Überwiegen die Nachteile bei einem Lottogewinn?

vom 09.11.2011, 18:27 Uhr

Ich spiele zwar nicht Lotto, weil ich die Gewinnwahrscheinlichkeit als viel zu gering einschätze, aber einen Lottogewinn würde ich liebend gern annehmen. Ich denke einfach, dass die Vorteile für das eigene Leben deutlich überwiegen.

Um mein soziales Umfeld hätte ich keine Angst. Meinen Freunden vertraue ich und weiß, dass es echte Freunde sind. Wenn plötzlich Leute extrem freundlich zu mir wären, mit denen ich sonst nie etwas zu tun hatte, könnte ich mir meinen Teil schon denken. Und ich glaube nicht, dass sich an meinem Verhältnis zu meinem Umfeld viel ändern würde.

Ich müsste einen Gewinn ja auch nicht an die große Glocke hängen und plötzlich im sündhaft teuren Auto zum Einkaufen fahren und grundsätzlich nur noch Designerklamotten anziehen. Warum sollte ich? Ich finde solches Geprotze auch bei anderen Leuten mit viel Geld eher geschmacklos. Wer das Äußere so herausstellt, hat oft innerlich nicht viel zu bieten, im Grunde sind solche Personen also ganz arme Würstchen.

Man kann so einen Gewinn ja auch ganz dezent behandeln, sich vielleicht ein Häuschen oder eine schöne Eigentumswohnung leisten und den Rest für das Alter zurücklegen. Ich denke, so würde ich das machen. Eventuell wäre es auch ein schöner Anreiz, sich beruflich selbstständig machen zu können, oder einfach, sich viel Zeit zu nehmen, um den eigenen Traumjob zu finden.

Man könnte es sich sogar leisten, noch einmal ein völlig anderes Fach zu studieren, ohne den Druck, möglichst schnell danach Geld verdienen zu müssen. Eventuell wäre das dann etwas, das man schon immer machen wollte, aber von dem man aufgrund der eher mauen Arbeitsmarktsituation auf dem Fachgebiet Abstand genommen hat. Wer kennt das nicht? Ich hätte eigentlich ein gewisses Interesse daran gehabt, alte Sprachen zu studieren, oder Astronomie, oder vielleicht Kulturgeschichte. Wenn es nicht darauf ankäme, hinterher auch jemanden zu finden, der einen dafür bezahlt, hätte ich das glatt gemacht. Mit einem Lottogewinn könnte ich es.

Übrigens hätte man auch bei einer schweren Erkrankung zumindest bessere Überlebenschancen bzw. eine etwas höhere Lebenserwartung, wenn man Geld zur Verfügung hat. Das Risiko, zu erkranken, dürfte zwar immer noch gleich hoch sein, aber immerhin stünden einem auch Therapiemöglichkeiten offen, die die Krankenkasse gar nicht bezahlt. Also wenn ich schwer krank würde oder einen Unfall hätte, wäre ich ungern von der Gnade meiner Krankenkasse abhängig, wenn es darum geht, welche Behandlungsmöglichkeiten ich hätte. Und selbst bei einer tödlichen Erkrankung könnte ich mir ein Zimmer in einem guten Pflegeheim leisten und müsste nicht in einem Mehrbettzimmer eines öffentlichen Krankenhauses sterben. Selbst das ist meiner Meinung nach schon etwas wert.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^