O2 kündigte Alice-Werbefee Vanessa Hessler

vom 06.11.2011, 10:18 Uhr

Kurz nach dem Tod des Gaddafi Sohns Mutassim el Gaddafi meldete sich Vanessa Hessler, welche eine vierjährige Beziehung mit dem Diktatorsohn führte ende Oktober in einem Interview zu Wort. Dabei erklärte sie dem italienischem Blatt „Diva e Donna“ dass man nicht alles glauben solle, was gesagt wird und dass das libysche Volk ihr persönlich weder arm, noch fanatisch vorgekommen sei. Die Familie Gaddafi, insbesondere der Diktator und dessen Söhne würden zudem von der Presse fälschlicherweise schlecht dargestellt werden, was sie nicht bestätigen könne. Nach dieser Aussage geriet nicht nur das Model, welches aus der Alice-Werbung des Unternehmens O2 bekannt ist, sondern das Unternehmen selbst in ein schlechtes Licht. Kunden und Mitarbeiter meldeten sich zu Wort und beharrten auf die Kündigung des 23-jährigen Models, was kurz darauf erfolgte. Das Unternehmen ziehe sich zudem von der Aussage Vanessa Hesslers zurück und plädiere auf die persönliche Meinung des Models.

Meiner Meinung nach hat der Konzern mit dem Rausschmiss des wohl eher dummen Models genau richtig gehandelt. Ich bin selbst Kunde des Konzerns und forderte ebenfalls den Rausschmiss. Hätte man die Aussage geduldet und das 23-jährige Model nicht gekündigt, so wäre die Aussage wohl automatisch auf das Unternehmen und den Kunden übergegangen. Auch wenn jeder Mensch frei entscheiden und walten sollte, so kann ich nicht verstehen, wie man sich überhaupt mit solch einem Kerl und dessen Familie anfreunden kann. Entweder ist die Dame wohl wirklich ziemlich dumm oder sie stand auf den unrechtmäßig angeeigneten Reichtum der Familie, was es auch ist oder war, ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Wie steht Ihr dazu? Seid Ihr eventuell ebenfalls Alice-Kunden oder wollt Euch einfach nur zu diesem Vorfall äußern? Könnt Ihr die Aussage und/oder das Handeln von Vanessa Hessler nachvollziehen oder nehmt Ihr ebenfalls Abstand? Ich freue mich auf viele interessante Meinungen Eurerseits.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Veranlasst dich jetzt die Aussage von ihr dazu, sie als dumm zu bezeichnen oder woran machst du ihren Bildungsgrad fest? Diese Aussage war definitiv unüberlegt, aber ich würde nicht soweit gehen und sie als dumm bezeichnen. Bedenken muss man einfach, dass sie mit dem Sohn Gadaffis zusammen war und ich vermute, dass es die Sorge oder Trauer war, welche sie dazu bewegt hat. Fakt ist auch, das sie gewisse Dinge sicherlich tatsächlich besser beurteilen kann, weil sie dabei war. Problematisch ist dann nur, dass sie das aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet hat.

