Ab wann kann eine Schwangerschaft festgestellt werden?

vom 09.11.2011, 12:38 Uhr

A äußerte kürzlich, dass sie in der zweiten Woche schwanger wäre und sie dürfte nun nicht mehr schwer heben und hatte sich wohl beim Arbeitgeber arbeitsunfähig gemeldet, mit einem entsprechendem Attest. Als ich davon hörte, zog ich nur die Augenbrauen hoch und wollte/ konnte es im Grunde nicht glauben, dass bereits eine Schwangerschaft in der zweiten Woche feststellbar ist.

Ich weiß nun nicht, ob sich A bereits gynäkologisch hat untersuchen lassen oder ob A einen Schwangerschaftstest gemacht hat beziehungsweise, ob A einfach nur keine Periode bekommen hat. Aber ist denn eine Schwangerschaft wirklich schon von Anfang an beziehungsweise eben in der zweiten Woche nachweisbar? Gibt es da spezielle Frühtests oder sind die heutigen Schwangerschaftstest schon sehr zuverlässig? Wann kann man frühestens einen Test machen, der dann auch wirklich zuverlässig ist?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mit diesen Frühtests kenne ich mich nicht aus. Aber die Aussage man wäre in der "zweiten Woche" schwanger ist ja schon sehr konkret. Meiner Meinung nach kann man es definitiv erst nach ausbleiben der Periode feststellen. Würde man die Periode regelmäßig bekommen,dann würde man mit dem "ausbleiben" tatsächlich in der zweiten Woche schwanger sein, rein rechnerisch.

Als ich schwanger war, bin ich einige Tage nach ausbleiben der Periode zum Arzt und war in der dritten Woche schwanger. Da war wirklich nicht viel zu sehen. Eigentlich ist da nur eine Fruchthülle zu sehen, mehr noch nicht. Den Mutterpass habe ich dann erst in der 9. Woche bekommen, das war dann auch ein kleiner Körper sichtbar. Mit der Vorlage des Mutterpasses habe ich es auch erst meinem Arbeitgeber mitgeteilt.

Ich denke also, das die Person in deiner Frage sofort mit ausbleiben der Periode zum Arzt gegangen ist und deshalb konkret sagen kann, in der 2. Woche zu sein.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In der zweiten Woche weiß man es noch nicht. Das wäre nämlich sofort am Eisprung. So wird es nämlich gerechnet. Die Schwangerschaftswochen beginnen am ersten Tag der letzten Regel. Darum ist man ja auch 40 Wochen schwanger. Die ersten 2 Wochen ist man noch gar nichts und dennoch werden diese mitgezählt. Wenn du zum Arzt gehst, wenn du gerade den Tag hast, an dem deine Regel ausgeblieben ist, dann bist du in der 4. Woche schwanger, obwohl der Eisprung erst vor 2 Wochen war und du eigentlich erst in der 2. Woche schwanger bist.

Es ist eine Rechnung, die viele einfach hinnehmen und sich keine Gedanken machen. Aber da die Rechnung einfach ist, wenn man vom ersten Tag der letzten Regel rechnet, ist es auch einfacher den Geburtstermin auszurechnen, weil man eben nie weiß, wann der Zeugungszeitpunkt genau stattgefunden hat. Es ist dann in der Regel ca. 14 Tage nach der letzten Regel, wenn man das Kind empfangen haben kann. Und genau deswegen ist man kurz vor der Entbindung ja auch im 10. Monat obwohl man eigentlich ja nur ca. 9 Monate schwanger ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Also ich kenne das nicht so, das ab dem ersten Tag der letzen Periode die Schwangerschaft mitgerechnet wird. Am ersten Tag der Periode orientiert man sich nur. Denn ab diesem Tag kann man ungefähr aurechnen, wann die Befruchtung war. Der Eisprung ist ja um den 10-12 Tag nach dem ersten Tag der Periode. Und bevor das Ei nicht befruchtet ist, kann man auch nicht davon ausgehen schwanger zu sein. Die nächste Periode würde dann etwa nach weiteren 13-14 Tagen einsetzen. Wurde das Ei jedoch befruchtet ist man zu diesem Zeitpunkt ungefähr seit 2 Wochen schwanger. Nämlich seit dem Tage der Befruchtung und nicht früher.

