Schmidt = evangelisch, Schmitt = katholisch

vom 14.11.2011, 16:54 Uhr

Der wohl am weitesten verbreiteste Name neben Müller und Meier ist immer noch Schmid/tt. Ich habe schon oft gehört, dass die Schreibweise mit "d" oder "t" etwas mit der Glaubensrichtung zu tun hat. So werden evangelisch getaufte Menschen mit "d" geschrieben und katholisch getaufte Menschen mit "t". Aber stimmt das eigentlich wirklich? Ich kenne einige Schmid/tt's und diese Regel trifft eigentlich auf alle zu. Aber wenn das so stimmt, warum ist das eigentlich so? Habt ihr schon einmal einen Schmitt getroffen, der vielleicht evangelisch getauft war und umgekehrt?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Darf ich mal Fragen, woher du so einen Blödsinn hast? Ich habe Verwandte, die Schmidt heißen und katholisch sind und sogar schon über mehrere Generationen katholisch sind und auch streng katholisch. Ich habe Nachbarn gehabt, die Schmitt heißen und auch sowas von katholisch sind. Dann kenne ich auch Leute, die Schmith heißen. Wo ordnet man diese unter? Die Glaubensrichtung an dem namen festzumachen halte ich für den größten Schwachsinn aller Zeiten. Eine Quelle wäre da echt hilfreich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kannte das auch schon so. Ich habe Bekannte im Umfeld, die heißen Schmidt und sind alle evangelisch. Diese Familie hat mir auch schon mal gesagt, dass eigentlich Schmidt eher evangelisch ist und Schmitt eher katholisch. Ich weiß nun nicht, ob das überall der Fall ist, vielleicht kommt das auf die Region an. Möglicherweise aber hat sich das auch mit der Zeit so ergeben.

@Diamante
So schwachsinnig scheint das gar nicht zu sein, denn ich habe das tatsächlich auch schon mal gehört. Es könnte ja durchaus etwas dran sein, auch wenn du es so noch nicht gehört oder erlebt hast.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Vielleicht galt das vor Jahrhunderten mal, als evangelische Menschen noch keine katholischen Menschen geheiratet haben. Aber seit es Mischehen in den Religionen gibt, kann es nicht mehr gelten. Wie soll denn das auch gehen. Ich habe jedenfalls im Netz nichts anderes gefunden als genau solche Fragen, aber keine aussagekräftigen Antworten, die das auch belegen. Und wenn einer im Netz sowas schreibt, dann geht es durch alle Foren. Aber ein Wahrheitsgehalt ist eben nicht gegeben. Jedenfalls habe ich nichts gefunden, was es wirklich bestätigt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es kann schon sein, dass sich die Namen irgendwann mal verbanden durch die vielen Menschen, die heirateten, sich umtaufen ließen oder ganz aus der Kirche austraten, aber das ist ja nicht der ursprüngliche Kern meiner Frage. Ich habe in anderen Foren bisher auch noch keine aussagekräftigen Antworten gefunden und deshalb wollte ich eben auch hier nachfragen. Und wieso sollte daran nichts Wahres sein, nur weil du keine Antwort darauf findest? Vielleicht benutzt du einfach nur die falschen Suchworte so wie ich und wir finden deshalb nichts. Ich habe beispielsweise nach "Schmidt evangelisch Schmitt katholisch" gesucht und dann kamen eben ein paar Foren, wo das Thema auch schon umrissen wurde. Google weiß auch nicht immer alles und gerade bei solchen ausgefallenen Fragen müssen nicht immer gerade die passensten Treffer erscheinen. Aber vielleicht weiß ja noch jemand etwas genaueres.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Herkunft dieser These ist doch relativ leicht zu erklären: Beide Nachnamen (sowie zahlreiche andere Varianten) gehen ursprünglich auf den Beruf zurück, den der Hauptverdiener damals ausgeübt hat: Der Schmied. Wie der Nachname dann "verwurschtet" wurde, also ob mit Doppel-T, DT oder noch anders, hängt an den regionalen Dialekten. Die Bayern reden ja zum Beispiel ganz anders als die Schleswig-Holsteiner. Und die Religionen verteilten sich am Anfang der Aufsplittung der christlichen Lehre in evangelisch und katholisch auch eher regional: Im Norden war man den Protestanten eher zugetan und im Süden den Katholiken. Ergo dürften sich in der selben Zeit die Zuordnung vom Nachnamen zur Konfession (verschiedene Religionen sind das übrigens nicht, ist ja alles christlich) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit möglich gewesen sein.

Selbstverständlich hat sich all das im Laufe von Jahrhunderten aufgebrochen, sodass sich einerseits der Name jeweils auch in anderen Gegenden deutlich stärker verbreitet hat und außerdem durch Mischehen oder Kirchenaustritt u.ä. auch deutlich die Spuren verwischt. Insgesamt dürfte diese Tendenz aber bis heute noch eine gewisse Gültigkeit haben, denn auch bei einer Mischehe wechselt man doch beispielsweise seine Konfession nicht und andersherum kriegen die Kinder die ggf. der jeweils anderen Konfession auch nur mit 50%iger Wahrscheinlichkeit den Nachnamen, der eigentlich sozusagen "nicht zur Konfession passen" würde.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, früher war es wirklich so, dass man anhand der Schreibweise dieses Namens die Konfession erkennen konnte. Heutzutage ist ja alles etwas lockerer und auch katholisch/evangelische Paare dürfen heiraten, was ja früher auch sehr problematisch war. Dadurch ist es inzwischen nicht mehr so eindeutig festzustellen.

Ich wusste früher nicht, dass man von der Schreibweise dieses Namens die Konfession ableiten kann, bis sich vor einigen Jahren ein Mann bei meiner Mutter vorgestellt hat mit den Worten "Schmitt, katholisch". Daraufhin nannte meine Mutter ihren Namen und fügte "evangelisch" hinzu. Daraufhin war dieser Herr Schmitt nun wieder sehr erstaunt, denn er wollte mit seiner Vorstellung nur direkt erkennen lassen, wie sein Name geschrieben wird. Das stellte sich dann im späteren Gespräch heraus.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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