Gedächtnistraining sinnvoll? Wenn ja, wie?

vom 06.11.2011, 16:36 Uhr

Gestern bei 'Wetten Dass...' wurde wieder mal eine Art Gedächtnistraining gezeigt (Die letzte Wette mit dem Zauberwürfel, wo der Kandidat diesen nach kurzem Anschauen mit geschlossenen Augen und unter Wasser löste.). Aber wie kann man sein Gedächtnis so trainieren, dass es einen so komplexen Ablauf von Bewegungen mit geschlossenen Augen noch wiedergibt und das auch noch unter Wasser ohne Luft?

Immer hört man von Spielen wie 'Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging' oder anderen Seiten, womit man sein Gehirn trainiert, wozu auch das Gedächtnis gehört. Schüler haben oft Probleme in der Schule, sich Sachen zu merken, oder auch alltägliche Sachen wie Schlüssel verlegen etc.

Wie ist das bei euch? Was haltet ihr von Gehirntraining bzw. Gedächtnistraining? Macht ihr es selber, und wenn ja wie?

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» x_MKD_x » Beiträge: 262 » Talkpoints: 18,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gedächtnistraining ist auf jeden Fall möglich. Aber Spiele wie Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging halte ich für eine kleine Spielerei und weniger für sinnvoll, da man die "Spiele" nach einiger Zeit kennt und sich mit der Zeit einfach in ihnen verbessert, ohne wirklich was zu lernen oder sich zu trainieren.

Ich selbst mache kein Gedächtnistraining, ich bin mit meinem Schulstoff schon genug gefordert :D . Es kommt immer darauf an, wofür man es benutzen will und was man genau trainieren will. Das Hirn ist ja leider kein Muskel, den man von heute auf morgen mit einem kleinen Workout trainieren kann. Man vergisst auf lange Sicht sowieso fast alles, was nicht mit motorischen Fähigkeiten zu tun hat. Beispielsweise merke ich das schon nach zwei Wochen Ferien. Wenn man sich eben eine Zeit lang nicht mit bestimmten Informationen auseinander setzt, geraten sie früher oder später in Vergessenheit. Auf lange Sicht müsstest du jeden Tag irgendwelche Übungen machen, um dein Gedächtnis zu verbessern. Einen wirklichen Sinn sehe ich darin eigentlich nicht, wenn man nicht gerade zu Wette Dass gehen will.

» weezy15 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich schließe mich meinem Vorredner an und will am Anfang sagen, dass Gedächtnistraining auf jeden Fall möglich ist. Bei Spielen für den Nintendo DS wie Dr. Kawshimas Gehirnjogging werden die Übungen aber nicht schwieriger, sodass das Gehirn nach einiger Zeit nicht mehr gefordert wird. Man kann sich das wie beim Sport vorstellen: Wenn man immer nur 30 Minuten joggt, dann stellt sich keine klare Verbesserung ein. Das Gehirn braucht immer neue Herausforderungen und Anreize, um besser zu werden.

Sudoku zu lösen trainiert deine Fähigkeit, Sudokus zu lösen, aber ist das im Alltag wichtig? Kreuzworträtsel fragen das Allgemeinwissen ab, was aber nicht direkt etwas mit Gedächtnistraining zu tun hat. Folglich muss Gedächtnistraining abwechslungsreich und spannend sein, damit Steigerungen erreicht werden können.

Es gibt auf jeden Fall Techniken, die dir einen Vorteil im Alltag verschaffen: Zum einen kann man sich darauf einlassen, die Schnelllesetechnik zu erlernen. Ich selbst beherrsche diese nicht, kann aber auch so recht schnell lesen. Was auf jeden Fall hilfreich sein kann, sind Eselsbrücken, um sich Dinge zu merken. Ich gebe ein Beispiel: Die Präsidenten der USA ab 1953 kann man sich ziemlich leicht mit Körperteilen merken.

