Bambiverleihung - Bushido erhält Bambi für "Integration

vom 11.11.2011, 09:51 Uhr

Ich habe die Verleihung nicht verfolgt, aber heute kann man in den Medien lesen, dass Bushido wohl einen Bambi für "Integration" bekommen hätte. Diese Verleihung wurde vom Publikum und anderen nominierten eher kritisch betrachtet, wenn man sich die Songtexte von Bushido ansieht. Vor allen Dingen diskriminierte er Frauen und Homosexuelle in seinen Texten, was nicht unbedingt für Integration spricht. So gab es auch schon vor der Verleihung zahlreiche Protestaufrufe, aufgrund des Unverständnisses für diesen Preis. Er bekam nur wenig Applaus, teilweise waren Buhrufe dazwischen und andere Nominierte, wie Rosenstolz, haben sich ganz öffentlich darüber geäußert, dass sie den Preis nicht für richtig halten.

Sein Laudator, Peter Maffay, und auch er selbst sind der Ansicht, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hätte. So würde er heute sicherlich nicht mehr mit solchen Texten an die Öffentlichkeit gehen, weil er mittlerweile weiß, dass das nicht richtig war.

Ich muss ehrlich sagen, ich finde es auch komisch, dass man ausgerechnet ihm so einen Preis verleiht. Ich verstehe auch nicht so ganz was dahintersteckt, denn eigentlich verbinde ich Bushido nicht mit dem Wort Integration. Wie steht ihr zu dieser Sache? Hat von euch jemand die Verleihung verfolgt und seid ihr darüber auch eher schockiert oder seht es kritisch?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich fand früher Bushido ziemlich gut, bevor er von Aggro Berlin weggegangen ist und sein eigenes "Mainstream" Ding gemacht hat. Soweit ich weiß ist Bushido aus Lybien oder irgendeinem anderen arabischen Land. Er hat den Preis meiner Meinung nach schon verdient. Immerhin hat er eine sehr große Fangemeinschaft innerhalb von Deutschland. Er wurde sehr berühmt und erfolgreich. Vor allem Jugendliche, die muslimische Eltern haben, hören diese Musik. So kommt es mir zumindest vor. Das ist die Zielgruppe und deshalb kann man hier schon von Integration sprechen.

Ich habe gehört, dass Rosenstolz gegen diese Verleihung protestiert haben. Es könne nicht sein, dass jemand der Frauen und Homosexuellen feindliche Texte singt, einen solchen Preis bekommt. Allerdings hat Bushido, seid er berühmt ist, schon lange nicht mehr solche Texte. In seiner Vergangenheit hat Bushido natürlich solche gewaltverherrlichende Texte gemacht, das bestreite ich überhaupt nicht. Allerdings ist auch keines dieser Lieder in den Charts und somit bei den Jugendlichen bekannt. Von daher finde ich diesen Protest auch völlig übertrieben.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Die Verleihung habe ich nicht verfolgt und mir fehlt auch die eine oder andere Hintergrundinformation. Hat Bushido den Preis deshalb erhalten, weil er sich in irgendeiner Weise besonders für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund engagiert hat? In den Medien habe ich diesbezüglich keine Berichte verfolgen können. Das muss aber nicht gleichbedeutend damit sein, dass der Mann keine Integrationsarbeit leistet.

Oder steht der Preis dafür, dass er selbst sich besonders gut in Deutschland eingefügt hat? Wäre dies der Fall, ist es für mich nicht nachvollziehbar, ausgerechnet Herrn Bushido auszuzeichnen. Denn der Mann mag einen tunesischen Vater haben. Aber nach meinem Kenntnisstand ist er mit seiner deutschen Mutter in Deutschland aufgewachsen und entstammt gutbürgerlichen Verhältnissen. Wo hätte er sich da besonders integrieren müssen, wenn bei ihm zu Hause typisch deutsche Gepflogenheiten und die deutsche Sprache Alltag waren?

» Doreen82 » Beiträge: 316 » Talkpoints: 7,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



hennessy221 hat geschrieben:Soweit ich weiß ist Bushido aus Lybien oder irgendeinem anderen arabischen Land.


