Kind unterbricht andauernd
Es nervt mich mittlerweile derart, dass ich schon manchmal regelrecht ausflippen kann. Ich habe meiner Tochter schon so oft erklärt, dass man nicht unterbricht, wenn zwei Menschen am Sprechen sind. Wenn ich aber Besuch habe und mir will jemand etwas erzählen, fällt die Kleine uns permanent ins Wort, weil sie möchte, dass der Besuch oder ich zu ihr schaut oder ihr etwas sagt.
Wie kann man einem Kind am besten erklären, dass man nicht unterbricht, wenn zwei Menschen am Sprechen sind? Ich habe schon alles mögliche probiert. Von Zurechtweisen über ignorieren etc.
Ich selber habe zwar keine Kinder, aber ich habe das schon öfter bei der Tochter meines Lebensgefährten (die Kinder leben nicht bei uns) erlebt, dass sie einfach dazwischen redet, wenn wir uns unterhalten oder auch ich mich mit jemandem unterhalte. Ich gucke sie dann nur kurz an und sage "Ich unterhalte mich gerade" und spreche dann weiter und beachte sie auch nicht. Wenn das Gespräch beendet ist, kann sie gerne etwas sagen, aber Kinder sollten lernen, dass man andere ausreden lässt.
Ich wurde auch so erzogen, meine Mutter hat sogar zu uns gesagt, wenn Erwachsene reden, habt Ihr Sendepause. Das mag zwar in heutigen Zeiten ein bisschen krass klingen, aber ich finde schon, dass man sich als Erwachsener nicht von einem Kind unterbrechen lassen muss. Schließlich dürfen die Kinder ja später im Schulunterricht auch nicht reden, ohne gefragt zu werden und das können sie nur zu Hause lernen.
Mir scheint, dass viele Kinder so eine Phase haben, wo sie die Gespräche der Erwachsenen gerne unterbrechen. Ich würde dem Mädchen immer wieder sagen, dass es sich nicht gehört und wenn die wieder ein Gespräch unterbricht, ihr eben sagen, dass sie gleich dran ist, wenn hier fertig gesprochen wurde. Anders lernt sie es ja nicht. Aber diese Phase wird auch irgendwann vergehen.
Das ist bei Kindern eigentlich normal und es wird noch lange dauern, bis dies halbwegs klappen wird, das deine Tochter einfach wartet, bis sie etwas sagen kann. Meine Töchter werden bald neun Jahre alt und auch da kommt es noch häufig genug vor, das ich ihnen sagen muss, das sie abwarten müssen.
Allerdings habe ich, als dieses Einmischen begann, festgestellt, das es besser klappt, wenn man dem Kind sagt, das es dann gleich was sagen darf, wenn wir beiden Unterhaltenden fertig sind. Das Kind dann direkt ansprechen und mitteilen, das man ihm nun zuhören kann, war dann eine selbstverständliche Mitteilung bei mir.
Immerhin zeigt man damit dem Kind auf der einen Seite eben Regeln auf, aber auch, das man sich an seine Zusagen hält. So was ist wichtig, damit ein Kind auch merkt, das es ernst genommen wird, egal wie unwichtig einem Erwachsenen im Endeffekt die eigentliche Sache zu sein scheint.
Ignorieren bringt in diesem Fall wirklich nichts. Das Kind wird dann vermutlich immer lauter, hopst umher etc., um die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch dem Kind zu sagen, dass es unhöflich ist, andere zu unterbrechen, bringt in der Regel kaum etwas. Meiner Meinung nach hilft hier nur eine ganz klare Ansage: "Jetzt unterhalten sich die Erwachsenen Wenn wir fertig sind, darfst du auch etwas erzählen." Nutzt das nichts, sollte das Kind auch erfahren, dass sein Verhalten Konsequenzen hat, indem es beispielsweise aus dem Raum geschickt wird.
Im Übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass heutzutage zu viele Erwachsenengespräche in Gegenwart von Kindern stattfinden. Es gibt genügend Dinge, die für Kinderohren einfach nicht bestimmt sind.