Ich schrieb ja schon, dass ich damals in der 3. Woche wusste, dass ich schwanger bin und ich bin nicht sofort mit dem Ausbleiben der Periode zu einem Arzt gegangen, sondern erst einige Tage später. Insgesamt war ich 42 Wochen lang schwanger. Vom ersten Tage meiner letzten Periode an gerechnet.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also dass die Person in der zweiten Woche schwanger ist und deshalb nicht schwer heben darf, halte ich persönlich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Man rechnet nämlich nicht am dem Tag des Eisprungs, sondern dem Tag der letzten Periode, wie hier auch schon mehrfach geschrieben wurde. Wäre man da in der zweiten Wochen schwanger, könnte man das gar nicht feststellen. Das wäre nämlich die Zeit des Eisprungs und man kann die Schwangerschaft frühestens ab dem Ausbleiben der Periode feststellen und nicht direkt nach der Befruchtung. Das Ei wandert dann ja und muss sich auch erst mal in der Gebärmutter einnisten.

Ich hatte damals auch sofort nach der Befruchtung das Gefühl, schwanger zu sein. Manche haben bei der Einnistung ja ein leichtes Ziehen - dieses habe ich ebenfalls gespürt. Dann blieb meine Periode aus und ich habe dann auch direkt am nächsten Tag einen Test gemacht. Einen Tag später war ich dann beim Frauenarzt und dieser meinte dann, dass ich in der 5. Woche schwanger wäre, weil man eben ab dem Tag der letzten Periode rechnet. Dieser Tag wird dann ja auch in den Mutterpass eingetragen, ebenso wie den wahrscheinlichen Geburtstermin. Insofern kann man in der zweiten Schwangerschaftswoche noch gar nicht wissen, dass man schwanger ist. Bei mir sah man damals auch nur die Fruchthülle, und da war ich in der 5. Schwangerschaftswoche. Das man nach dem Tag der eventuellen Befruchtung rechnet, habe ich noch nie gehört, da man das ja gar nicht genau festlegen kann!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Es gibt zwei unterschiedliche Rechensysteme wenn es um die Schwangerschaftswoche geht. Ärzte rechnen in der Regel so, wie es Diamante erklärt hat. Also es wird ab der letzten Regelblutung gerechnet. So ist man mehr oder weniger schon in Woche zwei, wenn man gerade erst Sex hat. :wink: Nach dieser Rechenmethode kann man natürlich nicht wirklich wissen, ob man nun schwanger ist oder nicht.

Es gibt aber auch einige, die die Schwangerschaftswochen erst ab der Empfängnis rechnen. Da fängt die Rechnung im Vergleich zu dem Rechensystem der Ärzte also knappe zwei Wochen später erst an. Wenn man mit dieser Woche sagt, dass man zwei Wochen lang schwanger ist, dann ist man also gerade beim Zeitpunkt, wo eigentlich eine Regelblutung zu erwarten ist.

Beim Ausbleiben der Regel ist man also beim normalen Rechensystem nach den Ärzten bereits in der vierten Woche schwanger und nach dem anderen eher unüblichen Rechensystem wäre man eben in etwa in der zweiten Woche schwanger. Allerdings kann man die Rechensysteme drehen und wenden wie man möchte, weil ich bezweifle, dass es einen Arzt gibt, der sie bereits beim Ausbleiben der Regelblutung frühzeitig von der Arbeit freistellen wird.

