Umgang mit unbekannten nervenden Personen

Ich habe letzte Woche mit einem Freund die Flucht aus dem Nebelalltag ergriffen und wir sind mit meinem Sohn in den Bergen wandern gewesen. Dort war auch strahlendster Sonnenschein und alles hat perfekt geklappt. Mein Sohn war mit Kinderwagen auch mit dabei und wir haben eine Almenwanderung gemacht.

Auf so einer Wanderung trifft man ja auch immer wieder andere Wanderer. Ich war eigentlich bestens gelaunt und sehr fröhlich unterwegs. Wir gingen so unseres Weges und kamen auch bei einem anderen Wandererpärchen vorbei, welches schon etwas älter war, aber das spielt hier eher eine nebensächliche Rolle.

Auf jeden Fall hat mich die ältere Dame angesprochen. Das Gespräch begann zunächst banal und harmlos und ging eher darum, dass sie es eben toll findet, dass ich trotz Kleinkind in den Bergen unterwegs bin. So ein kurzer Smalltalk stört mich nun auch nicht besonders und in der Regel trennen sich die Wege nach wenigen Sätzen dann ja auch wieder.

Dieses Pärchen hatte jedoch leider den gleichen Weg wie wir vor und diese Frau hörte einfach nicht auf zum Plaudern. Ich kann nicht erklären wieso, aber diese Dame war mir von Anfang an unsympathisch, obwohl ich sie ja gar nicht kannte. Ein längeres Gespräch wollte ich jedenfalls keinesfalls mit ihr führen. So, im Endeffekt war es dann so, dass sich das Pärchen uns angehängt hat. Nicht nur, dass die Dame nicht aufgehört hat zu Plaudern, die Thematik wurde immer persönlicher und nervender.

So hat sie nach kurzer Zeit so ziemlich alles bemängelt. Ich soll meinen Sohn im Kinderwagen mehr aufsetzen und den Fellsack soll ich mehr zumachen und dergleichen. Einfach lästig und irgendwie hat mir diese Dame die Laune verdorben. Die ganze Zeit hat sie über Sachen gelästert, auch über Sachen, die sie gar nicht wissen konnte, also was ich meinem Sohn zum Beispiel koche und dergleichen. Furchtbar.

Ich wollte diese Dame also abwimmeln, deswegen habe ich zu meinem Bekannten gesagt, dass ich eine kleine Trinkpause einlegen möchte. Diesen Hinweis hat mein Bekannter zum Glück auch verstanden und er war damit einverstanden. Dummer Weise hat das unerwünschte Pärchen auch gewartet. Ich habe dann schon den Hinweis gegeben, dass sie ruhig weiter gehen können, aber sie waren einfach nicht abzuwimmeln.

Der Tag war so schön und ich war so gut gelaunt. Und generell ist mir die Meinung oder das Kommentar von solchen Leuten auch wirklich egal, aber dieses Pärchen ging mir echt auf die Nerven und hat es dann auch tatsächlich geschafft, mir die Laune zu verderben. Irgendwie bringe ich es dann aber auch nicht übers Herz so offen zu sein und ihnen offen und ehrlich zu sagen, dass ich eben keine Konversation mit ihnen mehr wünsche oder dergleichen.

Wie geht man mit solchen Situationen am besten um? Am Berg kann man sich nun auch nicht so einfach aus dem Weg gehen, vor allem wenn man die gleiche Route geht und irgendwie gibt es immer Leute, die meinen, dass man am Berg immer auf der Suche nach sozialen Kontakten ist. Aber manchmal will man auch einfach nur seine Ruhe haben und die Gegend genießen. Kennt ihr solche Situationen? Wie habt ihr reagiert?

Nein, zum Glück kenne ich so etwas nicht. Ich muss aber auch sagen, dass ich bei so etwas meist recht reserviert reagiere und Smalltalk absolut nicht ausstehen kann und das Pärchen mit mir auf einer Wanderung wohl gar nicht erst ins Gespräch gekommen wäre. Also ich habe bei den meisten fremden Menschen, die mir begegnen, meistens jedenfalls nicht das Bedürfnis, mich groß mit denen zu unterhalten und hätte dann wohl ziemlich knapp und einsilbig gegrüßt und auf die Aussage, dass eine Wanderung mit Kind schön sei, hätte ich nur "ja" gesagt.

