Geschlecht während Schwangerschaft bestimmen

Eine Freundin von mir hat vor kurzem ein Baby bekommen. Sie war wie viele andere auch, sehr neugierig und wollte bereits während der Schwangerschaft das Geschlecht des Babys wissen. Dabei meinten zwei unterschiedliche Ärzte, dass es sich um ein Mädchen handelt. Die Überraschung war dann natürlich enorm groß, als das Mädchen bei der Geburt doch ein Bub war.

Solche irrtümlichen Diagnosen kommen ja immer wieder vor. Sie sind zwar nicht der Regelfall, aber selbst wenn man sich eben das Geschlecht sagen lässt, kann man sich nie so ganz sicher sein. Nun frage ich mich jedoch, warum man das heutzutage nicht so genau sagen kann. Spätestens beim Organscreening sollte das doch bitte erkennbar sein. Da kann man die kleinsten Löcher im Herzen ausfindig machen und auch sonst erkennen ob Niere und Co irgendwelche Probleme oder Auffälligkeiten haben.

Dann müsste man doch bitte auch erkennen können, welches Geschlecht das Baby hat, oder nicht? Selbst wenn sich der Penis eines Buben verstecken sollte, müsste man doch bitte sehen können, ob da eine Gebärmutter ist oder nicht. Also das Geschlecht lässt sich doch nicht nur an einem Penis oder eben keinem erkennen. Wieso ist es auch heutzutage noch nicht möglich, ein Geschlecht durch Ultraschall mit mehr Sicherheit bestimmen zu können?

Dass man natürlich durch eine Fruchtwasseruntersuchung eine Gewissheit haben kann, ist mir schon klar, aber die macht man ja nun auch nicht standardmäßig und wie gesagt sollte es doch eigentlich auch durch die Ultraschalluntersuchung möglich sein.

Wenn das Kind nicht richtig rum liegt und man nur den Rücken sieht, kann man zwar das Herz sehen, aber nicht unbedingt ob was zwischen den Beinen ist oder nicht. Letztendlich ist es ja doch nur ein Ultraschall Gerät was man hat. Auch die 3D Aufnahmen sind nur aus Daten gerechnet und ja nicht tatsächliche 3D Aufnahmen.

Gerade wenn es Mädchen sind, sind die meisten Ärzte aber sehr vorsichtig, wenn es irgendwann mal eindeutig ein Junge war, wird er das auch bleiben

Ja aber genau darum geht es mir ja. Bei meinem Sohn wurde bei Ultraschalls auch dazu gesagt, dass eben ein Sohn vermutet wird, aber rein theoretisch könnte es eben auch sein, dass der vermeintliche Penis ein Knick der Nabelschnur oder so ist, auch wenn es bei ihm ziemlich offensichtlich war.

Aber ein Geschlecht kann man eben ja nicht nur anhand von einem Penis bestimmen. Das ist mir schon klar, dass sich der mehr oder weniger "verstecken" kann. Aber man müsste doch sehen können, ob da zum Beispiel eben eine Gebärmutter vorhanden ist oder nicht. Wenn man ein noch so kleines Loch im Herzen erkennen kann, muss man doch bitte auch eine Gebärmutter finden können oder eben auch nicht und da kann sich dann der Penis verstecken soviel er will.

Ich meine zum Zeitpunkt des Organscreenings sind die Geschlechtsmerkmale noch so minimal das man anhand der inneren Organe keine Unterscheidung machen kann. Die Hoden wandern erst um die 23-24 SSW nach außen, so dass sie beim Organscreening noch innen liegen, wahrscheinlich liegt es auch daran. Ist aber sehr interessant deine Frage. Je nachdem wann der Screen gemacht wird, könnte das eventuell tatsächlich gesehen werden.

Du weißt doch selber durch Ultraschall, was bei dir gemacht wird, dass man ein Kontaktgel haben muss um überhaupt etwas zu sehen. Dieses Kontaktgel reicht aber nicht aus um auch in den Körper des Fötus / des Embryos zu sehen. Dazu muss man einfach mit dem Ultraschallkopf näher dran sein und man sollte sich eben nicht so sehr darauf verlassen, dass es das Geschlecht ist, was der Frauenarzt vermeintlich gesehen hat. Das Ultraschall ist so genau auch nicht.

Aber wieso kann man dann Defekte oder eben auch winzig kleine Löcher im Herzen des Babys sehen? Das ist ja auch im Inneren des Babys und dafür reicht das Kontaktgel dann scheinbar schon aus. Es gibt unterschiedlich gute oder eben genaue Geräte. Zum Beispiel bieten viele Frauenärzte eben auch kein Organscreening an, weil ihre Geräte eben nicht ausreichend dafür sind.

