Gesetzesbestimmung Haustiere in Deutschland?
Ich bin schon lange aus der Arbeit im Tierschutz raus und habe mich aber damals schon gewundert, warum hier in Deutschland im Tierschutzgesetz so wenig festgesetzt ist. Warum nimmt man sich nicht ein Beispiel an der Schweiz, die laut Tierschutzgesetz verbietet, dass man Kleintiere, die Rudeltiere sind, alleine hält. Da ist es verboten nur ein Meerschweinchen oder nur ein Kaninchen zu halten. Warum werden ständig irgendwelche Gesetze geändert, aber da nicht mal dran gedacht.
Findet ihr das Tierschutzgesetz und die Gesetzesbestimmung über die Haltung vom Haustieren auch zu lasch hier in Deutschland? Was würdet ihr in ein Tierschutzgesetz was die Haltung der Tiere betrifft noch mit reinschreiben, damit man als Tierschützer auch eine Handhabe hat und entweder den Leuten helfen kann, damit den Tieren geholfen wird, oder dass man auch so eingreifen kann?
Naja das ist schon ein heikles Thema. Bei der Haltung von "Rudel-Tieren" wie kleinen Nagern ist das unter Umständen schon problematisch. Dann müsstest du als Kleintier-Halter ja ständig weitere Tiere nachkaufen, sobald ein Tier stirbt. Im entferntesten Sinn sind Hunde ja auch Rudel-Tiere. Ich finde in Deutschland ist das schon ganz gut geregelt. Es gibt auch "Rudel-Tiere", die an sich eher Einzelgänger sind. Außerdem können Anfänger möglicherweise mit mehreren Tieren überfordert sein oder können nicht wirklich mit möglicherweise aggressivem Verhalten der Tiere untereinander umgehen.
@weezy15: Das ist jetzt nicht dein ernst, dass man Rudeltiere einzeln halten soll, damit man nicht immer nachkaufen muss? Dann muss man eben das letzte Tier in gute artgerechte Haltung abgeben, wenn man die Tierhaltung aufgeben will. Man kann doch ein Tier nicht leiden lassen, nur weil der Mensch meint überfordert zu sein. Dann darf er eben diese Tierart nicht halten. Kein Rudeltier ist Einzelgänger. Der Mensch macht ein Rudeltier zu einem Einzelgänger, weil er es sich einredet um weniger Arbeit zu haben.
Sicher sind auch Hunde Rudeltiere. Deswegen soll man mit diesem auch lange Spaziergänge machen, wo er mit seinen Artgenossen zusammen kommt und der Hund ist das einzige Tier, was auch Menschen als sein Rudel ansehen kann.
Ich finde auch, dass die Tierschutzgesetze hier in Deutschland stellenweise zu lasch sind, da hast Du recht. Wenn man nun das Gesetz dahingehend ändert, dass zum Beispiel immer zwei Rudeltiere zusammen gehalten werden müssen, fände ich das durchaus okay, die Frage ist nur, wer will das kontrollieren? Ich habe zwar keine Ahnung von Gesetzen und wie man die auch durchsetzt, aber man könnte es ja so machen, dass Leute, die sich ein Haustier, welcher Art auch immer, zulegen, sich registrieren müssen. So könnten Stichproben gemacht werden, wie es dem Tier geht, ähnlich wie es früher bei der so genannten Jugendfürsorge der Fall war.
Ich hatte mal die Situation, dass ein ehemaliger Nachbar zwei Katzen in der Wohnung hatte, sie aber nicht gekümmert hat, sprich, gar nicht da war. Und nachts habe ich sie dann immer mauzen gehört, das hat mir das Herz zerrissen! Ich habe dann beim Tierarzt angerufen, der meinte, da könne nur der Amtstierarzt etwas ausrichten. Und das meine ich, in solchen Fällen, wenn es den Tieren offensichtlich schlecht geht, müssten Tierschützer das Recht haben, in die Wohnung zu gehen und die Tiere zu retten! Ich habe die Katzen damals heimlich durch das angekippte Fenster gefüttert und mir vom Hausmeister einmal den Schlüssel geben lassen, weil wir sehr gut mit dem konnten, leider ist er inzwischen verstorben. So konnte ich den Katzen wenigstens frisches Wasser und Futter geben.
Jacqui_77 hat geschrieben:Und das meine ich, in solchen Fällen, wenn es den Tieren offensichtlich schlecht geht, müssten Tierschützer das Recht haben, in die Wohnung zu gehen und die Tiere zu retten!
