Welche Kriterien müssen Adoptiveltern erfüllen?
Ich habe nun schon oft gelesen, dass es für deutsche Paare in Deutschland nicht gerade einfach ist ein Kind zu adoptieren. Es wird unheimlich viel nachgeforscht, was die Vergangenheit und das vorherige Leben der potentiellen Eltern betrifft, die potentiellen Eltern dürfen ein gewissen Alter nicht überschreiten, das Kinderzimmer muss großzügig geschnitten sein und auch erstklassig eingerichtet sein. Beide potentiellen Elternteile müssen Arbeit haben und wenn nur einer Arbeit hat, muss es ein ziemlich hohes Einkommen sein und wenn man während des Adoptionsverfahrens arbeitslos wird, wird das Kind einem anderen Paar gegeben. Ist das alles richtig so?`
Wenn ich das immer lese und höre, dann frage ich mich, wieso bei Adoptionskindern derart darauf geachtet wird, dass das materielle stimmt. Hartz 4 Familien dürfen ein Kind nach dem anderen bekommen und wenn dann 5 Kinder in einem Zimmer schlafen kommt vielleicht das Jugendamt mal vorbei um zu schauen, ob es den Kindern gut geht. Aber eine Familie, die vielleicht ein leibliches Kind haben und ein Kind adoptieren wollen müssen ein eigenes Zimmer für das zu adoptierende Kind vorweisen.
Warum darf jeder Kinder kriegen wie er will und hier in Deutschland macht man so ein Drama um eine Adoption. Es ist doch dann auch verständlich, dass immer mehr deutsche Paare ins Ausland gehen und sich dort ein Kind holen. Sollte da im Adoptionsverfahren in Deutschland nicht eine Änderung stattfinden? Sollte man nicht wirklich darauf bedacht sein, dass die Kinder zu netten Eltern kommen, die eventuell auch ein wenig älter sind und nicht noch unter 30 sind? Warum dürfen die potentiellen Eltern nicht um die 40 sein. Wenn man das Alter erreicht hat, kann man leibliche Kinder bekommen ohne dass ein Hahn danach kräht.
Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn bei einer Adoption auf den finanziellen Hintergrund des potentiellen Elternpaares ganz genau geschaut wird. Denn auch ein adoptiertes Kind könnte sonst möglicherweise einfach nur als Einkommensquelle betrachtet werden, da Ansprüche auf Elterngeld, Elternzeit, Kindergeld etc. für ein Adoptivkind ebenso bestehen wie für ein leibliches. Dem wird seitens des Jugendamtes entgegen gewirkt, indem die materielle Situation genau hinterfragt wird.
Zudem gibt es kein Gesetz, nach dem Adoptiveleltern in Deutschland ein bestimmtes Alter nicht überschreiten dürfen. Um aber dem Kind ein möglichst normales Aufwachsen zu ermöglichen, werden eher Eltern ausgewählt, die dem Alter "normaler" Eltern entsprechen würden.
Natürlich müssen Eltern, die keine eigenen Kinder bekommen können (oder wollen) auch eine Reihe anderer Überprüfungen und Eignungstests mitmachen. Ein adoptiertes Kind ist nun einmal kein leibliches und das bedeutet auch eine ganz andere emotionale Belastung der Eltern. Da gibt es nun einmal keine Erlebnisse wie "wem sieht das Kleine im Moment am ähnlichsten" oder "diese oder jene Eigenschaft hat das Kind von mir/ dir". Bei einer Adpotion müssen die potentiellen Eltern also auch eine gewisse emotionale Stabilität mitbringen, um dem Kind auch wirklich eine gute Kindheit bieten zu können.
Das heißt aber nicht, dass ich der Meinung bin, dass nur Adoptivkinder ein Recht auf solche Vorzüge haben sollten. Ich finde es schrecklich, dass es so viele Kinder in Deutschland gibt, die in m.E. katastrophalen Verhältnissen aufwachsen, nur weil die Eltern sie als Geldquelle betrachten oder weil die Schwangerschaft nicht gewollt war.
