Ist es unhöflich, sich im Bus nicht zu Bekannten zu setzen?

Wenn ich morgens Bus fahre, begegne ich oft einer Bekannten von mir. Allerdings nicht jedes Mal, weil ich meistens den späteren Bus nehme, auch wenn ich damit riskiere, zu spät zu kommen. Genau genommen sind wir sogar Klassenkameradinnen, jedoch haben wir nichts mit einander zu tun. Ich verstehe mich zwar mit ihr und finde sie auch nicht unfreundlich. Aber wir haben uns einfach nichts zu sagen, sodass im Bus oft diese peinliche Stille herrscht, wenn wir uns nebeneinander setzen. Da ich morgens ohnehin eher dösig bin, setze ich mich am liebsten alleine irgendwo hin, höre Musik und rede auch nicht allzu gerne.

Nun habe ich aber angefangen, mir darüber Gedanken zu machen, weil sie es ja als unhöflich empfinden könnte, wenn ich mich nicht zu ihr setze, obwohl wir uns doch kennen. Nun sitzen wir immer zusammen, wechseln aber meistens nur einige Sätze mit einander und die restlichen zwanzig Minuten Fahrt schweigen wir uns nur an oder reden ein wenig. Aber ich empfinde das als gezwungen, denn eine richtige Unterhaltung entsteht ja nicht. Das finde ich genauso unangenehm, aber es wäre doch auch komisch von mir, mich zukünftig wieder von ihr wegzusetzen.

Findet ihr es selbstverständlich, dass man sich in Bus und Bahn zu Bekannten setzen sollte, wenn man ihnen begegnet? Oder sagt ihr ihnen nur hallo und geht einfach weiter? Was würdet ihr an meiner Stelle als richtig ansehen?

Ich bin morgens auch lieber alleine, wenn ich mit dem Bus fahre. Ich habe mich auch nie zu Bekannten gesetzt, ich habe sie kurz gegrüßt und das war es an sich auch schon. Ich empfinde es an sich nicht als unhöflich, weil nicht jeder Mensch morgens in der Frühe Lust auf tiefsinnige Gespräche oder auf Unterhaltungen allgemein hat. So tritt man auch niemandem auf die Füße und wenn jemand dein Verhalten nicht versteht, dann kann er immer noch nachfragen und du kannst es erläutern.

Ich bin auch eher so, dass ich dann einfach nur die Leute begrüße, die ich kenne. Ich fahre zwar nur selten Bus und Bahn, da ich ein Auto habe, aber es kommt manchmal vor, dass ich dann Bekannte dort treffe. Ich würde mich auch, vor allem morgens, wohler fühlen, wenn ich alleine für mich sitzen kann. Ich finde es auch nicht so toll, wenn ich mich schon morgens früh mit Leuten unterhalten soll, wozu ich auch eigentlich gar keine Lust habe.

Wenn es aber nicht gerade morgens ist, dann weiß ich auch nie, ob ich mich nun zu ihnen setzen soll oder eben nicht. Denn ich weiß ja nicht, ob die Personen es dann auch möchten, dass ich mich neben ihnen setze. Daher begrüße ich sie einfach nur und setze mich woanders hin. Ich denke dann immer, dass die Leute auch so denken, wie ich. Denn manchmal habe ich einfach keine Lust, mich zu unterhalten und würde lieber für mich bleiben. Wenn ich zuerst in einem Bus sitze und mich ein Bekannter nur begrüßt, sich aber nicht neben mich setzte, dann empfinde ich es nicht als unhöflich. Jeder kann sich doch hinsetzen wo er mag. Daher sehe ich es auch nicht als unhöflich an, wenn ich mich nicht zu meinen Bekannten setze.