Ich denke, dass ich an deiner Stelle, nachdem der Trick mit der Trinkpause nicht geklappt hat, die beiden einfach ignoriert und ein Gespräch mit deinem Bekannten angefangen. Ihr hattet doch sicherlich auch ein Gesprächsthema, wo die beiden anderen nicht mitreden konnten und das hätte ich dann angeschnitten und die beiden ignoriert. Das ist zwar auch nicht unbedingt nett, aber sich so aufzudrängen und einen voll zu meckern ist genauso wenig nett. Davon abgesehen wäre es mir wohl auch unangenehm, jemandem so direkt zu sagen, dass er mir unsympathisch ist und weggehen solle.

Aber wie hast du denn eigentlich reagiert? Was hast du denn gesagt, als der Fellsack bemängelt wurde oder das angeblich falsche Essen? Ich denke, wenn man auf solche dummen Vorwürfe eingeht, dann ist das gerade falsch, denn dann fühlt sich die Frau vielleicht noch bestätigt. Wobei der Spruch mit dem Fellsack ja auch noch gut gemeint sein könnte, denn vielleicht dachte die Frau nur, dass deinem Sohn vielleicht zu kalt sein könnte. Und wie seid ihr die zwei dann wieder los geworden?

Diese Frau hat so ziemlich alles bemängelt, auch viele Sachen, die total nichtig waren. Mein Sohn ist drei Jahre alt. Inzwischen weiß ich hoffentlich auch, wie man ein Kind in einen Kinderwagen setzt. Es ging dann nur, dass ich aufpassen müsse, dass der Fellsack nicht am Vorderrad streift, was er gar nicht getan hat, wie lange er außerhalb vom Kinderwagen geht und wie lange er im Kinderwagen sitzt und so weiter.

Ich habe eigentlich genauso reagiert wie du es beschrieben hast. Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn durch einen massiven Neurodermitisausschlag im Gesicht ziemlich auffällig ist. Vielleicht werden wir auch deswegen so häufig angesprochen. Ich habe zunächst auch einfach nur mit einem kurzen "ja" geantwortet, eben auch um einfach zu zeigen, dass ich an einem Gespräch nicht interessiert bin.

Der Frau war das aber wie gesagt herzlich egal. Im Gegenteil, ich glaube sie hat sich erst recht gefreut, dass sie "ein Opfer" gefunden hat, welches nicht zurück redet und nur zuhört. Die Trinkpause hat dann wie gesagt leider nicht geklappt, so ging ein Teil des Weges leider gemeinsam weiter. Es kam dann bald einmal eine Alm, wo das Pärchen eine Pause gemacht hat. Eigentlich wollten wir dort auch eine Essenspause machen, allerdings habe ich meinem Bekannten dann gedeutet, dass wir doch bitte weiter gehen mögen und er hat es verstanden. So haben wir auf die Pause auf der Alm verzichtet und haben ein paar Meter später bei einer Wiese eine Pause gemacht. Die war dann auch total nett, aber trotzdem hat es mich geärgert, dass mir diese Frau derartig auf die Nerven gegangen ist.

Mein Bekannter war total verwundert, dass ich mich so über eine Person aufregen kann, weil er mich eigentlich gar nicht so kennt und es stimmt schon, dass ich da eigentlich gar nicht so bin. Ich bin es wie gesagt leider gewöhnt, ständig von Leuten angesprochen zu werden. Sicher nervt mich das mal mehr, mal weniger, aber so richtig aufgeregt hat mich eigentlich noch nie eine Person, die uns angesprochen hat. Eben, weil ich weiß, dass sie es wahrscheinlich nur gut meinen und so weiter.

Diese Frau hat mich aber einfach nur aufgeregt. Sie ging zwar auch ziemlich auf die Neurodermitis meines Sohnes ein, dass sie die Lösung der Lösungen habe, sich dann aber herausgestellt hat, dass sie nicht einmal jemanden mit Neurodermitis kennt, aber egal. Um dieses Thema ging es mir wie gesagt gar nicht, weil das kenne ich sowieso zur Genüge. Die Frau ist mir an sich auf die Nerven gegangen. Vielleicht auch einfach, weil man doch bitte soviel Feingefühl haben müsste, dass man kapiert, dass man nicht immer mit allen stundenlang quatschen möchte.

Ich glaube das ist ein Problem, dass man anzieht, wenn man mit kleinen Kindern oder auch Hunden unterwegs ist, das sind so schöne Anknüpfungspunkte. Spontan hätte ich auch vorgeschlagen, eine Pause zu machen und irgendwo abzubiegen, aber das hat ja anscheinend nicht funktioniert. Wahrscheinlich hätte ich noch mein Handy herausgekramt - Handys sind ja wunderbare Unterhaltungskiller.

