Was haltet ihr von "Peta"?
Es ist mir in diesem Forum und auch in meinem Bekanntenkreis schon aufgefallen, dass immer öfter Bedenken oder Kritik an der Arbeit der Tierrechtsorganisation "Peta" geäußert wird. Es wird oft geäußert, dass das Vorgehen von "Peta" zu radikal wäre und dass sich "Peta" an terroristischen und kriminellen Aktionen beteiligen würde.
Allgemein scheint die Tierrechtsorganisation auf nicht sehr viel Aktzeptanz zu stoßen, dabei finde ich ihre Kampagnen und Aktionen zum Teil wirklich gut. Dazu muss ich sagen, dass ich seit über einem Jahr Fördermitglied von "Peta" bin und ihre Arbeit auch durch eine kleine Spende unterstütze, auch wenn mir klar ist, dass die Organisation teilweise polemisiert und bestimmte Sachverhalte einseitig darstellt. Aber das machen andere Lobbygruppen in viel größerem Ausmaß.
Was haltet ihr von "Peta" und woher kommen eure Vorbehalte? Welches Anliegen verfolgt ihr mit dieser Hetze? Man bemerkt ja zum Teil, dass ihr euch überhaupt nicht über die Arbeit der Organisation informiert habt. "Peta" geht es anders als anderen Lobbygruppen eben nicht um finanzielle und wirtschaftliche Gewinne, sondern um idealistische Ziele.
Die Organisation setzt sich für Lebewesen ein, die zu schwach sind um sich zu solidarisieren. Ich finde Tiere brauchen eine starke Lobby, weil sie sich gegen den Menschen, der sie ausbeutet und in Massen abschlachtet, nicht angemessen zur Wehr setzen können. Es muss eine Stimme geben, die sie vertritt.
Also ich hab mich noch nicht so stark mit jetzt speziell PETA beschäftigt, aber schon einige Berichte von ihnen gesehen. Teilweise gehen sie schon heftig vor, aber ich glaube, das man teilweise auch gar nicht anders auf Missstände in der Tierhaltung aufmerksam machen kann. Wenn man sieht unter welchen Umständen manche Tiere dahin vegetieren, kann man auch nur radikal dagegen angehen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier im Forum Zuspruch erhalte. Ja genau das denke ich mir auch. "Peta" gibt ja mehr oder weniger offen zu, dass sie illegale Gruppierungen unterstützt, die in Schlachthöfe und Bauernhöfe einbrechen, um die Zustände in den Betrieben auf Film festzuhalten. Natürlich ist das nicht erlaubt und mag einigen radikal erscheinen, aber ohne Beweismaterial würde niemand glauben wie schlimm es in diesen Betrieben wirklich aussieht.
Es ist letztendlich eine Frage der Moral und so ideologisch das klingen mag: Wenn für eine gute Sache Gesetze gebrochen werden müssen, dann habe ich damit kein Problem. Ich erwarte immer noch Kritik aus dem Forum.
Ich habe auch schon häufig Leute erlebt, die an Peta kein gutes Haar lassen und sich gezielt gegen diese Organisation aussprechen. Die Kritiker, die ich kenne, sind eine ziemlich heterogene Gruppe. Auf der einen Seite sind da natürlich die ganzen Leute, die mit Tierschutz ohnehin nichts am Hut haben, allerdings kenne ich durch die Tierschutzgruppe an meiner Universität auch einzelne Tierschützer, die Peta ziemlich kritisch sehen. Ich persönlich finde Peta okay, aber verbesserungswürdig (welche Organisation ist das nicht?). Insgesamt halte ich solche Organisationen für unverzichtbar und viele Aktionen von Peta finde ich wirklich sehr gut und unterstützenswert. Zumindest schafft Peta es, immer wieder mal Themen ins Blickfeld der Leute zu rücken, die sich sonst keinen Deut um Tiere scheren. Insgesamt fürchte ich bei solchen großen Organisationen aber immer, dass sie nicht so viel ausrichten können, gerade weil sie immer unter Beobachtung stehen. Die Vorwürfe, Peta sei radikal, würde ich zum Beispiel nicht unterstützen, eher im Gegenteil.
