Leerer Kaffee war Grund für die Erfindung der Webcam

vom 12.11.2011, 20:04 Uhr

Ich habe gestern einen Interessanten Beitrag im Fernsehen gesehen, bei dem es darum ging wie die Webcam vor 20 Jahren erfunden ist. Dabei ging es einer Forschergruppe nicht darum ein neues Medium der Kommunikation zu entwickeln, sondern das ganze ist aus einer Spielerei entstanden die sich um eine Kaffeemaschine handelt. Dabei war es eine Forschergruppe, die nur eine Kaffeemaschine auf der Arbeit hatte aber die Mitarbeiter auf unterschiedlichen Ebenen gearbeitet haben und so einen weiteren Weg zur Kaffeemaschine hatten als andere.

Als die Mitarbeiter dann öfters vor der leeren Kaffeekanne standen oder nur noch kalte Reste vorhanden waren, dachte sie sich, dass es ein Weg geben muss die Kaffeemaschine ständig im Auge zu behalten damit man immer genug Kaffeenachschub bekommt wenn man ihn braucht - dadurch wurde die Webcam geboren.

Auch wenn man Webcams heute nicht mehr weg denken kann und man sie für viele unterschiedliche Zwecke einsetzen kann ist der Kaffee auf der Arbeit für den einzelnen Mitarbeiter wohl noch wichtiger als das was durch diese Erfindung alles an Möglichkeiten geschaffen wurde. Denn wer kennt es nicht, man kommt in die Küche und es ist kein Kaffee mehr da. Innerlich ärgert man sich dann doch immer, dass man nicht eher gekommen ist und es entsteht auch der Eindruck, dass andere mit Absicht immer nur einen kalten Rest in der Kanne lassen und man selbst immer nur dafür da ist neuen aufzusetzen. Auch heute noch wird es noch als eine typische Praktikantenarbeit bezeichnet, und kaum geht der erste in die Küche den frischen Kaffee holen folgen viele andere Kollegen mit der Tasse, dass die Kanne wieder Ruckzuck leer ist.

Mir persönlich ist bislang noch kein Arbeitsplatz untergekommen, auf der es nicht eine Form der Kaffeemaschine gab entweder als normale Filtermaschine oder auch als Vollautomat. Die Vollautomaten findet man meistens nur in größeren Firmen, bei denen es auch viele Mitarbeiter gibt und es gar nicht mehr möglich wäre so viel Kaffee mit einer Filtermaschine zuzubereiten, aber auch immer mehr kleine Unternehmen schaffen sich einen Vollautomaten an um die Mitarbeiterzufriedenheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Wenn man die Wünsche der Mitarbeiter einmal betrachtet was als neue Anschaffung fürs Büro gemacht werden soll, dann steht eine Kaffeemaschine meistens auf einem der oberen Plätze.

Bei uns im Büro steht auch eine normale Filtermaschine und ich kann es mir gar nicht richtig vorstellen wie es wäre zu arbeiten ohne den morgendlichen Kaffee oder auch für zwischendurch wenn man einmal wieder einen Durchhänger hat. Dabei ärgere ich mich auch ständig über meine Kollegen, wenn sie den letzten Kaffee aus der Kanne nehmen und keinen neuen aufsetzen, dass ich auch immer den Eindruck bekomme nur ich koche frischen. Wenn es auf der Arbeit keinen Kaffee gibt weil die Maschine defekt ist, dann ist der Tag für mich erst einmal gelaufen und ich fühle mich selbst weniger Produktiv.

Für mich gehört der Kaffee auf der Arbeit einfach dazu, und ich könnte es mir auch gar nicht anders vorstellen. Das daraus sogar die Idee der Webcam entstanden ist, war mir bis gestern unbekannt aber die Idee finde ich schon gut und witzig und könnte mir das auch für unser Büro vorstellen. So sähe man immer wer den letzten Kaffee genommen hat, ob überhaupt noch welcher da ist und könnte sich direkt bei der Person beschweren die der Regel "wer den Kaffee leer macht, kocht neuen" nicht nachkommt.

Wie seht ihr das ganze, könntet ihr euren Arbeitstag ohne Kaffee überstehen oder habt ihr überhaupt schon einmal einen Arbeitsplatz gehabt an dem es keine Kaffeemaschine gab? Gibt es an eurem Arbeitsplatz auch ungeschriebene Regeln im Bezug auf den Kaffeenachschub?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Da ich gar keinen Kaffee trinke, kann ich den Hype darum nur bedingt nachvollziehen. Allerdings kann ich die Forschergruppe verstehen. Ich denke aus so alltäglichen Situationen hat sich manch eine Errungenschaft entwickelt, die wir heute alle nutzen.

In vielen Betrieben, in denen ich gearbeitet habe, hat man komischerweise gerade mich zum Kaffee kochen auserwählt. Sehr sinnig jemand den Kaffee machen zu lassen, der selbst keinen trinkt. Endete auch nicht immer gut. Wobei ich mir eben jedes Mal erst mal habe zeigen lassen, wie viel Kaffee man benötigt.

In einem Betrieb ließ sich unser Chef den Kaffee immer bringen. Was ich für absolut sinnfrei hielt und noch halte. Denn er hat sein Verkaufspersonal eh schon sehr knapp eingesetzt. Ihm einen Kaffee bringen hieß dann: Kaffee kochen, falls keiner mehr da ist. Dann ins Kühlhaus rennen, um die Milch zu holen. Die Milch zum Kaffee geben. Die Milch wieder ins Kühlhaus bringen. Und mit viel Pech war die Milch leer und musste erst im Keller geholt werden. In der Zeit hätte ich auch Kunden bedienen können oder etwas sauber machen können.

In einem anderen Betrieb war ich zeitweise die einzige weibliche Verkäuferin. Die Männer waren aber nur zum Bedienen da. Aber Kaffee wollten alle. Den ich dann kochen musste, hinter den Männern her wischen sollte, weil man das ja alles einem Mann nicht zumuten kann. Meine Arbeit schaffen sollte, die für eine Frau teilweise einfach zu schwer war und so weiter.

Ich musste also den ersten Kaffee am Morgen kochen. Die restlichen Kaffeelieferungen wurden dann durch eine Hilfskraft produziert. Die Nebenräume, deren Sauberkeit an sich Aufgabe der Hilfskräfte waren, waren hygienisch eher Thema für sich. Ich hab mich da raus gehalten und sie ihr Ding machen lassen. Den Chef schien es nicht zu stören.

Nun kündigte ich da dann irgendwann mal, weil so vieles einfach nicht passte. Meinen Filialleiter, der eher zum Kommandieren da war, erwischte eine nette Magen-Darm-Sache, als ich in der Kündigungsfrist war. Sonst hatte keiner Probleme. Er war dann fest der Meinung, ich habe seinen Kaffee vergiftet.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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