Das gleiche Thema gibt es hier auch schon Wenn der Kuchen redet, haben die Krümel Pause . Vielleicht helfen dir die Antworten schon ein wenig weiter. Ich denke, dass du sehr starke Nerven brauchst und ich glaube auch nicht daran, dass es immer so ist, dass ein Kind nach Aufmerksamkeit buhlt.
Das wichtigste ist wohl, dass Du einfach immer konsequent bleibst. Bei meinen Kindern hat das auch eine Weile gedauert, bis sie verstanden haben, dass sie nicht einfach dazwischen reden können. Inzwischen klappt das auch recht gut, wenn auch der Kleine öfter noch fragt, wann er denn nun sprechen dürfe, denn für ihn ist es auch mit 8 Jahren nicht immer leicht sich zurück zu halten oder zu entscheiden, wann ein Gespräch nun erst einmal abgeschlossen ist oder einen Zwischenstand hat. Aber er fängt zumindest nicht mehr an, wie ein Wasserfall zu sprudeln.
Genau wie Punktedieb habe ich die Erfahrung gemacht, dass es im konkreten Fall sehr hilft, wenn man dem Kind sagt, dass es gleich im Anschluss an die Unterhaltung der Erwachsenen sprechen darf. Mit steigendem Alter der Kinder werden die Gespräche nun auch nicht mehr schnell beendet. aber gerade als die Kinder noch jünger waren, kam ich dann halt schneller zum Ende des Gesprächsfadens und forderte dann die Kinder auf zu sprechen. Das klappte ganz gut und inzwischen ist der Geduldsfaden der Kinder auch um ein Vielfaches länger, wenn sie auch etwas anmerken möchten.
Ich habe selbst zwei Kinder und das Unterbrechen ist ein ganz normaler kindlicher Mechanismus, um sich die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu holen. Wichtig ist es, dem Kind zu zeigen, dass es durchaus beachtet wird, aber eben nicht ständig und zu jeder Zeit.
Wir in unserer Familie haben das so geregelt, dass wir die Kinder mit dem Besuch erstmal eine kleine Weile allein reden lassen. Dann gesellen wir uns dazu, sagen Bescheid, dass wir "Großen" jetzt auch mal etwas in Ruhe besprechen wollen und dass im Anschluss dann wieder "Kinderzeit" ist. Meist klappt das ganz gut. Wenn nicht, wird das Kind eben nochmals drauf hingewiesen mit der Ankündigung, sonst eben das Zimmer verlassen zu müssen, wenn es wieder dazwischen spricht. Spätestens dann haben die Kids meist ein Einsehen. Wenn nicht, müssen sie eben für den Zeitraum des Gespräches den Raum verlassen.
Von der kleinen Tochter meiner Kusine kenne ich es leider auch nur allzu gut, dass es für kleine Kinder irgendwann regelrecht zur Qual wird, wenn sich zwei Erwachsene unterhalten und das Kind nicht mitreden kann. Irgendwann wird auch das ruhigste Kind ärgerlich, weil es einfach nicht genügend Aufmerksamkeit und in diesem Moment eben auch zu wenig Zuwendung von einer erwachsenen Person erhält, da ist es ja klar, dass bald schon die lauten Schreie nach Aufmerksamkeit folgen müssen. Meine Kusine reagiert leider immer sehr genervt, wenn das bei ihrer kleinen Tochter mal wieder der Fall ist. Die Kleine ist eigentlich echt niedlich und der Typ Kind, den sich eigentlich jede Mutter für ihren Nachwuchs wünschen würde, da sie ansonsten so gut wie nie nervt und auch jetzt „Nein“ sagen und akzeptieren kann, obwohl sie gerade einmal drei Jahre alt geworden ist. Aber wehe, es gibt mal zu wenig Aufmerksamkeit von der Mutter, dann wird die Kleine zu einem aufgeregten Nervenbündel, das muss ich schon ehrlich zugeben.