Sie wäre zweifelsohne besser beraten gewesen, wenn sie sich nicht dazu geäußert hätte. Im Grunde blieb dem Unternehmen nichts anderes übrig, als sie nach so einer Äußerung hinaus zu schmeißen. Irgendwie musste man ja darauf reagieren und das ist eben die Konsequenz. Aber ich finde das Verhalten, jemanden als dumm zu bezeichnen den du gar nicht kennst, nicht besonders nett.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Wenn man miterlebt hat, was dem libyschen Volk angetan wurde, wie viele Menschen unsinnig sterben mussten und in die Armut getrieben wurden und sich dann noch eine solche Dame sich vor den Reporter stellt und die Meinung vertritt, dass das Volk ja gar nicht so arm ist, wie es die Presse hinstellt, so kann ich diese Meinung nur als dumm ansehen. Ich bin ein respektvoller Mensch, welcher viel Ruhe und Verständnis aufweist, aber bei einer solchen Aussage, da kann mir wirklich der Kragen platzen. Wer mit wem ein Techtelmechtel hat ist mir im Prinzip egal, dass entscheidet die Moral eines jeden Menschen alleine, aber wer trotz eines oder mehreren Besuchen des Landes immer noch der Meinung ist, dass das Volk ja nicht so arm wäre, wie in der Presse dargestellt, der kann meiner Meinung nach nicht helle sein.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es bleibt die Frage, ob unsereins wirklich selbst beurteilen kann, wie es dem Volk ging oder ob man das nur aus den Medien kennt. Diesselben Medien, die vor noch nicht allzu langer Zeit wohlwollend über Gaddafi berichtet haben, als er bei Kanzler Schröder und vor allem Berlusconi ein gern gesehener Gast war und hofiert wurde. Bei diesen teilweise skurillen Auftritten wurde er von den Medien eher wie ein willkommener exotischer Gast behandelt. Hätte Frau Hessler ihre Äußerung vor ca. 5 Jahren gemacht, hätte es vermutlich geheißen, "seht mal, alles nicht so schlimm". Ihre Äußerungen haben eben nicht in den neuen Zeitgeist gepaßt, vor allem da ja die Medien von einer angeblichen Demokratiebewegung ausgehen. Konsequent wäre, wenn Unternehmen ihren Werbeträgern generell kündigen würde, wenn sie Aussagen in einem politischen Kontext tätigen.

» Rob37 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 33,52 »



Es gibt eine Meinungsfreiheit in Deutschland, danach ist ein Konzern eigentlich nicht berechtigt, Mitarbeiter aufgrund einer Aussage zu feuern. Allerdings schadet das ja sicherlich dem Unternehmen, wenn es auch nach Aufforderung von Kunden das Model nicht feuert, da sich ja dann das Unternehmen bzw. die Geschäftsleitung der Meinung anschließt und dies, vorallem von den fordernden Kunden, ein schlechtes Bild auf die Kunden macht.

Die Frage ist, wieso das gesetzlich zugelassen wurde, da es ja eine Meinungsfreiheit in Deutschland gibt. Oder fand der Rausschmiss garnicht bei einem deutschen Ableger von O² statt?

» RichardR » Beiträge: 4 » Talkpoints: -0,08 »


RichardR hat geschrieben:Die Frage ist, wieso das gesetzlich zugelassen wurde, da es ja eine Meinungsfreiheit in Deutschland gibt.Oder fand der Rausschmiss garnicht bei einem deutschen Ableger von O² statt?

Ich denke mal, dass Models keine Festverträge haben, welche von heute auf morgen, wenn vom Unternehmen gewünscht auslaufen können, was daran liegen mag, dass sich der Geschmack des Kunden zu schnell ändert. Daher denke ich, dass dies auch im Fall von Vanessa Hessler greifen und sie mit größter Sicherheit nicht rechtswidrig gekündigt wird. Schließlich möchte sich das Unternehmen ja selbst ja kein Messer in den Rücken rammen und Schadensersatz in Millionenhöhe an Frau Hessler leisten müssen.

Natürlich sollte jeder Mensch seine Meinung äußern dürfen, allerdings nicht, wenn es anderen Menschen oder dem Unternehmen schaden könnte, wofür dieser arbeitet. Ein Model, welches als Vorbild sowohl für Frauen, als auch für Männer dient sollte seine Vorbildfunktion natürlich nicht für politische Zwecke nutzen, was bedeutet, dass diese sich in ihrer Karriere wohl eher etwas zurückhalten sollte. Fakt ist jedoch, dass wir gespannt sein können, wer den Platz der „Alice“ nun einnehmen und das Unternehmen vertreten wird.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Was genau hier Fr. Hessler über den Gaddafi Clan gesagt hatte, ist mir nicht bekannt. Auch nicht, welche Teile der Aussagen hier von ihrem Arbeitgeber kritisiert wurden. Vielmehr ist aber klar, dass eine öffentlich gewordene Verbindung des Modells zum Diktatoren Clan (ausgerechnet Liebyen) das Modell eben in ein schlechtes Licht bringt. Und nachdem sie ja praktisch (mindestens) das (Werbe)Gesicht des Unternehmens ist (oder eben war), muss man sich hier drastisch distanzieren. Schließlich darf nicht vergessen werden, dass Liebyen bis vor kurzem (2006) noch zu den Schurkenstaaten gehört hat und gegen den Staat es zahlreiche Embargos gab.

