Arztbewertung: Darf man wirklich alles reinschreiben?
Die AOK hat A einen link geschickt, wo man Ärzte bewerten kann. A hat in letzter Zeit sehr viel Pech mit Ärzten gehabt. Insbesondere mit einem Arzt, den sie auch in diesem Portal negativ bewertet hat und auch reingeschrieben, was er gemacht bzw. nicht gemacht hat. Die Freundlichkeit hat A auch negativ bewertet, weil der Arzt wirklich schrecklich war.
Der Arzt sieht das bestimmt nicht so. Aber wenn A auf diesen Arzt gehört hätte, würde sie wahrscheinlich schwer krank sein oder vielleicht auch nicht mehr leben. A ist aber glücklicher weise zu einem anderen Arzt gewechselt. Wenn der Arzt die Bewertung liest, wird er nicht sehr glücklich sein. Aber darf man denn wirklich alles in den Bewertungen schreiben? Oder könnte der Arzt wegen Rufschädigung dagegen vorgehen und das löschen lassen? Dann wären ja die Bewertungen nicht mehr objektiv. Denn wenn ein Arzt nur die positiven Bewertungen stehen lassen würde und sich gegen alle negativen Bewertungen auflehnt.
Wie ist das mit den Bewertungen bei diesen Portalen, wo man einen Arzt bewerten kann? Darf man es oder darf man es nicht und welche Rechte hat ein Arzt sich dagegen zu wehren oder auch nicht?
Solange etwas sachlich formuliert ist und man nicht persönlich wird, auch keine Beleidigungen an den Kopf wirft, steht es dem Patienten doch zu, seinen persönlichen Eindruck weiter zu vermitteln. Ich habe schon einige eher schlechte bis mäßige Arztbewertungen gelesen und diese existieren noch immer. Im Zweifelsfalle sollte man auf gewisse Formulierungen verzichten, aber wenn es Tatsachen entspricht und diese sachlich geäußert wurden, sieht es schon anders aus. Das wird einem Arzt nicht unbedingt schmecken und unter Umständen wird er den Betreiber der Plattform bitten, die Bewertung zu entfernen, aber es wird auch von Betreibern solcher Plattformen definitiv gesagt, dass man durchaus auch schlechte Erfahrungen zum Besten geben kann.
Ich selbst habe auch schon eine schlechte Bewertung abgegeben, auf die bislang noch keine Reaktion kam. Nun habe ich aber nicht den Arzt als solches, sondern eher das Praxismanagement und -organisation bemängelt. Da kam auch noch nichts, diese Bewertung existiert noch immer und wurde auch nicht korrigiert oder sonst etwas. Solch eine Bewertung dient ja auch dazu, dass Ärzte nicht nur gelobt, sondern kritisiert werden und das weiß auch ein Arzt.
Ähnlich verhält es sich ja mit dieser Seite, auf der man Lehrer bewerten kann. Da haben sich doch auch Lehrkörper versucht, dagegen zu wehren und sie hatten eben aufgrund der freien Meinungsäußerung keine Chance gehabt. Ähnlich wird es sich dann wohl auch bei Arztbewertungen verhalten, die eher negativ als denn positiv ausfallen.
Ob der Arzt damit gut leben kann, ist mir relativ egal. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, weshalb es eine negative Bemerkung oder Kritik gibt und sollte auch eher zum Denkanstoß dienen. Man kann ja nur hoffen, dass ein Arzt sich dann mal überlegt, weshalb es negative Rückmeldungen gibt und man daraufhin sich selbst reflektiert. Andere Ärzte lassen sich davon wiederum gar nicht beeindrucken, ihnen geht es vielleicht am Hintern vorbei. Mir als Patient wäre dies völlig egal, weil es ja scheinbar dem Arzt auch egal ist, wie es mir geht und ob ich mit dessen Leistung als auch deren Praxisarbeit zufrieden bin. Es ist ja nun nicht so, dass man sich als Patient so etwas aus dem Finger saugt oder dergleichen - es handelt sich hierbei um die persönlichen Erfahrungen und wenn man scheiße behandelt wurde, egal, ob fachlich oder auch menschlich, dann hat man durchaus als Patient das Recht zu sagen, dass es so und so war.
Man sollte da wirklich sehr vorsichtig sein, weil eine Klage wegen Übler Nachrede drohen kann. Und das ist eigentlich dann der Fall, wenn man die Behauptungen nicht beweisen kann - und das kann man als Patient eigentlich selten. Sicherlich kann man seine Meinung grundsätzlich frei äußern und wenn die gemachten Erfahrungen eben dementsprechend schlecht waren, dann sollte man auch andere davon abhalten dürfen, ebenfalls eine solche Erfahrung machen zu müssen.
Wie schon gesagt wurde ist einfach wichtig, wie man es formuliert. Im Grund muss man schlechte Dinge neutral formulieren können und das ist natürlich anspruchsvoll. Es kommt dann speziell auch noch einmal darauf an, was genau man kritisiert. Es ist durchaus ein Unterschied, wenn ich den Arzt und seine Fähigkeiten direkt angreife oder wenn ich ihn einfach nur als unfreundlich bezeichne. Nur mal so als Beispiel. Ich habe auch einmal eine negative Arztbewertung verfasst und diese ein paar Tage später aber wieder gelöscht. Mir war nicht wohl dabei, auch wenn ich sie meiner Meinung nach ordentlich verfasst hatte. Aber ich wäre froh gewesen, wenn eine solche Bewertung existiert hätte, bevor ich diesen Arzt aufgesucht hätte, denn dann wäre ich nicht hin. Da muss man dann vermutlich ein bisschen mutig sein, aber ich war dazu dann zu feige.
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