An Deiner Stelle wäre ich wohl auch äußerst genervt gewesen und ich kann gut verstehen, dass Du Dich fragst, was das bitte gewesen sein soll. Ein derart aufdringliches Verhalten kenne ich von fremden Menschen mir gegenüber nun glücklicherweise nicht und ich wüsste nun auch nicht, dass ich so etwas schon einmal erlebt hätte. Vermutlich hätte ich an Deiner Stelle nur zwei Möglichkeiten gesehen: entweder diesen Weg fortsetzen und in Kauf nehmen, dass ich mir bis zum Parkplatz weiterhin das Gespräch mit dieser älteren Dame antun muss oder eben die Flucht nach vorne und somit auch eine klare Ansage an sie, dass Du Dich für das Gespräch bedankst und ihr nun noch einen schönen Tag wünschst, weil Du planst, den Weg mit Deinem Bekannten und Deinem Kind allein und ohne weitere Begleitung fortzusetzen.

Nachdem Du es schon auf eine andere, höflichere Art versucht hast und das ja offenbar nicht verstanden worden ist, wäre ich sicherlich an Deiner Stelle richtig entnervt gewesen, denn spätestens ab diesem Zeitpunkt war wohl klar, dass die beiden älteren Leute an Euch hängen wie Kletten. Ich denke, ich hätte mich in dieser Situationen einen kurzen Moment lang gefragt, was das alles eigentlich soll und dann meinen Mut zusammengenommen, um ihr deutlicher zu sagen, dass ich auf ihre Gesellschaft keinen weiteren Wert lege.

Wie war es denn eigentlich mit ihrem Begleiter? Konntest Du feststellen, dass er sich mehr zurückhält, vielleicht sogar etwas peinlich berührt ist vom Verhalten seiner Gattin? Vielleicht wäre es eine Möglichkeit gewesen, sich an ihn zu wenden, für den Fall wenigstens, dass er sensibler auf solche vorgeschobenen Gründe wie Trinkpausen reagiert. Konntest Du es in der entsprechenden Situation in Betracht ziehen, Dich eher an ihn zu wenden und seine Frau vielleicht sogar komplett zu übergehen?

Ach herrje, mich würde so etwas nerven, wenn man mich in meiner Freizeit anquatscht und unbedingt ein Pläuschen halten möchte. Ich habe so etwas noch nicht erlebt und selbst, als wir in den Bergen zum Urlaub waren und dort auch gewandert sind, hat sich uns nie ein Paar oder andere Wanderer angeschlossen. Man hat sich gegrüßt, womit ich nicht gerechnet hätte, aber alles andere ist bei uns nicht vonstatten gegangen. Sicherlich hätte es mich nicht gestört, wenn es sympathische Personen gewesen wären und sicherlich hätte es mich nicht gestört, mich zu unterhalten, aber wenn man dann alles besser weiß, das brauche ich nicht.

In solchen Momenten würde ich am liebsten den Leuten die Meinung ins Gesicht sagen, aber ich kann es nicht. Daher wähle ich doch nicht selten die feigere Methode und sage gar nichts, ignoriere, was gesagt wird und gehe auch gar nicht auf irgendwelche Kommentare ein, egal, wie gut oder schlecht sie gemeint sind. Meistens ist man dann eingeschnappt, aber wenn man wiederum mit der Wahrheit herausrückt, zumindest bei den wenigen Malen, wo ich es versucht habe, wurde man auch nur belächelt und gesagt, es sei doch nicht so schlimm, man meine es doch nur gut und solche Dinge. Auch darauf kann ich verzichten.

Ich wurde auch schon ein paar Mal angesprochen und man hat darüber lamentiert, wie beschwerlich das Leben doch sein kann und so weiter. Auf so etwas kann ich gar nicht ab und dann reagiere ich eben auch nicht, werde ich etwas gefragt, antworte ich sehr knapp und kurz, wenn überhaupt. Man schüttelte dann darüber den Kopf und ließ mir aber meine Ruhe, manchmal warf man mir noch einen Spruch hinterher, aber damit war auch gut.

Der Tag war so schön und ich war so gut gelaunt. Und generell ist mir die Meinung oder das Kommentar von solchen Leuten auch wirklich egal, aber dieses Pärchen ging mir echt auf die Nerven und hat es dann auch tatsächlich geschafft, mir die Laune zu verderben. Irgendwie bringe ich es dann aber auch nicht übers Herz so offen zu sein und ihnen offen und ehrlich zu sagen, dass ich eben keine Konversation mit ihnen mehr wünsche oder dergleichen.

