HSU Arbeit - Rechtschreibung auch bewertbar?
Mein Sohn schrieb vor den Ferien eine Arbeit in HSU (Heimat und Sachkunde). Er lernte wirklich sehr viel und als ich ihn abfragte, wusste er wirklich alles, als ob er es auswendig gelernt hätte. Ich hatte gut Hoffnung auf eine 2 oder 3 als Note, jedoch nun nach den Ferien kam er Heim mit der HSU Arbeit und bekam eine 5.
Er hatte zu jeder Frage die richtige Antwort, jedoch bei Wörtern wie: Spitzahorn und Nasenzupfer fehlte jeweils ein Buchstabe im Wort. Er vergaß auch bei einigen Worten wie "liegen" das e, Picknick das c, Knolle ein l, spitzer das t, Pilzführer das h usw.
Man konnte sozusagen erkennen, was es heißen sollte. Auch bei manchen Worten vergaß er den "i" Punkt, sodass er bei der einen Frage ihm 0 Punkte gab, anstatt wenigstens einen halben. Mein Sohn war total traurig und ist sehr niedergeschlagen, denn er hatte so sehr gelernt. Er hat seit dem totale Angst vor Arbeiten, sie zu verhauen sagte er mir.
Ist die Rechtschreibung bei einer HSU Arbeit auch bewertbar? Ich finde, man hätte wenigstens halbe Punkte geben können. Das sind von meinem Sohn Leichtsinnsfehler gewesen in der Rechtschreibung, denn sonst beherrscht er sie perfekt, denn in Deutsch ist er sehr gut. Er ist nun in der 3. Klasse und ich finde, das man anfangs vielleicht noch etwas drüber hinweg sehen könnte und daher wenigstens punktuell halbe Punkte geben könnte.
Ich finde, da kann bei einem Schüler der 3. Klasse nicht nur drüber hinwegsehen, sondern man muss! Sonst vergrault der Lehrer doch alle Schüler! Der Lehrer gibt ihnen nur zu verstehen: "Es ist völlig egal, was ihr wisst; wenn ihr nicht makellos schreiben könnt, dann bekommt ihr schlechte Noten." So erzieht man sich den perfekten Schulverweigerer.
Ich kenn es von unserem Gymnasium so, dass es erst in der Oberstufe die Vorschrift gab, dass wenn eine Arbeit egal aus welchem Fach von der Rechtschreibung her so schlecht war, dass es für die Rechtschreibung nur eine 5 gegeben hätte, es dann insgesamt nur eine 5 sein durfte. Für einen Oberstufenschüler finde ich das in Ordnung, denn der sollte es inzwischen wissen und ich finde es auch in Ordnung, wenn man sein Abitur nur bekommt, wenn man auch Rechtschreibung einigermaßen beherrscht. Aber das kann man von einem Drittklässler doch nicht erwarten!
Ich würde in dem Fall versuchen, mich für meinen Sohn einzusetzen. Ich würde damit zum Klassenlehrer und eventuell zum Direktor gehen, damit er den HSU-Lehrer anweist, andere Benotungsrichtlinien aufzustellen. Ich würde es vielleicht auch zum Thema eines Elternabends machen, denn es dürften ja auch noch andere Schüler von diesem Problem betroffen sein. Und Dein Sohn wird sehen, dass Du hinter ihm stehst und er doch alles richtig gemacht und gut gelernt hat - auch, wenn er an seiner Rechtschreibung noch feilen muss.
In solchen Arbeiten wurde bei meinen Kindern schon auch die Rechtschreibung bewertet. Wie sollen denn die Kinder sonst lernen, dass sie in einer Deutscharbeit auf die Rechtschreibung achten sollen, aber in Sachkunde das alles egal ist. Bei so vielen Fehlern, wie du sie als Beispiel genannt hast, finde ich schon richtig, dass die Kinder auch fühlen, dass sie da nicht fahrlässig einfach Fehler machen können. Gerade im dritten Schuljahr, wo es die Notengebung gibt und die Kinder auch lernen, dass man auf Fehler achten muss.