So etwas wird sich zum Glück nicht durchsetzen, denn dann gäbe es zum einen ein Problem mit dem Grundgesetz mit dem Recht auf Eigentum und zum anderen wie würdest du den "Tierschützer" definieren. So wie du es forderst, dürfte dann jeder selbst ernannte Tierschützer in deiner Wohnung ein- und ausgehen wenn er der Meinung ist du kümmerst dich nicht Artgerecht um deine Tiere. Würdest du das wollen das jeden Tag dein Nachbar bei dir in der Wohnung steht und dich kritisiert da er der Meinung ist du fütterst deine Tiere falsch, machst sie nicht oft genug sauber oder streichelst sie zu wenig.
Leider gibt es immer noch zu viele Unterschiedliche Meinungen was die Tierhaltung insgesamt betrifft. So erlebe ich es auch jedes mal mit meinen Degus, der eine ist der Meinung, dass ein Käfig von 100x50x100 ausreichend ist für drei Tiere aber diese Meinung kann ich selbst nicht teilen und rate deswegen zum doppelten. Der eine meint das Futter ist besser und füttert das, der andere ein anderes und Nummer drei mischt sein Futter selbst. Die Zusammensetzung ist immer eine andere, ist es nun nicht Artgerecht das das Tier (in meinem Fall der Degu) einmal keine Haselnussblätter bekommt und ein anderes mal schon? Genauso verhält es sich mit dem sauber machen vom Käfig, der eine ist wohl der Meinung es muss jede Woche gemacht werden und ich sehe das halt auch ein wenig anders und leere mein Terrarium nur alle vier Wochen und reinige ansonsten die verunreinigten Ecken. Was ist nun richtig? So etwas kann man auch nicht gesetzlich festlegen, was eine Katze zu fressen hat welche Marke welche Menge oder wann und wie oft die Toilette sauber gemacht werden muss.
Mag sein, dass euch die herrschenden Gesetze zu lasch erscheinen aber es gab in den letzten Jahren schon einige Umbrüche und so ist ein Tier inzwischen ein Lebewesen und keine Sache mehr im Gesetzestext. Das ist doch schon einmal ein Ansatz, aber worin ich das größte Problem eher sehe ist die Umsetzung der bereits vorhandenen Vorschriften und Gesetze. Denn mal ehrlich wer hat sich schon einmal an eine Behörde gewandt wen man der Meinung war, dass dort die Tiere nicht Artgerecht gehalten werden. Dann erinnert ihr euch vielleicht auch an die Aussage, da können wir nichts machen da wir es nicht selbst gesehen haben oder man selbst nur den Hund hat jaulen hören. In anderen Fällen können zwar die Tiere aus diesen Haushalten geholt werden da es dort nachgewiesen werden kann und ein Haltungsverbot wird erteilt, aber wer kontrolliert ob das auch eingehalten wird? Im normalen Fall niemand, denn die Behörden werden auf so etwas erst wieder Aufmerksam wenn sich wieder jemand über die Zustände beschwert.
Tierheime und private Abgeber sind auch kein Stück besser, man betrachte sich einmal die Schutzverträge die abgeschlossen werden. Zum einen sind diese nicht viel Wert und haben auch keinen Bestand, aber auch dort steht meistens etwas von "Kontrollen" drinnen - aber Hand aufs Herz kam bei euch das Tierheim schon einmal regelmäßig kontrollieren ob es Hund, Katz und Maus gut geht? Das passiert in der Regel nicht da es zum einen Kosten verursachen würde, zum anderen auch Personal braucht und eine Unmenge an Zeit drauf gehen würde. Kein bisschen anders sind auch Leute die ihre Tiere privat Vermitteln, viele melden sich 1-2 mal kommen einmal vorbei und haben das Tier dann schon abgeschrieben und es interessiert sie schlichtweg nicht mehr. Solang sich in diesem Denken nichts und wenig verändert, würde es auch nichts bringen ein Gesetz zu ändern wenn es an der Durchführung und Umsetzbarkeit scheitert.
Die größte Verantwortung liegt beim Halter selbst, dass sich dieser im Vorfeld genau überlegt warum man sich das Tier anschafft und auch über die Bedürfnisse genau informiert und nicht hinterher ankommt, "das hab ich aber nicht gewusst". Dummheit schützt vor Strafe nicht, aber im Zeitalter von Internet und Co sollte es ehrlich gesagt nicht mehr zu viel verlangt sein sich zu Informieren welche Bedürfnisse das Wunschtier hat, wie groß der Käfig sein sollte, was es frisst und ob es Artgenossen braucht oder nicht. Was einigen auch nicht bewusst ist, für nahezu jedes Haustier welches in Deutschland gehalten werden darf, gibt es eine Empfehlung von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT), dort sind die Informationen noch am genauesten.
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