Würdet ihr einen Lottogewinner um Geld bitten?

vom 10.11.2011, 23:33 Uhr

Ich würde nie einen Freund von mir aus um Geld bitten, nur weil er im Lotto gewonnen hat. Er müsste ja zwangsläufig denken, dass meine Freundschaft an eine Finanzspritze gebunden ist. Selbst wenn er mir von sich aus eine größere Summe anbieten würde, würde ich dies nur annehmen, wenn es bei mir finanziell ganz miserabel aussähe. Dann würde ich aber auch auf eine Rückzahlung in Raten bestehen. Würde ich das nicht tun, hätte ich immer das Gefühl, dem Freund zu ewigem Dank verpflichtet zu sein und hätte auch Angst, dass mir das Geldgeschenk im Falle eines Streits immer wieder aufs Butterbrot geschmiert würde. Es heißt nicht umsonst so schön: "Bei Geld hört die Freundschaft auf."

» Doreen82 » Beiträge: 316 » Talkpoints: 7,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es kommt natürlich darauf an, um wen es sich dabei handelt. Wenn nun mein Freund im Lotto gewinnen würde, dann hätte das sicherlich für mich auch Vorteile. Aber ich würde ihn nicht darum bitten mir irgendetwas zu kaufen oder Geld zu schenken, das fände ich schon etwas komisch. Ich leide nun aber auch nicht unter akuter Geldnot, trotzdem würde ich auch nicht wollen dass mir ein Mensch etwas schenkt, nur weil er plötzlich sehr reich ist und ich eben kein Geld habe. Da würde ich dann auf jeden Fall auch noch darauf bestehen, dass ich das Geld zurück geben kann, da ich mich sonst schlecht fühlen würde. Es ist aber auch immer die Frage, wie nah man dieser Person steht. Wenn meine Mutter im Lotto gewinnen würde, würde sie mir sicher von sich aus etwas abgeben und das nehme ich auch bei allen anderen Leuten an, denen ich sehr nahe stehe, also meine direkte Familie, mein Partner und meine beste Freundin. Und jemand anders würde ich auch nicht um Geld fragen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, es ist leicht zu sagen, dass man einen Lottogewinner nicht um Geld bitten würde. Dazu kommen oft anerzogene Abstandsregeln und über Geld zu reden ist sowieso oft kompliziert und schwierig. Doch wie sieht es auch, wenn man wirklich in eine Notsituation gerät. Das eigene Kind ist im Urlaub in Kambodscha verunfallt und die Versicherung hatte er vergessen abzuschließen? Oder man selbst dringend Geld für etwas benötigt? Ich denke schon, dass es bei fast jedem Situationen gäbe, wo man dann doch über seinen eigenen Schatten springt.

Helfen könnte man allerdings als reicher Mensch seinen Freunden auch, wenn diese zuvor nichts von dem Reichtum wussten. Wenn ich sehe, dass es einem mir nahestehenden Menschen schlecht geht, dann würde ich helfen. Wenn dies mit Geld bzw. materiellen Dingen möglich wäre und ich die finanziellen Mittel hätte, warum sollte ich dann nicht helfen?

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Prinzipiell würde ich erst einmal sagen, dass ich einen Lottogewinner nicht um Geld bitten würde. Da käme ich mir dann eventuell so vor, als wäre ich einer dieser immer wieder gefürchteten Freunde, die man nur dann sieht, wenn sie etwas von einem haben wollen. Da ich das als potentieller Gewinner auch nicht mögen würde, würde ich es auch als Nichtgewinner bei befreundeten Gewinnern nicht so machen.

Nun würde ich allerdings doch ein wenig erwarten, dass man vielleicht doch ein wenig am Gewinn teilhaben kann. Das dann allerdings eher in kleiner Form, also wenn man z.B. häufiger mit dieser Person mal etwas trinken geht oder gemeinsam ins Restaurant geht, fände ich es schön, wenn derjenige einen dann vielleicht mal einladen würde auf ein Essen oder so. Allerdings würde ich auch das nicht zwingend erwarten oder einfordern, da ich zwar nicht viel Geld habe, aber mir einen Kneipenbesuch oder Restaurantbesuch doch noch selber leisten kann. Wäre dies nicht der Fall und müsste darauf vertrauen, dass ich eingeladen würde, würde ich wohl erst gar nicht hingehen.