Die Frage ist ja hier bloß, welchen Einfluss die Rechtschreibung haben darf oder soll. Hier sehe ich es jedenfalls als völlig überzogen und falsch an, auf Grund der Rechtschreibung eine sonst richtige Lösung mit 0 Punkten zu bewerten. Außerdem ist dann die Frage des Maßstabs ungeklärt bzw. kann es eigentlich zu keiner "gerechten" Bewertung über die Klasse kommen. Oder will hier der Lehrer ernsthaft bei der Lösung "Knolle" die Variationen "knolle" und "Knole" gleichermaßen mit 0 Punkten bewerten? Wie ist die Lösung "di Knolle" zu sehen? Ebenfalls 0 Punkte?
Eigentlich sind Eltern die für die Kinder um jeden Punkt in Klassenarbeiten "kämpfen" eher als "schwierig" zu sehen. Aber hier würde ich schon wenigstens einen Brief an den Lehrer verfassen und die eigenen Bedenken gegen ein solches (fragwürdiges) Bewertungsschema äußern. Es ist - wie gesagt - nicht verkehrt, wenn in so einem Fall jeweils die volle Punktzahl verweigert wird. Aber es kann nicht sein, dass die gesamte Arbeit von der Rechtschreibung abhängen darf. Damit würde man Schüler mit Schwierigkeiten in der Rechtschreibung auch in anderen Fächern abstrafen, in denen sie eigentlich gern und gut mitarbeiten würden.
Tut mir leid, Diamante, aber das sehe ich anders. Natürlich sollen die Kinder lernen, dass es nicht nur in Deutsch auf die Rechtschreibung ankommt. Aber die Art und Weise ist nicht in Ordnung. Für so kleine Schüler ist es noch schwer, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Und man kann die Schüler anders zur guten Rechtschreibung anhalten, als ihnen gleich eine 5 zu geben und ihnen damit zu signalisieren, dass alles schlecht war, was sie gelernt haben.
Der Lehrer könnte die Fehler z.B. zwar mit anstreichen, aber die volle Punktzahl geben und es unten nur erwähnen, dass es sehr viele Rechtschreibfehler sind. Oder er könnte sie in einer anderen Farbe markieren und sie extra benoten. Dann sieht das Kind auch, dass beides bewertet wird und es sich mehr anstrengen muss. Bei so jungen Schülern muss man auch aufpassen, dass man die richtigen Signale gibt und sie nicht verschreckt für den Rest ihres Schullebens. Und SybeX hat ja deutlich gemacht, wie enttäuscht ihr Sohn war.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie man das früher bei mir bewertet hat. Ich finde es eigentlich schwierig dadurch zu beurteilen, dass Du sagst, dass dein Sohn ansonsten gut schreiben kann. Allerdings finde ich keine Punkte zu vergeben auch nicht richtig, denn wenn man es so lesen kann, wie das gesuchte Wort heißt, dann hat er wirklich nur Rechtschreibfehler gemacht und hatte ja nicht keine Ahnung von den Themen.
Da ich nun nichts weiß darüber, wie heute die Bewertungskriterien sind in Arbeiten, sollte man da einmal mit der Lehrerin aus dem Heimat- und Sachunterricht sprechen, ob es da Vorgaben gibt oder nicht. Also für mich ist es so nicht zu beurteilen, da ich nicht weiß, wie man da Punkte vergeben kann, aber nachfragen würde ich da vermutlich schon. Deinem Kind solltest Du allerdings auch sagen, dass es halt wichtig ist, die Sachen auch korrekt zu schreiben, denn manchmal würde sich dadurch ja auch der Sinn des Wortes verändern, was dann wirklich falsch ist.
SybeX hat geschrieben:Er hatte zu jeder Frage die richtige Antwort, jedoch bei Wörtern wie: Spitzahorn und Nasenzupfer fehlte jeweils ein Buchstabe im Wort. Er vergaß auch bei einigen Worten wie "liegen" das e, Picknick das c, Knolle ein l, spitzer das t, Pilzführer das h usw.
Man konnte sozusagen erkennen, was es heißen sollte. Auch bei manchen Worten vergaß er den "i" Punkt, sodass er bei der einen Frage ihm 0 Punkte gab, anstatt wenigstens einen halben. Mein Sohn war total traurig und ist sehr niedergeschlagen, denn er hatte so sehr gelernt. Er hat seit dem totale Angst vor Arbeiten, sie zu verhauen sagte er mir.