Wie geht man mit solchen Situationen am besten um? Am Berg kann man sich nun auch nicht so einfach aus dem Weg gehen, vor allem wenn man die gleiche Route geht und irgendwie gibt es immer Leute, die meinen, dass man am Berg immer auf der Suche nach sozialen Kontakten ist.

Ich denke, solche Situationen gibt es ja nicht nur am Berg. Auch im Job, im Geschäft, in der Nachbarschaft, im Urlaub oder Kindergarten gibt es unterschiedliche Interessen außerhalb der eigentlichen Sache. Und es ist ja nun nicht verkehrt, wenn jemand in der Öffentlichkeit oder zum Beispiel am Berg neue Leute kennenlernen möchte oder einfach ein gutes Gespräch sucht, oder? Dafür muss man dann aber erst einmal einen ersten Schritt machen. Man kann ja nun nicht jedem Menschen ansehen, ob man sich mit ihm gut über gemeinsame Interesse unterhalten könnte. Vielleicht hatte die Frau auch eigene Kinderwünsche oder diese nie realisieren können. Möglichkeiten gibt es so viele.

Persönlich nehme ich es niemanden übel, wenn er oder sie mich anspricht. Doch es gibt natürlich Gründe, wo man kein näheres Gespräch wünscht. Doch das kann man Menschen doch nicht immer ansehen, wenn man sie nicht kennt! Manch einer schaut immer freundlich und nett und ist ein richtig mieser Typ, andere wirken allgemein eher traurig oder sehen ganz böse aus und sind dann doch recht freundlich. Doch wenn dann jemand freundlich ist, dann meinen es manche gut mit der Person und wollen helfen. Ich denke ähnlich war es bei dir Frau auch. Wenn man dies nicht möchte, hätte ich kein Problem damit dies direkt zu sagen! Höflich, nett und direkt kann man dennoch sagen, dass man lieber mit seinem Partner, seinem Kind oder auch sich selbst allein sein möchte. Ich denke das versteht jeder und ob jemand dann nun enttäuscht ist oder sonst etwas von mir denkt, das kann mir ziemlich egal sein. Aber ich glaube gar nicht einmal, dass so viele einem dies übel nehmen.

Dabei sollte man auch bedenken, dass die fremde Person nicht wissen kann, ob man gerade allein sein möchte oder vielleicht ein eher schüchterner Mensch ist. Vielleicht kommt auch manchmal etwas falsch rüber oder Reaktionen werden missverständlich gedeutet, weil sie eben doch nicht so eindeutig für andere sind, wie sie auf einen selbst wirken. Und einige sind einfach anhänglich, einsam oder irgendwie nervig für einen Selbst. Deshalb nehmen sie es einem dennoch nicht automatisch übel, wenn man ihnen direkt sagt, dass man allein sein möchte. Und diese Äußerung ist dann doch kaum missverständlich und auch nicht persönlich.

So eine Situation hatte ich bei einer Wanderung zum Glück noch nicht, dabei ist es sicher auch noch besonders nervig, weil man eben nicht ausweichen kann, wenn man den selben Weg hat. Ich kenne es von mir auch, dass ich mich dann nicht traue, zu sagen, dass ich an einem Gespräch nicht interessiert bin und diese Konversation dann auch beenden möchte. Dabei wäre das wahrscheinlich der beste Weg. Die Frau wäre zwar sicher eingeschnappt gewesen, aber in der Regel trifft man sich ja doch nicht wieder, wenn man sich fern vom Heimatort trifft.

Im Prinzip finde ich es ja sogar nett, wenn man sich kurz unterhält und nicht einfach nur schweigend nebeneinander her wandert, aber so geht es ja dann nicht, dass noch verschiedene Dinge kritisiert werden und die Leute sich einfach nicht abwimmeln lassen. Dabei wäre ich dann auch schnell genervt gewesen. Ich habe solche Situationen eigentlich nur in der Nähe meiner Arbeitsstelle. Dabei handelt es sich dann aber um Kunden, die ich auch nicht einfach stehen lassen kann.

Dabei ist es aber auch mal soweit gewesen, dass ich das Gespräch fast abgebrochen hätte. Ich war zu Fuß unterwegs zum Einkaufen und begegnete einem Kunden, den ich kaum kannte. Dieser erzählte mir dann so lange etwas, dass ich nur noch durch das Geschäft hetzen konnte, weil die Pause fast vorbei war. Dabei wusste ich auch nicht, wie ich das Gespräch am besten beenden kann, ohne unhöflich zu werden.