Weniger Zeit miteinander verbringen um weniger zu streiten?!

User92, das klingt doch schon nach einem sehr gutem Weg. Ich denke auch nicht, dass es deine Partnerin möchte, dass du deinen Freundeskreis aufgibst. Ganz abgesehen davon, dass dies garantiert nicht gut für die Beziehung wäre.

Ich war mal in einer ähnlichen Situation. Ich hatte beruflich bedingt wenig gemeinsame Zeit mit meinem Partner verbracht, was wir sowieso schon schade fanden. Und dann gab es sein Hobby, womit ich wenig anfangen konnte. Ich hatte nichts dagegen, wenn er nach dem Training noch mit Vereinskollegen zusammen saß oder noch irgendwo einkehrte. Ich gönnte ihm gerne seinen Spaß. Blöd war nur, dass ich in dieser Zeit allein zu Hause saß. Aufgrund meiner Schichtarbeitszeiten, musste andere morgens raus oder hatten Kinder oder waren sonst wie eingeschränkt und manche Freunden wohnten auch nicht um die Ecke, so dass man mal eben hingehen konnte.

Und wenn man aufeinander trifft, nachdem einer so richtig Spaß hatte und der andere Stress, Sorgen, Langeweile oder sonstige negative Erlebnisse, dann kann dies schon problematisch werden. Sich weniger zu sehen ist dabei für mich der falsche Ansatz. Vielmehr sollte sich der unglückliche Part vielleicht mal mit sich selbst beschäftigen. Und damit meine ich nun nicht, dass man einsam in der Ecke sitzt, sondern auch in seiner Freizeit ohne den Partner etwas mit sich anfangen kann. Und die gemeinsame Zeit sollte man dann mit schönen Dingen verbringen, anstatt sich zu streiten. Und es muss gar nicht immer nur zu zweit sein, sondern es gibt bestimmt auch gemeinsame Freunde, Hobbys oder Interessen.

Für alles andere ist es hilfreich verbindlich und zuverlässig zu sein. Wenn ich mir ein Zeitfenster für meinen Partner frei halte, dann möchte ich auch nicht, dass er spontan lieber etwas anderes mit Kumpels macht. Weil dann fragt man sich schon einmal, ob denn die Kumpels nun wichtiger sind, als man selbst als Partnerin. Gerade wenn man wenig gemeinsame Zeit miteinander verbringen kann, finde ich es wichtig, dass man diese möglichst mit angenehmen Dingen verbringt (natürlich kann man auch mal zusammen lernen, abwaschen, aufräumen, oder Problemlösungen suchen) und man sich wirklich darauf verlassen kann.

Ich denke auch, dass Euer Gespräch zu dieser vorliegenden Problematik sicherlich ganz gut war, zumal Deine Freundin mit ihrer Aussage, dass es sie besonders stört, wenn Du Dich sehr spontan verabredest, doch schon einen ganz guten Hinweis geliefert hat, wie ich meine. Ob man es nun nachvollziehen kann, was sie daran stört oder dass sie dieses Spontanverabredungen überhaupt stören, steht sicherlich auf einem anderen Blatt und möglicherweise bräuchte man dafür auch wiederum nähere Informationen von ihr, aber ich denke, dass sie dennoch mit dieser Aussage schon mal einen ganz guten Anhaltspunkt dafür geliefert hat, dass Du Dich auf sie einstellen kannst, um zu vermeiden, dass es zu einem weiteren Streit kommt. Es mag zwar auch sein, dass es damit nicht komplett getan ist und Ihr beide über diese zu wenige Zeit nun in Zukunft gar nicht mehr streiten werdet, aber Ihr habt nun immerhin etwas, worauf Ihr aufbauen könnt.