Das Problem ist einfach, dass viele Leute zwar immer behaupten, etwas für Tiere übrig zu haben, meistens handelt es sich dabei aber um Heuchler. Das eigene Haustier wird gehegt und gepflegt, anschließend kommt das Steak aus dem Discounter auf den Tisch und die Tierliebe endet dann recht schnell aus Bequemlichkeit und aus einer Wegseh-Mentalität heraus. Von solchen Leuten kommen meistens kritische Stimmen gegen Peta oder erst recht gegen etwas offensivere Gruppierungen, die sich zum Beispiel der Animal Liberation Front verbunden fühlen. Meistens folgen dann noch pseudo-schlaue Hinweise auf existierende Gesetze, die die Qual der Tiere rechtfertigen. Nach dem Motto "wenn es nicht gesetzlich verboten ist, wird es schon nicht so schlimm sein" werden die Tierschützer abgelehnt, die sich wirklich für das Wohl der Tiere einsetzen und nicht nur durch ein bisschen "Tierschutz light" ihr schlechtes Gewissen, sofern vorhanden, beruhigen wollen.
Es gibt natürlich auch andere Kritiker. So wird von einigen Leuten aus meinem Umfeld auch kritisiert, dass Peta nicht radikal genug vorgeht. Das kann man sicher teilweise so sehen, allerdings kann sich eine so große Organisation auch nicht alles leisten, was sich kleine, anonyme Gruppen von Tierschützern erlauben können. Natürlich werden teilweise Gesetze gebeugt oder gebrochen, allerdings sind Gesetze nicht unbedingt in Einklang mit eigenen Moralvorstellungen zu bringen. Gesetze schützen in der Regel nur Menschen, der gesetzlich verankerte Tierschutz hat meiner Meinung nach nur Alibifunktion. Das gehört einfach dazu, aber es geht letztendlich nicht wirklich darum, Tieren Rechte einzuräumen. Da muss es natürlich Gruppen geben, die auf die schlimme Behandlung von Tieren aufmerksam machen. Peta kann Menschen erreichen, weil die Organisation recht groß ist, aber sie kann sich eben nicht alles erlauben.
Grundsätzlich finde ich es immer wichtig und begrüßenswert, wenn sich Menschen für Tiere einsetzen. Es wird so viel gejammert über scheinbares Leid. Ohne das Leid von irgendwelchen Menschen gegen das Leid der Tiere aufrechnen zu wollen, denke ich aber, dass die Tiere die wirklichen Verlierer der ach so fortschrittlichen Lebensweise sind. Die Qualen, die Tiere erdulden müssen, weil Menschen sich aus Bequemlichkeit und vor allem aus Profitgier an ihnen bereichern, sind so schrecklich. Für mich ist die Behandlung der Tiere das größte Verbrechen, das es in diesem Land gibt und ich finde es wichtig, wenn Organisationen oder auch Einzelpersonen immer wieder darauf aufmerksam machen.
Für viele ist Peta eine Tierschutzorganisation. Aber für mich ist Peta eine Organisattion gegen Tierrechte. Ich könnte jetzt eine ganze Seite schreiben. Aber ich gebe einfach mal diesen link hier zum nachdenken für die, die Peta so toll finden. Peta gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Und auch wenn man Hühner aus Batterien rettet, die dann tot umkippen, weil sie den Stress nicht überleben, ist es für mich auch kritisch zu betrachten. Und das ist ja nicht die einzige Rettungsaktion, die nicht unbedingt dem Tier etwas genutzt hat.
PETA greift ja nicht nur bei großen Dingen ein wie Legebatterien und ähnliches. Ich habe schon viele Berichte gesehen wo sie sich für Einzelschicksale einsetzen. Durch Zufall bin ich bei youtube auf einige Berichte gestoßen, wo sie sich für vernachlässigte Tiere gekümmert haben, in einem Beispiel ging es um 2 Pferde, die ohne Wasser und Futter auf einer total abgegrasten Wiese standen, die Hufe total verwachsen, wo überall Stacheldraht auf dem Boden lag. Ein Pferd wo bis auf die Knochen abgemagert und es hat die Anwohner wohl nicht weiter interessiert. Mitarbeiter der PETA kümmerten sich darum, das die Pferde endlich ordentlich versorgt wurden und schauten immer wieder bei den Pferden vorbei wie es ihnen ergeht.Kurze Zeit später waren die Beiden kaum wieder zu erkennen, so blendend ging es ihnen.
