Aufgebitscht im Fummelbunker

So soll laut Pons neuem Wörterbuch der Jugendsprache sich die Jugend unterhalten. Hier heißt es übersetzt so viel wie „aufgebrezelt in der Disco sein“. Weitere Kostproben gefällig? Entenparka steht für Gänsehaut, Herrenhandtasche statt ein Sechser-Pack-Bier und Blümchenkiller nennt man die Vegetarier. Ja, und das Krampfadergeschwader sollte wohl die älteren Leser des Wörterbuches ansprechen.

Mal ganz ehrlich, unterhält sich so wirklich die Jugend? Ich kann das einfach nicht glauben. Sicherlich hat sich auch schon bis zu mir herumgesprochen dass „geil“ und „cool“ megaout sind, aber im Sprachgebrauch habe ich diese Wörter immer noch. Vielleicht sollte ich da lieber noch einmal meine Amüsiermatratze fragen was sie von dieser neuen Sprachvielfalt hält.

Ich denke nicht, dass der Pons der Jungendsprache den Anspruch eines reinen Wörterbuches erhebt. Eher gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um ein Comedy Buch, ähnlich Deutsch - Frau / Frau - Deutsch von Langenscheidt, handelt.

Ich kenne zum Beispiel das Wort Erpelpelle für Gänsehaut. Das sind lustige Worte, die in Cliquen oder manchmal auch Regional abhängig entstehen und für Außenstehende, welche bei der Entstehung solcher Wortkreationen nicht dabei waren, sehr belustigend wirken. Dies macht sich Pons zu nutze un nennt es Jugendsprache.

Fazit:
Ich denke nicht, dass es wirklich viele Jugendliche gibt, die genau diese Worte verwenden, wie sie im Pons der Jugendsprache stehen. Jedoch gehe ich davon aus, dass diese Worte bei einzelnen Gruppen oder in einzelnen Regionen tatsächlich mal verwendet worden sind oder werden.

Ich finde ja die Blümchenkiller recht lustig. Aber ich würde es nicht als allgemeingültige Jugendsprache bezeichnen. Denn ich habe schon in meiner Jugendzeit erlebt, das es da regionale Unterschiede gibt. Was also bei uns total viel gebrauchte Schlagwörter waren, kannte man in anderen Gegenden überhaupt nicht.

Daher würde ich dieses Wörterbuch eher als Sammlung ansehen. Denn man wird sicherlich aus allen Regionen etwas beigetragen haben, um die Seiten zu füllen. Und was für die Zielgruppe eben die Ü30-Party ist, ist dann für die Jüngeren eben die Gammelfleischparty.

Was bitte ist eine Amüsiermatratze? Doch nicht etwa die jugendliche Geliebte für den gefrusteten Mittfünfziger mit grauen Schläfen?

Naja, Jugendsprache oder das, was die Medien als solche Bezeichnen, war ja schon öfter ein Aufreger. Das "aufbitchen" kann ich mir durchaus vorstellen, dass das tatsächlich verwendet wird oder zumindest wurde. Das Wort Bitch hat ja seit einiger Zeit in Szenesprachen Hochkonjunktur gehabt. Jedes pubertierende Mädchen, das nicht bei drei auf dem Baum ist fällt ja heute schon unter diese Bezeichnung. Zu meiner Jugendzeit hat man das sogar in einem konservativen Bundesland weitaus liberaler gehandhabt.

Die Szenesprache hat eigentlich bei den Jugendlichen die Aufgabe, sich von den anderen Sprechern abzugrenzen und nicht unbedingt von jedem verstanden zu werden. Wenn dann so ein Nachschlagewerk die Begriffe übersetzt veröffentlicht, dann haben solche Begriffe eigentlich schon ihre Daseinsberechtigung verloren. Ich würde als längst Erwachsener solche Begriffe auch nicht übernehmen wollen, da so etwas immer sehr peinlich bei Jugendlichen wirkt. Von daher wird es sich auch hier um kurzlebige Sprachtrends handeln, die mal eben unsere Sprache bereichern und bald wieder verschwunden sein werden.

Ich denke auch, dass das eher zur Belustigung dient. Oder zumindest hoffe ich das wirklich inständig. Die meisten Wörter hat man sich sicherlich aus lauter Langweile ausgedacht und hin und wieder wird man sie wohl dann mal sagen. Wobei ich sagen muss, dass ich davon noch keines auf offener Straße gehört habe. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass sich jemand ausschließlich so unterhält. Allerdings komme ich nun auch nicht aus einem Stadtteil, wo man da vielleicht mit rechnen muss.

