Verwandten Auto auf Raten geben?
Da unser letzter Verkauf unseres Autos geplatzt ist, hat sich überraschenderweise ein enger Verwandter bei uns gemeldet und würde unser Auto gerne haben. Allerdings weiß ich auch das sie kein Geld haben und das Auto wahrscheinlich nur auf Raten kaufen könnten. Das Problem hierbei ist einfach das ich der ganzen Sache nicht traue, da dieser uns schon öfters übers Ohr gehauen hat und wir eigentlich das Geld aus dem Verkauf bräuchten. Da es sich allerdings wirklich um einen engen Verwandten handelt, weiß ich nicht was ich tun soll. Zum einen wären wir sicherlich das Auto los, aber ob ich mein Geld danach sehe ist fraglich. Was würdet ihr machen?
Wenn sie kein Geld haben, dann ist das erstmal ihr Problem. Ihr wollt die Summe in einem Betrag, also sollen sie sich das Geld von irgendwo her besorgen. Sie könnten einen Kredit aufnehmen und euch die Summe am Stück zahlen und dann bei der Bank abzahlen. Wenn sie damit nicht einverstanden sind, dann ist es ihr Problem und nicht eures, denn ihr könntet ja einfach auf dem Standpunkt beharren, dass ihr ihnen das Auto nicht verkauft wenn ihr den Betrag nicht in einem von ihnen bekommt. Auch im engen Verwandtenkreis muss man nicht auf alles eingehen, auch gerade weil euch ja bekannt ist, dass sie kein Geld haben.
Ich würde in so einem Fall definitiv nicht auf eine Ratenzahlung eingehen. Wenn ihr das Auto dringend verkaufen wollt und müsst, dann solltet ihr darauf bestehen, den Betrag direkt zu bekommen. Ansonsten könnt ihr den Verkauf immer noch anderweitig versuchen.
Ich wäre da selbst auch skeptisch, vor allem, wenn der enge Verwandte Euch schon des öfteren enttäuscht hat. Daher würde ich Euch auch raten, dass, sollte der Verwandte das Auto wirklich haben wollen, dass er sich von irgendwo her das Geld organisiert und es sich beispielsweise von der Bank leiht, wo er es auf jeden Fall zurückzahlen muss. Scheinbar möchte er das Auto auch deshalb von Euch auf Raten kaufen, weil er denkt, er könne auf die eine oder andere Rate verzichten oder dass er das Auto vielleicht sogar beschenkt bekommt.
Ich würde den Verwandten damit direkt konfrontieren, auch aufgrund der Erfahrungen, die bisher gemacht wurden. Und vielleicht hat er eine andere Möglichkeit, das Geld aufzutreiben. Blind auf einen Vertrag würde ich mich auch nicht einlassen und ich glaube, bei einem Privatkauf von Autos ist das gar nicht mal der Fall, dass dort Ratenzahlungen angeboten werden und auch, wenn es ein Verwandter wäre, würde ich selbst darauf verzichten.
Wenn der Verwandte wirklich nicht über das Geld verfügt, das ihr für euren Gebrauchtwagen haben möchtet, kann er das Auto eben nicht bekommen. Man kann es ja einfach damit begründen, dass man die Gesamtsumme selbst dringend benötigt und sich deshalb nicht auf eine Ratenzahlung einlassen kann.
Davon abgesehen würde ich sowieso davon Abstand nehmen, den Wagen im Verwandten- oder Freundeskreis zu verkaufen. Denn sollte das Auto im Nachhinein irgendwelche Macken haben oder eine Reparatur notwendig werden, kommt es nicht selten vor, dass der Käufer dann zuerst beim Verkäufer auf der Matte steht, statt sich gleich an eine Werkstatt zu wenden. Das führt oft nur zu Diskussionen und Streit, den man bei einem fremden Käufer in dieser Form wahrscheinlich nicht hat. Auch das kann man (natürlich in etwas freundlicheren Worten verpackt) als Argument dafür anführen, warum man dem Verwandten das Auto nicht verkaufen möchte.
Wenn eure Verwandten dies nicht in einem Stück bezahlen können, würde ich ihnen das Auto auch nicht verkaufen. Gerade weil sie euch schon im Stich gelassen haben im Vorfeld, würde ich ihnen nicht wirklich trauen und ihnen nur das Auto verkaufen, wenn sie auch den vollen Kaufpreis aufbringen können.
Wenn ihr das Geld dringend benötigt und so höre ich dies heraus, würde ich das Auto lieber anderweitig verkaufen (nochmals bei eBay) oder in eure Tageszeitung als es jemandem zu verkaufen, der es nur mit biegen und brechen oder gar nicht bezahlen kann. Wie auch schon geschrieben wurde, wäre mir dies bei diesen Verwandten einfach zu riskant.
Ich möchte ja niemandem etwas unterstellen, aber wenn er euch schon öfters übers Ohr gehauen hat, ist er vielleicht auch so skrupellos und würde nur um das Geld dann wieder zurück zu bekommen, etwas am Auto kaputt machen, so dass es aussieht, als würdet ihr ihm ein kaputtes Auto verkaufen. Mir wäre dies diesem Verwandten zu verkaufen einfach zu riskant.
Ich würde es wahrscheinlich nicht machen, denn ich finde, bei Geld hört die Freundschaft auf. Wenn sie kein Geld haben, ist das deren Problem. Ich würde es nur machen, wenn ich sicher wäre, dass ich das Geld zurück bekomme und das Geld nicht in einer Summe bräuchte. Ansonsten würde ich es ins Internet bestellen und dort auch definitiv herein schreiben, dass eine Ratenzahlung nicht möglich ist. Viele versuchen es doch immer wieder. Außerdem habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, was Auto verkaufen an Bekannte/Freunde betrifft. Die meinen dann, wenn etwas kaputt ist, dass es schon vorher war und das gibt meistens nur Stress und Ärger.
Ich würde für mich überlegen, was für mich wichtig ist. Wenn Ihr das Geld auf einmal braucht, dann würde ich auch die liebe Verwandtschaft damit konfrontieren, dass Ihr das Geld nun einmal selbst braucht und Ihr daher Euer Auto nur dann verkaufen werdet, wenn sie die Summe auf einmal zahlen können.
Wenn Ihr das Geld nicht auf einmal braucht sondern auch mit einer Ratenzahlung leben könnt, dann solltet Ihr überlegen, wie wahrscheinlich diese Vereinbarung dann auch eingehalten wird. Ihr habt ja dann mit der Übergabe Eure Pflichten erfüllt und erwartet, dass das Geld pünktlich kommt. Eine andere Überlegung geht auch in die Richtung, ob Ihr die Wunschsumme für das Auto auch von einer anderen Person bekommen würdet. Wenn das nicht so ist, Euch aber an der Gesamtsumme gelegen ist, dann macht ein Verkauf auf Ratenzahlung vielleicht doch Sinn. In dem Falle einer Ratenzahlung solltet Ihr auf jeden Fall eine entsprechende Vereinbarung schriftlich niederlegen - die garantiert sicher keine pünktliche Zahlung, gibt aber bei Nichtzahlung ein wenig mehr Sicherheit.
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