Dann kommt es meiner Meinung nach auch noch darauf an, in welchem Verhältnis ich zu dem besagten Lottogewinner stehe. Ist es nur ein Bekannter oder Freund, würde ich es so halten, wie oben beschrieben. Bei meinem Partner oder allgemein einem engen Familienangehörigen würde ich es schon etwas anders sehen. Einfordern würde ich auch da sicherlich nichts oder gar immer wieder nachfragen, aber ich würde da schon erwarten, dass ich als Familienangehöriger vielleicht auch etwas von diesem Gewinn hätte.

So in der Art habe ich es auch im letzten Jahr gemacht: Ich hatte im Frühjahr einen etwas höheren Lottogewinn als üblich und da meine Schwester schwanger war und die Beiden finanziell nicht so gut aufgestellt sind, habe ich ihnen zu Weihnachten, etwa vier Wochen vor der Geburt meiner Nichte, einen etwas teureren Kinderwagen für die Kleine gekauft. Beziehungsweise war es eher so, dass ich ihnen gesagt habe, dass sie sich den Kinderwagen kaufen sollten, mit Zubehör und allem drum und dran, was sie brauchen und haben möchten, und ich habe dann die Rechnung übernommen. Das habe ich allerdings auch komplett freiwillig gemacht und meine Schwester wäre, denke ich, nie auf die Idee gekommen, so etwas von mir einzufordern.

@trisa: Bei den von dir erwähnten Notsituationen ist das in meinen Augen etwas ganz anderes. Da würde ich vermutlich nicht zögern, jemanden um Geld zu bitten, wenn ich weiß, dass er das Geld nun so schnell bereitstellen kann. Allerdings würde ich dann auch gleich eine Rückzahlung und eventuell geringe Zinsen vereinbaren. Da käme ich mir auch nicht schäbig bei vor, denn das sind Ausnahmesituationen und mir ist es so dann lieber, als wenn ich bei einer Bank oder gar bei dubiosen Geldhändlern einen Kredit aufnehmen müsste, um meinem Familienangehörigen aus dieser eventuell lebensbedrohlichen Situation zu verhelfen.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde niemanden um Geld bitten, eigentlich ganz generell schon nicht. Nicht nur, dass ich es im Falle eines Geldgewinnes einfach unmöglich finde, diesen Gewinn auszunutzen und das unter Umständen auch noch unter der hohen Wahrscheinlichkeit, dass der Beliehene sein Geld niemals wieder sehen wird. Ich bin auch ganz grundsätzlich einfach zu stolz dazu, jemand anderes als die Bank um Geld zu bitten. Ich sage das zwar jetzt in einer Situation, in der es mir finanziell gut geht und ich gar keinen Grund dazu habe, mir von irgendjemanden Geld zu leihen und vielleicht würde ich es unter anderen Umständen ja doch ganz anders sehen, aber selbst dann würde ich bestimmt nicht jemanden anderen um seinen Gewinn bringen.

Wenn man es sich umgekehrt einmal vorstellt, nämlich das man selber im Lotto gewonnen hat und jetzt ein Freund oder auch ein Bekannter bei einem kommt und fragt, ob man ihm jetzt Geld leihen könnte, dann würde ich mir sehr ausgenutzt vorkommen. Vielleicht würde ich der Bitte zwar nachkommen, aber dann nur unter ganz bestimmten Umständen. Und das sind Umstände, die ich bei einem anderen Menschen erkennen würde und ihm dann auch selber schon von ganz alleine helfen würde. Sprich, ich würde jemanden das Geld gleihen, wenn er mich gefragt hätte, ich aber bereits vorher darüber nachgedacht hätte, dieser Person auszuhelfen, oder wenn ich einen wirklich guten, nachvollziehbaren Grund sehen kann.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es haben ja viele geschrieben, dass sie es sich nicht vorstellen können, einen Lottogewinner um Geld zu bitten. Aber wenn jemand einfach mal so, durch Glück, zu mehreren Millionen kommt, da kann man schon die Idee entwickeln, dass es demjenigen nicht weh tun würde, mal ein paar Tausender zu verteilen. Sicherlich hängen solche Gedanken auch mit einem gewissen Neid zusammen. Natürlich – warum gewinnt der und nicht ich? Aber mal fragen schadet zumindest nicht und ich bin da auch nicht so schüchtern, es mal zu probieren.