Bei mir war das genauso. Ich musste da ebenfalls in ein Spital fahren um dort die Untersuchung machen zu lassen. Aber mit diesen Geräten, die dann ja wirklich sehr genau sind, sollte das dann doch eigentlich kein Problem sein. Damit kann man dann eben auch das Innere des Babys untersuchen, weil deswegen heißt es ja Organscreening, weil da eben die Organe vom Baby untersucht werden.

@tournesol Es ist zwar schon einige Jahre bei mir her, aber die Herzuntersuchungen, welche bei meinem Kindern vorgenommen wurde, liefen nicht über Ultraschall. Da wurden ähnliche Untersuchungen wie beim EKG gemacht und die Kurven entsprechend ausgewertet. Auch die Herztöne wurden kontrolliert, aber per Ultraschall hat sich der Arzt da zu keiner Aussage hinreißen lassen, ob mit dem Herzen alles in Ordnung ist.

Und auch ich kenne Fälle in meinem persönlichen Umfeld, wo es sehr früh hieß, das es ein Junge wird. Als es dann hieß, das nun eine kleine Leonie da wäre, musste ich halt auch lachen. Ich selbst war da die gesamte Schwangerschaft eisern und habe jedem Arzt vorher gesagt, das ich das Geschlecht meiner Kinder nicht wissen will. Das habe ich auch durchgehalten und bei Untersuchungen auch nie selbst danach geschaut.

Das Gerät beim Frauenarzt ist natürlich kein Spezialgerät, wie es beispielsweise irgendwelche Fachkliniken haben. Da reicht der Ultraschall oft eben nicht aus, um das Geschlecht zu erkennen, da sich die Kleinen im Bauch eben meist auch ungünstig drehen. Erkennen kann man dann eben auch nur den Penis, oder eben nicht. Bei Mädchen lässt sich das eben nicht so klar erkennen, ob es nun wirklich eins ist oder er sein Geschlechtsteil eben nur geschickt versteckt hat.

Bei einem Organscreening wäre es vermutlich schon möglich, eine Gebärmutter zu erkennen, da es sich hierbei ja um ein Spezial-Screening handelt und man dazu auch spezielle Geräte braucht. Wann man die Gebärmutter auf einem Screening deutlich erkennen kann, weiß ich auch nicht so genau. Soweit ich mich erinnern kann, wird dieser Speziel-Ultraschall im vierten Schwangerschaftsmonat durchgeführt, also noch sehr früh. Allerdings ist er ja dazu da, mögliche Krankheiten und Fehlbildungen zu erkennen, nicht, um das Geschlecht des Babys zu bestimmen. So wichtig wär mir das Geschlecht dann auch nicht, dass ich den Facharzt nach einer eventuell vorhandenen Gebärmutter suchen lassen würde.

Ich bin gerade in im 4. Monat schwanger und beschäftige mich vor diesem Hintergrund intensiv mit dieser Frage. Würde schon gerne wissen, ob ich ganz klischeehaft rosa oder blau kaufen soll.

Meine FÄ sagte, dass sich das Geschlecht des Kindes in der frühen Schwangerschaft noch gar nicht eindeutig bestimmen lässt, da sich die Geschlechtsteile des Babys aus den gleichen Anlagen entwickeln. Da kann es auch sein, dass ein Mädchen versehentlich mal für einen Jungen gehalten wird - es muss sich erst alles richtig entwickeln. Ab der 14. SSW sollen die Angaben zum Geschlecht recht sicher sein. Voraussetzung dafür aber ist, dass sich das Baby so dreht, dass man ihm auch schön fein zwischen die Beine gucken kann. Es gibt Kinder, bei denen es bis zur Geburt hin schier unmöglich ist, das Geschlecht zu bestimmen.

Auch ich werde bald zur Feindiagnostik gehen. Obwohl ich - glücklicherweise - keine Risikoschwangerschaft habe, wird mich meine FÄ zum Organ-Ultraschall überweisen. Angesetzt sind solche Untersuchungen zumeist zwischen der 20. und 22. SSW. Das Geschlecht sollte demnach bei günstiger Lage festzustellen sein. Der Gedanke, im Rahmen einer solchen Untersuchung auf die inneren Geschlechtsorgane zu achten, ist gut - nach Aussage meiner FÄ aber nicht umsetzbar. Selbst der kleine Magen des Babys lässt sich nur schwer darstellen - die Gebärmutter hat sich zu dieser Phase der Schwangerschaft gerade erst gebildet, ist damit sehr klein und kann demnach nicht sichtbar gemacht werden. Ich werde schauen, was mich erwartet. Vielleicht habe ich ja Glück und das Baby zeigt sich kooperativ.