Meine Schwester hatte schon mehrere Komplikationen und Fehlgeburte. Derzeit ist sie auch wieder schwanger und ihre Schwangerschaft gilt als Hochrisiko. Sie ist derzeit in etwa in der 10. Woche und hat dennoch keine Freistellung bekommen. Sie hat sich nun auch nicht extrem darum bemüht, weil sie eigentlich auch weiterhin arbeiten möchte, aber dennoch wäre es wie gesagt nicht so einfach gewesen.

So gesehen, kann es also nach der unüblichen Rechenmethode durchaus sein, dass deine Bekannte bereits einen positiven Schwangerschaftstest in Händen hält. Selbst so Eigentests aus der Apotheke kann man bereits einige Tage vor dem Ausbleiben der Regel verwenden. Aber dass sie deswegen kann man sich so früh beim Arbeitgeber noch nicht als arbeitsunfähig melden.

Ich selber habe ebenfalls einen Frühtest gemacht. Das erste Mal habe ich glaube ich vier oder fünf Tage vor dem Ausbleiben der Regel getestet und da zeigte selbst der Frühtest aus der Apotheke noch kein positives Ergebnis. Erst einen Tag später, also drei bis vier Tage vor dem Ausbleiben der Regel hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest mit einem hauchdünnen Strichlein in den Händen.

Zuverlässig sind solche Frühtests in der Regel schon. Wenn er also anzeigt, dass man schwanger ist, dann stimmt das in der Regel schon. Das Risiko eines falschen Ergebnisses ist in der Regel im Beipackzettel nachzulesen. Das Problem ist jedoch, dass es sehr viele Schwangerschaften gibt, die gar nicht bemerkt werden. Das heißt, dass es eben durchaus sein kann, dass es zu einer Befruchtung gekommen ist, aber die Schwangerschaft ist eben bereits zwei Wochen später durch eine Regelblutung beendet. So kann man unter Umständen nicht einmal großartig mitbekommen, dass man kurz "schwanger" war.

Deswegen macht es eigentlich mehr Sinn, erst nach dem Ausbleiben der Schwangerschaft zu testen. Da kann dann zwar natürlich weiterhin sehr viel passieren, aber da kann man es dann zumindest ein wenig mehr davon ausgehen. Alles in allem übertreibt deine Bekannte also wohl ein wenig. Aber so reagieren wohl sicher mehrere, wenn sie gerade erfahren, dass sie schwanger sind. :wink:

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn sie eine Risikoschwangere ist, dann sicherlich. Dazu müsste man dann aber mehr zur Vorgeschichte wissen. Wenn die Gute nämlich schon ein paar Abgänge hatte, dann kann es durchaus sein, dass sie auch in diesem Stadium nicht schwer heben darf um einen Abbruch nicht zu gefährden. Und als Frau sollte man wohl wissen, dass es in den ersten Wochen ohnehin am kritischsten ist. Die meisten Frauen halten es dann ja lieber so, dass sie niemanden in so einem frühem Stadium etwas sagen, falls es zum Abbruch kommt. Wenn man nun aber eben nicht schwer heben will, braucht man unter Umständen und je nach Arbeit eben ein Attest.

Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber, dass sie das Schwangerschaftshormon HCG schon so um den 10. Tag herum im Blut nachweisen lässt. Wenn das Labor flott ist, dann hat man die Untersuchungsergebnisse noch am selben Tag und kann das also feststellen. Da dürfte man dann aber noch nicht wissen, dass man genau den zehnten Tag lang schwanger ist, sondern nur das man schwanger ist. Theoretisch kann man also durchaus in der zweiten Woche bereits wissen, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Mit Sicherheit sagen wann der Zeitpunkt der Zeugung war kann man -soweit ich mich entsinne- aber erst ein bisschen später.

