Zeitarbeitsfirmen: Welche Vorteile haben sie?

vom 16.11.2011, 15:15 Uhr

hooker hat geschrieben:Zeitarbeiter sollen laut Aussagen der Politiker durch diese Arbeiten wieder zu einer bezahlten Tätigkeit kommen

Wer hat denn sowas gesagt? Von 1€-Jobs kenne ich solche Aussagen, aber Zeitarbeit wird doch sehr wohl als bezahlte Tätigkeit angesehen.

Corona1983 hat geschrieben:Was mir komplett missfiel und auch der Grund für mein Austreten aus der Firma war, ist, dass ich die Kassenabrechnung immer erst nach Beendigung der bezahlten Arbeitszeit machen durfte. Die anderen Kollegen bekamen die Zeit, die sie für die Abrechnung benötigten, selbstverständlich bezahlt. [...]
es gab auch keine Nachtzuschüsse, wenn ich an solchen Tagen mal bis 23 Uhr an der Kasse saß.


So etwas findet man beides sehr wohl auch in regulären Arbeitsverhältnissen. Dass Kassenabrechnung selbstverständlich bezahlt wird, kenne ich weder aus meiner eigenen Erfahrung noch von Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen, die durchaus auch ihre Kassenerfahrung mitbrachten.

Persönlich habe ich nie direkt bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Vor Ewigkeiten habe ich mal auf Rechnung für eine Zeitarbeit gearbeitet. Dabei war ich in den Jobs auf derselben Stufe wie die anderen Mitarbeiter, die zum größten Teil gar nicht wussten, dass andere auf Rechnung arbeiteten. Dabei sind mir durchaus Personen begegnet, wo es mich nicht wunderte, dass sie niemand einstellte. So manche Arbeitsmoral geht einfach gar nicht. Und dabei macht es für mich keinen Unterschied, ob man 15€, 8€ oder als Eurojobber 1,50€ pro Stunde verdient.

Was den Verdienst betrifft so zahlen Zeitarbeitsfirmen mittlerweile oft einen Mindestlohn, der teilweise über dem Einkommen bei Verkäufern, Kassierern oder Hilfsarbeitern liegt. Wenn auch nur minimal und natürlich gibt es auf beiden Seiten Ausnahmen. Diesbezüglich habe ich auch schon Erfahrungen wie Punktedieb gemacht. Zeitarbeitslöhne liegen mittlerweile bei einem Mindestbetrag von über 8€ brutto, so viel verdient längst nicht jeder. Befristete Arbeitsverträge, Saisonarbeit, Überstunden, etc. gehören nicht nur in Zeitarbeitsfirmen dazu, sondern sind durchaus branchenüblich.

Ich habe in einem Job mit täglicher Anfahrt gearbeitet. Diese bekam ich nur teilweise vergütet, während die Leiharbeiter, die immer wieder dabei waren, die komplette Zeit bezahlt bekommen haben. Der Lohn war derselbe. Der Vorteil der Zeitarbeiter war es, dass auf sie danach eine andere Beschäftigung wartete. Ebenso konnten sie durchaus mit ihren Chefs reden, wenn die Arbeit ihnen gar nicht lag.

Wechselnde Tätigkeiten sehe ich durchaus auch als Vorteil an. In der heutigen Arbeitswelt muss man sich auf verschiedene Tätigkeiten einstellen können. Ganz abgesehen davon, finde ich es auch für die eigene geistige Fitness wichtig. Und davon abgesehen gibt es durchaus auch Zeitarbeitsfirmen die langfristig vermitteln. Ein Bekannter war mal zwei Jahre als Zeitarbeiter in einem Unternehmen. Er wurde dort ebenso behandelt wie alle anderen Mitarbeiter und war Teil des Teams. Zudem hätte man ohne Zeitarbeit vermutlich jemanden mit höheren Qualifikationen (zumindest auf dem Papier) eingestellt.

In anderen Branchen findet man durchaus viele Leute, die es eher schwer haben, weil Sprachkenntnisse fehlen, das Aussehen nicht bewerbungstauglich ist oder sie aus privaten Gründen nur etwas für einen kurzen Zeitraum suchen. Das negative Image haben die meisten von uns jedoch von klein auf kennengelernt und man sieht dann oft auch nur das, was man sehen will.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^