Übrigens finde ich es überhaupt nicht selbstverständlich, dass man sich in einer frischen Beziehung so viel wie möglich sehen will, sondern ich kenne es aus meiner Erfahrung tatsächlich so, dass jeder da seine ganz unterschiedlichen Befindlichkeiten hat und man darüber unbedingt recht frühzeitig reden sollte, damit eben nicht einer sich eingeengt fühlt und der andere ständig enttäuscht ist, weil er das Gefühl hat, zu wenig beachtet zu werden. Zu viel Wunsch nach Nähe von einer Seite wird auf der anderen Seite nicht einmal sonderlich selten als Klammern empfunden, das nicht nur störend ist, sondern auch wirkliche Probleme innerhalb dieser Beziehung auslösen kann, weil eben zwei völlig unterschiedliche Bedürfnisse aufeinanderprallen. Dass man sich sehen will, ist sicherlich klar, aber allein diese Tatsache sagt eben noch nichts über die Häufigkeit und die jeweilige Dauer aus.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man sicherlich nicht ständig aufeinanderhocken und überall nur noch zu zweit auftauchen muss, aber auch ich möchte meinen Partner gerne häufiger sehen und finde zwei mehrstündige Treffen in der Woche doch in der Regel als zu wenig. Gleichzeitig denke ich aber, dass es mir als jemand, der seine eigenen Bedürfnisse in dieser Hinsicht ganz gut kennt, nicht sonderlich viel weiterhilft, wenn ich mich nicht darüber mit meinem Partner verständige, sondern einfach mal austeste, wie viel Nähe er denn überhaupt haben möchte. Das kann böse nach hinten losgehen, weil man sich als der, der die Nähe will, sicherlich auch nicht selten mal abgewiesen fühlt, ohne wirklich abgewiesen worden zu sein. Es helfen also auch hier wieder nur klare Worte weiter, und ich denke, dass Ihr daran festhalten solltet, Euch in Zukunft über Eure Probleme wirklich zu unterhalten – möglichst offen und ehrlich, damit es nicht zu Missverständnissen oder Dauerfrust auf Seiten eines der Beteiligten kommt.

So bescheuert das auch klingen mag, aber ich glaube nicht, dass die Distanz eine geeignete Lösung ist. Ganz im Gegenteil, durchhalten ist die Devise! Denn nur so kann eure Beziehung reifen und sich weiter entwickeln. Durch die Distanz kann es passieren, dass ihr euch von einander entfernt und dann ist irgendwann Schluss und das willst du doch nicht, oder? Wenn doch kannst du auch gleich s´Schluss machen, was eine vorübergehende Pause schon sagt, also die Gleichung sagt Pause = Schluss, überlege es dir.

Ich persönlich finde, dass es keinen Sinn mehr hat eine Beziehung zu führen, wenn man sich nur noch über größeren Sachen streitet, die eben nicht anständig gelöst werden können. Wenn es nur ab und zu ml kleinere Sachen sind, dann finde ich es komplett in Ordnung und nicht schlimm. Aber es gibt eben einen gewissen Punkt, ab dem es dann ausartet.

Ich finde außerdem, dass es dann nichts bringt, wenn man dann weniger Zeit miteinander verbringt, nur damit man sich dann nicht mehr streitet. Meiner Meinung nach sollte man dann entweder versuchen das Problem oder in manchen Fällen auch die Probleme zu lösen oder eben, so hart es dann auch sein wird, die Beziehung zu beenden, weil es ja keinen Sinn mehr hat.

Befremdlich finde ich das ganze auf jeden Fall, dennoch kann ich die Vorgehensweise deiner Freundin schon nachvollziehen. Im Ganzen möchte sie eben einfach, dass ihr beiden weniger Zeit miteinander verbringt, weil sie das Gefühl hat, dass du das eh möchtest, eben weil du dich häufig bei anderen Freunden aufhältst und das verletzt sie nun mal leider. Wenn du aber eh weniger Zeit mit ihr verbringst, dann passieren automatisch zwei Dinge, erstens, du verbringst mehr Zeit mit deinen Kumpels, was ihrer Meinung nach eh in deinem Sinne ist und zweitens, weil sie dadurch nicht mehr die ganze Zeit auf dich wartet, stört es sie nicht mehr wesentlich, dass du mehr Zeit bei deinen Kumpels verbringst, obwohl eigentlich geplant war, dass du zu ihr kommst, aus dem Grund entgeht ihr eben was du so den Tag getrieben hast und sie meint, dass sie dann weniger verletzt ist.

Klappen wird das wahrscheinlich nicht, so wie es sich für mich anhört, scheint deine Freundin eh schon sehr eifersüchtig zu sein und das wird sich auch nicht ändern, nur weil ihr weniger Zeit miteinander verbringt, sie wird dennoch darüber spekulieren, was du den Tag über getrieben hast und wieso du ihn lieber mit anderen verbringst, als mit ihr. Nichts desto trotz hört sich das für mich in dem Sinne auch eher nach einer ''Falle'' an, wenn du zustimmst weniger Zeit mit ihr zu verbringen, sieht sie sich in ihren Befürchtungen bestätigt und fängt an zu heulen. Ich habe diesen Typ von Frau leider schon häufiger erleben müssen.

Man kann dennoch nicht abstreiten, dass sich viele Paare weniger streiten, wenn sie sich nicht mehr dauernd auf der Pelle sitzen, dass kommt automatisch so, weil man weniger Zeit hat und für diese Zeit leichter eine sinnvolle Beschäftigung finde, als wenn man sich sagt, man verbringt den ganzen Tag miteinander, wo eben auch unterschiedliche Interessen aufeinander prallen und man sich durch das ständige aufeinander sitzen auch langweilt, du wahrscheinlich schneller, als sie. Wiedersprechen tut sich das mit ihrer vorigen Aussage an sich nicht, denn sie will dir die Zeit geben, dich mit deinen Freunden zu treffen und ''verzichtet'' derweil auf dich, sie glaubt zumindest, dass sie sich dann weniger darüber aufregen wird, das meiner Meinung nach sicherlich nicht der Fall sein wird.