Nun, wenn Du mit dieser Klassenkameradin nichts weiter zu tun hast, finde ich es bestimmt nicht unhöflich, dass Du Dich nicht zu ihr setzt. Auch finde ich, sollte es Dir dann egal sein, ob und was sie über Dich denken könnte, eben, weil Ihr Euch nichts zu sagen habt. Warum solltest Du Dich dann noch zu ihr setzen? Ich jedenfalls kann es nachvollziehen und würde sie vielleicht mit einem lautlosen Gruß sie begrüßen und mich dann gar nicht erst in ihre Nähe bewegen. Ein kurzes Nicken und Lächeln würde ausreichen und dann wäre es aber auch schon gut.

Gerade morgens hat man ja nicht unbedingt Lust auf ein Gespräch, aber davon abgesehen - wenn Ihr sowieso mit dem gleichen Bus fahrt, in die gleiche Klasse geht, das gebe doch Gesprächsthemen an sich und es ist ja nun auch nicht so, als würdest Du sie abstoßend finden. Nur kann man ja auch kein Gespräch erzwingen und somit wärst Du dann raus aus der Nummer.

Ich fand es schon komisch, wenn man mich gekannt hat und beim Sehen aber nicht mal gegrüßt hat oder so, ich habe jetzt auch kein ewig langes Gespräch erwartet, aber ein kurzes Hallo oder das besagte Kopfnicken, ein Lächeln hätte mir schon gereicht. Aber jeder Jeck ist anders und entsprechend kann Deine Bekannte auch wieder anders darüber denken. Ignoranz muss aber nicht sein, finde ich.

Wenn ihr euch sowieso nichts zu sagen habt, findet deine Klassenkameradin es vielleicht genauso unangenehm wie du, wenn ihr neben einander sitzt und dann ein peinliches Schweigen eintritt. Falls ihr also wieder mit dem gleichen Bus fahrt, grüße sie doch einfach freundlich und such dir dann einen Platz für dich allein. Dann kannst du in Ruhe dösen, Musik hören etc.

Würdest du sie plötzlich einfach ignorieren, ohne auch nur ein "Hallo" über die Lippen zu bringen, würde ich das tatsächlich als unhöflich empfinden. Mit einem netten Gruß aber machst du bestimmt nichts falsch, auch wenn du dich nicht zu ihr setzt.

Ich denke schon, dass es höflich ist, wenn man sich in Bus und Bahn neben Bekannte setzt, allerdings nur dann, wenn man sie vorher gefragt hat, ob ihnen das auch recht wäre und sie entsprechend bejaht haben. Einfach davon ausgehen, dass jemand es schon wollen wird, dass ich neben ihm sitze, würde ich nun auch nicht, das wäre ja wiederum auch ziemlich unhöflich und würde den eigentlich vorangegangenen höflichen Gedanken zerstören. Allerdings würde ich auch sagen, dass es nicht zwingend unhöflich ist, wenn man sich nicht zu Bekannten setzt, sondern sich lieber separat setzen möchte. Vielleicht würde ich aber, damit keine falschen Vermutungen aufkommen, irgendwann in einem günstigen Moment mal ein kurzes Gespräch suchen und versuchen, zu erklären, weshalb ich mich immer separat setze. Das kannst Du ja mit Deiner morgendlichen Müdigkeit ganz gut begründen und ich denke, dass das auch jeder akzeptieren kann.

Da ich nur in Begleitung die öffentlichen Verkehrsmittel nutze, setze ich mich solchen Situationen schon automatisch nicht aus. Als ich noch Schülerin war und häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule und von der Schule nach Hause fahren musste, habe ich es allerdings auch vorgezogen, mich nicht neben diejenigen zu setzen, die ich flüchtig kenne, mit denen ich aber eigentlich keine Gesprächsthemen habe. Mit Smalltalk konnte ich noch nie sonderlich viel anfangen und ich hatte auch immer eher das Gefühl, damit mehr kaputt zu machen als hilfreich zu sein. Natürlich habe ich also gegrüßt, aber mehr kam von mir dann auch nicht. Jedenfalls empfinde ich ein unmotiviertes und gezwungenes Gespräch nicht zwingend höflicher als ein freundliches Grüßen und Weitergehen, eher im Gegenteil. Ich muss nicht jeden mögen und auch nicht jedem den Eindruck vermitteln, mich mit ihm umgeben zu wollen, denke ich. Jedenfalls fände ich Unehrlichkeit wiederum nicht gerade höflich und ich denke, dass man irgendeiner Linie treu bleiben sollte. Auch in diesem Fall würde ich tatsächlich die Aufrichtigkeit wählen.

