chemie- und Physikunterricht gehabt, als diejenigen, die kein naturwissenschaftliches Fach gewählt hatten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das ist wirklich eine gute Frage. Wir hatten Chemie und Naturwissenschaften alle in der Klasse gehasst. Den Nachbarklassen ging es ähnlich. Ich vermute Mal, dass es mit den ganzen Formeln zu tun hat. Das nervt schon arg diese immer zu lernen. Das Periodensystem ist auch echt nervig und hat einfach niemanden interessiert. Zudem vermute ich ganz einfach, dass wir den Sinn für das spätere Leben nicht mit Chemie vergleichen. Ich kann mich bis heute nicht ein Mal daran erinnern, dass ich Chemie in irgendeiner Weise gebraucht hätte. Das Periodensystem schon, wenn es um Rätselfragen geht oder Allgemeinbildung, aber das kann ich dafür auch auswendig. Doch ansonsten sehe ich Chemie als relativ unnötig für das spätere Leben!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann auch nicht erklären, warum so viele Schüler Chemie nicht leiden können. Allerdings gehöre ich selbst auch zu denjenigen, die Chemie während der Schulzeit nicht leiden konnten. Ich muss aber auch zugeben, dass ich durch meine Abneigung auch nicht viel für das Fach getan habe. Da ist es dann natürlich auch kein Wunder, wenn man Probleme mit dem Fach hat und dieses dann auch immer weniger leiden kann. Als Leistungskurs hätte ich Chemie also niemals gewählt. Eigentlich ist das schade, denn Chemie finde ich schon sinnvoll und für das weitere Leben kann man damit sicher auch mehr anfangen als mit Pädagogik, Deutsch oder Religionsunterricht, gerade wenn man etwas naturwissenschaftliches studieren will. Selbst in manchen technischen Studiengängen braucht man Chemie.

Ich habe nach dem Abitur ja zunächst eine Ausbildung gemacht und blieb dort von Chemie verschont. Im Studium musste ich mich dann aber mit Chemie und auch mit Biochemie beschäftigen. Zunächst mochte ich es nicht, aber es bringt ja auch nichts, sich da anzustellen. Ohne die entsprechenden Kurse ist kein Vorankommen möglich, also blieb nur ein Ausweg - ich musste mich mit dem Fach anfreunden. Als ich dann mit dem lernen für dieses Fach angefangen habe, stellte ich fest, dass es gar nicht so schlimm ist. Natürlich gibt es Fächer, die mir eher liegen, aber Chemie war mir im ersten Semester definitiv lieber als Physik, obwohl Physik an meiner Uni viel einfacher war als Chemie. Auch Biochemie finde ich ganz gut, obwohl ich diesem Fach gegenüber ähnliche Vorbehalte hatte wie bei Chemie.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke mal vielen ist das Fach Chemie einfach zu abstrakt. Die chemischen Formeln sind ja nur die Oberkante der Chemie. Erst wenn es ans Eingemachte bei speziellen Themen geht, muss man auch einiges verstanden haben. Ich habe während meiner Schulzeit sehr gerne Chemie gewählt, weil ich den Lehrer ganz gut fand. Er war in vielerlei Hinsicht zwar etwas streng, aber gelernt hat man bei ihm auf jeden Fall etwas.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wer Chemie nicht mag, der ist oft auch nicht gut darin logisch zu denken. Das hat man in einer Studie heraus gefunden und wir haben es in einem Vortrag in der Universität präsentiert bekommen. Das war im Rahmen eines Kolloquiums des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres und die Ausgangsfrage ist gewesen, warum es so viele Meeresbiologen gibt aber nur wenige Meereschemiker und dann wurde zunächst untersucht, warum sich nur so wenige Schüler für Chemie interessieren weil im Schulunterricht so viel Interesse geweckt werden muss, dass es für die Schüler vorstellbar ist später mit Chemie zu arbeiten.

