Kann Epilepsie bei Hunden einfach so "verschwinden"
Im Herbst 2009 habe ich das erste Mal bei meiner Hündin einen epileptischen Anfall miterlebt, wie sich später raus stellte. Fortan hatte sie die Anfälle meist so in einem Zyklus zwischen zwei-und drei Monaten. Der Tierarzt riet mir davon ab sie verfrüht mit dauerhaften Medikamenten zu behandeln und nur für den akuten Fall eine Pipette mit Diazepam bereit zu haben um für sie den Anfall nicht zu stressig werden zu lassen.
Die Ursache kann natürlich verschiedene Auslöser haben, da ich Arbeit-und Beziehungbedingt sehr viel Stress hatte und auch in relativ kurzer Zeit, auch Arbeitbedingt, mehrmals umgezogen bin. Zudem ist meine Hündin eine eher sensible Charaktere die Stresssituationen vielleicht nicht ganz so gelassen entgegenstehen kann wie wesensfestere Hunde. Ich hatte meine Hündin als Welpe von einem Gnadenhof weg geholt, der ihr wohl diese ängstlichen Wesenszüge geprägt hat.
Fast genau ein Jahr später, also Ende Oktober 2010 beobachtete ich den letzten Anfall bei ihr, seither bekam sie scheinbar keinen Anfall mehr. Natürlich kann ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sie nicht irgendwann noch mal einen hatte den ich verpasst habe aber zumindest scheinen die epileptischen Anfälle dann nur noch sehr selten aufzutreten. Wie gesagt, ohne das ich mich zu weit aus dem Fenster lehnen möchte aber ich würde eher dahingehend tendieren, dass sie gar keine mehr bekommt.
Nun verbringe ich auch nahezu 96% meiner Zeit mit meiner Hündin, die anderen 4% sind drei Stunden, die ich ein paar Tage in der Woche im Abendsemester verbringe bzw. Einkaufen gehe oder Termine habe wo ich sie nicht mitnehmen kann, was allerdings sehr selten ist. Die restlichen 96% die sich in Freizeit und Arbeit aufteilen ist sie immer dabei, daher kann ich auch die positive Entwicklung beurteilen.
Nun kann ich mir meine Ausgangsfrage schon irgendwie selber beantworten aber ich frage mich trotzdem, wie es sich mit solchen Anfällen verhält? Ich dachte immer, dass diese Anfälle, wenn sie einmal aufgetaucht sind, ein Leben lang anhalten, mehr oder weniger ausgeprägt. Meine jetzige Frage richtet sich hier speziell an die Hundebesitzer die das Gleiche bei ihren Hunden erlebt haben. Hatten eure Hunde auch eine diagnostizierte Epilepsie die dann wieder von selber verschwand?
Die Frage die ich mir spontan stelle ist: war es denn wirklich ein epileptischer Anfall bei deiner Hündin? Denn wenn es so war, geht es eigentlich nicht wieder weg. Wobei man das so auch nicht sagen kann. Wichtig ist der Grund für die Epilepsie. Wenn man Anfälle aufgrund eines Hirntumors bekommt, dann kann das Krampfen natürlich weggehen, sobald man den Tumor entfernt hat. Normalerweise wird man medikamentös behandelt. Und wenn man 5 Jahre anfallsfrei nach Absetzen der Medikamente bleibt, gilt man als geheilt.
Allerdings wurde dein Hund ja nun nicht medikamentös behandelt. Ich bin kein Tierarzt, aber ich vermute ehrlich gesagt, dass das was sie da dargeboten hat kein epileptischer Anfall war, sondern einfach eine Angstreaktion auf etwas bestimmtes. Vielleicht auf Einsamkeit? Wenn du nun wesentlich mehr Zeit mit ihr verbringen kannst, dann hängt das vielleicht in irgend einer Art und Weise zusammen. Und die Diagnose Epilepsie ist beim Hund eh sehr schwer, weil die nötigen Untersuchungen dafür eigentlich nie oder nur selten gemacht werden.
Mein Hund hatte auch Anfälle und keiner wusste, ob es sich nicht um einen epileptischen Anfall handelte. Wir hatten beim ersten Anfall sämtliche Vermutungen und sind direkt zum Arzt gegangen. So ein Anfall dauerte natürlich nie lang genug (Gott sei Dank), dass ihn sich der Tierarzt selber anschauen konnte. Er meinte dann auch: dass er ihm kein dauerhaftes Medikament mitgeben kann, solange man sich nicht sicher ist und sicher sein kann man sich da eigentlich nie. Vielen dank auch.
Also die Epilepsie kann medizinisch, als solches, nicht bei einem Hund nicht nachgewiesen werden, einzig über das Ausschlussverfahren kann eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose gemacht werden. Dieses läuft über eine Reihe von Untersuchungen ab woraus man letztendlich entnehmen kann, ob eine Diagnose bei einer der gemachten Untersuchungen gefällt werden kann oder nicht. Ergibt keine Untersuchung ein krankhaftes Ergebnis, tritt die
Wahrscheinlichkeitsdiagnose ein, in dem Fall die Epilepsie. Allerdings, wie man sich ja vorstellen kann, sind zahlreiche Untersuchungen auch mit enormen Kosten verbunden, daher beschreibt man erstmal welche Symptome erkennbar sind und in der Regel können die Tierärzte schon anhand der typischen Merkmale eine Vermutung aussprechen.
Mein Hund wurde aufgrund der Symptome und einem gezeigtem Video(per Handy) welches eine Freundin während eines Anfalls machen konnte, auf Epilepsie festgelegt. Einsamkeit hat definitiv nichts damit zu tun, wie ich ja schrieb, verbringe ich viel Zeit mit ihr, das war vorher so und jetzt auch.
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