Sag mal wo lebst du denn bitteschön. Bushido selbst wurde in Bonn geboren und ist zusammen mit seiner deutschen Mutter in Berlin aufgewachsen. Sein Vater stammt augenscheinlich aus Tunesien, da er zu diesem wohl keinen Kontakt hat, frage ich mich persönlich welche Versammlung von Idioten bitteschön auf die Idee kommen kann, ihn für solchen Kategoriepreis überhaupt zu nominieren, geschweige denn ihm dann diesen Preis auch noch zu verleihen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Woher ich komme, steht hier glaube ich nicht zur Frage und hat auch mit dem Thema nichts zu tun. Ich habe wie erwähnt gesagt, dass ich es nicht zu hundert Prozent weiß. Ich bin eben kein großer Fan von Bushido. Dann kommt er eben aus Bonn. Trotzdem sind die Personen seiner Zielgruppe meistens Jugendliche mit ausländischem Hintergrund. Von daher hat er auf jeden Fall etwas mit dem Thema Integration zu tun.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Hennessy, so ganz kann ich Deiner Argumentation aber nun nicht folgen. Nur, weil jemand ausländische Wurzeln hat oder eine Zielgruppe mit ausländischen Wurzeln hat, ist er nicht berechtigt, solch einen Preis entgegen zu nehmen. Dass der Burda-Verlag ihm diese Auszeichnung gegeben hat, kann ich selbst auch nicht so ganz verstehen, obwohl ich zugegebenermaßen das Brimborium nicht verfolgt habe und es auch nicht so ganz meine Welt ist. Aber nur, weil jemand unter Umständen das Wort Integration oder dessen Definition streift, wie es Deinem Beitrag zu entnehmen ist, wird der Preis wohl nicht vergeben worden sein. Dazu bedarf es mehr und ich denke, Bushido ist in der Tat eher der unpassendste Preisträger, den es gibt.

Die Verleihung selbst habe ich nicht gesehen, ich habe nur heute die kurze Äußerung von Peter Plate von Rosenstolz gesehen, weshalb er der Ansicht ist, dass jemand, der sich gewissen Personengruppen gegenüber feindlich äußert, eigentlich nicht für Integration stehen kann. In einem anderen Artikel habe ich gelesen, dass Bushido beispielsweise 2009 gesagt haben soll, Homosexualität sei nicht normal und ehrlich gesagt ist das dann auch nicht so lang her. Meines Wissens nach hat Bushido diese Aussage auch nie revidiert oder wohl auch nicht bereut, dass er so etwas von sich gegeben hat. Eine klare distanzierte Haltung zu früheren feindlicheren Äußerungen hätte diese Diskussion wohl nicht so verursacht, aber vielleicht ist es ja auch nur Sinn und Zweck gewesen, um der Bambi-Verleihung wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wer weiß das schon?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe die Verleihung im TV gesehen. Ich finde es nicht weiter interessant das ausgerechnet Bushido diesen Preis bekommen hat, denn nach meinem Wissen handelt es sich ja um einen Publikumspreis. Interessant, finde ich die Reaktion der Leute.

In der Bildzeitung und anderen Medien wird nun über einen Eklat berichtet, den die Band "Rosenstolz" angefacht hat.Der Sänger der Band sagte in aller Klarheit, dass er es nicht richtig findet, wenn ein Künstler der solche Texte gesungen hat, einen Preis bekommt. Diese Ansage fand ich sehr mutig und das Publikum hat geklatscht. Das war auch schon alles, am ganzen "Eklat".

Peter Maffay, der die Laudatio für Bushido halten durfte, sah sich nun in der Aufgabe die Wogen zu glätten, die Situation zu entschärfen. Bushido hat von Peter Maffay eine sehr gute Laudatio bekommen. Die Worte "Jeder hat eine zweite Chance verdient " oder " Ein Preis kann auch Versöhnung sein " stellte Nachdenklichkeit ins Publikum. Er forderte dazu auf, nicht vorschnell zu urteilen.Dabei erwähnte er die Schwächen aber auch die Stärken des Preisträgers und gratulierte zum "Bambi". Das Publikum hat geklatscht.

Bushido hat sich dann bei wenigen Leuten bedankt und versucht viele Worte in wenig Zeit zu verpacken. Er hat sich oft wiederholt, um seine Botschaft loszuwerden. Es war für ihn ganz sicher nicht leicht auf die Bühne zu kommen. Aber er sagte selbst "Man muss auch mit Kritik leben können !" Ich denke er hat seine Fehler verstanden und man sollte die Worte von Peter Maffay wirken lassen. Bushido wird ganz sicher etwas gutes aus diesem Preis machen. Auch nach der Rede von Bushido haben viele Leute geklatscht, obwohl sie mit dem Preis nicht einverstanden waren?