Von den Füßen geht es aufwärts. Sie haben Schuhsohlen aus Eisen, und diese hauen beim Gehen auf den Boden. Daraus folgt, der Präsident war Eisenhower. Auf deinem Knie sitzt ein Mensch, den du noch nie gesehen hast, und fragt dich: "Kenn i di?" Der Präsident war Kennedy. Auf den Oberschenkeln folgt Johnson, denn dort hält sich John mit seinem Sohn auf. Wenn Sie ihr Gesäß betrachten, denken Sie vielleicht ans Meer, und darin schwimmt eine Nixe. Folglich Präsident Nixon. Im Bauchnabel könnte man ein Spielzeugauto platzieren, was dort fährt. Es ist ein Ford, woraus der Präsident Ford folgt. Am Pulli krallt sich eine männliche Katze fest, der Präsident Carter. Stellen Sie sich vor, auf Ihrer Schulter sitzt ein Männchen und Sie haben sich im Regen untergestellt. Nur die Schulter und das daraufsitzende Männchen werden nass, es ist Präsident Reagan. Für Präsident Bush haben Sie eine Krawatte an, auf der ein Busch zu sehen ist. Alternativ kann man sich diesen mit Brustbehaarung merken. Als Nächstes pfeifen Sie und es erklingt ein Ton, für Präsident Clinton. Wenn Sie wenig Haare auf dem Kopf haben, ist das ein kleiner Busch. Deshalb Bush jr. Und Obama sollte man sich noch so merken können.

Das ist ein Beispiel, man kann sich viele Sachen mit den Körperteilen merken, die eine Reihenfolge haben. Probieren Sie es einmal aus. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen. Und machen Sie weiter Ihre Sudokus, falls diese Ihnen Spaß bereiten. Ich löse diese nämlich auch sehr gerne.

» philipp.sach » Beiträge: 31 » Talkpoints: 14,36 »



Diese Frage lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten, da es auch immer darauf ankommt, was man nun genau trainieren möchte. Gerade für solche Leistungen, wie sie in der genannten "Wetten, dass"-Sendung gezeigt wurden, gibt es sicherlich ganz bestimmte Übungen. Nicht umsonst gibt es mittlerweile richtige Vereine und Einrichtungen, die sich nur dem Thema Gedächtnistraining widmen, wobei es dabei eben in erster Linie um Zahlen oder eben Folgen von Vorgängen gehen dürfte.

Ganz allgemein würde ich sagen, dass man mit allem, was man bewusst tut, sein Gedächtnis fördern und fordern kann. Wenn man sich den ganzen Tag nur auf der Couch herumtreibt und sich vom schlechten Programm der privaten Fenrsehsender berieseln lässt, wird das Gehrin sicherlich nicht trainiert. Alleine schon das Lesen eines Buches kann einen gewissen Trainingseffekt hervorrufen. Wenn man dann noch in einer anderen Sprache ein Buch liest, die nicht die Muttersprache ist, wird der Effekt noch höher. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Deshalb würde ich auch Sudokus und Kreuzworträtsel nicht so vehement ablehnen wie mein Vorredner. Sicherlich, man hat mit der Zeit Erfahrung darin und kann die Dinge einfach aufgrund dieser Erfahrung schneller und sicherer lösen, aber dennoch muss das Gehrin angestrengt werden. Auch die damit verbundene Motorik spielt dabei eine nicht zu vernachlässigende Rolle, finde ich. Nicht umsonst gibt es Studien, die zum Ergebnis haben, dass musikalisch aktive Kinder, die also motorisch etwas mit Musik machen, deutlich besser ihr Gedächtnis einsetzen können als andere Kinder, die kein Instrument spielen. Auch wieder nur ein Beispiel von vielen.

Langer Rede, kurzer Sinn: hier nun Übungen aufzuzählen wäre nicht sinnig, da diese Übungen immer mit dem jeweiligen Thema verbunden sein sollten. Ganz allgemein: einfach regelmäßig sein Köpfchen anstrengen und das wird mit der Zeit schon besser mit dem Gedächtnis.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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