Eine Trennung eben von (Werbe)Partnern ist dann auch nicht unüblich, wenn diese sich eben jenseits ihres Berufslebens unpässlich verhalten. Dabei ist es egal, ob es dabei um Alkohol- oder Drogeneskapaden handelt, eine Scheidung läuft oder eben auch bestimmte politische Aussagen sind. Der Bestimmer ist hier das Unternehmen und dieses darf über seine Partner frei bestimmen.

Nebenbei ist hier in dem Fall auch lustig anzumerken, dass der Fall erst das Modell mit Namen noch mal weiter bekannt macht und es für ihre sonstige Karriere nicht wirklich schlecht sein muss, hier aus dem Alice Vertrag ausgestiegen zu sein. Der Nachteil dürfte einzig und allein das wegfallende Gehalt bzw. die Gage sein. Mit Alice hatte sie ja einen Langzeit Auftraggeber gefunden. Aber ob sie mit dem auch hätte altern können, wage ich zu bezweifeln. Hier war jedenfalls die Aufregung eher gering, nachdem ein junges Mädchen von gerade 16 Jahren auch reizend auf die männliche Kundschaft hat wirken sollen. (Sie hat mit wohl mit 16 bei Alice begonnen, barfüßig für das Unternehmen Reklame zu machen.)

@RichardR: Die Meinungsfreiheit hat man ihr doch letztlich auch nicht genommen. ;)

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ich denke schon das es beruflich gesehen nicht ihre klügste Entscheidung war diese Äußerungen kund zu geben. Aber anderen Falls kann niemand beurteilen wie dies Familie war. Vielleicht verstand sie sich einfach gut mit ihnen. Und schließlich war sie mit dem Sohn zusammen. Ich würde auch nichts schlechtes über meinen Partner sagen. Auch wenn der Vater noch so schrecklich war.

» Jessy3794 » Beiträge: 127 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wir können schlecht beurteilen wie sie dazu kommt, dass zu sagen. Es ist nun mal so, dass sie die Familie durch die Beziehung zu Gadaffis Sohn anders wahrgenommen hat. Zu ihr waren sie vielleicht so nett und Herzens gut wie sie sagt. Aber Fakt ist doch das der Mann ein Diktator war und nichts gutes wollte. Vor allem nicht seinem Volk gegenüber. Es war von ihr eine sehr unüberlegte Äußerung. Sie kann ja denken was sie möchte nur hätte sie es nicht aussprechen dürfen. Somit ist sie selbst Schuld das sie gefeuert wurde.

» snake70 » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Selbstverständlich hat das Model eine entsprechende Meinungsfreiheit, allerdings muss sie auch berücksichtigen, welche Bedeutung der Werbevertrag mit Alice besitzt. Der Hintergrund sind ganz einfach Marketing Aspekte, weil der Kunde sogenannte Dissonanzen bildet, mit der Situation dann eine Information verbindet.

Inwieweit die Kündigung vertraglich korrekt war, kann ich nicht beurteilen, weil ich den Vertrag nicht kenne. Aber ich denke schon das ein Unternehmen sich immer ein entsprechendes Kündigungsrecht vorbehält, bei entsprechenden Ereignissen.

Stellt euch mal vor ihr, würdet mit einer bekannten Marke werben und dann würdet ihr dastehen, wahrscheinlich hättet ihr genauso agiert, weil ihr schließlich an das gesamte Unternehmen denken müsst und nicht nur an die Werbung!.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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