Das kenne ich auch. Eigentlich ist die Rechtschreibung bei Fächern, die nichts mit Deutsch zu tun haben nicht bewertbar. Allerdings handelt es sich bei den meisten falsch geschriebenen Wörtern ja eindeutig um Fachbegriffe und die mussten bereits bei uns auch richtig geschrieben werden. Die waren manchmal sehr kompliziert, aber man musste sie eben draufhaben. Ich denke dadurch wird die Note dann auch entstanden sein.
Habe kurzerhand wegen anderer Fragen an den Lehrer morgen einen Gesprächstermin in der Schule und werde ihn mal auf diese Arbeit ansprechen, woraus diese schlechte Note entstand. Bin mal sehr gespannt, denn ich finde, das es wenigstens halbe Punkte hätte geben können. Das er keine volle Punktzahl erhält ist mir schon klar, aber wenigstens halbe Punkte hätte er aus meiner Sicht geben können.
Léon ist seit dieser Arbeit sehr deprimiert und hat Angst vor Arbeiten bekommen, denn er sieht daraus, das man auch mit Lernen schlechte Noten erzielen kann. Er hat sich sehr große Mühe gegeben bei dieser Arbeit und letzendlich war es doch ein Reinfall. Mal schauen, was bei dem Termin morgen früh heraus kommt.
SybeX hat geschrieben:Léon ist seit dieser Arbeit sehr deprimiert und hat Angst vor Arbeiten bekommen, denn er sieht daraus, das man auch mit Lernen schlechte Noten erzielen kann. Er hat sich sehr große Mühe gegeben bei dieser Arbeit und letzendlich war es doch ein Reinfall. Mal schauen, was bei dem Termin morgen früh heraus kommt.
Mach ihm klar, dass er sich davor nicht zu fürchten braucht. Er konnte doch alles, also ist er doch kein Dummer. Außerdem haben mehrere Kinder anfangs Probleme mit der Rechtschreibung. Hock dich doch am Wochenende mal mit ihm hin und übe ein bisschen schwierige Wörter, die er in der Arbeit falsch geschrieben hat. Übung macht den Meister! Wir mussten sonst auch immer nach Deutsch Aufsätzen unsere falsch geschriebenen Wörter zehnmal schreiben und den Fehler, den wir gemacht hatten unterstreichen. So hat man sich die richtige Schreibweise eingeprägt und den gleichen Fehler nicht noch mal gemacht. Wenn es doch nur, wie du bereits erwähnt hast, an der Rechtschreibung lag, dann kann man da doch was tun.
Als ich noch zur Schule gegangen bin wurde ab der dritten Klasse die Rechtschreibung auch in anderen Fächern mit bewertet und so hat man für eine falsche Rechtschreibung auch keinen Punkt bekommen, noch nicht einmal einen halben. Denn die Lehrer sind immer davon ausgegangen, dass man diese Grundlegenden Sachen bereits vorher erlernt und ab dann anfangen sollte das auch auf andere Bereiche zu übertragen. Immerhin muss man einmal bedenken, dass die Kinder inzwischen in der dritten Klasse bereits Fremdsprachen erlernen und darüber auch Tests schreiben. Würde man auch dort wegen der falschen Rechtschreibung einen Punkt geben, dann hätte man genauso das gleiche Problem. Dazu kommen manchmal auch ganz andere Wörter bei heraus wenn man nur einen Buchstaben vergisst.
Deswegen finde ich diese Bewertung auch vollkommen in Ordnung, denn wenn ein Kind lernt dann muss es die Sachen auch vorher lesen und man könnte sich dabei auch die Schreibweise einprägen. Trotzdem kann ich auch verstehen, dass dein Kind nun geknickt ist wegen der Arbeit aber ändern kann man es nun nicht mehr. Allerdings hat er daraus vielleicht gelernt und schaut sich das nächste mal auch die Wörter genauer an, dass es dann in diesen Arbeiten auch mit der Rechtschreibung klappt. Wie bereits gesagt wurde, kannst du als Mutter dazu auch noch aktiv beitragen indem du mit ihm die falsch geschriebenen Wörter einmal übst zum Beispiel durch Diktate oder auch mit Karteikarten. Dann fällt die nächste Klausur sicherlich auch besser aus.
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