Werden Wunschzettel überhaupt noch per Hand geschrieben?

Wie bereits in sehr vielen Threads hier im Forum besprochen wurde, gibt es ja auch online einen Amazon-Wunschzettel, wo Kinder ihre Lieblingsspielzeuge anhängen können. Als ich noch jünger war habe ich immer selbst einen Wunschzettel per Hand geschrieben. Meine Mutter meinte immer ein paar Wochen vor Weihnachten, ich soll mir doch einmal Gedanken machen und ein paar Wünsche aufschreiben und so griff ich zu Stift und Papier und schrieb die Sachen auf, die ich gerne hätte. An das Christkind glaubte ich eigentlich noch nie, ich wusste schon sehr früh, dass da meine Eltern dahintersteckten und deshalb gab ich den Wunschzettel dann auch immer sofort meinen Eltern.

Ist es in den Zeiten von Online-Wunschzetteln wie bei Amazon überhaupt noch modern, den Wunschzettel per Hand zu schreiben? Schreiben eure Kinder überhaupt noch Wunschzettel oder sagen sie euch eure Wünsche einfach so?

Ich selbst darf wohl stolz erzählen, dass ich noch nie einen Wunschzettel oder ähnliches elektronisch abgegeben habe. Ich selbst habe auch recht früh durchschaut, dass meine Eltern hinter der ganzen Sache von Weihnachten, Ostern, Zahnfee, etc. stecken, jedoch habe ich sie in dem Glauben gelassen, dass ich nicht wüsste, dass diese die Geschenke für mich kaufen. Oft haben sie sich auch selbst verraten, indem sie sich "verplappert" haben. Den Wunschzettel zum Beispiel habe ich früher, als ich noch nicht schreiben konnte immer mit meiner Mutter zusammen geschrieben. Ich saß immer mit ihr am Küchentisch, durchblätterte mit ihr Spielzeug-Kataloge und suchte mir einige Wochen vor Weihnachten aus, was ich haben wollte. Sie notierte meine Wünsche dann und meinte immer, dass sie den Wunschzettel an den Weihnachtsmann/das Christkind geben würde.

Bei meiner kleinen Cousine war es zum Beispiel ziemlich ähnlich, nur, dass diese den Wunschzettel auch wirklich mit der Post an den "Nordpol" verschickt haben. Dort war es immer Ritual, den Wunschzettel in einen Umschlag einzutüten um dann die Briefmarke aufzukleben und das ganze abzuschicken.

Bei meiner kleinen Cousine war es zum Beispiel ziemlich ähnlich, nur, dass diese den Wunschzettel auch wirklich mit der Post an den "Nordpol" verschickt haben. Dort war es immer Ritual, den Wunschzettel in einen Umschlag einzutüten um dann die Briefmarke aufzukleben und das ganze abzuschicken.

Das kenne ich persönlich nur aus alten Kinderserien, wo immer Winnie Puuh & Co. ihre Wunschzettel zum Weihnachtsmann an den Nordpol geschickt haben. Bei uns war es nicht so üblich, da es in unserer Gegend eigentlich noch nie den Weihnachtsmann gab, hier gibt es nur das Christkind. Wo ging die Post denn dann genau hin?

Ich denke nicht, dass es allzu viele Kinder gibt, die ihren Wunschzettel online zum Beispiel auf Amazon abgeben. Auch ich schreibe immer noch meinen Wunschzettel mit einem Stift auf ein Blatt Papier, weil ich finde, dass es einfach dazu gehört. Einen Wunschzettel zu schreiben erhöht die Vorfreude auf die eventuellen Geschenke und es bereitet auch Freude, anderen Wünsche von ihrem Wunschzettel erfüllen zu können.

Ich schreibe meinen jedenfalls nicht per Hand auf. Ich habe Wunschzettel und Merklisten angelegt in Shops wie Amazon und so, aber diese veröffentliche auch nicht, dass sind eher meine persönlichen Notizzettel. Zudem erwähne ich ständig mal, dass ich gerne dies oder jenes hätte. Aber manche Sachen wünsche ich mir schon lange, und bin trotzdem noch nicht dazu gekommen, es mir mal selbst zu gönnen.

Mein Freund war eben ganz erstaunt, als ich ihn fragte, wann ich denn mal seinen Wunschzettel bekomme, mal sehen, ob er mir einen schreibt.

Wie man im Thread Post an Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind - Adressen lesen kann, gibt es einige Adressen, an die der Wunschzettel gehen könnte. Und man kann auch lesen, dass das einige Eltern und auch Kinder nutzen.

Ich kenne auch kein Kind, dass seinen Wunschzettel bei Amazon anlegt und denkt, dass der dann an den Weihnachtsmann geht. Zumal die meisten Kinder so noch gar nicht an den PC und in das Internet dürfen. Wenn überhaupt setzen die Eltern doch die Wünsche der Kleinen auf den Wunschzettel. Und das zeit dann doch wie viel von den Eltern abhängt und wie vieles doch auch Vorurteile sind.

Wenn man schon an Weihnachten glaubt, dann bitte auch ordentlich und nicht elektronisch per Mail oder gar über amazon. Mal davon abgesehen glaube ich, dass kleinere Kinder noch nicht wirklich was im Internet zu suchen haben und das mit amazon dann ohnehin hinfällig sein dürfte. Bei uns wurde der Wunschzettel noch ganz klassisch per Hand gemacht. Teilweise auch einfach was aus Katalogen ausgeschnitten und dazu geklebt oder auch gemalt. Allerdings muss ich fairer Weise auch hinzufügen, dass wir einfach auch keine andere Möglichkeit und damit keine Auswahl gehabt haben.