Ich kenne dieses Problem, wenn ich mich nachmittags in den Bus nach Hause setze. Ich wohne in eher dörflichen Verhältnissen und dort kennt nun mal fast jeder jeden. Auch diese Stille ist mir nur allzu gut bekannt, weil sie entstehen kann, wenn man sich nichts zu sagen hat.

Generell setze ich mich in öffentlichen Verkehrsmitteln meistens zu meinen Bekannten, wenn ich diese sympathisch finde oder früher mehr mit ihnen zu tun hatte. So kann man etwas über die jetzigen Ereignisse in deren Leben erfahren, pflegt seine Kontakte und die Fahrt wird ein wenig verkürzt. Wenn ich in der Bahn allerdings Menschen treffe, auf die ich entweder keine Lust habe oder mit denen ich fast nichts zu bereden habe, setze ich mich alleine hin, schaue aus dem Fenster und höre Musik.

Allerdings finde ich es unhöflich, Bekannte nicht zu grüßen. Leider passiert mir das auch manchmal, obwohl ich es selbst komisch finde, wenn mich ein Bekannter nicht wenigstens mit einem Hallo begrüßt.

Eigentlich ist es die Regel, dass man sich zu seinen Bekannten setzt. Wenn ich damals morgens früh mit dem Zug zur Schule gefahren bin saßen meine Bekannten auch immer in meiner Nähe, unabhängig davon wie viel ich mich mit Ihnen unterhalten habe. Damals war ich echt noch sensibel was Frühaufstehen anging und war um 7 auch noch total benommen und müde (jetzt wo ich 3 Stunden früher fahre ... naja ), folglich auch nicht sonderlich gesprächig. Trotzdem saßen wir immer zusammen und häufig ergaben sich dann auch hin und wieder Gesprächsthemen auch wenn ich keine Lust hatte. Zum Beispiel Klausurtermine, Klausurthemen, Noten, Lehrer, Scheiße bauen, Schulkameraden,...

Ich bin mir sicher, dass viele Leute es persönlich nehmen könnten, wenn du dich nicht zu Ihnen setzt. Aber selbst wenn, ist das ihr Problem, nicht deins. Wenn du keine Lust hast, hast du halt keine Lust! Mach dir darum also keine Gedanken!

Ich würde an deiner Stelle gar keinen Zwang empfinden und ich würde es auch nicht als unhöflich empfinden, wenn du dich nicht neben ihr setzt. Im Endeffekt willst du es ja garnicht und es entsteht nur eine gezwungene Konversation, was auch nicht unbedingt super ist. Dazu kommt das du wahrscheinlich überhaupt keine Lust darauf hast und dich dadurch eventuell noch mehr langweilst. Auf jeden Fall würde ich mich nicht neben ihr hinsetzen. Und wenn ihr wirklich nur Bekannte seit, sollte sie es eigentlich auch nicht als unhöflich empfinden.

Für mich kommt es darauf an, wie nah ich dieser Person stehe. Wenn es sich tatsächlich nur um eine Bekanntschaft handelt, mit der ich aber nicht viel weiteres zutun habe, dann muss ich mich nicht daneben setzen. Es genügt ein höflicher Gruß und ich kann weiter gehen. Ich würde es im Umkehrfall auch keinem übel nehmen, wenn er sich nicht neben mich setzt.

Handelt es sich aber um gute Freunde beispielsweise, dann würde ich es schon unhöflich finden. Da setze ich mich dann auch daneben, weil man zumeist auch mehr zu erzählen hat. Ich finde es nämlich albern, wenn ich mich nur aus Höflichkeit zu jemandem setze, aber dann schweigen wir uns an. Dann brauche ich mich auch nicht dorthin zu setzen.