Muskulatur aufbauen - anstrengen bis alles zittert
Ich bekomme seit ca. 2 Wochen Krankengymnastik, da ich seit einem längeren Krankenhausaufenthalt sehr stark abgebaut habe. Vor allen Dingen ist meine Muskulatur in den Beinen, Po und Rücken stark zurück gegangen und alles zittert schon nach kurzer Anstrengung.
Meine Physiotherapeutin macht nun mit mir Übungen und ich muss die Übungen immer so lange machen, bis die Muskulatur sehr zittert bzw. bis ich wirklich merke, wie der Muskel angestrengt wird. Das kann sogar auch schon mal ziemlich weh tun. Sie sagt, das sei nötig, denn nur dann wird der Muskel angeregt. Wenn man nur Übungen macht, die aber kaum spürbar sind, würde das nicht so viel bringen.
Ich habe irgendwann mal gelernt, dass man den Muskel nur so weit anstrengen soll, dass es eben keine Schmerzen bereitet, da man sich sonst ja auch etwas zerren kann. Gerade Schmerzen in der Muskulatur können ja auch für leichte Muskelzerrungen stehen, die nicht so gesund sind. Wisst ihr, ob es korrekt ist, wenn man Übungen wirklich bis zur Belastungsgrenze macht? Bringt es mehr, wenn ich Schmerzen habe, als wenn ich keine habe während der Übungen? Muss der Muskel immer so stark belastet werden, dass alles zittert, um ihn wieder aufzubauen?
Also die Muskulatur muss ja erstmal wieder richtig aufgebaut werden. Um das zu erreichen, ist schon ein intensiveres Training notwendig. Allerdings sollte eine Schmerzgrenze nicht überschritten werden. Ich denke, dass du in der Krankengymnastik bei solchen Übungen einfach dehnbarer werden sollst und somit auch belastbarer gegen Überdehnungen im Alltag. Die Muskulatur wird natürlich gestärkt, aber ich glaube kaum, dass ausgebildete Physiotherapeuten dir schaden wollen.
Der Aufbau der Muskulatur ereignet sich sowieso relativ langsam, wenn du allgemein wenig für deine Muskulatur machst. Durch langsamere Übungen, die nicht ganz so weit gehen, wird das ganze angenehmer, jedoch will sie dich wahrscheinlich, wie gesagt, dehnbarer machen und damit auch widerstandsfähiger. Muskel-Zerrungen bekommst du nur durch starke Überanstrengung des Muskels. Mit vernünftigem Warm-Up und langsamen Übungen wird dir also höchstwahrscheinlich nichts passieren.
weezy15 hat geschrieben:Ich denke, dass du in der Krankengymnastik bei solchen Übungen einfach dehnbarer werden sollst und somit auch belastbarer gegen Überdehnungen im Alltag. Die Muskulatur wird natürlich gestärkt, aber ich glaube kaum, dass ausgebildete Physiotherapeuten dir schaden wollen.
Dehnbarer? Muskeln werden bei Anstrengung nicht gedehnt, sondern kontrahiert, sie ziehen sich zusammen - mit Dehnbarkeit hat es also nichts zu tun. Zum zweiten Satz muss ich leider sagen, dass es nicht viele gute Physiotherapeuten gibt, erschreckend seltene Raritäten sind wirklich großartige und leider der Normalfall mit schätzungsweise 7 aus 10 sind halbherzige, nicht besonders gute Physiotherapeuten. Insofern kann man nicht sagen, dass die Übungen ok sind, nur weil der Therapeut sie als solche befunden hat.
Nun aber zu dir, Vampirin. Es gibt beim Muskelaufbau eine leichte Regel: Wenn der Muskel verkrampft, ist es zuviel. Er muss bei den Übungen also zittern, das ist wirklich ganz normal und eher gut. Du musst jedoch aufpassen, dass kein Krampofgefühl aufkommt, also, dass der Muskel plötzlich fest wird, zieht und es weh tut. Ich denke mal du kennst dieses Gefühl und kannst es einschätzen. Wenn das kommt musst du die Übungen kürzer durchführen und bescheid sagen, dass die Bauchmuskulatur langsam anfängt zu verkrampfen. Dieser Krampf kann zwei Ursachen haben. Die erste ist, dass dem Muskel die Energie fehlt, die andere, dass die Intensität zu hoch ist und der Muskel mit der Bereitstellung nicht mehr hinterherkommt. Daher gilt bei dem Erscheinungsbild Krampf, dass die Übung sofort abgebrochen und eine kurze, lohnende Pause eingelegt wird.
Versuch also bei deinem nächsten physiotherapeutisch angeleiteten Training darauf zu achten, ob der Muskel "nur" zittert oder sich irgendwann krampfhaft zusammenzieht. Passiert das, sagst du das genauso: "Meine Muskulatur verkrampft, ich brauche eine Pause". Der Therapeut wird das richtig einordnen können und dir eine Pause gönnen, bevor er dann (hoffentlich) eine andere Übung anleitet.
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