Ich hoffe aber inständig, dass die Mütter heutzutage zumindest bei ihren kleinen Kindern schon darauf bestehen, dass es bis zu einem gewissen Alter auch so gemacht wird. Ich fände das anders ehrlich gesagt schon arg unweihnachtlich. So eine angegebene Adresse, wo man an den Nordpol schreiben kann, finde ich auch niedlich, aber letzten Endes müssen die Eltern ja trotz allem wissen, was nun in dem Brief steht, damit sie sich Gedanken darüber machen können, was sie schenken. Aber für die Vorstellung und den Glauben des Kindes an Weihnachten finde ich das eine tolle Sache. Ich habe immer gern als Kind an Weihnachten geglaubt und der Zauber von Weihnachten war für mich an dem Tag verschwunden, als man mir mitteilte, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.

Ich habe es bisher weder bei meinen drei Neffen noch bei meiner Nichte erlebt, dass mir einer der vier einen Wunschzettel geschickt oder übergeben hätte. Der Älteste ist nun bald fünfzehn und ich denke, es wird mit geschriebenen Wunschzetteln auch nichts mehr werden. Allerdings hat auch keiner der vier bisher auf einen elektronischen Wunschzettel zurückgegriffen, sodass ich nicht sagen könnte, dass da irgendein Austausch unter diesen beiden Möglichkeiten stattgefunden hätte. Vor einigen Jahren wollte ich die vier immer wieder dazu überreden, oder besser gesagt überzeugen, dass sie mir einen herkömmlichen Wunschzettel schreiben, denn ich fand das selbst als Kind immer sehr toll und habe ebenfalls noch gute Erinnerungen an die Zeit, in der wir aus den einzelnen Katalogen, die in der Weihnachtszeit immer kamen, die Bilder zu den jeweiligen Artikeln, die wir gerne haben wollten, ausgeschnitten und auf unsere Wunschzettel geklebt haben. Damit ging für uns die Weihnachtszeit quasi überhaupt erst los und ich weiß noch gut, wie viel Spaß das immer gemacht hat.

Gut, ich musste dann irgendwann einsehen, dass meine Neffen und meine Nichte dem allem nicht sonderlich viel abgewinnen können und habe es wieder aufgegeben, näher in meine Überzeugungsarbeit einzusteigen. Erst heute habe ich mit meinem Neffen wegen seines bevorstehenden Geburtstags allerdings ein Gespräch über den Amazon-Wunschzettel gehabt, weil er sich leider nicht näher dazu äußern kann, was er sich denn wünscht und ich ohne jegliche Anregung dastehe. Ein wenig blöd finde ich es schon, einem Fünfzehnjährigen schon Bargeld zu schenken, andererseits bleibt mir aber wohl kaum etwas anderes übrig, denn ich habe leider an seinem Leben nicht genug teil, um selbst entsprechende Denkarbeit zu leisten, und ich möchte ungern etwas kaufen, das er dann nicht toll finden kann. Vielleicht schaffe ich es ja aber dieses Jahr dann doch nochmal, in Bezug auf die Weihnachtszeit zu den vieren durchzudringen und sie wenigstens davon zu überzeugen, dass ein elektronischer Wunschzettel eine sinnvolle Sache wäre.

Ich habe dieses Jahr handgeschriebene Wunschzettel gesehen. Meine Freundin hat früher immer mit den Kindern gebastelt, als sie noch nicht schreiben konnten. Da haben sie dann Bilder aus Katalogen ausgeschnitten. Jetzt können die Mädchen schreiben und haben zum Geburtstag im Sommer die ersten Wunschzettel geschrieben. Das war ziemlich komisch, weil die ja heute so schreiben, wie sie es hören.

Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich als Kind immer einen Wunschzettel geschrieben habe. Dabei habe ich auch immer eine Rangfolge angegeben, um die Wünsche zu sortieren. Die Sachen, die ich unbedingt haben wollte, standen oben, während die Sachen, die ich mir zwar schon gewünscht habe, auf die ich aber auch bis zum Geburtstag hätte warten können, standen weiter unten. Meistens habe ich dann die meisten Sachen von meinem Wunschzettel bekommen, so dass dieses Ranking eigentlich gar nicht notwendig war. Ein elektronischer Wunschzettel kam zu der Zeit nicht in Frage. Als Kind hatte ich auch noch gar kein Internet. Später habe ich dann auch oft einfach nur gesagt, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Auch heute werde ich noch gefragt, was ich mir wünsche.

Ich nutze den Amazon-Wunschzettel nur als Merkzettel für bestimmte Produkte, die ich gerne hätte, die ich aber nicht direkt alle kaufen möchte oder kann. Amazon ist auch der einzige Shop, bei dem ich eine solche Liste angelegt habe - und dieser Wunschzettel ist auch nur für mich allein und für sonst niemanden sichtbar. Ich fände es auch eher unpraktisch, den klassischen Wunschzettel auf Papier durch eine virtuelle Wunschliste zu ersetzen. Es gibt sicher Multimedia-verwöhnte Kinder, die selbst den harmlosen Papier-Wunschzettel durch einen digitalen Wunschzettel ersetzen. Ich finde das umständlicher und unnötig, allerdings schreibe ich auch generell sehr gerne mit der Hand und ich denke, dass dies auf viele Leute mittlerweile gar nicht mehr zutrifft. Da ist es dann konsequent, dass eben auch solche harmlosen kleinen Listen schon online geführt werden - auch wenn es im Grunde genommen albern ist.