Da ich die Beziehung in ihren Einzelheiten nicht kenne, kann ich dir leider auch nichts großartig hilfreiches raten, ich würde aber sagen, dass es sich bei deiner Freundin um eine sehr eifersüchtige handelt, wie ja leider sehr oft bei den Frauen. Sie möchte mehr Zeit mit dir verbringen, auch wenn ihr euch dabei langweilt, sie möchte das aber, weil sie nicht weiß, was du da mit deinen Freunden treibst und weil sie natürlich auch eifersüchtig ist und dich lieber bei ihr hat. Berechtigt ist das meiner Meinung nach nicht.

Ich denke es wäre ganz schön, wenn du mit ihr das Gespräch noch mal suchst. Sie hat Angst dich zu verlieren, dass klingt doch schon mal ganz gut. Mach ihr einfach klar, dass du sie liebst und das es dabei egal ist wie oft ihr streitet, zumal es ja deiner Meinung nicht so schlimm zu sein scheint. Sag ihr doch einfach, dass weniger sehen nicht in deinem Sinn liegt, weil du sie liebst und sie somit auch um dich herum haben willst.

Das du oft deine Freunde siehst und das zu lang, kann man ja ändern in dem man sie einfach mal mit nimmt, oder willst du das nicht? Außerdem kannst du ihr ja versprechen, weniger Zeit mit ihnen zu verbringen, wenn du dafür mehr Zeit mit ihr bekommst.

Ich finde den Vorschlag deiner Freundin ziemlich merkwürdig, vor allem im Hinblick auf die genannte Ursache eurer Streiereien. Natürlich wird es nicht immer um dieselben Themen gehen, aber das Beispiel, das du bereits genannt hast, spricht für mich schon praktisch gegen den Vorschlag deiner Freundin. Wenn sie sich darüber aufregt, dass du vielleicht - für ihren Geschmack - zu lange bei Freunden bleibst, sagt das ja aus, dass sie mehr Zeit mit dir verbringen möchte und dich für sich haben will. Wenn sie dir dann auf der anderen Seite vorschlägt, dass ihr euch weniger oft treffen solltet, um dadurch die Streit-Frequenz zu verringern, ist das schon ein bisschen widersprüchlich, oder?

Abgesehen davon denke ich, dass dieser Vorschlag keine richtige Lösung für euer Problem ist. Natürlich werdet ihr euch weniger streiten, wenn ihr euch seltener seht. Wenn ihr aktuell vielleicht zwei bis drei Tage pro Woche Gelegenheit habt, euch richtig schön zu streiten, streitet ihr euch sicher weniger, wenn ihr euch vielleicht nur noch einmal pro Woche seht. Allerdings kann es sein, dass der Streit einfach nur auf eine andere Ebene gehoben wird. Anstatt ihn live auszutragen, könntet ihr euch auch am Telefon oder per E-Mail streiten. Ich glaube nicht, dass der Streit insgesamt weniger wird, wenn die Probleme nicht gelöst werden. Wenn deine Freundin ohnehin ein eifersüchtiger Mensch ist und nicht möchte, dass du Zeit mit deinen Freunden verbringst, wird sie dieses Problem nicht von heute auf morgen loslassen.

Ich denke, dass ihr vielmehr die Fronten klären solltet. Ihr müsst schauen, weswegen ihr in Streit geratet. Handelt es sich um ganz grundsätzliche Dinge, die meistens vielleicht auch noch richtig banal sind? Im Fall der Besuche bei Freunden würde ich der Freundin einfach klar machen, dass Freunde nicht uninteressant werden, nur weil man sich gerade in einer Beziehung befindet. Es ist sehr wichtig, die Freundschaften weiterhin zu pflegen und deine Freunde gehören ja auch zu deinem Leben. Eine Beziehung ersetzt keine Freundschaften. Deine Freundin hat einfach nicht das Recht, auf deine Freunde eifersüchtig zu sein und solange du nicht nur alle zwei Monate mal Zeit für sie hast, sollte sie sich auch nicht darüber beklagen, dass du dich mit deinen Freunden triffst. Das geht sie ja auch einfach nichts an.