Ich schätze, das das kommt irgendwo auch auf soziale Schicht und Bildung an. Unter Gymnasiasten wirst du diese Ausdrücke wohl kaum zu hören bekommen, auch sonst dürfte das eher ungewöhnlich sein und nicht zum Wortschatz des durchschnittlichen Jugendlichen gehören.. ''Normale'' Jugendsprache ist das also definitiv nicht, sondern eher etwas, was ich als Ausnahmefall bewerten würde. In den unteren Bildungskreisen dürften Wörter wie ''aufbitchen'' aber gar nicht so selten sein, auch wenn sie hier in diesem Fall wohl eher zur Belustigung dienen sollen, kann das durchaus auch in einigen Kreisen Realität sein, was natürlich schon irgendwo ziemlich arm ist.

Also ich bin ja noch nicht so richtig im großen Erwachsenenalter angesiedelt und habe auch etliche Cousins und Cousinen in der kompletten Altersspanne von 13 bis 20. Ich kenne die Sprachgewohnheiten von ihnen und finde sie nicht sonderlich anders, als auch in meinen Freundeskreisen, natürlich weniger gebildet, aber von den Umschreibungen und Spaßbegriffen ist wenig anders.

Als ich zum ersten Mal das von dir angesprochene Buch in der Hand hat, ich glaube es war eine Leseprobe, musste ich anfangs schmunzeln, relativ schnell war es mir aber einfach zu blöd. Niemand benutzt diese Wörter und wenn doch, dann gehören diese Jugendlichen sicher nicht zu denen, die sich mit anderen treffen "cool" sind. Ich hoffe für Pons, dass es eher ein lustig gemeintes Buch sein soll, allerdings finde ich es nicht sehr amüsant, weil die Begriffe dermaßen unlustig und schlecht sind, dass man nicht einmal müde darüber lächeln kann. Natürlich finden sie ab und zu auch ein treffendes Synonym, aber der Großteil ist unlustig zusammengesponnener Müll.

Ich schätze, das das kommt irgendwo auch auf soziale Schicht und Bildung an. Unter Gymnasiasten wirst du diese Ausdrücke wohl kaum zu hören bekommen, auch sonst dürfte das eher ungewöhnlich sein und nicht zum Wortschatz des durchschnittlichen Jugendlichen gehören.. ''Normale'' Jugendsprache ist das also definitiv nicht, sondern eher etwas, was ich als Ausnahmefall bewerten würde. In den unteren Bildungskreisen dürften Wörter wie ''aufbitchen'' aber gar nicht so selten sein, auch wenn sie hier in diesem Fall wohl eher zur Belustigung dienen sollen, kann das durchaus auch in einigen Kreisen Realität sein, was natürlich schon irgendwo ziemlich arm ist.

Schmarn, sowohl auf dem Gymnasium, welches ich besucht habe, wird so oder so ähnlich geredet, auch auf dem katholischen Privatgymnasium, an welchem ich im Sommer mein Schulpraktikum absolviert habe, und an der Uni reden die Mathematiker, die Chemiker und die Informatiker und die Physiker auch noch so. Nur die Germanisten, die machen das wohl nicht. Mit dem Rest habe ich ja nicht viel zu tun. Und wenn es auch nur so ist, dass man sich über jemanden anderes oder eine andere soziale Schicht lustig machen will.

Man redet natürlich nicht ausschließlich so, sondern lässt hin und wieder mal ein Slang-Wort einfließen. Jeder kennt die Ganterpickel oder kennt die Ischenkästen. Dann hat eben Kai gestern die Julia entkorkt und Eva schwimmt in Erdbeersaft. Das versteht an der Uni so gut wie jeder und auch an einem Gymnasium wird der Großteil wissen, was damit gemeint ist.

Ich finde es auch nicht tragisch, denn für gewöhnlich schaffen Jugendliche es, zwischen den verschiedenen Situationen des Alltags zu differenzieren und ihr Sprachniveau dementsprechend anzupassen. Dabei gibt es selbstverständlich auch Ausnahmen, aber die große Masse der Jugendlichen kann und macht das auch. Und wenn sie unter sich in solchen Sprachformen kommunizieren, dann ist mir das auch recht. Wir machen es an der Uni ja auch nicht viel anders. Und wenn in der Schule mal das Sprachniveau in einem Beitrag sinkt, so reicht schon der Spruch "So unterlasse er diese Gossensprache!", um den Schüler wieder zur Vernunft zu bringen. Zumindest hat das bei mir in vier von vier Fällen geklappt.

Ich schätze, das das kommt irgendwo auch auf soziale Schicht und Bildung an. Unter Gymnasiasten wirst du diese Ausdrücke wohl kaum zu hören bekommen, auch sonst dürfte das eher ungewöhnlich sein und nicht zum Wortschatz des durchschnittlichen Jugendlichen gehören.. ''Normale'' Jugendsprache ist das also definitiv nicht, sondern eher etwas, was ich als Ausnahmefall bewerten würde. In den unteren Bildungskreisen dürften Wörter wie ''aufbitchen'' aber gar nicht so selten sein, auch wenn sie hier in diesem Fall wohl eher zur Belustigung dienen sollen, kann das durchaus auch in einigen Kreisen Realität sein, was natürlich schon irgendwo ziemlich arm ist.

