Tapezieren im Winter
Es hat sich nun ergeben, dass wir endlich das kleinste Zimmer der ganzen Wohnung tapezieren können. Es soll auch heute oder morgen losgehen. Bislang haben wir im Sommer oder im Frühling, also bei warmen Außentemperaturen, tapeziert. Worauf muss man achten, wenn man im Winter tapezieren möchte? Dauert es zum Beispiel länger, bis der Kleister so weit getrocknet ist und man erst etwas später das Zimmer wieder einräumen sollte? Gibt es noch andere Dinge, worauf zu achten wäre? Welche Dinge wären das?
Welchen Unterschied soll es machen, wenn du im Winter oder im Sommer tapezierst? Im Sommer kannst du Durchzug machen und im Winter die Heizung an machen und durch die Heizungsluft trocknet es genauso, als wenn du die Türen aufreißt und durch die Sommerluft trocknen lässt.
Du musst auf nichts achten. Einfach das gleiche machen, was du auch im Frühjahr oder Sommer machst und bei den Außentemperaturen zur Zeit kann man auch mal ein wenig die Fenster aufreißen. Selbst, wenn es kalt im Zimmer ist trocknet der Kleister und die Farbe genauso schnell.
Irrtum man muss beim Tapezieren im Winter aufpassen, dass durch die kalte Zugluft die beim Lüften entsteht die Tapete nicht von den Wänden fällt da es doch einige Zeit länger dauert bis der Kleister ausgetrocknet ist. Deswegen einen wirklichen Durchzug in den ersten Tagen nach dem tapezieren vermeiden und maximal kurz das Fenster kippen. Auf das Lüften darfst du trotzdem nicht verzichten, da sich ansonsten auch unter der neuen Tapete Schimmel bilden kann. Wenn man ein wenig aufpasst, und darauf achtest das kein Zug entsteht dann passiert im Regelfall auch nichts.
Die Temperatur sollte in dem Zimmer um die 20 Grad betragen damit der Kleber sich auch gut mit dem Untergrund verbinden kann, liegt die Temperatur deutlich darunter dann bekommst du die Tapete gar nicht erst an die Wand.
Ebenfalls ist es eher eine schlechte Idee die Heizung einzuschalten und diese als Trockner für die Tapete zu missbrauchen. Der Kleister dünstet hinterher noch Stoffe aus die man auch riechen kann, dadurch das zusätzlich Wärme im Zimmer besteht durch die Heizung wirken diese Stoffe bei der Aufnahme über die Nase auf den Körper anders und können darunter auch toxische Wirkungen entfalten.
Danke Sorae, so etwas hatte ich im Hinterkopf gehabt und auch bei meinen Eltern war so etwas gewesen. Ich war nämlich ziemlich sicher, dass man da mehr aufpassen müsste als im Sommer und so ist es ja auch. Lüften geht nun nicht ganz so gut, da ein Dachschrägenfenster vorhanden ist, welches wir nicht ganz öffnen können, aber hin und wieder, es einen Spalt zu öffnen ist schon möglich. Ansonsten wird das Zimmer auch nicht wirklich geheizt, weil es schon so warm genug ist und es sich zwischen zwei beheizen Zimmern befindet.
Was passieren kann, wenn man die Heizung voll aufdreht, habe ich schon bei anderen Personen erlebt, als sie selbst neu tapeziert haben, aber das hatte ich auch noch so im Hinterkopf gehabt, Details eben nicht mehr.
Tapetenkleister besteht nur aus Stärke und Wasser. Was soll er denn für toxische Wirkung haben? Weiterhin habe ich auch schon oft im Winter tapeziert und gestrichen und auch die Lüftung hat nicht geschadet. Auch im Sommer sind nicht immer 20 Grad draußen und man hat keine konstante Temperatur. Auch im Winter werden Wohnungen von Fachkräften renoviert und da wird die Heizung angemacht und es wird gelüftet. Ich habe noch nie gesehen, dass dadurch die Tapete von den Wänden kommt.
Diamante hat geschrieben:Tapetenkleister besteht nur aus Stärke und Wasser. Was soll er denn für toxische Wirkung haben?
Vielleicht bist du der Meinung, dass es sich dabei nur um Stärke und Wasser handelt aber das ist auch nicht so. Ein Tapetenkleister enthält auch andere Klebstoffe damit die Tapete am Ende auch an der Wand hält. Oder hast du schon einmal versucht nur mit einer Kartoffel, die ja auch Stärke enthält, und Wasser eine Tapetenbahn an die Wand zu bekommen? Wenn du das schaffst, dann ziehe ich meinen Hut vor dir da die Stärke alleine das Gewicht der Tapete nicht halten kann.