Die Reform sollte - wenn man mich fragt - nicht im Adoptionsrecht stattfinden. Stattdessen sollten Wege gefunden werden, auch leiblichen Kindern ein lebenswertes und glückliches Aufwachsen zu ermöglichen. Wenn es beispielsweise auch für leibliche Eltern Pflicht wäre, ihren Kindern ein eigenes, adäquat eingerichtetes Kinderzimmer zu ermöglichen und dies auch vom Jugendamt überprüft würde, gäbe es solche Extrembeispiele mit fünf Kindern in einem Kinderzimmer gar nicht mehr. Allerdings ist ein eigenes Kinderzimmer noch kein Garant für eine schöne Kindheit.
Wenn man das ganze weiterspinnen würde, sollte es wahrscheinlich eine Art "Elternführerschein" geben, der zum Kinderkriegen berechtigt. Schließlich muss man in Deutschland auch in zahlreichen anderen Lebensbereichen Prüfungen ablegen, um eine Eignung für den jeweilig überprüften Bereich bescheinigt zu bekommen. Warum sollte man also nicht auch überprüfen, ob jemand dazu in der Lage ist, ein Kind aufzuziehen?
Ich kann hier vieles bestätigen. Hier in Sachsen-Anhalt fallen auch viele Kriterien an. Zum Beispiel darf keines der Eltern älter als 40 Jahre alt sein und natürlich muss die Familie finanziell abgesichert sein. Die Behörde möchte sicher sein, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit finanziell abgesichert ist. Demzufolge fallen auch lebensbedrohliche Krankheiten aus. Zudem wird auch erwartet, das ein Elternteil für wenigstens 6 Monate in Elternzeit geht, also zu Hause bleibt, um für das Kind da zu sein. Das Einkommen muss aber trotzdem stimmen. Beide Eltern müssen nach der Antragstellung ein kostenpflichtiges Seminar besuchen, sonst bekommen sie den Antrag nicht bestätigt. Es wird auch gern gesehen, wenn die Adoptivfamilie weiterhin, auch über Jahre, mit der Behörde im Kontakt bleibt. Im Schnitt dauert hier ein Adoptionsverfahren 2 Jahre.
Es hängen natürlich auch viele andere Behördenwege dran. Ein Führungszeugniss muss vorgelegt werden. Einige Ämter wünschen die Einschätzung der Betriebe, wo die Adoptivbewerber arbeiten. Wenn das Kind in die Familie kommt, dann ist es erst einmal nur ein Pflegekind. Es folgen dann in unregelmäßigen Abständen Besuche durch die Behörde. Die Adoption wird dann erst nach einem weiteren Jahr durch den Notar beglaubigt.
Das alles weiß ich,weil ich selbst adoptierte Erwachsene bin und oft zu solchen Seminaren eingeladen werde, um meine persönliche Geschichte zu erzählen.
Es hat hier in Sachsen-Anhalt aber auch sehr schöne Geschichten gegeben, die Ausnahmefälle bestätigen. So hat hier eine alleinstehende behinderte Frau im Rollstuhl ein Mädchen adoptiert .
Doreen82 hat geschrieben:Zudem gibt es kein Gesetz, nach dem Adoptiveleltern in Deutschland ein bestimmtes Alter nicht überschreiten dürfen. Um aber dem Kind ein möglichst normales Aufwachsen zu ermöglichen, werden eher Eltern ausgewählt, die dem Alter "normaler" Eltern entsprechen würden.
Eine gesetzliche Regelung gibt es in dem Sinne nur mit einem Mindestalter von 25 Jahren, denn es wird schon ein gewisser Reifegrad vorausgesetzt und man geht davon aus, dass man diesen inzwischen mit 25 Jahren erreicht hat. Soweit ich weiß reicht es dann auch aus, wenn einer der Partner 25 Jahre alt ist der andere kann auch darunter liegen. Als Höchstgrenze sagen die meisten trotzdem nicht älter als 40-50 Jahre, denn gerade wenn die Kinder noch sehr jung Adoptiert werden, dann wollen die Behörden es auch in einer Familie wissen welche sich auch körperlich darum kümmern kann. Betrachtet man sich manche Menschen mit 40-50 Jahren dann stellt man fest wie immobil diese zum Teil schon sind und dann sollen diese noch für ein junges Kind sorgen? Ich finde es teilweise auch so schon ein Suspektes Bild was mit Mitte 40 selbst noch ein Kind bekommt und es dann nicht schafft auf dem Spielplatz hinterher zu rennen wenn das Kind abhaut aufgrund von ersten Alterserscheinungen.