Und wieder argumentierst du darauf, dass man eine solche Sprache wohl nur in den unteren Bildungsschichten findest ohne wirklich selbst einmal damit Kontakt gehabt zu haben oder zu wissen wie es dort wirklich zugeht. Dabei bedienst du dich immer aus der Klischeekiste, dass alle Menschen die kein Gymnasium besuchen/besucht haben zu dieser von dir genannten Unterschicht gehören und deswegen Automatisch diese Sprache annehmen. Aber genau das ist so nicht richtig, diese Begriffe oder auch solche Jugendsprache habe ich auch bei Gymnasiasten erlebt wie mein Vorposter davon schreibt und eben nicht Jugendliche die eine andere Schulform besuchen. Würdest du mich nun fragen wo ich diese Begriffe häufiger gehört habe, dann würdest du es mir eh nicht glauben wenn man so etwas meistens im Bus gehört hat der mit Gymnasiasten gefüllt war. Sicherlich mag es auch einige geben wie du sie dir vorstellst und immer wieder beschreibst, aber das ist noch lange nicht die Regel und viele Jugendliche wirken auf den ersten Blick zwar assozial sind aber ganz anders und haben teilweise bessere Umgangsformen als manch verwöhnter Gymnasiast.

Diese Sprache ist nicht erst seit gestern aufgekommen, und einige Begriffe wurden vor 10 Jahren und mehr schon immer wieder genannt. So sind die Blümchenkiller schon länger unterwegs, und ganz ehrlich gesagt finde ich dieses Wort auch ganz lustig da es in dem Sinne auch ein Vegetarier beschreibt dabei aber nicht Abwertend gemeint ist. Anders sieht es wiederum bei dem Begriff Bitch aus das Übersetzt eine Beleidigung ist. So etwas dann zu verwenden und andere damit zu bezeichnen nur weil es "cool" und "in" ist, soweit würde ich nicht gehen und so würde ich auch keinesfalls mit mir sprechen lassen. Wie gesagt, die meisten Mitmenschen haben doch auch einen normalen Wortschatz und wenn man diese dann einmal darauf hinweist man möge doch bitte Deutsch reden dann kommen vernünftige Leute dem auch nach. Wer dem nicht nachkommt, mit dem muss ich mich selbst ja nicht weiter abgeben. Mir kommt es auch so vor, als wenn sich die "kindische" Jugendsprache immer mehr zurück Entwickelt und man doch vermehrt versucht andere Begriffe in seine Sprache einfließen zu lassen. So habe ich erst letzte Woche von mehreren Jugendlichen permanent das Wort "trivial" vernommen die vom Aussehen eher Ghettokids hätten sein können auf die Crispins Klischeedenken zutrifft. Vom Bildungsstand waren diese jedoch "nur" von der Hauptschule...

Ich bin zwar nicht mehr jugendlich vom Alter her, aber ich sehe meist noch jugendlich aus, und ich kenne viele Leute, die nicht so gerne wirklich erwachsen werden wollen. Ich könnte das an sich noch weiter ausführen, aber das wäre dann ziemlich kompliziert, daher gehe ich einfach mal auf die Begriffe ein, die Du hier so genannt hast.

Fummelbunker und aufgebitscht habe ich schon gehört, aber eher als Begriffe auf Internetseiten, die dann auch irgendwie mit der Zeit gehen wollten, oder aber eher satirisch klingen wollten. Das Wort "bitch" ist ja aber mittlerweile ziemlich gängig bei Jugendlichen, würde ich sagen. Aber verstehen kann man deine Überschrift doch absolut, oder etwas nicht?

Entenparka habe ich ebenso wenig wie Blümchenkiller jemals gehört, Krampfaderngeschwader ist mir auch nur wieder aus der Presse bekannt. Das Wort Herrenhandtasche ist mir jedoch schon ein Begriff, als Ersatz für das Six-Pack. Ich glaube sogar, dass Astra Bier damit mal Werbung gemacht hat?

Aber ich denke ebenso, dass man sich nun nicht unbedingt vorstellen muss, dass jemand herum läuft und alle diese Wörter in einem Satz unterbringt und damit ernsthaft etwas zu jemand anderem sagt. Vielleicht mag es solche Exemplare geben, aber die Norm ist das wohl eher nicht. Das Jugendliche so manchen Begriff aber mal verwenden, um aufzufallen oder besonders witzig zu sein oder satirisch, dass ist für mich durchaus eher denkbar.