Es ist richtig, dass es bei Kleister unterschiedliche Formen gibt und dabei auch welche die auf natürlichen Rohstoffen basieren. Diese findet man allerdings nicht in jedem Baumarkt, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese ökologischen Kleister überhaupt nicht funktionieren und mir die Tapete wieder von der Wand gerutscht ist. Dabei hat es auch nichts geholfen, dass man mehr Kleister verwendet hat wie in einigen anderen Ökoforen empfohlen wird.
So bin ich wieder beim üblichen Kleister gelandet den die meisten auch verwenden, zu der von dir genannten Stärke werden diesen Kleistern auch noch Harze und andere chemische Bindungsmittel beigesetzt, die bei Temperatur dann verdunsten können. Vielleicht ist es dir auch schon einmal selbst aufgefallen, dass man beim Tapezieren auch hin und wieder leichte Kopfschmerzen und Schwindelgefühle bekommt wenn man diese in einem vollkommen geschlossenen Raum anwendet - das sind die austretenden Dämpfe und die kommen nicht aus der enthaltenen Stärke.
Natürlich werden auch im Winter Wohnungen tapeziert und auch gelüftet, allerdings kann dir jeder Fachmann das von mir gepostete bestätigen. Im Sommer hat man weitestgehend eine konstante Raumtemperatur, allerdings beträgt diese meistens mehr als 20 Grad. Entsprechend hat sich aber auch die Tapete angepasst und bei warmen Temperaturen klebt der Kleister auch besser. Trifft dann jedoch ein kalter Luftzug (durch das Lüften) auf die Tapete, kann sich die Klebestruktur auch wieder lösen und die Tapete fällt von der Wand. Das ganze kannst du sogar im Selbstversuch Zuhause testen mit einer Kartoffel, im warmen Wasser fängt diese an zu "kleben", legt man sie hingegen in kaltes Wasser dann klebt diese nicht. Deswegen klebt es dann auch besser wenn es warm ist.
Wenn allerdings die Heizung eingeschaltet wird, ist der Raum unterschiedlich warm da sich die warme Luft weiter oben sammelt und es entsteht eine "Säule" aus warmer Luft direkt über dem Heizkörper aber nicht im Rest des Raumes. Somit klebt es zwar anfangs über der Heizung selbst besser, aber wenn es zu warm wird (wir bedenken Heizkörper sind wärmer als die Umgebungstemperatur) dann hebt sich die Klebekraft auch wieder auf da es einfach nicht fest wird und die Tapete "rutscht" die Wand herunter oder wirft Blasen durch Kammern die mit Kleister gefüllt sind. Deswegen sollte man mit der Heizung zum trocken vorsichtig sein.
Ich habe beziehungsweise mein lieber Ehemann hat auch erst jetzt in der kalten Jahreszeit unser Schlafzimmer neu ausgemalen und tapeziert. Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass die Fenster beim Einkleistern der Wand oder Tapete - je nach Kleisterart - geschlossen sind, sodass die Trockung auf jeden Fall ordnungsgemäß stattfinden kann.
Vor dem Tapezieren würde ich noch einmal gut Durchlüften (Stoßlüften) und dann die Fenster sofort wieder schließen. Die Heizung sollte auch nicht zu hoch aufgedreht sein, weil sonst der Kleister viel zu schnell trocknen würde und man sich dann schwer tut, die Tapeten schön in einer Linie einzurichten.
Das Lüften würde ich dann erst wieder nach der kompletten Trocknung des Kleisters - und auch nachdem die Tapete an der Wand angebracht wurde - vornehmen. Dann dürfte nichts mehr passieren.
Durchzug in frisch tapezierten Räumen ist immer schädlich, auch im Sommer. Auf den geraden Bahnen passiert bei Durchzug meistens nicht viel außer dass sich vielleicht die Kanten wieder lösen, aber bei Schrägen und Decken kommt dann schnell mal eine Bahn herunter.
Eigentlich spricht nichts dagegen auch im Winter zu tapezieren, allerdings sollte man es vermeiden Wände zu tapezieren die bereits überdurchschnittlich viel Feuchtigkeit enthalten. Das sind meistens Außenwände in schlecht isolierten Häusern. Hier kann es dann trotz Lüftung und Heizung ewig dauern bis die Tapete endlich trocken ist, wenn man Pech hat haftet sie gar nicht. Wenn ich im Winter tapeziere dann kippe ich tagsüber die Fenster an und nachts lasse ich die Türen weit auf. Natürlich heize ich auch ein bisschen weil dann die Luft durch den Auftrieb über dem Heizkörper besser zirkulieren kann.
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