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde niemals einen Freund um Geld bitten, wenn dieser im Lotto gewonnen hätte. Es ist grundsätzlich ziemlich unhöflich jemand anderen zu fragen, ob er Geld "herschenken", bzw. herborgen will. Natürlich bildet das Herborgen von kleinen Geldbeträgen eine Ausnahme, wenn man es schnell wieder zurückzahlt. Ich borge mir oft in der Schule von jemanden Geld aus, wenn ich meine Geldbörse vergesse. Aber jemanden kurz nach einem Lottogewinn nach Geld zu fragen fände ich beschämend. Wenn ich im Lotto gewinnen würde, was unmöglich ist, da ich nicht Lotto spiele, dann würde ich eventuell schon einen Freund finanziell unterstützen.

Wenn ich wissen würde, dass dieser stark zu kämpfen hat, dann würde ich ihm schon anbieten, einen kleinen bis mittleren Geldbetrag zu schenken. Natürlich hängt das schon davon ab, um welche Person es sich handelt und natürlich wie viel ich überhaupt gewonnen habe. Wenn ich "nur" 10.000€ gewinnen würde, könnte ich niemanden großartig unterstützen, da ich das Geld selber brauchen würde. Deshalb nehme ich nun an, dass es sich um einen Jackpot handelt. Weiterst würde ich nur einem guten und langjährigen Freund Geld borgen bzw. schenken, und nicht einer Bekanntschaft von letzter Woche. Wenn ich erlebt hätte, das diese Person mich auch schon unterstützt hat, dann würde ich gerne einen kleinen Geldbetrag abtreten.

Bei einem Familienmitglied wäre das ganz anders. Würde jemand aus meiner Familie plötzlich Millionär sein, während ich jeden Cent doppelt umdrehen müsste, dann würde ich schon fragen, ob ich mir Geld ausborgen könnte. Ich würde jedoch nie fragen, ob ich Geld geschenkt bekomme. Das wäre doch extrem beschämend. Wenn ich wirklich in extrem akuter Geldnot wäre, dann würde dieses Familienmitglied vermutlich anbieten, mir zu helfen. Selber fragen würde ich aber nicht.

Ich fände es schon ein wenig peinlich, extra nett zu einer Person zu sein, wenn diese kürzlich vorher im Lotto Geld gewonnen hätte. Vor einigen Monaten hat ein britisches Paar bei Euromillionen über 160.000.000€ gewonnen. Dass ich aufgrund der unvermeidbaren "Popularität" niemals so einen hohen Betrag gewinnen wollen würde, möchte ich anmerken. Jedenfalls sah ich, dass jemand eine Fangruppe auf Facebook gründete. Viele glaubten dann, dass diese Gruppe von dem Paar selbst erstellt worden wäre, woraufhin sie ganz dreist ihre Kontonummern posteten und eventuell noch eine Leidensgeschichte dazu schrieben. Ich fand das extrem lächerlich, abgesehen von großer Not würde mich mein "Stolz" auch davon abhalten, das zu tun.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie käme ich dazu, einen Lottogewinner um Geld zu bitten. Weder in der Verwandtschaft, Bekanntschaft noch einen Fremden würde ich fragen, ob mir jemand Geld leihen könnte. Dafür hat er ja auch vorher gespielt, wenn er dadurch reich geworden ist, steht ihm das Geld ja auch zu. Ich gönne jedem seinen Gewinn. Wenn jemand zu Geld gekommen ist, kommen plötzlich aus allen Ecken sogenannte Freunde angekrochen