Es gibt noch genügend Beispiele die man gar nicht alle aufzählen kann. Es kümmert sich ja sonst kaum jemand um die misshandelten Tiere. Die PETA müsste wahrscheinlich gar nicht so radikal vorgehen, wenn die Mitbürger etwas sensibler auf misshandelte Tiere reagieren würden und sich schneller dafür einsetzen würden, das ihnen geholfen wird.
PETA ist eine Organisation die für ihre Überzeugungen mit allen verfügbaren Mitteln eintritt. Und manchmal ist eine radikale Art und Weise nun mal von Nöten. Für mich gilt: kein Protest ohne Gegenprotest. Ohne Konflikte geht es nicht, und das wollen die meisten auch nicht, In unserer Gesellschaft wird es immer schwieriger Beachtung zu finden. Wenn, dann oftmals auf Kosten des Respekts.
Ich finde auch nicht immer gut was PETA anstellt, aber ich bin mir sicher, dass ihre Überzeugungen die selben sind wie eh und je. Und solange der Tierschutz im Vordergrund steht, sehe ich keine größeren Probleme.
Ich kenne Peta aus einer Werbung. Der Sänger von Linkin Park, Cheester Bennington, hat auch mal dafür Werbung gemacht. Seitdem kenne ich Peta. Zuerst dachte ich, dass Peta richtig gut wäre, weil sie sich auch gut für die Tiere, die leiden müssen, einsetzen. Ich mag Tiere auch sehr und deswegen wollte ich auch ursprünglich an Peta Geld spenden.
Gut finde ich auch, dass Peta solche Aufkleber ausgibt, wo Sachen für die Tiere draufstehen. Aber dann habe ich von Missbrauchsfällen gehört. Das Geld soll gar nicht bei den Tieren ankommen, sondern für irgendwas anderes verwendet werden. Daraufhin habe ich dann doch nicht an Peta, sondern an den Deutschen Tierschutzbund gespendet.
Es ist immer die Frage, was die Leute wirklich erreichen wollen. Man kann wollen, dass alle Tiere in Freiheit leben oder das Haus- oder Nutztiere nicht unnötig gequält werden. Leider kann man die Ziele dieses zusammengewürfelten Haufens oftmals nicht erkennen.
daaldi91 hat geschrieben:Es ist letztendlich eine Frage der Moral und so ideologisch das klingen mag: Wenn für eine gute Sache Gesetze gebrochen werden müssen, dann habe ich damit kein Problem. Ich erwarte immer noch Kritik aus dem Forum.
Du weißt aber schon, dass das sehr dünnes Eis ist auf dem du dich da bewegst, oder? Wer bestimmt denn ob etwas eine gute Sache ist oder nicht? Was machst du mit dem Einbrecher in den Tierhof, der dann am Ende doch nicht die quälenden Zustände findet, die er glaubte zu finden? Ist er dann auch unschuldig, weil er es ja gut gemeint hat? Oder ist er plötzlich schuldiger als jemand, der unhaltbare Zustände aufdeckt, weil er nicht zum gewünschten Ergebnis gekommen ist?
So sehr ich es manchmal auch verstehe und so sehr es eben auch manchmal frustrierend zu sein scheint, wenn man Gesetze bricht um andere Gesetze durchzusetzen, hebelt man den Rechtsstaat aus. Wo ist denn dann die Grenze, was noch erlaubt ist und was nicht? Darf ich dann auch in jedes Haus einbrechen, weil ich schauen will ob die Eltern nicht ihre Kinder schlagen? Kann ich im Supermarkt nachts einbrechen und die Kasse durchzählen um zu sehen ob der Betreiber nicht seine Kunden oder das Finanzamt betrügt?
Das klingt jetzt hanebüchen, aber im Grunde hätte das genau die gleiche Legitimation, wie in den Geflügelbetrieb einbrechen um erst danach eventuell zu beweisen, dass dort gegen Gesetze verstoßen wird. Gesetze und Regeln gelten nun einmal für alle und wer sich nicht daran hält, muss eben bestraft werden. Das aber herauszufinden, sollte man eben denen überlassen, die dafür von der Gesellschaft legitimiert worden sind. Ansonsten herrscht bald Anarchie.
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