Wichtig ist auch, dass ihr versucht, möglichst sachlich miteinander zu sprechen, wenn es Dinge gibt, die euch an dem anderen stören. Es ist ja ganz putzig, wenn jemand so stur ist und sich hart und unnachgiebig zeigt. Damit kann man sich aber auch ganz schön viel kaputtmachen. Wenn Streitereien nur aufgrund von Sturheit künstlich am Leben gehalten werden, ist das nur unnötig und kraftraubend. Ihr solltet euch beide fragen, ob ihr so etwas braucht. Diese Machtspielchen müssen nicht sein und ich denke, dass ihr euch die abgewöhnen solltet.

Ich denke auch, dass es in einigen Fällen sicherlich gut sein kann, wenn man auf Abstand geht. Bei einigen ist die Luft raus oder der Knoten geplatzt, dass die Trennung bevorsteht und da wäre Abstand eventuell nicht verkehrt, um die Vorzüge des anderen vielleicht zu erkennen. Des Weiteren könnte natürlich der Kopf auch frei werden, sodass man vielleicht einen klareren Gedanken bekommt, ob eine Beziehung noch Sinn hat oder nicht.

Ich selber musste noch keinen Abstand von meiner Frau nehmen und wir sind seit 6 Jahren immer 24Std miteinander zusammen. Das bedeutet auf der Arbeit, im Urlaub, beim Einkaufen und natürlich in unserer Wohnung. Bei uns scheint dies ein Erfolgsrezept zu sein, aber viele Menschen können das nun ein Mal nicht. Bei einigen geht der Stress schon nach Wochen los, wenn man sich täglich sieht, daher sollten einige Menschen immer etwas Abstand für sich selber parat halten.

Eine komplette Beziehungspause kann ich nicht unbedingt Befürworten, denn oftmals sind die Pausen genau gegenteilig zu verstehen. Viele Menschen nutzen eine angebliche Beziehungspause für das Aufleben anderer Kontakte und meinen eigentlich eine endgültige Trennung und sagen dies nicht. Das habe ich von vielen Freunden schon bereits gehört und daher wäre da mein Alarmsignal sehr hoch. Ich denke ein normaler Abstand sollte ausreichen, um zu wissen, ob eine Beziehung weiterführbar ist oder eben nicht.

Ich bin mir sicher, dass es einer Beziehung gut tut, wenn man nicht ständig aufeinander sitzt und von daher finde ich es auch gar nicht so abwegig, dass man daran denkt, weniger Zeit miteinander zu verbringen, wenn man sich oft streitet. Vor allem dann, wenn man sich wirklich ständig sieht, dann kann es auch ganz gut sein, sich weniger zu treffen. Viele Streitereien entstehen ja auch dadurch, dass man einfach aufeinander sitzt und sich dann auch gegenseitig auf die Nerven geht, weil einem dann auch langweilig ist. Vor allem dann, wenn man wirklich immer nur zu Hause sitzt und auch jedes Mal das Gleiche macht, kann das durchaus langweilig werden und es ist eigentlich auch normal, dass man dann auch gereizt wird, wenn man ständig das gleiche macht. Auf diese Weise bekommt man dann natürlich auch schneller schlechte Laune und es ist wahrscheinlicher, dass man sich streitet.

Bei mir ist es auch so, dass ich immer darauf achte, nicht zu viel Zeit mit meinem Freund zu verbringen. Auch wenn ich es liebe, Zeit mit meinem Freund verbringen zu können, ist es dennoch so, dass ich genügend Zeit für mich selbst brauche. Ich werde einfach schnell gereizt, wenn ich nicht genug Zeit für mich bekomme und wenn ich merke, dass ich lieber wieder Zeit für mich hätte, dann sage ich das meinem Freund auch. Immerhin bringt es ja nichts, wenn ich Zeit mit meinem Freund verbringe, während ich lieber alleine wäre. Auf diese Weise bekomme ich ja auch schlechte Laune und wir streiten uns dann nur, weshalb ich es dann auch besser finde, wenn wir etwas Abstand bekomme.

Ich denke, dass jeder jedoch selbst entscheiden muss, wie viel Zeit er mit seinem Partner verbringen möchte und wie viel Zeit er für sich selbst braucht. Wenn man ein Mensch ist, der generell viel Zeit für sich selbst braucht, ist es auf jeden Fall besser, regelmäßig Abstand zu bekommen, damit man sich auch nicht auf die Nerven geht und nicht so viel streitet. Dabei ist es eben bei jedem unterschiedlich, wobei es auch nicht zwangsläufig so sein muss, das mehr Abstand zu weniger Streitigkeiten führt. Wenn es nämlich grundsätzliche Probleme in der Beziehung gibt, dann kann man sie auch nicht einfach durch Abstand beseitigen. Stattdessen sollte man sich in so einem Fall zusammen setzen und versuchen, die Probleme gemeinsam zu lösen. Man löst Probleme nicht, indem man vor ihnen davon läuft und das sollte einem auch klar sein.