Film über Steve Jobs makaber? Und überhaupt möglich?

vom 17.11.2011, 18:46 Uhr

Steve Jobs ist erst vor kurzem gestorben, doch schon wenige Wochen später kam die Biographie über sein Leben, geschrieben von Walter Isaacson in die Buchläden und es wurde auch sofort bekannt, dass Sony sich die Filmrechte an dieser für eine Summe zwischen einer und drei Millionen Euro sicherte. Sony hofft dabei auf einen ähnlichen Erfolg, wie sie ihn mit dem Kinofilm "The Social Network" hatte, ein Film über die Gründung und den Aufstieg von Facebook. Als Produzent des Films über den Apple-Begründer wird Mark Gordon gehandelt, der Regisseur von "Der Soldat James Ryan", der auch an einigen Filmen Roland Emmerichs mitwirkte.

Die Diskussion ließ nicht lange auf sich warten, denn während "The Social Network" sich über eine Firma gründete und dessen Hauptprotagonisten Mark Zuckerberg wird sich der Film mit der Buchvorlage "Steve Jobs: A Biography" nicht nur um die Firma, sondern in erster Linie um einen kürzlich verstorbenen, einflussreichen und geachteten Mann handeln, dessen Tod noch gar nicht richtig in den Köpfen vieler Menschen angekommen ist. Ist es also in Ordnung, bereits eine Woche nach dem Tod eines Menschen dessen Leben verfilmen zu wollen und sich gierig wie ein Geier auf die Filmrechte zu stürzen? Und wenn ja, wie sollte dieser Film aufgebaut sein? Und vor allem, wie sollte man den Film über dieses Leben auf 120 oder 150 Minuten zwängen? Ich habe das 700 Seiten umfassende Buch gelesen und fand es teilweise zu kurz.

Man muss daran denken, dass man, da man mit Jobs' Kindheit einsteigen würde, diese nicht in fünf Minuten abhandeln könnte. Doch ab des Teenageralters würden sein Job bei HP kommen, die Entwicklung des Apple I, II und des Lisa, des Macintosh, des iMacs, der iPods, der iPhones, iTunes, des AppStores und der iPads, AppleTV, Macbook Air und den anderen Ideen, neben den Produkten natürlich dem Aufbau der Firmen Apple und Next, Pixar und erneut Apple, sowie dem Abschluss wichtiger Abkommen mit Firmen wie Xerox, Motorola, Sony, Microsoft, HP und Intel. Alldies hat Jobs nicht allein getan, aber er hatte großen Anteil daran. Dies alles in einen Film zu packen, ist meiner Meinung nach nicht möglich. Und ein weiteres Problem bleibt: Wie dreht man diesen Film und lässt ihn nicht pietätlos erscheinen? Falls es diesen Film wirklich geben sollte, dann wünsche ich mir nur eins: dass im Abspann die Großen der Branche die Zitate aus dem Buch in die Kamera sagen und ihren Respekt zollen. Doch außer dem kann ich mir nicht vorstellen, wie dieser Film so kurz nach dem Tod Steve Job' nicht einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Was meint ihr? Findet ihr dieser Film sollte schon gedreht werden oder nehmt ihr die Gegenseite ein und empfindet das ebenfalls zu früh? Lässt sich der Film auch in euren Augen nicht verwirklichen und wäre ein Reinfall oder glaubt ihr, dass Sony gerade richtigerweise den Trouble um den Visionär nutzt, um Publicity, um den vielleicht schon 2012 erscheinenden Film zu bewerben? Ganz offen, wie ist eure Meinung dazu?

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es gibt bereits schon lange einen, nennt sich "Pirates of Silicon Valley". Ist aber nur so mittelmässig.

Was einen neuen angeht - klar würde sich der jetzt wahnsinnig lohnen. Aber ich denke nicht dass die Macher deshalb "gierig" wären. Der Film lohnt sich ja deshalb, weil so viele Leute jetzt gerne einen über Steve Jobs sehen würden. Ähnlich wie nach Michael Jacksons Tod.

Und wenn so viele einen sehen wollen, dann ist es eine gute Sache, wenn er gemacht wird. Und dafür sollen die Macher auch ruhig gutes Geld verdienen.

Wahrscheinlich kursieren sogar schon lange Drehbücher in Hollywood, denn man wusste ja dass er Krebs hat. Und in den USA gibt es ja sogar so genannte "Death Pools", bei denen darauf gewettet wird, welcher Celebrity als nächstes stirbt. Das finde ich dann auch etwas makaber...

» cvhausen » Beiträge: 21 » Talkpoints: 8,15 »


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