Ich fand Chemie immer super und es war alles so einfach! Ich hatte immer sehr gut Noten. Wir waren in Chemie insgesamt etwas drei Schüler mit guten Noten und der Rest war im Schnitt nicht einmal durchschnittlich. Dementsprechend hat sich der Unterricht hingezogen wie Kaugummi, weil die Lehrerin den Stoff immer wieder neu erklären musste für alle die, die es nicht verstanden haben oder wenn man einen Rückbezug auf Stoff von anderen Klassen genommen hat dieses Wissen einfach nicht mehr gehabt haben. Das hat mich einfach wahnsinnig genervt, weil ich es beim ersten mal schon verstanden hatte und mir dann den gleichen Stoff immer wieder auf unterschiedliche Weisen anhören musste.

Ich kann mir vorstellen, dass Chemie einfach so unbeliebt ist weil die meisten Schüler Probleme damit haben sich den Stoff zu merken und ihn so weit zu verstehen, dass sie ihn auch richtig anwenden können. Denn wenn man das Wissen von einem Beispiel nicht auf alle anderen Vorgänge anwenden kann, dann hat es einfach in der Chemie gar keinen Sinn! Eigentlich ist Chemie sehr einfach und logisch aufgebaut (zumindest in der Schulchemie ist dies auf jeden Fall noch der Fall). Physik fand ich immer etwas schwieriger als Chemie, aber dennoch ist es beliebter. Ich kann es mir einfach nicht so richtig erklären, weswegen so viele Schülerinnen und Schüler eine Abneigung gegen die Chemie haben.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich mochte den Chemieunterricht eigentlich immer ganz gerne, auch wenn ich da zu den Ausnahmen in meiner Stufe gehörte und das Fach bei uns sogar so unbeliebt war, dass für die Oberstufe kein Kurs gebildet werden konnte. Problematisch war, denke ich, dass wir eine Lehrerin hatten, die uns immer sehr viel rechnen ließ und ansonsten einen recht frontalen und autoritären Unterrichtsstil pflegte. Kein Zweifel, gelernt haben wir viel, aber ich denke, den meisten fehlte die Vorstellung, was sie da lernen und was die einzelnen Stoffe zu bedeuten haben, dafür haben wir einfach immer deutlich zu wenige Versuche und Experimente gemacht, was bedeutete, dass wir nie wirklich mit der Chemie in Berührung kamen. Für die meisten war es somit nur eine Erweiterung des ungeliebten Mathematikunterrichts, die man glücklicherweise abwählen konnte.

Ich litt gewissermaßen auch unter dem Unterrichtsstil, hätte mir also schon gewünscht, dass man mehr Experimente machen würde, damit ich auch eine Vorstellung davon bekomme, andererseits konnte ich mich doch recht schnell mit dem Fach anfreunden. Ich verstand die Denkweise einfach, freundete mich mit dem Periodensystem an und konnte mir die wichtigsten Grundsätze immer merken. Deshalb musste ich auch für ein neues Stoffgebiet in der Regel kaum etwas lernen, sondern verstand es immer mit meinem Allgemeinwissen und konnte darauf aufbauen, wodurch ich recht gute Noten erzielte. Somit war Chemie bestimmt nicht mein Lieblingsfach, aber immerhin ein Fach, das ich gut verstand und in dem ich ohne großen Aufwand ordentliche Noten erzielte.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Chemie war auch nie eines meiner Lieblingsfächer, egal was wir da auch im Unterricht gemacht haben, auch die Experimente fand ich in diesem Fach nie so wirklich interessant und daher habe ich es auch abgewählt. An dem Lehrer hat es allerdings nicht gelegen, denn den hatte ich in anderen Fächern auch, aber mir lag dieses Fach einfach nicht so wie zum Beispiel Biologie oder Physik, da hat mir der Stoff immer gelegen und ich hatte dort immer recht gute Noten. So richtig begründen, warum ich mich für Chemie nicht interessiert habe, kann ich allerdings nicht, aber man muss ja auch nicht jedes Fach mögen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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