Abnehmen: Magenballon ./. Magenband?!

Ein sehr guter Bekannter von mir, männlich und 35 Jahre alt hat mit einer Körpergröße von ca. 1,70 Meter ein Körpergewicht von 170 kg. Er spielt nun mit dem Gedanken sich ein Magenband oder ein Magenballon einzusetzen. Er hat eine Ernährungsumstellung versucht und er hat es einfach nicht geschafft. Der ständige Hunger, der durch ein Magenband oder ein Magenballon ja verringert wird war für ihn nicht mehr zu ertragen.

Was spricht für einen Magenballon und was spricht für ein Magenband? Was ist risikoärmer? Wie werden beide Sachen eingesetzt? Wieviel kostet so ein Magenballon und was kostet ein Magenband? Hat man die Chancen, dass die Kasse eventuell etwas dazuzahlt? Kennt ihr jemanden mit Magenballon oder Magenband? Wie wird es im allgemeinen vertragen?

Ich kenne zwei Personen mit einem Magenbypass. Bei beiden Personen war es ein langer Prozess, bis die Krankenkasse endlich die Operation und die Nachbehandlung genehmigten.

Person A hatte 200 Kilo bei 1,75cm Körpergröße und hat in der ersten Zeit 43 Kilo (in um und bei 4 Wochen) abgenommen. Als er wieder an Nahrung gewöhnt werden sollte hat er selbst einfach das Essen verweigert, damit es noch schneller gehe mit der Abnahme. Sein Kreislauf ist zusammengebrochen und nun liegt er seit 4 Wochen im Krankenhaus und wird an die Nahrung gewöhnt.

Person B musste vorweisen, dass alle Umstellungen nicht funktionieren und auch Sport nicht den Erfolg bringt. Er steht nun kurz vor der Bypass-Operation und sollte versuchen einige Kilos vorher loszuwerden (hat nicht funktioniert und vermutlich hätte die Krankenkasse dann auch gesagt, er solle weiter so abnehmen).

Zum Magenbypass gibt es, ebenso wie für alle anderen Methoden, schöne Informations-Websites. Hier erfährst du alles über den Magenbypass, hier erfährst du alles über einen Magenballon (einzige Methode ohne Operation soweit ich weiß) und hier ist ein Wiki-Eintrag zum Magenband.

Man sollte sich aber im Klaren sein, dass Operationen und Eingriffe dieser Art schwerwiegende Folgen haben können. Gerade gab es im TV einen Beitrag, da wurden Erfolge und Misserfolge von Patienten gezeigt. Eine Dame hatte ein Magenband und wird bis an ihr Lebensende immer wieder unters Messer müssen wegen einer Nebenwirkung.

Diesen Operationen stehe ich grundsätzlich eher skeptisch gegenüber, weil sie nicht die Ursache für die Fettleibigkeit bekämpfen, sondern nur die Auswirkungen. Man müsste halt untersuchen, weshalb jemand stets so viel Hunger hat oder über ein bestimmtes Ziel hinaus isst. Denn diese Operationen sind durchaus auch gefährlich und alles andere als eine schnelle Sache, aber ich denke, damit muss sich jeder selbst auseinandersetzen und sich damit beschäftigen. Es ist halt nicht selten so, dass nach dem Einsetzen eines Magenbandes oder eines Magenballons zwar eine schnelle Abnahme stattfindet, aber der Patient dann versucht, dies auszutricksen und sich anderweitig mit Nahrung versorgt. Einige Patienten fangen dann eben an, viel mehr süße Getränke zu sich zu nehmen oder gar die Nahrung zu pürieren, was jetzt auch nicht so das Optimum ist. Auch ist das Risiko groß, hinterher Probleme mit dem Darm oder generell mit dem Stoffwechsel zu bekommen, somit ist solch eine Operation auch nicht das Allheilmittel.

Die Kosten werden durchaus von den Krankenkassen übernommen, aber der Weg dahin ist nicht unbedingt ein leichter. Man muss da schon recht lang Ausdauer haben und auch ist es nicht so, dass solch eine Operation einfach so genehmigt wird. Meist werden jede Menge Voruntersuchungen veranlasst, die eben dafür sorgen sollen, weshalb jemand so viel isst und woran es liegt. Manchmal werden solche Entscheidungen auch eher leichtfertig getroffen, aber wenn man sich in einem entsprechenden Forum (Google hilft) umsieht, weiß man, wie schwer es sein kann, diesen Eingriff genehmigt zu bekommen.

Bei den Kosten muss man bei einem Magenballon die Preise bei etwa 2500 bis 4000 Euro ansetzen, bei einem Magenband liegen die Kosten um etwa 5000 Euro, wenn man Selbstzahler ist. Aber das müsste dann Dein Bekannter mit dem Arzt noch einmal besprechen und sich wirklich über alle Risiken und auch Nachwirkungen aufklären lassen. Solch eine Operation kann wirklich schief gehen und ob man das Risiko auf sich nehmen will, muss man für sich selbst entscheiden.