Ich halte das Ganze jedoch für einen ganz normalen, sozusagen kindlichen Mechanismus, jedenfalls habe ich schon oft von einem solchen Phänomen gehört, nach dem Kinder einem Gespräch zweier Erwachsener irgendwann einfach nicht mehr ruhig zuhören beziehungsweise dieses ignorieren können, und sich unbedingt regelrecht einmischen müssen. Gerade, wenn das Kind nichts weiter zu tun hat und sich langweilt, ist es ja klar, dass es irgendwann auch mal wieder den sozialen Kontakt und die Unterhaltung sucht, und was passt da besser, als sich in ein Gespräch einzumischen? Ich selbst habe das, laut meiner Eltern, jedenfalls auch früher sehr oft getan, und ich habe auch noch gute eigene Erinnerungen eben daran.
Meine Mutter hatte dafür aber leider nie Verständnis gezeigt und wohl auch nie mein Verhalten hinterfragt, jedenfalls meinte sie mal im Gespräch zu mir, dass sie der Meinung ist, dies wäre eine furchtbare, schlechte Angewohnheit von mir gewesen und sie würde bis heute nicht verstehen, warum ich sie nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Naja, ich muss dazu sagen, dass ich der festen Überzeugung bin, dass meine Mutter früher sicherlich auch nicht anders zu meiner Großmutter, also ihrer Mama, war, wenn sie auch unbewusst so gehandelt hat oder nur lediglich keine Erinnerungen mehr daran hat, im Gegensatz zu mir. Und überhaupt habe ich ja irgendwann auch von selbst gelernt, die Erwachsenen reden zu lassen und in solchen Momenten, wenn nicht gerade ein Notfall herrscht, einfach mal ruhig zu bleiben und den Mund zu halten.
Egal, wie anstrengend das auch für deine Nerven ist, ich bin der Meinung, dass diese Phase deines Kindes irgendwann schon von selbst vorbei gehen wird, und bis dahin solltest du eben einfach versuchen, dich in Geduld zu üben. Ich weiß ja selbst, wovon ich rede, immerhin habe ich noch eigene Erinnerungen und Erfahrungen mit solchen Problemen gesammelt, und wie gesagt, ist selbst die kleine Tochter meiner Kusine in dieser Hinsicht ein echtes, nerviges Teufelchen, aber ansonsten ist die Kleine echt einfach nur goldig. Man würde ihr gar nicht zutrauen, dass sie auch in der Lage ist, jemanden so zu nerven – ist sie aber durchaus, wobei ich zugeben muss, dass es auch bei ihr der Fall ist, dass sie irgendwann automatisch immer ruhiger wird und sie auch schon selbst lernt, dass sie keinen großen Erfolg im Streben nach Aufmerksamkeit hat, wenn sich zwei Erwachsene unterhalten und sie dazwischen plappert. Häufig wird dieses Problem am besten damit geregelt, dass das Kind eben einfach bis zum Ende des Gespräches warten muss, wenn es etwas will, und wenn es das nicht tut, wird es eben auch solange ignoriert. Das klingt zwar hart, aber laut meiner Mutter ist es eine totsichere Methode, und irgendwann lernt das Kind eben auch von selbst, sich in Geduld zu üben, immer weniger dazwischen zu reden und bis zum Ende eines Gespräches zu warten, wenn es irgendetwas zu sagen hat.
Ich habe das als Kind früher selbst auch gemacht und meine Mutter war der Meinung, dass es in Ordnung ist, wenn man das in geringem Maße duldet. Schließlich handelt es sich ja noch um Kinder und da muss man ab und zu auch nicht ganz so streng sein und die Eigenheiten mal respektieren.
Aber wenn ich es zu oft gemacht habe, dann hat meine Mutter mir auch ab und zu mal gedroht und gesagt, dass ich dann zum Beispiel an dem Abend kein Fernsehen mehr gucken darf. Das hat auch geholfen und ich habe die Erwachsenen beim Sprechen nicht mehr unterbrochen. Es hat meistens schon die Drohung gereicht, wahrmachen musste meine Mutter sie fast nie.
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