Grundlegende Sachen sind eine Heirat, finanzielle Absicherung und auch der räumliche Platz muss vorhanden sein. Dazu kommt auch noch ein Kurs den man erfolgreich absolvieren muss. Dazu noch einige Unterlagen wie Führungszeugnis und auch eine gesundheitliche Eignung muss festgestellt werden. Mit der Berufstätigkeit wird auch schon drauf geschaut, gerade bei Kindern unter 10 Jahren sollte eine Person entweder gar nicht arbeiten und sich nur um den Haushalt kümmern oder nur einen Teilzeitjob haben um auch noch genug Zeit für das Kind zu haben.
Ich kenne mich damit leider nicht so gut aus wie du und andere Leute hier, aber wenn das, was du geschrieben hast wirklich stimmt, dann finde ich, dass es eine ganz schöne Frechheit ist. Vor allem, dass das Kind einem anderen Paar gegeben wird, wenn die Eltern arbeitslos werden! Denkt auch noch wer an das Kind? Soll das Kind ständig in neue Familien, nur weil die Eltern mal für eine Zeit lang finanzielle Probleme haben? Nur weil die Eltern mal eine Zeit lang nicht so viel Geld haben, heißt das noch lange nicht, dass sie sich nicht gut um das Kind kümmern können.
Wenn ich das schon wieder höre, dann könnte ich echt . Die ganzen asozialen Familien in Deutschland die arbeitslos sind können ein Kind nach dem anderen kriegen und die Erziehung total verbocken, aber Leute, die vielleicht schon ein paar Jahre älter sind, aber noch vital und genügend Geld haben, dürfen kein Kind adoptieren und es wird ihnen verboten, diesem Kind ein gutes Leben zu schenken? Na Danke!
Hufeisen hat geschrieben: Vor allem, dass das Kind einem anderen Paar gegeben wird, wenn die Eltern arbeitslos werden! Denkt auch noch wer an das Kind? Soll das Kind ständig in neue Familien, nur weil die Eltern mal für eine Zeit lang finanzielle Probleme haben? Nur weil die Eltern mal eine Zeit lang nicht so viel Geld haben, heißt das noch lange nicht, dass sie sich nicht gut um das Kind kümmern können.
Das hast du falsch verstanden, sollte die Adoptiveltern während der Adoption in Lohn und Brot stehen und danach Arbeitslos werden, dann wird das Kind selbstverständlich nicht direkt aus der Familie heraus geholt aufgrund der Arbeitslosigkeit.
Sollte ein Paar allerdings bei der Antragsstellung Arbeitslos sein, dann werden sie gar nicht erst ein Kind zur Adoption bekommen, denn dort wird auf die finanzielle Situation geschaut und wenn beide Eltern von Hartz 4 leben, dann gehen die Behörden davon aus, dass man für ein Kind gar nicht finanziell sorgen kann was auch den Tatsachen entspricht.
Natürlich sagt das wenig darüber aus, ob sich Eltern vom erzieherischen und menschlichen besser oder schlechter um ein Kind kümmern könnten, aber das wird an einer anderen Stelle festgestellt mit dem Seminar welches man bestehen muss. Jedoch gehört es meiner Meinung nach schon dazu, dass man finanziell Abgesichert ist um ein Kind auch finanzieren zu können und dem Kind etwas zu bieten. Überspitzt gesagt, was bringt es einem Kind zwar von den Adoptiveltern geliebt zu werden wenn es zeitgleich kein Essen und Kleidung hat aufgrund der finanziellen Lage?
Zudem schreibst du davon, dass du es schlimm findest das einige Familien mit wenig Einkommen ein Kind nach dem anderen bekommen und andere eben aufgrund der Bestimmungen kein Kind bekommen - natürlich ist das in Gewisser weise unfair, aber es macht nun mal einen Unterschied ob du das Kind selbst bekommst oder "nur" Adoptieren willst und dich damit eines fremden Kindes annehmen willst.
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