Umweltplakette - Kennzeichen nicht mehr lesbar

L hat vor ein paar Jahren eine Umweltplakette gekauft und diese an die Windschutzscheibe geklebt. Auf der Plakette selbst ist ja auch das Kennzeichen eingetragen. Nun ist die Schrift schon ziemlich verblichen. Noch kann man es einigermaßen lesen, aber es ist wohl absehbar, dass man das eingetragene Kennzeichen auf der Plakette bald nicht mehr lesen kann. Kann dies für L Probleme mit sich bringen? Solange sich das Kennzeichen des Autos nicht ändert, kann man die Plakette theoretisch Jahre- und jahrzehntelang am Auto belassen, ohne sie auszutauschen. Allerdings setzt das ja sicher voraus, dass das Kennzeichen auch ablesbar ist. Im Grunde genommen handelt es sich um einen Fehler der Werkstatt, die die Plakette bei der Inspektion angeklebt hat, dabei aber nicht darauf geachtet hat, einen lichtbeständigen Stift zu verwenden. Habt ihr vielleicht schon Komplikationen erlebt, weil die Umweltplakette nicht mehr ablesbar war?

Solange man das Kennzeichen noch ein wenig lesen kann, wird es da keine Probleme geben. Allerdings sieht es ja wirklich so aus, als wenn die Schrift bald gar nicht mehr zu lesen ist. Und das ist sicherlich auf den Stift zurückzuführen.

Ich würde L raten, die Plakette in der Werkstatt zu reklamieren. Auch wenn L keine Rechnung mehr hat, um den Kauf nachzuweisen, hat die Werkstatt sicherlich noch eine Kopie in den Akten oder im System gespeichert. Hier liegt wirklich die Schuld bei der Werkstatt. Man muss schon darauf achten, dass es sich um einen lichtbeständigen Stift handelt. Viele Werkstätten, drucken auch Aufkleber aus, und kleben diese dann auf die Feinstaubplakette. Ich habe auch mal in einem Autohaus gearbeitet. Dort musste ich auch Feinstaubplaketten ausstellen. Hier wurde auch darauf geachtet, dass der richtige Filzstift benutzt wurde. Da gab es auch keinerlei Reklamationen. Da die Feinstaubplakette immerhin um die 5 € kostet, würde ich sie auf jeden Fall reklamieren, bevor es Probleme mit der Polizei gibt.

Wenn das Kennzeichen gar nicht mehr lesbar ist, ist es so, als wenn keine gültige Plakette im Fenster ist. Denn gültig heißt, mit dem Kennzeichen identisch und wenn man es nicht mehr lesen kann ist es nicht mehr mit dem Kennzeichen identisch und da sollte L wohl die 5 Euro opfern und eine neue Plakette kaufen. Vielleicht bekommt er diese auch beim TÜV umsonst. Wir haben auch nichts bezahlt, als wir zum TÜV gefahren sind und eine Plakette wollten.

Es führt zwangsläufig zu Problemen (es ergibt sich einfach Aufwand!), wenn das Kennzeichen auch bei bestem Willen gar nicht mehr zu lesen ist. Denn eine etwaige Kontrolle beim Parken innerhalb einer Umweltzone (auch bei zufälligen Kontrollen) wäre so unmöglich. Und dann würde die kontrollierende Person von einer ungültigen Plakette ausgehen, was eben neben den 40 Euro auch den Punkt in Flensburg nach sich ziehen würde. Da könnte man dann dagegen vorgehen. Aber das kann dann langwierig und im schlimmsten Fall kostspielig sein. Denn die Behörden haben Mitarbeiter für so was - als Privatperson könnte man höchstens einen Anwalt beauftragen (und das Geld muss vorgestreckt werden), sofern man den Schriftwechsel nicht selbst machen will.

Was aber in einem solchen Fall denkbar wäre, wäre das erneute Beschreiben der Plakette von hinten (sofern man mit einem dicken, wasserfesten Filzstift schreibend heran kommt). Ein schwarzer, dicker Filzschreiber sollte eigentlich durchscheinen, so dass das Kennzeichen wieder lesbar wird. Nachdem von der alten Schrift nichts mehr zu sehen ist, dürfte die dann auch nicht stören.

Das ist ja ein Ding. Sprich die Werkstatt mal an und reklamiere jetzt auch noch nach Jahren, bevor das Kennzeichen ganz verlischt. Am besten stellst du den Wagen so hin, dass die Sonne nicht permanent auf das Kennzeichen scheint. Wenn die Werkstatt sich nichts davon annimmt, sollte sie wohl eine neue Umweltplakette erstellen. Oder du versuchst es so, wie derpunkt dir geschrieben hat.