Man hört das der Preisträger nicht bei der "After-show-party" war. Ich hätte es mir wohl auch nicht angetan. Ich persönlich bin kein Fan von Bushido und ich frage mich, warum es überhaupt einen Integrationspreis geben muss. Sollte es nicht selbstverständlich sein, das hier Menschen aller Nationen leben können? Muss man dafür einen Preis erfinden?

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin ebenfalls nicht der Meinung, dass Bushido diesen Preis verdient hat. Das wollte ich mit meinem Beitrag nicht sagen. Ich wollte einfach nur auf die Frage des Themenersteller beantworten, was Bushido mit diesem Thema zu tun hat. Ich mag Bushido überhaupt nicht und ich kann auch nicht verstehen weshalb er diesen Preis gewonnen hat. In den letzten zwei Jahren habe ich über diesen Mann eigentlich auch keine neuen Lieder oder so in den Charts gehört. Er scheint sich momentan nur als Schauspieler zu versuchen und ist damit scheinbar nicht so erfolgreich, wie bei der Musik.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde auch eher nicht, dass Bushido diesen Preis verdient hat. Seine Texte sind ja schon eher diskriminierend als das sie zur Integration beitragen. Ich habe einen kurzen Ausschnitt der Verleihung im Fernsehen gesehen und dazu wurden dann auch andere Promis befragt. Die Meisten waren eben der Meinung, dass der Rapper diesen Preis nicht verdient hat. Zweite Chance hin oder her, dann sollte er sich dieser erst mal beweisen und einen Preis erhalten, wenn er diese zweite Chance genutzt hat und nicht vorher schon.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bushido selbst ist Deutscher und in Bonn geboren, hat unzählige Vorstrafen und Anklagen wegen Schlägereien, Körperverletzungen und Drogendelikten und verherrlichte Gewalt, Drogenkonsum und Diskriminuierung von bestimmten Religionsgruppen, Frauen, Homosexuellen und anderen Gruppen. Er lästerte gegen Deutsche, beleidigte Deutsche und war immer Stolz auf seine Herkunft, Tunesien, womit er die Herkunft seines Vaters meint, zu dem er keinen Kontakt hat, denn er selbst kommt wie schon gesagt aus Bonn.

Dieser Mann soll einen Bambi verdient haben? Das ist doch ein Witz. Zuersteinmal würde ich ihn nicht als Würdenträger dieser Auszeichnung im Allgemeinen vorschlagen, aber dann auch noch speziell einen Preis für Integration? Das ist der schlechteste Witz den ich jemals gehört habe. Was hat dieser Mensch für die Integration getan? Er hat seine deutsche Herkunft verleugnet, er hat die deutschen Gesetze wieder und wieder gebrochen und er hat Massen von Jugendlichen auf den falschen Weg gebracht oder es zumindest versucht, indem er Gewalt immer wieder verherrlichte, es vorlebt und in seinen Songtexten regelrecht dazu aufforderte, Frauen diskriminierte und das Land seiner angeblichen Herkunft über Deutschland stellte. Dieser Mensch hat der Integration kein einziges Stück zugearbeitet, das einzige, was man integrativ Bushido anlasten kann, ist, dass Migranten, die den Tunesier gut fanden noch mehr deutsche Ausdrücke gelernt haben. Glückwunsch.

Ich schäme mich für Deutschland, dass soeinem Künstler ein solcher Preis verliehen wurde. Ich stelle mich absolut hinter den Volksmusiker Heino und kann seine Reaktion absolut nachvollziehen. Heino hat, nachdem er von der Preisverleihung an Bushido gehört hat, öffentlich angekündigt, seinen eigenen 1990 erhaltenen Bambi an den Burda-Verlag zurückzuschicken. Wortlaut Heino hierbei: "Mit diesem Mann möchte ich nicht auf eine Stufe gestellt werden". Respekt an Heino, aber auch vollkommenes Verständnis, ich hätte es genauso gemacht. Diese Preisvergabe ist eine Frechheit.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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