Wenn ich jemals soviel im Lotto gewinnen sollte, würde ich nicht warten, bis mich jemand anspricht, ihm Geld zu leihen, ich würde es lieben Freunden, die nicht viel Geld hätten, von mir aus geben. Aber bei den geringen Chancen wird das wohl nie passieren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich denke, dass man sich, wenn man reich ist und / oder im Lotto gewonnen hat, nie mehr sicher sein kann, ob die Freunde, die einen umgeben, echt sind oder ob sie nur auf das Geld aus sind, das man mit sich herum schleppt oder dass bei einem auf dem Konto liegt. Deswegen würde ich diesen Leuten raten, dass sie ihren Bekanntenkreis nicht verändern sollten und mit den gleichen Leuten zusammen sein sollten, wie vorher. Diese mochten einen nämlich schon, bevor man so viel Geld hatte.

Ich denke, dass ich pauschal niemanden um Geld anbetteln würde, der im Lotto gewonnen hat. Für mich wäre das einfach dreist und es gehört sich meiner Meinung nach auch nicht. Für mich selbst grenzt das schon an das Ausnutzen von Personen und gerade das ist in einer Freundschaft nicht angebracht und sollte vermieden werden.

Ich würde einen Lottogewinner nur um Geld anbetteln, wenn es wirklich um Leben und Tot geht. Beispiel dafür wären zum Beispiel eine teure Operation für mich, einen aus meiner Familie oder meine Katze, die lebenswichtig sind. Aber auch dann würde ich derjenigen Person das Geld zurückzahlen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke der Spruch bei Geld hört die Freundschaft auf, ist nicht an den Haaren herbei gezogen. Ich persönlich würde im Moment sagen, dass ich denjenigen nicht um Geld bitten würde. Einfach weil ich persönlich es schon sehr unangenehm finde, nach Geld fragen zu müssen. Allerdings kann ich genauso wenig, wie die anderen hier wirklich beurteilen wie ich mich Verhalten würde, wenn wirklich ein Lotto Gewinn im Persönlichen Umfeld stattfinden würde, und ich Geld benötigen würde. Also kann ich das ganze nur beurteilen, wie ich es jetzt im Moment sehe. Ich persönlich finde es unmöglich, wenn Leute der Meinung sind, ihnen würde von dem Gewinn etwas zustehen. Vor allem wenn es dann auch noch zu Anfeindungen kommt, wenn sich der Gewinner weigert, Geld herzugeben.

Ich denke in solchen Fällen kommt oft einfach sehr schnell Neid auf. Die Leute fragen sich, womit der andere es verdient hat, denn er hat dafür ja kaum etwas gemacht. So schlimm Neid nun einmal auch ist, ist er einfach extrem Menschlich. Leider überschreiten viele Menschen durch den Neid die Grenzen des erlaubten. Ich denke Man muss schon sehr gut auspassen, wenn man plötzlich zu Geld kommt, wer seine wahren Freunde sind und wer nicht. Ich denke auch wenn ich im Lotto gewinnen würde, würde ich nicht jedem einfach Geld geben, denn ich denke wenn man damit erst einmal Anfängt, dann wollen die Leute immer mehr. Also ich würde das wirklich nur beim engsten Kreis in Erwägung ziehen, also bei den Leuten, die schon immer absolut zu mir gehalten haben und denen ich voll und ganz vertrauen kann.

Es ist natürlich auch die Frage, wie man mit dem Gewinn überhaupt umgeht. Also ob man es jedem erzählt, damit angibt, und man es eben total raushängen lässt, dass man nun eben dieses Geld hat, oder ob man es einfach geniest und es sich für sich und den engsten Kreis behält. Wer damit Hausieren geht, muss sich nicht wundern, wenn Fragen nach Geld kommen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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