Nehmen wir mal an, dass dafür nur ein einziger Zeitpunkt in Frage kommt und dann eine Schwangerschaft vorliegt, dann weiß man es selber ja nun auch genau und kann sich selber ausrechnen, wie weit man ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:In der zweiten Woche weiß man es noch nicht. Das wäre nämlich sofort am Eisprung. So wird es nämlich gerechnet. Die Schwangerschaftswochen beginnen am ersten Tag der letzten Regel. Darum ist man ja auch 40 Wochen schwanger.

Das ist die neuste Art da ganze zu berechnen, die alten Systeme basieren jedoch darauf, dass der Tag ab der vermuteten Einnistung genommen wird als Grundlage für die Rechnung. Deswegen ist man nach dem alten Rechnungen "nur" 38 Wochen schwanger in den neuen allerdings 40. Wochen.

Trotzdem lässt sich eine Schwangerschaft bereits in dieser Zeit feststellen, auch wenn man noch nicht viel erkennen kann. Es gibt bereits Schwangerschaftstests die ab dem 10. Tag reagieren. Dabei kommt es immer auf das Produkt selbst an, ab welchem Hormonwert es auf schwanger springt und auch auf die Frau an sich selbst. Bei einigen ist es bereits nach dem 10. Tag zu erkennen und bei der anderen dauert es zwei Wochen länger bis der Schelltest reagiert. Bei einem Frauenarzt kann man das ganze bereits ab dem 10.-14. Tag per Blutuntersuchung und/oder Ultraschall nachweisen.

Deswegen würde mich eine solche Aussage, dass jemand in der 2. Woche ist auch nicht verwundern. Gerade wenn eine Frau förmlich darauf wartet ein Kind zu bekommen, dann wird der Schnelltest wohl bereits sehr früh nach dem ausbleiben der Periode gemacht als bei ungeplanten Kindern. Zumindest kenne ich keine Frau in meinem Bekanntenkreis die direkt ab dem 1. Tag nach dem Ausbleiben der Regel einen Schwangerschaftstest machen sondern diese warten auch immer erst 2-3 Wochen damit.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Das habe ich mir auch schon gedacht. Das hört sich sehr nach eine geplanten Schwangerschaft an. Wenn eine Frau ganz dringend wartet, dann geht sie auch deutlich früher zu einem Arzt um die Diagnose zu bekommen.

Allerdings glaube ich nicht, dass sich dauerhaft eine Freistellung per Attest durchsetzen lässt. Ich denke, wenn die "unsichere" Phase vorbei ist und der Fötus nicht mehr "abgehen" kann, dürfte für eine längere Freistellung keine Gewährleistung mehr vorliegen.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Friedmann hat geschrieben:Allerdings glaube ich nicht, dass sich dauerhaft eine Freistellung per Attest durchsetzen lässt. Ich denke, wenn die "unsichere" Phase vorbei ist und der Fötus nicht mehr "abgehen" kann, dürfte für eine längere Freistellung keine Gewährleistung mehr vorliegen.

Ich denke das kommt auf den Job darauf an, denn es gibt immer noch Berufe bei denen man ab dem ersten Tag der Schwangerschaft ein Beschäftigungsverbot bekommt. Bei Jobs mit schwerer körperlicher Belastung wäre das der Fall oder auch im medizinischen Bereich aufgrund der Infektionsgefahr. Steph hatte ja schon einige male geschrieben, dass sie selbst Zeitungen austrägt da das doch auch eine schwere Last zu tragen ist kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Frauenarzt ein Attest auch darauf weiter begründen könnte. Liegt eine Risikoschwangerschaft vor, oder ist die Schwangere schon mit mehreren Fehlgeburten vorbelastet, dann würde es auch wenig Sinn machen für nur die drei Monate die Arbeitsunfähigkeit zu attestieren da hinterher immer noch etwas passieren kann. In solchen besonderen Fällen kann es durchaus sein, dass eine Mitarbeiterin über die komplette Schwangerschaft als Arbeitsunfähig attestiert wird.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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